DE3521823C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Druckmeßgerät für Schnell­ kochtöpfe mit einem mit dem Inneren des Kochtopfes in Verbindung stehenden Bourdon-Rohr, das in einem Ge­ häuse angeordnet ist und dessen Verformung über ein Zeigerwerk zur Anzeige an einer Skala gebracht wird sowie ein Verfahren zur Eichung eines solchen Druck­ meßgeräts.

Druckmeßgeräte der vorgenannten Art stehen mit ihrem Gehäuseinneren in Verbindung mit der Umgebung, so daß im Gehäuseinneren Umgebungsdruck herrscht. Die Ver­ formung des Bourdon-Rohres ist hierbei bestimmt durch die Druckdifferenz zwischen dem Druck im Inneren des Bourdon-Rohres und dem Umgebungsdruck. Hierdurch wird eine Überdruckanzeige bewirkt, d. h. eine Anzeige des im Bourdon-Rohr herrschenden Überdrucks gegenüber dem Luftdruck der Umgebung.

Die Verwendung derartiger Druckmeßgeräte für Schnell­ kochtöpfe weist jedoch eine Reihe von Nachteilen auf. Der­ artige Druckmeßgeräte sind am Deckel des Schnellkoch­ topfes angebracht und sind beispielsweise im Deckelknopf integriert. Da der Deckel des Schnellkochtopfes nach dessen Benutzung gereinigt werden muß, dringt das Gehäuse­ innere Flüssigkeit ein. Beim anschließenden Gebrauch des Schnellkochtopfes findet dadurch eine Kondenswasserbildung an der Sichtscheibe des Druckmeßgeräts statt, da dort die geringste Temperatur herrscht. Beispielsweise beträgt die Temperatur im Bereich des Anschlusses des Druckmeßgeräts am Deckel etwa 105°C, während die Temperatur der Sicht­ scheibe 40°C beträgt.

Bei den Druckmeßgeräten nach der US-PS 25 41 256 und der DE-PS 31 08 017 wird anstelle eines Bourdon-Rohres eine Membran verwendet, die zwischen dem Gerätegehäuse und dem Inneren des Schnellkochtopfes angeordnet ist. Hier tritt der gleiche Nachteil auf wie bei Geräten mit einem Bourdon-Rohr.

Bei Druckmeßgeräten ist es bekannt, die Änderung der Feder­ konstante des Bourdon-Rohres bei Temperaturänderungen zu kompensieren. Nach der DE-OS 23 60 256 wird dies dadurch erreicht, daß zwischen Bourdon-Rohr und Zeigerwerk ein Übertragungsglied angeordnet wird, das mit einer Temperatur­ abhängigen Ausdehnungsflüssigkeit gefüllt ist. Das vorge­ nannte Problem der Kondenswasserbildung wird hierdurch nicht gelöst. Auch wird hierdurch nicht nahegelegt, die temperaturabhängige Druckveränderung im Inneren eines geschlossenen Gehäuses zu kompensieren.

Neben den vorgenannten Druckmeßgeräten sind auch solche bekannt, deren Gehäuse mit einer Flüssigkeit gefüllt ist. Hierbei kann es sich beispielsweise um Glycerin handeln. Solche flüssigkeitsgefüllten Druckmeßgeräte weisen je­ doch eine Ausdehnungsmöglichkeit für die Flüssigkeit auf, wenn ein Temperaturanstieg stattfindet. Beispiele hierfür sind die Druckmeßgeräte nach der DE-OS 34 09 137, GB- PS 15 40 738 und US-PS 43 33 348. Hierdurch wird sicher­ gestellt, daß der Gehäuseinnendruck nahezu dem Umgebungs­ druck entspricht. Hierbei handelt es sich jedoch stets um flüssigkeitsgefüllte Druckmeßgeräte, bei denen die temperaturbedingte Volumenveränderung der Flüssigkeits­ füllung zu kompensieren ist.

Es besteht die Aufgabe, das Druckmeßgerät so auszubilden, daß keine Kondenswasserbildung stattzufinden vermag.

Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Ein Verfahren zur Eichung eines solchen Druckmeßgeräts ist in den Unteransprüchen ange­ geben.

Ein Ausführungsbeispiel wird nachfolgend erläutert.

Das Druckmeßgerät für einen Schnellkochtopf, das in den Deckelknopf integriert ist, weist ein Gehäuse auf, das aus einem Gehäuseunterteil und einem Gehäuseoberteil besteht. Beide Gehäuseteile sind durch Ultraschall miteinander verschweißt. Die Sichtscheibe im Gehäuse­ oberteil ist ebenfalls mit diesem Gehäuseteil verschweißt. In das Gehäuseunterteil ist druckdicht eingesetzt das Anschlußstück, an welches das Bourdon-Rohr angeschlossen ist.

Das Volumen des Gehäuses beträgt 16,5 cm³.

Wird der Kochtopf in Betrieb genommen, dann steigt der Innendruck im Kochtopf auf maximal 1,2 bar. Hier­ bei ist im Inneren des Druckmeßgehäuses ein Temperatur­ anstieg von 20°C auf 66°C feststellbar. Bei dem abge­ schlossenen Gehäusevolumen von 16,5 cm³ bewirkt der Temperaturanstieg von 46°C einen Druckanstieg im Ge­ häuseinneren von 0,191 bar. Bei einem Innendruck im Kochtopf von 1,2 bar entspricht die durch die Verformung des Bourdon-Rohres erzeugte Stellung des Zeigerwerks einen Wert von 1,2 bar - 0,191 bar = 1,009 bar. Dieser Stellung des Zeigerwerks wird der Anzeigewert der Skala von 1,2 bar zugeordnet. Dies bedeutet also, daß jeder Stellung des Zeigerwerks, die um 0,191 bar geringer ist als der Innendruck im Kochtopf, ein Skalen­ anzeigewert zugeordnet wird, der um 0,191 bar höher ist als dieser Stellung entspricht. Somit zeigt das Druckmeß­ gerät den tatsächlichen Überdruck im Kochtopf von 1,2 bar an.

Dieser Korrekturwert von 0,191 bar wird über den Gesamt­ bereich der Skala vorgenommen, da im stationären Betrieb des Kochtopfes in einem weiten Bereich des Innendrucks des Kochtopfes die Temperatur im Inneren des Druckmeß­ gehäuses unverändert bleibt.

Claims (5)

1. Druckmeßgerät für Schnellkochtöpfe mit ein mit dem Inneren des Kochtopfes in Verbindung stehende Bourdon- Rohr, das in einem Gehäuse angeordnet ist und dessen Verformung über ein Zeigerwerk zur Anzeige an einer Skala gebracht wird, dadurch gekennzeich­ net, daß das Gehäuse gegenüber der Umgebung druck­ dicht abgeschlossen ist und die Anzeigewerte der Skala bei jeder Stellung des Zeigerwerks um den Wert des durch Temperaturerhöhung im Gehäuseinneren bedingten Gehäuseinnendrucks nach oben korrigiert sind.

2. Verfahren zur Eichung eines Druckmeßgeräts nach An­ spruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in Abhängigkeit des Innendrucks im Kochtopf der Gehäuseinnendruck ermittelt wird und der der Druck­ differenz zwischen Innendruck im Kochtopf und Ge­ häuseinnendruck entsprechenden Stellung des Zeiger­ werks der Wert des Innendrucks im Kochtopf als An­ zeigewert der Skala zugeordnet wird.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das Volumen des Gehäuseinneren und der mit zunehmendem Innendruck des Kochtopfes sich ergebende Temperaturverlauf im Gehäuseinneren ermittelt werden und aus dem Volumen und dem Tempera­ turverlauf der dem jeweiligen Innendruck im Koch­ topf entsprechende Gehäuseinnendruck ermittelt wird.

4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der im Dauerbetrieb des Koch­ topfes sich ergebende Gehäuseinnendruck ermittelt wird und als Korrekturwert für die Anzeigewerte der Skala dient.

5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die im Dauerbetrieb des Koch­ topfes sich ergebende Temperatur im Gehäuseinneren und hieraus der Gehäuseinnendruck ermittelt werden und dieser Gehäuseinnendruck als Korrekturwert dient.