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Beschreibung
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Die Erfindung betrifft ein Mehrwegeventil zur Rückleitung von-Flüssigkeiten
aus einem Zylinder eines hydraulischen Systems mit einer Steuereinheit und einem
Tank, welches ein Ventilgehäuse mit drei Anschlüssen aufweist, von denen ein erster
mit der Steuereinheit, von denen ein zweiter, zum ersten koaxial angeordneter Anschluß
mit dem Tank und von denen ein dritter Anschluß mit einer Kolbenseite des Zylinders
verbunden ist, wobei koaxial zwischen dem ersten und dem zweiten Anschluß ein kolbenförmig
ausgebildeter Ventilkörper verschiebbar ist, der bei höherer Kraftbeaufschlagung
aus der Richtung des ersten Anschlusses den zweiten Anschluß zum Tank verschließt
und der bei höherer Kraftbeaufschlagung aus der Richtung des dritten Anschlusses
den zweiten Anschluß zum Tank wieder öffnet und der von einer Ventilfeder beaufschlagt
ist, die sich mit einem Ende am Ventilgehäuse in der Nähe des zweiten Anschlusses
zum Tank und die sich mit ihrem anderen Ende am Ventilkörper abstützt.
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Ein Mehrwegeventil dieser Art ist aus der DE-AS 15 76088 bekannt
geworden. Außer den vorgenannten Merkmalen weist der darin als Differentialkolben
ausgebildete Ventilkörper mehrere Durchflußöffnungen auf, die von einer unter der
Wirkung der vorgenannten Ventilfeder stehenden Schaltscheibe abgedeckt sind.
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Außer dieser Ventilfeder steht der Ventilkörper noch unter der Wirkung
einer zweiten der Wirkung der erstgenannten Ventilfeder entgegengerichteten Feder,
die zwischen dem Ventilkörper und dem zur Steuereinheit führenden Anschluß angeordnet
ist. Dadurch entstehen zwei jeweils unter der Wirkung einer Feder stehende Ventile
in einem gemeinsamen Gehäuse. Da nach dem
Offenbarungsgehalt dieser
Druckschrift die beiden Ventile jeweils durch ihre Federn in ihre Schließstellungen
gedrückt werden, muß die dem Anschluß zur Steuereinheil zugekehrte Feder eine größere
Vorspannung als die dem Anschluß zum Tank zugekehrte Ventilfeder aufweisen. Ein
derart gestaltetes Mehrwegeventil neigt zu einem Flattern des Ventilkörpers, da
bei einem erhöhten Druck aus der Richtung des Anschlusses zum Zylinder der Ventilkörper
zwar kurzzeitig öffnet, jedoch dann unmittelbar nach der eintretenden Entspannung
wieder unter der Wirkung seiner ihn schließenden Ventilfeder in die Schließstellung
gedrückt wird. Da bei diesen Druckverhältnissen zugleich die Schaltscheibe gegen
die von ihr abgedeckten Durchflußöffnungen gedrückt wird, kann die vom Zylinder
her unter überhöhtem Druck über den dritten Anschluß in dieses Mehrwegeventil einströmende
Hydraulikflüssigkeit lediglich mit einem weitaus größeren Volumenstrom intervallweise
in den Tank und zu einem verschwindend geringen Maße zur Steuereinheit hin abfließen.
Dadurch ist dieses Rückschlagventil nur bedingt entsperrbar.
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Aus der DE-OS 32 24 370 ist ein weiteres Mehrwegeventil bekannt,
welches aufgrund des Fehlens einer den Ventilkörper in eine bestimmte Schaltstellung
drückenden Ventilfeder nicht der eingangs genannten Gattung zuzuordnen ist. Bei
dieser Ausführungsform wird von der dort anzutreffenden Ventilfeder lediglich die
Schaltscheibe in eine Abdeckposition gegen die Durchflußöffnungen des Ventilkörpers
gedrückt. Wie die Praxis zwischenzeitlich erwiesen hat, ist dieses Mehrwegeventil
nur unter bestimmten Druckverhältnissen funktionsfähig, nämlich bei relativ hohen
Druckdifferenzen zwischen dem ersten und dem dritten Anschluß. Bei geringen Druckdifferenzen
hingegen nimmt der Ventilkörper keine eindeutige Schaltstellung ein. Außerdem hat
sich herausgestellt, daß bei hohen Druckdifferenzen der Ventilkörper turbinenartig
dreht und dabei die die Schaltscheibe betätigende Ventilfeder aufwindet.
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Das turbinenartige Drehen des Ventilkörpers, welches auch beim Gegenstand
der DE-AS 15 76 088 nicht vermeidbar ist, dürfte davon herrühren, daß die sich am
Umfang des Ventilkörpers verteilenden und von der Schaltscheibe abgedeckten Durchflußöffnungen
aufgrund ihrer unterschiedlichen Lage zum dritten Anschluß unterschiedliche Druckverluste
des Fluids bewirken, welches aufgrund von ausgelösten Drehmomenten den Ventilkörper
ähnlich dem Rotor einer Turbine zu einer Drehung um seine eigene Längsachse veranlaßt.
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Zwar wird auch bei dem Ventil nach der DE-OS 32 24 370 die Schaltscheibe
bei ruhender Druckflüssigkeit gegen die starre Scheibe verschoben und somit die
darin angeordneten Durchflußöffnungen abgedeckt.
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Diese Durchflußöffnungen werden jedoch nicht dicht verschlossen. Dadurch
entsteht eine stark gedrosselte Strömungsverbindung zwischen dem ersten und dem
dritten Anschluß.
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Letzteres gilt insbesondere auch für den Gegenstand der DE-OS 32
22 163 mit der Maßgabe, daß die darin offenbarte Schaltscheibe aufgrund des Fehlens
einer Feder keine eindeutig definierte Abdeckstellung gegen den Durchströmquerschnitt
in der starren Scheibe aufweist. Dies führt bei geringen Durchströmbohrungen in
der Hauptsteuereinheit von z. B. 8 mm Durchmesser zu derart hohen Druckverlusten,
daß für einen Mitreißeffekt der Druckflüssigkeit in bezug auf den Ventilkörper aufgrund
des blitzartig ansteigenden Staudruckes in der Hauptsteuereinheit keine hinreichende
Flüssigkeits-Durchströmmenge verbleibt. Dadurch kann die Schaltscheibe nicht gegen
die starre Scheibe und damit der Ventilkörper derart verschoben werden, daß der
zweite relativ große Durchströmquerschnitt zum Anschluß 2 und damit zum Tank geöffnet
wird. Dadurch verbleibt für die von der Kolbenseite des hydraulischen Zylinders
zu dem dritten Anschluß abströmende Hydraulikflüssigkeit unter Aufbau eines erheblichen
Staudruckes nur ein äußerst stark gedrosselter Strömungsweg über den Anschluß 1,
der aufgrund der nicht eindeutig definierten Schaltstellung der Schaltscheibe letztlich
dem Zufall überlassen bleibt. Aber selbst bei zufällig vollständig von der Schaltscheibe
freigegebenen Durchströmquerschnitten in der starren Scheibe kann ein Staudruck
in der Hauptsteuereinheit aufgrund des nicht bzw. nicht rechtzeitig geöffneten Anschlusses
zum Tank nicht vermieden werden, wodurch sich wiederum die Kolbenseite des hydraulischen
Zylinders nur relativ langsam entleeren kann. Dadurch wiederum wird die Schreitzeit
dieses Zylinders nachteilig verlängert.
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Von diesem Stand der Technik ausgehend, liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, ein Mehrwegeventil der eingangs genannten Gattung zu schaffen, welches
sich unter Vermeidung der vorgenannten Nachteile durch eine eindeutige Schaltstellung
auszeichnet und eine rasche Entleerung eines hydraulischen Mediums aus einem unter
überhöhtem Druck stehenden Raum sowohl über den zweiten Anschluß zum Tank als auch
über den ersten Anschluß zur Steuereinheit hin gewährleistet.
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Diese Aufgabe wird in Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriff
des Hauptanspruchs erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Ventilkörper unabhängig
von seiner Schaltstellung bezüglich des zweiten Anschlusses zum Tank mindestens
einen ständig den ersten mit dem dritten Anschluß verbindenden Durchlaufkanal aufweist
und daß die Ventilfeder in der zum Tank geöffneten Stellung des Ventilkörpers mit
einer Vorspannkraft versehen ist, die größer als die Summe aller auf ihn einwirkenden
Reibungskräfte ist.
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Durch diese Ausbildung wird ein Mehrwegeventil geschaffen, welches
einerseits bei höherem Druck am Anschluß zur Steuereinheit den Ventilkörper sicher
entgegen der Kraft der vorgenannten Ventilfeder in eine den Abfluß zum Tank schließende
Stellung verschiebt und welches andererseits bei hohem am dritten Anschluß zum Zylinder
anstehenden Druck Hydraulikflüssigkeit sowohl in den zweiten Anschluß als auch über
die Steuereinheit zum Tank hin abfließen läßt. Da somit in der letztgenannten Schaltstellung
erhebliche Mengen an Hydraulikflüssigkeit vom Zylinder über zwei Wege - und nicht
wie beim Stand der Technik über effektiv nur einen - abströmen können, tritt eine
raschere Entleerung der Hydraulikflüssigkeit an der Kolbenseite des Zylinders ein,
wodurch die Schreitzeiten verkürzt werden. Denn Zylinder dieser Art werden u. a.
als Rückzylinder zum Rücken von Schild und Förderer beim hydraulischen Grubenausbau
verwendet. Dabei wird von einer Hydraulikpumpe Flüssigkeit über das Schaltventil
einer Steuereinheit auf die Kolbenseite eines hydraulischen Zylinders gedrückt,
dessen Kolben dadurch ausgefahren wird. Beim Einfahren des Kolbens wird durch eine
Umschaltung in der Steuereinheit die Kolbenstangenseite des Zylinders beaufschlagt,
während zugleich die Kolbenseite entlastet wird. Je schneller die Kolbenseite entlastet
werden kann, um so rascher kann der Kolben wieder eingefahren und die Schreitzeiten
verkürzt werden.
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Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfin-
dung
besteht der Durchlaufkanal aus einer zentralen, axialen Sackbohrung bis etwa zur
Mitte des Ventilkörpers und mehreren davon abzweigenden Radialbohrungen, wobei der
Ventilkörper einen die Austrittsöffnungen der Radialbohrungen verbindenden Umlaufkanal
aufweist, der sowohl bei geschlossenem als auch bei geöffnetem zweiten Anschluß
zum Tank stets zum dritten Anschluß hin geöffnet ist. Aufgrund dieser Anordnung
könnte ein Fachmann zu der Auffassung neigen, daß bei höherer Druckbeaufschlagung
am ersten Anschluß gegenüber dem dritten Anschluß sich die Hydraulikflüssigkeit
einen Weg unmittelbar durch den Durchlaufkanal zum zweiten Anschluß zum Tank sucht,
da die vorgenannte Ventilfeder diesen Anschluß in geöffneter Stellung zu halten
bestrebt ist. Gleichwohl hat sich überraschend herausgestellt, daß ein Kurzschluß
zwischen dem Anschluß zur Steuereinheit und zum Tank trotz des ständig geöffneten
Durchlaufkanals nicht auftritt, sondern der Ventilkörper dann in eine eindeutige,
den Anschluß zum Tank verschließende Stellung gerückt wird und somit nur vom ersten
Anschluß zum dritten Anschluß Hydraulikflüssigkeit durchströmen kann. Ebenso hat
sich herausgestellt, daß der Zylinder bei überhöhtem, vom dritten Anschluß her anstehenden
Druck bei eindeutiger Stellung des Ventilkörpers sehr rasche sowohl über den ersten
als auch über den zweiten Anschluß entlastet und entleert werden kann.
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Vorteilhaft ist der Ventilkörper mit mindestens vier diametral zueinander
angeordneten Radialbohrungen versehen. Dabei verhält sich die Querschnittsfläche
der axialen Sackbohrung zur Summe der Querschnittsflächen der von ihr abzweigenden
Radialbohrungen wie 1:1,25 bis 1:1,4, wobei sich ein Verhältnis von 1:1,36 als besonders
vorteilhaft herausgestellt hat.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist
in einer dem ersten Anschluß zur Steuereinheit zugekehrten Mantelfläche des Ventilkörpers
eine umlaufende Ringnut mit einem eingelegten O-Ring angeordnet, der an der Gehäusefläche
des Ventilgehäuses sowohl in der geschlossenen als auch in der geöffneten Stellung
des Ventilkörpers zum Tank dichtend anliegt. Durch diese Maßnahme wird ein Drehen
des Ventilkörpers verhindert, da bei erhöhter Druckdifferenz zwischen dem ersten
und dritten Anschluß der O-Ring dicht gegen die Gehäusewandung gepreßt wird und
sich somit die Reibungskräfte an dieser Stelle in Abhängigkeit von der Druckdifferenz
erhöhen.
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Vorteilhaft besteht der Ventilkörper aus Metall und weist an seiner
dem zweiten Anschluß zugekehrten Seite einen Dichtring aus Kunststoff, z. B. aus
Polymethylenoxid, und einen Zentrierring auf, die mittels eines in eine zentrale
Gewinde bohrung eingreifenden Schraubbolzens mit dem übrigen Ventilkörper elastisch
verspannt sind. Der Zentrierring ist mit einem Rücksprung versehen, in welchen das
eine Ende der Ventilfeder eingreift. Mit ihrem anderen Ende ist die Ventilfeder
in einem Rücksprung an der Innenseite des Ventilgehäuses zum zweiten Anschluß hin
zentriert.
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Nach einem besonders vorteilhaften Merkmal der Erfindung ist die
Ventilfeder in der völlig geöffneten Stellung des Ventilkörpers zum Tank mit einer
Vorspannkraft von ca. 1,9 kp versehen und weist bei einer linearen Federkennlinie
eine Federrate von ca. 0,4 kp/mm, besonders vorteilhaft 0,475 kp/mm auf, was ca.
4,66 N/mm sind.
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Die dem ersten Anschluß zugekehrte Kolbenstirnfläche des Ventilkörpers
ist in an sich bekannter Weise größer als seine dem zweiten Anschluß zum Tank zugekehrte
Kolbenstirnfläche, wodurch der Ventilkörper in Form eines Differentialkolbens ausgebildet
ist.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt.
Dabei zeigen: Fig. 1 einen Längsschnitt durch das neue Mehrwegeventil zur Schnellentleerung
eines mit dem dritten Anschluß verbundenen Raumes über den ersten und zweiten Anschluß
und Fig. 2 die schematische Anordnung des neuen Mehrwegeventils innerhalb eines
hydraulischen Systems.
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Ausgehend von Fig.2 sind der erste Anschluß 1 und der zweite Anschluß
2 und der dritte Anschluß 3 des neuen Mehrwegeventils 4 innerhalb eines hydraulischen
Systems 5 angeordnet. Dieses hydraulische System 5 besteht im wesentlichen aus einer
Steuereinheit 6, einer Hydraulikpumpe 7, einem Tank 8 und einem hydraulischen Zylinder
9. Die Kolbenseite 10 des hydraulischen Zylinders 9 ist mit dem dritten Anschluß
3 des Mehrwegeventils 4 über die Leitung 11 verbunden. Der erste Anschluß 1 des
Mehrwegeventils 4 ist über die Leitung 12 mit der Steuereinheit 6 verbunden, während
letztere über die Leitung 13 mit der Kolbenstangenseite 14 des Hydraulikzylinders
9 in Verbindung steht. Der zweite Anschluß 2 des Mehrwegeventils 4 führt über die
Leitung 15 ebenso zum Tank 8 wie die Leitung 16 von der Steuereinheit 6. Die Hydraulikpumpe
7 beaufschlagt über die Leitung 17 die Steuereinheit 6.
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Dieses hydraulische System arbeitet in Verbindung mit dem neuen Mehrwegeventil
wie folgt: Zum Ausfahren der Kolbenstange 18 beaufschlagt die Hydraulikpumpe 7 über
die Leitung 17 und die in der Zeichenebene von rechts nach links verschobene Steuereinheit
6, ferner über die Leitung 12 und den ersten Anschluß 1, den dritten Anschluß 3
und die Verbindungsleitung 11 die Kolb enseite 10 des Hydraulikzylinders 9. In dieser
Schaltstellung ist der Anschluß 2 zum Tank 8 durch den Ventilkörper verschlossen.
Dadurch fährt die Kolbenstange 18 aus.
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Zum Wiedereinfahren der Kolbenstange 18 muß die Kolbenstangenseite
14 von der Hydraulikpumpe 7 beaufschlagt werden und zugleich die Kolbenseite 10
des Hydraulikzylinders 9 zum Tank 8 hin geöffnet werden.
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Bei den bisher bekannten hydraulischen Systemen entsteht bei der Entleerung
der Kolbenseite 10 des Hydraulikzylinders 9 regelmäßig ein Staupunkt an der Stelle
19 der Steuereinheit 6, wenn man die Verbindungsleitungen 11 und 12 unter Fortlassung
des neuen Mehrwegeventils 4 verbindet. Dieser Staupunkt an der Stelle 19 kommt deshalb
zustande, weil das Flüssigkeitsvolumen an der Kolbenseite 10 größer und damit die
Ausflußgeschwindigkeit bei gleichen unterstellten Strömungsquerschnitten größer
als on der Kolbenstange 14 ist. Die Ausflußzeit der Hydraulikflüssigkeit von der
Kolbenseite 10 in den Tank 8 ist das entscheidende Kriterium zum raschen Einrücken
der Kolbenstange 18 und damit beispielsweise auch ein entsprechendes Kriterium für
die Schreitzeit beim hydraulischen Grubenausbau, wenn der Hydraulikzylinder 9 als
Rückzylinder zum Rücken von Schild und Förderer verwendet wird.
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Durch den Einsatz des neuen Mehrwegeventils wird diese Ausflußzeit
der Hydraulikflüssigkeit von der Kolbenseite 10 des Hydraulikzylinders 9 in den
Tank 8 derart vorteilhaft verkürzt, daß die Kolbenstange 18 rascher eingerückt werden
kann. Gemäß seiner Funktion kann das neue Mehrwegeventil nicht nur für eine rasche
Druckminderung der Kolbenseite, sondern auch für eine rasche Entleerung sorgen,
so daß es auch als "Schnellentleerungsventid" bezeichnet werden kann.
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Dieses neue Mehrwege- bzw. Schnellentleerungsventil 4 ist im Längsschnitt
in Fig. 1 dargestellt. Dabei sind mit Fig. 2 übereinstimmende Teile mit gleichen
Bezugsziffern versehen.
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Das neue Mehrwegeventil 4 besteht im wesentlichen aus einem Ventilgehäuse
20 und einem darin entgegen der Kraft der Ventilfeder 21 verschieblichen Ventilkörper
22.
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Unabhängig von der Schaltstellung des Ventilkörpers 2 ist der Anschluß
1 mit dem Anschluß 3 stets über einen Durchlaufkanal 23 verbunden, der aus einer
zentralen, axialen Sackbohrung 24 und mehreren davon abzweigenden Radialbohrungen
25 besteht. Die Austrittsöffnungen 25' der Radialbohrungen 25 münden in einen Umlaufkanal
26, der sowohl bei geschlossenem als auch bei geöffnetem zweiten Anschluß 2 zum
Tank 8 stets zum dritten Anschluß 3 hin geöffnet ist. Die axiale Sackbohrung 24
reicht etwa bis zur Mitte des Ventilkörpers 22. Im dargestellten Fall ist der Ventilkörper
22 mit vier diametral zueinander angeordneten Radialbohrungen 25 versehen, die je
einen Durchmesser von 3,5 mm aufweisen. Der Durchmesser der axialen Sackbohrung
24 beträgt 6 mm. Der Ventilkörper 22 ist im wesentlichen kreiszylindrisch ausgebildet.
In seiner dem ersten Anschluß 1 zur Steuereinheit 6 zugekehrten Mantelfläche 22'
befindet sich eine umlaufende Ringnut 27, in der ein O-Ring 28 eingelegt ist. Der
O-Ring 28 liegt an der Gehäusefläche 29 des Ventilgehäuses 20 sowohl in der geschlossenen
als auch in der geöffneten Stellung des Ventilkörpers 22 zum Tank 8 dichtend an.
An seinem dem zweiten Anschluß 2 zugekehrten Ende weist der Ventilkörper 22 einen
Dichtring 30 aus Kunststoff, z. B.
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aus Polymethylenoxid, und einen Zentrierring 31 auf, die mittels eines
in einer zentralen Gewindebohrung 32 eingreifenden Imbus-Schraubenbolzen 33 mit
dem übrigen Ventilkörper 22 elastisch verspannt sind. Der Zentrierring 31 ist mit
einem Rücksprung 34 versehen, in welchen das eine Ende 21' der Ventilfeder 21 eingreift.
Das andere Ende 21" der Ventilfeder 21 ist in einem Rücksprung 35 an der Innenseite
des Gehäuses 20 zentriert.
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In der dargestellten Stellung ist die Ventilfeder 21 mit einer Vorspannkraft
von ca. 1,9 kp versehen und derart angeordnet, daß in der Schließstellung des Dichtringes
30 die Ventilfeder 21 nicht auf Block zusammengedrückt ist. Außerdem weist die Ventilfeder
21 eine lineare Federkennlinie mit einer Federrate von ca. 4,6 N/mm auf.
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Die dem ersten Anschluß 1 zugekehrte Kolbenstirnfläche 36 des Ventilkörpers
22 ist größer als die dem zweiten Anschluß 2 zum Tank 8 zugekehrte Kolbenstirnfläche
37.
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In der Nähe eines jeden Anschlusses 1, 2 und 3 befinden sich querverlaufende
Öffnungen 38 für nicht dargestellte Kerbklammern eines Steckanschlusses.
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Wird die in Fig. 2 dargestellte Kolbenstange 18 eingefahren, so erfolgt
am Anschluß 3 eine höhere Druckbeaufschlagung als am Anschluß 1. Folglich strömt
Hydraulikflüssigkeit über die Leitung 11 in Richtung des Pfeiles 39 in das Ventilgehäuse
20 ein. Bei diesen Druckverhältnissen wird der Ventilkörper 22 sowohl aufgrund dieser
Druckdifferenz als auch unter der Vorspannung der Ventilfeder 21 in die dargestellte
Lage verschoben.
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Dadurch kann die Hydraulikflüssigkeit sowohl in Richtung des Pfeiles
40, über den Anschluß 2 und die Leitung 15 als auch in Richtung des Pfeiles 41 durch
die Radialbohrungen 25, die Axialbohrung 24, den Anschluß 1 und die Leitungen 12,
16 in den Tank 8 abströmen. In dieser Lage nimmt das in Fig. 2 dargestellte Steuerventil
die mit der Position 42 bezeichnete Steuerstellung ein Soll hingegen zum Ausfahren
der Kolbenstange 18 die Kolbenseite 10 des hydraulischen Zylinders 9 beaufschlagt
werden. wird die Steuereinheit 6 in die mit der Bezugsziffer 43 bezeichnete Schaltstellung
verschoben, wodurch von der Hydraulikpumpe 7 über die Leitungen 17 und 12 Hydraulikflüssigkeit
zum Anschluß 1 gepumpt wird. Da nunmehr der Anschluß 1 mit einem höheren Druck als
der Anschluß 3 beaufschlagt wird, verschiebt sich der Ventilkörper 22 aus seiner
in Fig. 1 dargestellten Lage derart nach rechts, daß der Dichtring 30 unter Zusammendrückung
der Ventilfeder 21 den Anschluß 2 dichtend verschließt. Während dieses Vorganges
durchströmt die Hydraulikflüssigkeit die axiale Sackbohrung 24 und die Radialbohrungen
25 in Richtung des Pfeiles 44 über die Leitung 11 zur Kolbenseite 10. Dadurch fährt
die Kolbenstange 18 aus. Zum Einfahren der Kolbenstange 18 wird sodann der erstbeschriebene
Vorgang wiederholt.
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Obgleich bei dem neuen Mehrwegeventil 4 die Anschlüsse 1 und 3 über
die axiale Sackbohrung 24 und die Radialbohrungen 25 ständig verbunden sind, tritt
bei der letztbeschriebenen Schaltstellung kein Kurzschluß der Hydraulikflüssigkeit
durch einen Überlauf durch den Durchlaufkanal 24,25 zum Anschluß 2 auf, obgleich
die vorgespannte Ventilfeder 21 einen solchen Strömungskurzschluß begünstigen könnte.
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Automatisch schaltendes Ventil zur raschen Entleerung eines hydraulischen
Mediums aus einem unter überhöhtem Druck stehenden Raum Bezugszeichenliste: erster
Anschluß 1 zweiter Anschluß 2 dritter Anschluß 3 Mehrwegeventil 4 hydraulisches
System 5 Steuereinheit 6 Hydraulikpumpe 7 Tank 8 hydraulischer Zylinder 9 Kolbenseite
von Zylinder 9 10 Leitungen 11, 12, 13, 15, 16,17 Kolbenstangenseite des Zylinders
9 14 Kolbenstange 18 Staupunkt in der Steuereinheit 6 19 Ventilgehäuse 20 Ventilfeder
21 Enden der Ventilfeder 21 21', 21" Ventilkörper 22 Durchlaufkanal 23 Mantelfläche
von Ventilkörper 22 22' Sackbohrung 24 Radialbohrungen 25 Austrittsöffnungen von
Radialbohrungen 25 25' Umlaufkanal 26 Ringnut 27 O-Ring 28 Gehäusefläche des Ventilgehäuses
20 29 Dichtring 30 Zentrierring 31 Gewindebohrung 32
Schraubenbolzen
33 Rücksprung 34,35 Kolbenstirnflächen des Ventilkörpers 22 36,37 Öffnungen 38 Richtungs-Pfeile
39,40,41,44 Schaltstellung von Steuereinheit 6 42,43