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Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Behälterverschlüssen
aus Aluminiumfolie Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Behälterverschlüssen
od. dgl, insbesondere aus außenseitig bedruckter und innenseitig mit einer Siegelschicht
versehener Aluminiumfolie oder Aluminiumband dafür, die eine aus einer Vielzahl
von Vertiefungen und/oder Erhöhungen bestehende Prägung sowie wenigstens ein Markierungsfeld
z. B. für eine Codiermarkierung und/oder einen Stempelaufdruck aufweisen.
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Zum Verschließen von Behältern, z. B. von Joghurtbehältern dienen
üblicherweise aus Aluminium bestehende, mit einer Heißsiegelschicht versehene Folienplättchen.
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Außenseitig sind solche Verschlüsse mit einem Aufdruck sowie bedarfsweise
mit einem Markierungsfeld z. B. für einen EAN-Code (Europäische Artikel Nummer)
oder ein Haltbarkeitsdarum versehen.
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Das Verfahren kommt nicht nur für Behälterverschlüsse sondern auch
für alle anderen geprägten Aluminiumfolien oder Aluminiumbänder in Frage, die bedruckt
sind oder nachträgl-ich bedruckt werden sollen und bei denen die Lesbarkeit des
Aufdruckes durch die Prägung leidet.
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Als Beispiel wird eine Aluminiumfolie genannt, die als Zierfolie für
einen Bierflaschenhals Verwendung findet und die auch an einer Stelle einen Firmeneindruck,
ein Wappen, einen Aufdruck, eine Codierung od. dgl. trägt.
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Auch Ostereier, Weihnachtsmänner werden durch solche Folie verpackt
bzw umschlossen und dort tritt dieselbe Problematik auf.
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Um beim Entnehmen einzelner, als Stanzschnitte vorliegender Foliendeckel
od. dgl. von einem Stapel ein Anhaften benachbarter Plättchen aneinander zu vermeiden,
ist eine pünktchen- oder würmchenartige Prägung mit einer Vielzahl von Vertiefungen
und/oder Erhöhungen in den Folien vorgesehen, wodurch benachbarte Stanzschnitte
etwas auf Abstand gehalten werden.
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Diese zwar für die Verarbeitung und Produktion der Behälterdeckel
od. dgl. günstige Prägung hat jedoch den Nachteil, daß z.B. ein Codier- oder Stempelaufdruck
bezüglich der Lesbarkeit leidet.
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Man kennt auch bereits ein Verfahren, beim Bedrucken derartiger Folien
oder Bänder in der Druckmaschine ein gesteuertes Prägewerk mitlaufen zu lassen.
Dies führt jedoch zu erheblichen Schwierigkeiten, insbesondere aus folgenden Gründen:
Man braucht für unterschiedliche Rapporte von Behälterverschlüssen od. dgl. auch
entsprechend unterschiedlich gestaltete Prägewalzenpaare (Walzenspiel), die im Umfang
und im Rapport dem Druckbild entsprechen müssen, um ein passer-genaues Prägen zu
ermöglichen. Dies ist entsprechend aufwendig und störanfällig. Außerdem führt diese
Arbeitsweise in der Regel zu einer verminderten Druckgeschwindigkeit. Außerdem führt
der heute bei den Druckmaschinen ü-bliche "fliegende Rollenwechsel" beim Prägespiel
zu vorzeitigen Verschleißerscheinungen durch die überlappende Flickart beim "fliegenden
Rollenwechsel". Wegen der vorerwähnten Nachteile haben sich derartige in die Druckmaschine
integrierte Prägespiele in der Praxis nicht recht durchsetzen können.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren sowie eine
Vorrichtung zum Herstellen von Behälterverschlüssen
od.dgl. Folienteilen
zu schaffen, wobei die gute Verarbeitbarkeit beibehalten, gleichzeitig aber die
Lesbarkeit, insbesondere die Maschinenlesbarkeit von Markierungen u. dgl. verbessert
ist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß insbesondere vorgeschlagen,
daß nach dem vollflächigen Einprägen der Vertiefungen und/oder Erhöhungen in die
Folie od. dgl., der Bereich des Markierungsfeldes zumindest weitgehend glattgepreßt
wird.
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Es hat sich überraschenderweise herausgestellt, daß durch dieses Glattpressen
die Erkennbarkeit des EAN-Codes und/oder einer Bedruckung wesentlich verbessert
ist, insbesondere auch, wenn sie mit einem schrägen Blickwinkel betrachtet wird.
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Zweckmäßigerweise erfolgt das Glattpressen tacktgleich mit einem Ausstanzvorgang.
Somit ist kein zusätzlicher, den gesamten Bearbeitungsablauf verlängernder Arbeitsgang
erforderlich.
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Vorteilhafterweise wird das Glattpressen nach dem Aufbringen einer
gedruckten Markierung vorgenommen. Soll ein stempelartiges Aufdrucken erfolgen,
ist ein Glattpressen vor diesem Aufdrucken vorteilhaft. Der bisher übliche Arbeitsablauf
kann in beiden Fällen beibehalten werden.
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Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zum Herstellen von mit
wenigstens einem Markierungsfeld versehenen Behälterverschlusses od. dgl. unter
Verwendung von Aluminiumfolie oder Aluminiumband, wobei eine Prägeeinrichtung zum
Prägen von einer Vielzahl von Vertiefungen und/oder Erhöhungen in die Folie od.
dgl.
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sowie eine Stanzeinrichtung vorgesehen sind. Diese Vorrichtung ist
erfindungsgemäß insbesondere dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Preßvorrichtung
mit einem Preßstempel od. dgl. zum zumindest teilweisen Zurückverformen eines vorgebbaren
Bereiches der Prägung aufweist, dessen Beaufschlagungsseite etwa dem Umriß eines
Markierungsfeldes entspricht. Mittels dieser Preßvorrichtung
kann
die Einprägung im Bereich des Markierungsfeldes zumindest soweit rückgängig gemacht
werden, daß die Lesbarkeit eines dort vorhandenen Aufdruckes wesentlich verbessert
wird bzw. ein Stempel eine glatte Stempelfläche vorfindet.
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Vergleichsversuche zum Testen der Lesbarkeit eines EAN-Symbols auf
einem Testgerät "Ergilaser LC 2000"haben signifikante Qualitätsunterschiede der
aufgedruckten EAN-Symbole einerseits bei vollflächiger Prägung und andererseits
bei wieder geglättetem Symbolfeld ergeben derart, daß die geglätteten Symbol- bzw.
Markierungsfelder wesentlich bessere Ergebnisse zeigten.
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Zusätzliche Ausgestaltungen der Erfindung sind in den weiteren Unteransprüchen
aufgeführt. Nachstehend ist die Erfindung mit ihren wesentlichen Einzelheiten anhand
der Zeichnung noch näher erläutert.
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Es zeigt: Fig. 1 eine Aufsicht eines Behälterverschlusses mit zwei
Markierungsfeldern, Fig. 2 eine sehr stark vergrößerte Darstellung eines Folienabschnittes
mit eingeprägten Vertiefungen bzw. einer Erhöhung, Fig. 3 eine Schnittdarstellung
eines Verschlusses etwa entsprechend der Schnittlinie III-III in Fig. 1 mit angedeuteten
Stempeln einer Preß- bzw. Stanzvorrichtung, Fig. 4 eine Schrägaufsicht eines erfindungsgemäßen
Behälterverschlusses gemäß der Blickrichtung A in Fig. 1 und 3,
Fig.
5 eine etwa mit Fig. 4 vergleichbare Ansicht eines Behälterverschlusses, hier jedoch
bei unbearbeitetem Markierungsfeld und Fig. 6 eine schematisch angedeutete, getrennte
Preß-und Stanzvorrichtung.
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Ein in den Figuren 1, 4 und 5 gezeigter Behälterverschluß 1 besteht
aus einer dünnen Aluminiumfolie, z. B.
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mit einer Dicke von 0,03 oder 0,04 mm und dient beispielsweise zum
Verschließen von Joghurtbechern. Er weist auf seiner dem Behälter zugewandten Rückseite
eine Siegelschicht auf zum Verbinden mit dem Behälterrand. Außenseitig ist üblicherweise
ein den Inhalt des Behälters kennzeichnender Aufdruck vorgesehen. Außerdem ist häufig
noch eine aus Parallelstrichen bestehende Codiermarkierung 2 und ggfs. auch ein
Stempelaufdruck 3 für ein Haltbarkeitsdatum od. dgl. vorgesehen.
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Um ein Anhaften von aufeinanderliegenden Behälterverschlüssen während
der Bearbeitung zu vermeiden, sind die Verschlußplättchen mit einer aus einer Vielzahl
von Vertiefungen undloder Erhöhungen 4 bestehenden Prägung 5 versehen (vgl. die
vergrößerte Darstellung gemäß Fig. 2), so daß benachbarte Verschlußplättchen etwas
auf Abstand gehalten werden. Diese vorhandene und für die Verarbeitung auch vorteilhafte
Prägung 5 beeinträchtigtjedoch die Erkennbarkeit der Codiermarkierung 2 bzw. des
Stempelaufdruckes 3. Insbesondere bei etwas schrägem Blickwinkel gemäß der Pfeilrichtung
A in Fig. 1 u.3 ist deutlich in Fig. 5 erkennbar, daß durch die Vertiefungen 4 und/oder
Erhöhungen 4', nachfolgend auch kurz "Vertiefungen 4" genannt, die Parallellinien
der Codiermarkierung 2 nicht mehr durchgehen sondern als unterbrochene, undeutliche
Linien erscheinen.
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Erfindungsgemäß ist nun vorgesehen, daß die Verschlußfolie od. dgl.
im Bereich des Markierungsfeldes 6 zumindest weitgehend glattgepreßt wird. Dabei
werden die
eingeprägten Vertiefungen od. dgl. 4, 4' zumindest teilweise
wieder zurückverformt. Fig. 4 läßt im Vergleich zu Fig. 5 besonders deutlich erkennen,
daß die Konturen der Codiermarkierung 2 nach diesem Glattpressen wieder scharf und
die Codierlinien wieder durchgängig sind.
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Ein Erkennen und ggfs. ein Maschinenlesen auch aus ungünstigem Blickwinkel
ist möglich. Analoges gilt für das Stempel-Markierungsfeld.
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In der Praxis hat sich auch herausgestellt, daß durch die glattgepreßten
Abschnitte keine nachteiligen Auswirkungen auf den Arbeitsablauf, insbesondere auch
beim Vereinzeln der Stanzabschnitte vorhanden sind.
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Das Glattpressen kann vorteilhafterweise tacktgleich mit einem Ausstanzvorgang
erfolgen. Vor diesem Ausstanzvorgang und dem tacktgleich dabei stattfindenden Glattpressen
ist bereits die Codiermarkierung 2 vorhanden.
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Ein Stempelaufdruck 3 wird nach dem Glattpressen angebracht. In Fig.
3 ist schematisch z.B. ein mit einem Stanzstempel 7 verbundener Preßstempel 8 zum
Glattpressen angedeutet. Auf der anderen Seite eines zu bearbeitenden BEhälterverschlusses
1 befindet sich, dem Preßstempel 8 gegenüberliegend, ein Gegenstempel 9 als Widerlager.Bei
dieser Ausbildung kann gleichzeitig mit einem Ausstanzvorgang ein Glattpressen eines
vorgebbaren Markierungsfeld-Bereiches vorgenommen werden.
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Die gemeinsame Preß- und Stanzvorrichtung gemäß Fig. 3 ist eine mögliche
Ausführungsform. Eine bevorzugte Ausführungsform und der damit mögliche Arbeitsablauf
ist stark schematisiert in Fig. 6 angedeutet, wo je eine getrennte Preßvorrichtung
10 und Stanzvorrichtung 11 vorgesehen sind. Von einer Folienrolle 12 wird z. B.
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eine Aluminiumfolie 14 kontinuierlich abgezogen und durchläuft ein
Prägewalzenspiel 15 u. 16. 15 ist dabei die mit einer entsprechenden Oberflächenstruktur
versehen Prägewalze 15, 16 die zugehörige, in der Regel
aus weicherem
Werkstoff wie z. B. Papier bestehende Gegenwalze. Bei 17 hängt die Folie 14 um einen
bestimmten Betrag durch, damit vom kontinuierlichen zum schrittweisen Betrieb übergegangen
werden kann.
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In der Preßvorrichtung 10 ist 18 der dem Preßstempel 8 entsprechende
Preßstempel und 19 der entsprechende Gegenstempel. Der Behälterverschluß 1 od. dgl.
Folienteil wird dann entsprechend dem Arbeitstackt zur Stanzvorrichtung 11 überführt,
wo ein Stanzstempel 17 die entsprechenden Behälterverschlüsse 1 ausstanzt, die dann
beispielsweise in ein Magazin 20 fallen können. Hier wie auch bei der in Fig. 3
dargestellten Arbeitsweise erfolgt das Glattpressen tacktgleich mit dem Ausstanzvorgang.
In beiden Fällen kann dadurch ein zusätzlicher, Arbeitszeit in Anspruch nehmender
Arbeitsgang vermieden werden.
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Durch das erfindungsgemäße Verfahren bzw. die entsprechende Vorrichtung
ist eine Veränderung im Bereich der Prägezylinder nicht erforderlich, so daß diese
unverändert für verschiedene Größen und Formen von Deckeln od. dgl. Behälterverschlüssen
geeignet sind.
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Auch wird der Arbeitsablauf im Bereich des Druckwerkes nicht beeinträchtigt.
Schließlich ist durch die Kombination mit dem Ausstanzvorgang kein separater Arbeitsgang
erforderlich. Es ergibt sich somit die erwünschte, wesentliche Verbesserung der
Lesbarkeit von Codiermärkierungen, Stempelaufdrucken od. dgl. im Bereich eines glattgepreßten
Markierungsfeldes, ohne daß dies einen merkbaren Zusatzaufwand im Arbeitsablauf
erfordert.
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Alle in der Beschreibung, den Ansprüchen und der Zeichnung dargestellten
Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich
sein.
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- Zusammenfassung -