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Beschreibung
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Die Erfindung betrifft eine Schraube mit geteilter Kopfform, die
Angriffsflächen für einen Schraubendreher enthält, die Kopfformteile so gestaltet
sind, daß sie Angriffsflächen nur in einer Drehrichtung bilden, während in der entgegengesetzten
Drehrichtung durch besondere Gestaltung der Kopfformteile keine Angriffsfläche gegeben
ist.
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Bekannte Schrauben bestehen in der Regel aus einem festen oder lösbaren
Kopf, dem Schaft und dem Gewindeteil. Die gebräuchlichste Kopfform ist der Sechskant,
wobei die Angriffsflächen für den Schlüssel außen sind.
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Eine andere Kopfform ist der Zylinder, Kegel, Halbrund-, Flachrundkopf,
Versenk-, Hammerkopf oder ein sonstiger Rotationskörper. Diese Formen haben Angriffsflächen
im Kopf, die entweder die Begrenzungsflächen von Nuten, Kerben, Kranz-, Sternlöchern
bzw. Innensechskante oder Innenvierkante sind. Diese Aufzählung ist keineswegs erschöpfend
und soll die Vielfalt der Ausgestaltungsmöglichkeiten der Kopfform andeuten.
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Ebenso ist es möglich einen Zylinderkopf außen zu verzahnen. Es gibt
auch Köpfe ohne Angriffselemente, mit und ohne Verdrehsicherung. Diese werden hauptsächlich
dort verwendet, wo die Schraube bzw. der Kopf versenkt eingebaut wird.
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Schrauben ohne Köpfe werden als Bolzenschrauben hergestellt, bei
denen der sonst fest mit dem Schaft ver-
bundene Kopf als Mutter ausgebildet ist.
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Bei den bekannten Stiftschrauben dienen als Muttergewinde die in
den zu verklemmenden Teilen hergestellten Gewindelöcher. Für das Anziehen und Lösen
von Zylinderkopfschrauben mit Innensechskant oder Innenvierkant werden entsprechende
Sechskant- oder Vierkant-Stiftschlüssel verwendet. Für Zylinderkopfschrauben mit
anderen Innenangriffselementen, wie z.B. Nuten oder Vielzahn sind entsprechend gestaltete
Schraubendreher im Gebrauch. Um die Schrauben mit der jeweils erforderlichen Vorspannkraft
zu belasten, werden sie mit Drehmomentschlüsseln angezogen bzw. gelöst.
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Für Kopfschrauben mit Schlitzen oder Nuten im Kopfteil werden entsprechend
geformte Schraubendreher als Schraubenschlüssel verwendet. Bei bekannten Kopfschrauben
mit halbrundem Kopf sind beispielsweise die Angriffselemente für den Schraubendreher
die in einer Richtung die durchgehende Nut entlang einer Seite begrenzen abgerundet,
so daß bei Ausübung eines Drehmoments senkrecht zu dieser Richtung, beispielsweise
im Uhrzeigersinn, der Schraubendreher an den abgerundeten Angriffselementen abrutscht
und daher eine Drehbewegung der Schraube senkrecht zu dieser Richtung nicht möglich
und somit die Schraube im Uhrzeigersinn verdrehgesichert ist. Die Angriffselemente,
die die gegenüberliegende Seite der durchgehenden Nut begrenzen, sind demgegenüber
nicht abgerundet, so daß der Schraubendreher bzw. Schraubenschlüssel bei Ausübung
eines Drehmoments in entgegengesetzter Richtung, dh. im Gegenuhrzeigersinn, an dieser
Seite anliegt und daher eine Drehbewegung der Schraube im Gegenuhrzeigersinn erfolgen
kann. Sind derartige Schrauben einmal eingeschraubt, so ist ein Lösen der Schraubverbindung
mit dem zum Anziehen der Schraube verwendeten Schraubendreher oder einem sonstigen
Schlüssel nicht mehr möglich. Die Schraubverbindung kann dann im allgemeinen nur
durch mechanisches Zerstören der Schraube gelöst werden.
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Aufgabe der Erfindung ist es eine Schraube der eingangs beschriebenen
Art so zu verbessern, daß die in eine Drehrichtung entgegengesetzt zur Anzieh- bzw.
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Einschraubdrehrichtung gesicherte Schraube aus der Schraubverbindung
ohne mechanische Zerstörung gelöst werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine zusätzliche
Angriffsfläche für einen Schneiddreher vorhanden ist und daß diese zusätzliche Angriffsfläche
die Gestalt eines zentralen Sackloches in der Schraube aufweist.
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In Ausgestaltung der Erfindung besitzt das Sackloch eine Tiefe X
die einen Teil der Länge L der Schraube beträgt. Die Weiterbildung der Erfindung
ergibt sich aus den Merkmalen der Patentansprüche 3 bis 8.
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Mit der Erfindung wird in vorteilhafter Weise eine lösungssichere
Schraube geschaffen, die das Herausdrehen ohne passendes Werkzeug unmöglich macht.
Die Erfindung ist insbesondere für Miniaturschrauben geeignet, die beispielsweise
Gewindedurchmesser zwischen 1 und 2 mm besitzen, jedoch ist sie ebenso für Schrauben
mit größeren Gewindedurchmessern geeignet. Handelt es sich z.B. um eine linksgängige
Schraube, so wird diese bei einem Lösungsversuch, falls dieser durch Linksdrehen
mit einem Schraubendreher erfolgte, nur noch weiter eingeschraubt. Ein Rechtsdrehen
ist von vornherein zum Scheitern verurteilt, da die halbrunden Angriffselemente
der geteilten Kopfform dem Schraubendreher keine Angriffsfläche bieten, so daß dieser
abgleitet. Analoges gilt für eine rechtsgängige
Schraube.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand zeichnerisch dargestellter
Ausführungsbeispiele näher beschrieben.
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Es zeigen: Fig. 1 eine Seitenansicht einer Schraube nach der Erfindung,
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Schraube nach Fig. 1, Fig. 3 eine Schnittansicht
durch die Schraube nach Fig. 1, Fig. 4 einen Schneiddreher (für eine erste Ausführungsform
der Schraube) mit einem sich verjüngenden zylinderartigen Schneidteil (für eine
erste Ausführungsform der Schraube), und Fig. 5 einen Schneiddreher mit einem sich
verjüngenden prismenförmigen Schneidteil.
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Eine in Fig. 1 dargestellte Schraube 1 besteht aus einem Kopfteil
2 und einem Gewindeteil 3 mit einem durchgehenden Gewinde. Der Gewindeteil 3 besitzt
eine Länge L. Der Kopfteil 2 weist, wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, eine Nut 7 auf,
die von zwei Angriffselementen 5 und 6 für einen herkömmlichen Schraubendreher begrenzt
ist Die Angriffselemente 5 und 6 sind beispielsweise so ausgestaltet, daß ihre die
Nut 7 begrenzenden Flächen als Angriffsflächen für den Schraubendreher dienen, die
nur eine Linksdrehung zulassen. Dann handelt es sich selbstverständlich um eine
linksgängige Schraube 1. Die horizontalen Schraffuren der Angriffselemente 5, 6
in Fig. 2 deuten an, daß die Angriffselemente an diesen Flächen abgerundet sind,
konkav oder konvex, so daß der Schraubendreher bei jeder Rechtsdrehung an diesen
abgerundeten Flächen abgleitet. Insofern bilden diese abgerundeten Flächen der Angriffselemente
5,6 eine Verdrehsicherung nach rechts.
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Ilandelt es sich um eine rechtsgängige Schraube, so müssen die Angriffselemente
entsprechend spiegelsymetrisch zu der senkrechten Mittellinie der Schraube 1 in
Fig. 2 angeordnet und ausgebildet sein. Wie Fig. 2 zeigt, ist in der Mitte des Schraubenkopfes
2 in der Nut 7 ein Sackloch 4 angeordnet, das eine Angriffsfläche bzw.
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-öffnung für einen hierfür vorgesehenen und angepaßten Schneiddreher
bildet. Aus der Schnittansicht der Schraube 1 Fig. 3 ist zu entnehmen, daß das Sackloch
4 eine Tiefe Tbesitzt. Diese kann bis zur halben Länge L des Gewindeteils 3 reichen.
Der Durchmesser bzw. die Breite d des Sacklochs 4 ist die Bezugsgröße für die in
den Fig. 4 und 5 dargestellten Schneiddreher einer ersten und zweiten Ausführungsform
der Schraube 1. Die erste Ausführungsform besitzt ein zylindrisches Sackloch 4 mit
dem Durchmesser d. Der in Fig. 4 dargestellte, zugehörige Schneiddreher 8 hat ein
sich verjüngendes Schneidteil 9, das als Gewindeschneider ausgebildet ist. Wie aus
der Unteransicht der Fig. 4 ersichtlich ist, ist der größte l)urchmesser des Schneidteils
9 gleich 1,2 d, während der kleinste Durchmesser des Schneidteils 9 gleich 0,8 d
ist, mit dem Durchmesser d des zylindrischen Sacklochs 4 der Schraube 1. Die zweite
Ausführungsform der Schraube 1 hat ein Sackloch 4 mit einer Breitenabmessung d,
das ein Innenvierkantloch quadratischen oder rechteckförmigen Querschnitts ist.
Bei einem rechteckförmigen Querschnitt des Sacklochs 4 ist die Breitenabmessung
d die größere der beiden Rechteckseiten. Der in Fig. 5 gezeigte, zugehörige Schneiddreher
10 weist ein sich prismatisch verjüngendes Schneidteil 11 auf, dessen größte Breite
1,2 dund dessen kleinste Breite 0,8 d beträgt Der Schneiddreher 11 ist als Vierkantschneider
ausgebildet.
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Das Lösen einer eingeschraubten Schraube 1 mit Hilfe eines Schneiddrehers
8 bzw. 10 wird in folgendem
kurz erläutert. Wie schon zuvor erwähnt, ist eine links-bzw.
rechtsgängige Schraube 1 durch die spezielle Ausbildung des Schraubenkopfes gegen
ein Herausdrehen im Gegensinn zu der Einschraubdrehrichtung gesichert.
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Wird nun im Falle einer linksgängigen Schraube 1 der Schneiddreher
8 bzw. 10, entsprechend dem jeweiligen Sackloch 4 der Schraube 1, in das Sackloch
4 rechtsgängig eingeschraubt, so schneidet sich der Schneidteil 9 bzw. 11 in die
Seitenwände des Sacklochs 4 ein, da er als Gewindeschneider bzw. Vierkantschneider
ausgebildet ist.
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Durch die sich verjüngende Form des Schneidteils schneidet sich der
Schneiddreher in das Sackloch 4 ein, ähnlich einem Korkenzieher im Korken einer
Flasche, und frißt sich nach einer bestimmten Einschneidtiefe im Sackloch 4 fest.
Schon in der Anfangsphase des Einschneidens des Schneiddrehers in das Sackloch 4
beginnt sich die Schraube 1 zu lösen, wobei der Schneiddreher und die Schraube 1
sich gegensinnig zueinander bewegen. Sobald der Schneiddreher 8, 10 im Sackloch
4 festsitzt, bildet er mit der Schraube 1 eine feste Einheit und kann in der bisherigen
Drehrichtung bis zum vollständigen Herauslösen der Schraube 1 weitergedreht werden.