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Beschreibung
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Die Erfindung betrifft eine Druckluft-Fadenspleißvorrichtung nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Gattungsgemäße Druckluft-Fadenspleißvorrichtungen eignen sich nicht
gleich gut zum Vorbereiten und Spleißen sowohl linksgedrehter als auch rechtsgedrehter
Fäden beziehungsweise Garne. Da die Injektionsluft tangential in den das Fadenende
aufnehmenden Kanal einströmt, gelingt eine gute Vorbereitung des Fadenendes nur
dann, wenn dabei die Injektionsluft gegen die Fadendrehung gerichtet ist. Will man
daher Fäden anderer Drehung spleißen, muß die Druckluft-Fadenspleißvorrichtung ausgewechselnt
werden. Zumindest müssen die Fadenhalteröhrchen, wenn das möglich ist, ausgetauscht
werden. Dies bedeutet in jedem Fall einen erhöhten Arbeitsaufwand und eine entsprechend
große Lagerhaltung, Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Spleißvorrichtung
auf einfache Weise und rasch wahlweise auf linksgedrehte oder rechtsgedrehte Garne
einzustellen und dabei eine doppelte Lagerhaltung an Spleißvorrichtungen oder Fadenhalteröhrchen
zu vermeiden.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß das Fadenhalteröhrchen
in zwei Betriebsstellungen umsteckbar in die Gehäuseöffnung eingesetzt ist, wobei
die Richtung der Tangentialöffnung vom Verteilerraum aus in der einen Betriebsstellung
zu einem rechts der Längsachse und in der anderen Betriebsstellung zu einem links
der Längsachse gelegenen Bezirk des das Fadenende aufnehmenden Kanals weist.
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Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Erfindung zu verwirklichen.
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Nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß
das Fadenhalteröhrchen zwei in unterschiedliche Richtungen weisende Tangentialöffnungen
besitzt und um seine Längsachse in zwei Betriebsstellungen umsteckbar ist, wobei
in jeder Betriebsstellung eine andere Tangentialöffnung den Verteilerraum mit dem
das Fadenende aufnehmenden Kanal verbindet.
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Vorteilhaft sind die Tangentialöffnungen zwecks Erzeugung einer schraubenförmigen
Halteluftströmung nicht nur tangential, sondern auch schräg abwärts gegen den das
Fadenende aufnehmenden Kanal gerichtet.
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Bisher waren die Tangentialöffnungen allein bestimmtend für die Richtung
der Injektionsluft. Nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung ist hiervon abweichend
vorgesehen, daß der Verteilerraum zwecks Erzeugung oder Unterstützung einer schraubenförmigen
Halteluftströmung beziehungsweise zwecks Erzeugung der schräg abwärts gerichteten
Komponente der lnjektionsluftströmung schräg abwärts gegen die Tangentialöffnung
gerichtet ist oder zumindest einen schräg abwärts gerichteten Boden aufweist.
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hiernach wird die Tangentialöffnung bercits durch einen schräg abwärts
gerichteten Injektionsluftstrom angeströmt, so daß es nicht mehr oder nicht allein
die
I angentialöffnung ist, die für die Injektorwirkung maßgebend
ist.
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Nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung weist das Fadenhalteröhrchen
eine einzige Tangentialöffnung auf. Es ist um seine Querachse in zwei Betriebsstellungen
umsteckbar, wobei der Verteilerraum die schräg abwärts gerichtete Komponente und
die Tangentialöffnung die tangential gerichtete Komponente der Injektionsluft erzeugt,
so daß sich eine schraubenförmige Halteluftströmung in dem das Fadenende aufnehmenden
Kanal ergibt.
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Vorteilhaft hat hierbei die Tangentialöffnung die Form eines langgestreckten
Schlitzes, der von beiden Enden des Fadenhalteröhrchens gleich weit entfernt ist.
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Steckt man nun das Fadenhalteröhrchen um, so befindet sich der langgestreckte
Schlitz an der anderen Seite und die in den das Fadenende aufnehmenden Kanal einströmende
Injektionsluft hat einen entgegengesetzten Drehsinn.
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Nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß
das Fadenhalteröhrchen mindestens ein die Betriebsstellung sicherndes Rastelement
aufweist.
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Beispielsweise kommen als Rastelemente Vertiefungen, Erhebungen oder
Abflachungen in Frage, die zu Erhebungen, Vertiefungen und Abflachungen des Gehäuses
oder mit dem Gehäuse verbundener Teile passen. Beim Umstecken der Fadenhalteröhrchen
kann die richtige Arbeitsstellung bei Vorhandensein von Rastelementen ertastet werden.
Außerdem kann eine farbige oder andersartige Markierung des Fadenhalteröhrchens
anzeigen, in welcher Stellung es sich gerade befindet.
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Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt.
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Anhand dieser Ausführungsbeispiele wird die Erfindung noch näher
beschrieben und erläutert.
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Fig. 1 zeigt die Ansicht einer Druckluft-Fadenspleißvorrichtung.
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Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch die in Fig. 1 dargestellte Druckluft-Fadenspleißvorrichtung
längs der Linie ll-ll.
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Fig. 3 zeigt die Ansicht einer weiteren Druckluft-Fadenspleißvorrichtung.
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Fig.4 zeigt einen Schnitt durch die in Fig. 3 dargestellte Druckluft-Fadenspleißvorrichtung
längs der Linie IV-IV.
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Fig, 5 zeigt ein Fadenhalteröhrchen der in Fig. 1 und 2 dargestellten
Druckluft-Fadenspleißvorrichtung in einer Ansicht von oben.
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Fig. 6 zeigt einen Schnitt durch das in Fig. 5 dargestellte Fadenhalteröhrchen
längs der Linie Vl-VI.
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Fig. 7 zeigt einen Schnitt durch das in Fig. 6 dargestellte Fadenhalteröhrchen
längs der Linie VII-VII.
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Fig. 8 zeigt die Ansicht eines Endanschlags für die Fadenhalteröhrchen
der in den Fig. 1 und 2 dargestellten Druckluft- Fadenspleißvorrichtung.
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Fig. 9 zeigt eine Ansicht von oben auf den in Fig. 8 dargestellten
Endanschlag.
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Fig. 10 zeigt eine Ansicht von oben auf ein Fadenhalteröhrchen der
in den Fig. 3 und 4 dargestellten Druckluft-Fadenspleißvorrichtung.
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Fig. 11 zeigt einen Schnitt durch das in Fig. 10 dargestellte Fadenhalteröhrchen
längs der Linie Xl-XI.
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Fig. 12 zeigt die Ansicht eines Endanschlags für die Fadenhalteröhrchen
der in den Fig. 3 und 4 dargestellten Druckluft-Fadenspleißvorrichtung.
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Fig. 13 zeigt eine Ansicht von oben auf den in Fig. 12
dargestellten
Endanschlag.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig 1 und 2 ist die nur mit wesentlichen
Teilen dargestellte Druckluft- Fadenspleißvorrichtung insgesamt mit 1 bezeichnet.
Sie besitzt ein Gehäuse 2, auf dem durch eine Befestigungsschraube 3 eine Platte
4 und ein Spleißkopf 5 befestigt sind. In eine Bohrung 8 des Spleißkopfes 5 kann
Spleißluft eingeführt werden. Von der Bohrung 8 führen zwei Drucklufteinblaseöffnungen
9 und 10 in eine Spleißkammer 11, die durch einen Deckel 12 verschließbar ist.
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Zwei kanalartige Öffnungen 13, 14 im Gehäuse 2 dienen der Aufnahme
zweier Fadenhalteröhrchen 15,16.
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Ein Exemplar der völlig gleichartig ausgebildeten Fadenhalteröhrchen
15, 16 ist in den Fig. 5,6 und 7 besonders dargestellt. Hiernach besitzt das Fadenhalteröhrchen
15, 16 eine einzige Tangentialöffnung 17 in Form eines langgestreckten Schlitzes.
Der Schlitz ist von beiden Enden des Fadenhalteröhrchens 16, 17 gleich weit entfernt.
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Gemäß Fig. 2 sind von unten her ringförmige Endanschläge 18 in die
kanalartigen Öffnungen 13 und 14 des Gehäuses 2 eingepreßt. Ein Endanschlag 18 ist
insbesondere in den Fig. 8 und 9 dargestellt. Er weist an seinem oberen Rand zwei
einander gegenüberliegend angeordnete Erhebungen 19 und 20 auf, die zu Vertiefungen
21 bis 24 passen, welche sich paarweise an den Enden der Fadenhalteröhrchen 15 beziehungsweise
16 befinden, wie es insbesondere die Fig. 5 bis 7 zeigen. Die Vertiefungen 21 bis
24 dienen als Rastelemente, die im Zusammenwirken mit den Erhebungen 19 und 20 der
Endanschläge 18 die Betriebsstellung der Fadenhalteröhrchen 15, 16 sichern sollen.
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Fig. 1 zeigt, daß am oberen Ende der ausgebrochen dargestellten Spleißkammer
11 ein die Spleißkammer zum Teil abdeckendes Abdeckblech 25 und am unteren Ende
der Spleißkammer ein gleichartiges Abdeckblech 26 angeordnet ist. Das Gehäuse 2
trägt oben ein Fadenleitblech 27 und unten ein Fadenleitblech 28. Über dem Fadenleitblech
27 befindet sich eine Fadentrennvorrichtung 29, unter dem Fadenleitblech 28 eine
Fadentrennvorrichtung 30. Oberhalb der Fadentrennvorrichtung 29 ist ein weiteres
Fadenleitblech 31 und unterhalb der Fadentrennvorrichtung 30 ein weiteres Fadenleitblech
32 angeordnet.
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Fig. 1 Iäßt die Lage der Fäden 34 und 35 nach dem Einlegen in die
Spleißkammer 11, aber vor dem Trennen und damit vor dem Bilden der Fadenenden 34'
beziehungsweise 35' erkennen. Der Faden 34 kommt von unten rechts, wechselt am Abdeckblech
26 seine Richtung, geht durch die Spleißkammer 11, liegt über dem Fadenhalteröhrchen
15 und ist durch die geöffnete Fadentrennvorrichtung 29 hindurch nach rechts oben
weitergeführt.
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Der Faden 35 kommt von oben links, wechselt am Abdeckblech 25 seine
Richtung, durchläuft die Spleißkammer 11, geht über das Fadenhalteröhrchen 16 hinweg
und ist durch die geöffnete Fadentrennvorrichtung 30 hindurch nach links unten weitergeführt.
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Die Fig. 1 und 2 lassen erkennen, daß die beiden Fadenhalteröhrchen
15,16 durch Öffnungen in der Platte 4 nach außen ragen. An ihren unteren Enden liegen
sie gegen die Endanschläge 18 an.
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Neben der Tangentialöffnung des Fadenhalteröhrchens 15 befindet sich
im Gehäuse 2 ein Verteilerraum 36 und neben der Tangentialöffnung des Fadenhalteröhrchens
16 ein Verteilerraum 37 für die Injektionsluft.
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Gemäß Fig. 1 sind die Verteilerräume fast so breit wie die Fadenhalteröhrchen.
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Der Verteilerraum 36 besitzt einen schräg gegen die Tangentialöffnung
17 abfallenden Boden 38, der Verteilerraum 37 einen ebensolchen schräg abfallenden
Boden 39.
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Die Zufuhr der Injektionsluft erfolgt durch eine zentrale Bohrung
6, die durch Kanäle 42,43 mit den Verteilerräumen 36,37 verbunden ist.
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Die in Fig. 2 sichtbaren Fadenenden 34', 35' entstehen durch Betätigen
der beiden Fadentrennvorrichtungen 29, 30. Gleichzeitig mit dem Trennen der Fäden
wird in die Bohrung 6 Injektionsluft eingeführt, die durch den Kanal 42 in den Verteilerraum
36 und von dort durch die Tangentialöffnung 17 in den das Fadenende 34' ansaugenden
und aufnehmenden zentralen Kanal 44 des Fadenhalteröhrchens 15 strömt Dabei entsteht
in dem Kanal 44 wegen der in Fig. 1 sichtbaren tangentialen Lage der Öffnung 17
eine schraubenförmige, rechts drehende Halteluftströmung. Das gleiche ist im Kanal
45 des Fadenhalteröhrchens 16 der Fall, in das die Injektionsluft über den Kanal
43, den Verteilerraum 37 und die Tangentialöffnung 17 gelangt. Die Garndrehung der
Garnenden beziehungsweise Fadenenden löst sich dabei auf und es bildet sich ein
zum Spleißen geeigneter Faserbart. Injektionsluft und mitgerissene Luft strömen
in Richtung der Pfeile 40,41 ab.
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Zum Spleißen wird der Deckel 12 geschlossen und Druckluft in die
Bohrung 8 eingebracht. Zuvor können durch besondere Vorrichtungen, die aber hier
nicht dargestellt sind, die beiden Fäden 34 und 35 soweit zurückgezogen werden,
daß die Fadenenden 34' und 35' sich nahezu vollständig in der Spleißkammer 11 befinden.
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Wenn Fäden mit entgegengesetzt gerichteter Garndrehung gespleißt
werden sollen, werden die beiden Fadenhalteröhrchen 15 und 16 herausgezogen, um
die Querachse VII-VII (Fig. 6) gewendet und umgekehrt wieder auf die Endanschläge
18 aufgesteckt, so daß jetzt statt der Vertiefungen 21 und 22 die Vertiefungen 23
und 24 an den Erhebungen 19 und 20 der Endanschläge 18 einrasten. Strömt jetzt Injektionsluft
durch die Tangentialöffnungen 17, so bilden sich um die Längsachse 48 (Fig. 5 bis
7) linksdrehende schraubenförmige Halteluftströme in den die Fadenenden aufnehmenden
Kanälen 44 und 45 aus.
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Beim zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung nach den Fig. 3 und
4 wird mit Ausnahme der Fadenhalteröhrchen und der zugehörigen Endanschläge die
gleiche Druckluft-Fadenspleißvorrichtung verwendet wie beim ersten Ausführungsbeispiel.
Aus diesem Grund muß die Beschreibung der eigentlichen Druckluft-Fadenspleißvorrichtung
an dieser Stelle nicht noch einmal wiederholt werden.
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Ein Exemplar der hier verwendeten Fadenhalteröhrchen 46 und 47 zeigen
die Fig. 10 und 11.
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Die Fadenhalteröhrchen 46,47 besitzen zwei in unterschiedliche Richtungen
weisende Tangentialöffnungen 52,53. Gemäß Fig. 10 liegen die Tangentialöffnungen
52, 53 in der Schnittebene XI-XI, die abseits der Längsachse 49 der Fadenhalteröhrchen
46, 47 beziehungsweise der Kanäle 50, 51 verläuft. Zwecks Erzeugung einer schraubenförmigen
Halteluftströmung sind die Tangentialöffnungen 52, 53 nicht nur tangential, sondern
auch schräg abwärts gegen den das Fadenende aufnehmenden Kanal 50 beziehungsweise
51 gerichtet.
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Wie insbesondere Fig. 4 zeigt, ist es gerade die Tangentialöffnung
52, die an den Verteilerraum 36 beziehungsweise 37 angeschlossen ist.
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Das Umstecken der Fadenhalteröhrchen 46, 47 erfolgt durch Wenden
um die Längsachse 49. Während die
Tangentialöffnungen 52 in den Kanälen 50, 51 eine
rechtsdrehende Halteluftströmung erzeugen, bringen die Tangentialöffnungen 53 nach
dem Umstecken der Fadenhalteröhrchen 46, 47 eine linksdrehende Halteluftströmung
zustande.
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Als Rastelemente sind am unteren Ende der Fadenhalteröhrchen 46,
47 zwei einander gegenüberliegende Vertiefungen 54,55 vorhanden. Die Vertiefungen
54,55 passen zu einander gegenüberliegenden Erhebungen 56, 57 am oberen Ende der
ringförmigen Endanschläge 58, die insbesondere in den Fig. 12 und 13 dargestellt
sind.
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Die Erfindung soll nicht auf die dargestellten und beschriebenen
Ausführungsbeispiele eingeschränkt sein.
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