-
Abstandhalter fur Bündelleiter
-
Die Erfindung betrifft einen Abstandhalter für Bündelleiter in Form
von Äbstandstegen bzw. -rahmen zur beabstandeten Verbindung der Leiterseile im freien
Spannfeld und im Stromschlaufen an Abspannmasten von insbeandere Hochspannungsfreileitungen,
wobei die Leiterseile durch an einem Steg bzw. Rahmen lösbar befestigte halbschalenförmige
Klemmbacken gehalten sind.
-
Der Abstandhalter soll einerseits eine einwandfreie beschädigungslose
Befestigung des Leiters trotz Schwingun-£.n gewährleisten und andererseits die auftretenden
Stützkräfte in elastischen Bereich aufnehmen, wobei bei.
-
Erfüllung dieser Anforderungen außerdem ein Verursachen von Funkstörungen
ausgeschlossen ist.
-
Die insbesondere zur Verbindung von zwei einzelnen Leitern eines Leiterbündels
bestimmten Abstandhalter müssen im allgemeinen zwei gegensätzliche Aufgaben erfüllen.
-
Einerseits müssen sie hinreichend nachgiebig sein, so r sie die leiter
an der Befestigungsstelle nicht beschädigen, wenn die Leiter Schwingungen ausgesetzt
sind, andererseits müssen sie genügend steif sein, so daß sie den auftretenden Kräften
in Stützrichtung ohne bleibende Verformung Widerstand leisten können.
-
f4'ierzu sind nunmehr eine Reihe von Abstandhalter bekannt geworden,
die sich in der Praxis auch bewährt haben. So sind z. 3. nach der DE-OS 2 949 912
und DE-PS 948 529 Abstandhalter für Leiterseile bekannt, bei denen die Leiterseile
von durch Schrauben zusammengehaltenen Elemabacken umfaßt werden, welche einen unmittelbaren
Kontaktdruck auf dact jeweilige leiterseil ausüben, und diese Klemmbacken zwischen
den zu beabstandenden Leiterseilen mit entsprechenden Verbindungsgliedern gelenkig
verbunden sind.
-
Darüber hinaus ist es hinreichend bekannt, Abstandhalter einzusetzen,
bei denen der auf ein Leiterseil aufzuklemmende Schalenkörper aus aus Schalen gefertigten
Leichtmetallgierungen und/oder Kunststoff sowie auf das leiterseil aufgesetzten,
eine Beschädigung der Leiterseile verme idenden, halbleitenden Ringführungspaßklemmen
besteht (DE-PS 2 650 145).
-
Weiterhin sind nach der DE-OS 1 817 446 auch Abstandbc:'-ter bekannt
geworden, bei denen die jeweilige Leiterklemme aus zwei elektrisch isolierten Kuststoffbacken
besteht.
-
Nachteilig hierbei ist jedoch, daß beim Entstehen hoher Kurzschlußströme
die Kunststoffbacken zum Abbrennen neigen.
-
Darüber hianus haben sich in der Praxin auch den einlei tend genannten
Ausführungen genügende Abstandhalter bewährt, welche im wesentlichen aus zwei Klemmbackenpaaren
zu je zwei Halbschalen aus einer Aluminiumlegierung un(t einem halbleitenden elastischen
Distanzstück aus Plastmaterial, wodurch ebenfalls Beschädigungen des Leiters vermieden
werden, sowie aus einem Steg aus Stahl bzw.
-
einem Rahmen aus einer Aluminiumlegierung bestehen.
-
Mit fortschreitender Entwicklung des Nachrichtenwesens, insbesondere
der Hochfrequenztechnik, kommt es bei der funktechnischen Übertragung von Informationen
aus unterschiedlichsten Gründen zu einer immer weiteren Verschiebung der Arbeitsfrequenzen
in Hoch- und Höchstfrequenzbereiche. Dies trifft sowohl für zivile als auch nlfitärische
Bereiche zu. Hinsichtlich des zivilen Bereiches ist in jüngster Zeit mit der Ausbreitung
der Städte zu verzeichnen, daß die Bebauung und Besiedlung auch in unmittelbare
Nähe von Hochspannungsfreileitungen heranreicht. Hierbei trat nunmehr die Erscheinung
auf, du gerade in den Bereichen nahe von Hochspannungsfreileitungen Schwierigkeiten
beim Empfang von funktechnischen Informationen, z. B. beim Fernsehempfang, entstanden.
-
Es wurde nunmehr festgestellt, daß die Klemmteile, d. h.
-
die aus Aluminiumlegierungen bestehenden Klemmbacken, auf ihrer Oberfläche
eine hochisolierende Oxidschicht bilden, wodurch in dem Bereich der Verbindung von
Klemmbacken und Steg bzw. Rahmen kapazitive Teilentladungen auftreten, die zu Funketörungen,
insbesondere in höheren Frequenzbereichein < 50 MHz führen.
-
Selbst eine aufwendige Wartung der Abstandhalter hinsichtlich des
Bestrebens zur Verhinderung der Oxidschichtbildung dursh Farbanstriche oder andere
geeignete Ueberzüge an den Verbindungsstellen führte nur zu einer Verzögerung der
Bildung einer hochisolierenden Oxidschicht.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Abstandhalter für
Bündelleiter, insbesondere Von Hochspannungs freileitungen zu schafen, bei dem keine
kapazitiven Eeilentladungen im Bereich der Verbindung von Klemmbacken und teg bzw.
Rahmen auftreten und somit ein Einfluß auf die funktetechnische Übertragung von
Informationen ausgeschlossen ist.
-
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe nunmehr dadurch gelöst, daß die Klemmbacken
und der Steg bzw. Rahmen aus einem Werkstoff mit guter elektrischer Leitfähigkeit
bestehen, wobei diese Teile mindestens im Bereich der Verbindungsstelle von Klemmbacken
und Steg bzw. Rahmen mit einem diese leitfähigkeit sowie den elektrischen Übergangswiderstand
nicht oder nur unwesentlich beeinflussenden Korrosionsschutz versehen sind.
-
Hierzu ist in zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen,
daß der Steg bzw. Rahmen sowie eine Klemmbacke der Klemmbackenpaare aus einem feuerverzinkten
Eisenwerkstoff bestehen.
-
Da die Klemmbacken im unmittelbaren Druckkontakt mit dem Leiterseil
stehen, ist es vorteilhaft, daß jeweils nur eine Klemmbacke der Klemmbackenpaare
aus einem feuerverzinkten Eisenwerkstoff gefertigt ist und die der feuer-Verzinkten
Klemmbacke gegenuberliegende aus einer Aluminiumlegierung besteht, wodurch das Entstehen
von Wirbels strömen im Bereich der Klemmbacken, verbunden mit einer Erwärmung derselben,
verhindert ist.
-
Im Rahmen der Erfindung ist es weiterhin zweckmäßig, wenn zwischen
der aus einer Aluminiumlegierung bestehenden Klemmbacke und dem Steg eine Kunststoffbuchse
aungeordnet ist0 Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere
darin, daß bei Beibehaltung der guten Fertigkeitseigenschaften der bekannten Abstandhalter
wirtschaftlich auch eine hohe Korrosionsbeständigkeit derselben erreicht wird und
nunmehr im Bereich der Verbindung von Klemmbacken und Steg bzw. Rahmen keine kapazitiven
Xeilentladungen mehr auftreten, die einen Einfluß auf die funktechnische Ubertragung
von Informationen haben.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist ia der Zeichnung dargestellt
und wird im folgenden näher beschrieben.
-
Es zeigen: Fig. 1: die Vorderansicht eines Abstandhalters; Fig. 2:
die Draufsicht nach Fig. 1.
-
Der in den Fig. 1 und 2 dargestellte Abstandhalter ist durch zwei
gegenüberliegende Paare ton Klemmbacken 1, 2 gebil det, die über einen Steg 3 miteinander
verbunden sind.
-
Mit ihrem einen Ende, welches halbschalenförmig ausgearbeitet ist,
umschließen die Klemmbacken 1, 2 ein Leiterseil 4. Das andere Ende der Klemmbacken
1, 2 ist mit dem Steg 3 gelenkig verbunden. Um den notwendigen Anpreßdruck der Klemmbacken
1, 2 auf das Literseil 4 aufzubringen,
sind diese durch eine Schraube
5 zusammenspannbar. Dabei ann in der einen Klemmbacke eine Durchgangsbohrung und
in der anderen eine Gewindebohrung oder in beiden eine Dtirchgangsbohrung Vorgesehen
sein, wobei der aufzubringende Anpreßdruck durch die Schraube 5 und eine mutter
(nicht dargestellt) erzeugt wird.
-
Um die Klemmbacken 1, 2 auf dem Steg 3 zu sichern und andererseits
eine gelenkige Verbindung zwischen Elemmbackenpaar und Steg 3 zu gewährleisten,
sind die Klemmbacken 1, 2 im Bereich, mit dem sie auf der Stegfläche aufliegen,
mit einer zur Stegfläche gerichteten Durchgangsbohrung, welche mit einer am Stegende
vorgesehenen Durchgangsbohrung fluchtet, versehen, in die ein Stift 6 eingesetzt
ist.
-
Selbst bei zusammengespannten Klemmbacken ist es somit möglich, im
Einbauzustand bei entsprechender Belastung eine relative Bewegung, d. ho ein Arbeiten
zwischen Klemmbackenpaar und Steg 3 zuzulassen, um Beshädigungen, wie sie bei einer
starren Verbindung unumgänglich waren, am leiterseil zu Verhindern. Um einen genügenden
Korrosionsschutz gegen Witterungse inflüsse zu gewährzeigten und vor allem um die
Bildung einer hochisoliewenden Oxidschicht zu vermeiden, bestehen der Steg 3 und
jeweils eine der Klemmbacken der Klemmbackenpaare aus einem feuerverzinkten Eisenwerkstoff.
Hierdurch ist gewährleistet, daß stets im Verbindungsbereich des Steges mit den
Klemmbacken ein sehr geringer elettrischer Übergangswiderstand auftritt und somit
kapazitive Teilentladungen mit ihrem negativen Einfluß auf die funktechnische Übertragung
von Informationen wirksam verhindert sind, da es sich gezeigt hat, daB selbst die
relative Bewegung zwischen Klemmbacke und Steg auf ihren Berührungsflächen die sich
ansonsten bildende hochisolierende Oxidschicht nicht zerstört.
-
Um das Entstehen Von Wirbelströmen in den Klemmbacken und damit eine
unerwünschte Erwärmung derselben im Bereich des stromdurchflossenen leiters zu Vermeiden,
sind nicht beide Klemmbacken 1, 2 aus einem feuerverzinkten Eisenwerkstoff gefertigt.
Als vorteilhaft hat es sich in dieses Zusammenhang gezeigt, die der Klemmbacke aus
feuerverzinktem isenwerkstoff gegenüberliegende aus einer Aluminiumlegierung herzustellen.
-
Darüber hinaus ist, wie in den Figuren 1 und 2 dargestellt, zwischen
der aus einer Aluminiumlegierung bestehenden Klemmbacke 2 und dem Steg 3 eine Kunststoffbuchse
7 angeordnet.
-
Die Kunststoffbuchse 7 hat hierbei die Aufgabe, zum einen einen Toleranzausgleich
bei unterschiedlichen Stegstärken herbeizuführen und zum anderen gleichzeitig eine
Beschädigung der Leiterseile beim Zusammenspannen sowie Klap pergeräusche der auf
dem Steg 3 montierten Klemmbacken 1, 2 zu vermeiden. Der Ausgleichstrom von Leiterseil
zu Leiterseil kam somit ungehindert über die aus feuerverzinktem Eisenwerkstoff
bestehenden Klemmbacken 1 und dem Steg 3 fließen, ohne daß an den Verbindungsstellen
von Klemmbacken 1 und Steg 3 ein unerwünschter großer elektrischer Übergangswiderstand
entsteht.
-
Im Rahmen der Erfindung ist es durchaus aber auch möglich, anstelle
der Klemmbacke aus einer Aluminiumlegierung eine aus flastmaterial Vorzusehen. Weiterhin
ist es möglich, die aus Eisenwerkstoff gefertigten Stege b.
-
Rahmen irnd Klemmbacken keiner kompletten Feuertverzinkungsbehandlung
zu unterziehen, sondern diese nur in ihrem Verbindungsbereich mit diesem Korrosionsschutz
zu versehen. Die übrigen Bereiche sind dann mit anderen geeigneten Korrosionsschutzmitteln
zu behandeln, um die lebensdauer der Abstandhalter zu erhöhen.
-
- L e e r s e i t e -