DE3517382A1 - Mittel zur chemischen oberflaechenbehandlung von metallen - Google Patents
Mittel zur chemischen oberflaechenbehandlung von metallenInfo
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Description
^ -2- 55816
Kapsch Aktiengesellschaft
in Wien (Österreich)
in Wien (Österreich)
Mittel zur chemischen Oberflächenbehandlung von Metallen
Die Erfindung bezieht sich auf ein Mittel zur chemischen
Oberflächenbehandlung von Metallen, insbesondere auf eine verbesserte chemische Entmetallisierungszusammensetzung
zur Entfernung von Zinn und Zinn-Blei-Legierungen von einem metallischen oder metallisierten Substrat, beispielsweise
verkupferten Substraten wie Leiterplatten.
'* Derartige Entmetallisierungslösungen sind in großer Zahl
J 10 bekannt. Häufig beruhen solche wässerigen Lösungen auf
Kombinationen von Wasserstoffperoxid, einer anorganischen oder organischen Säure und gegebenenfalls einem Stabilisator.
Beispielsweise wird in der DE-OS 31 15 323 eine wässerige Metallabstripplösung mit einem Gehalt an Wasserstoffperoxid,
1-5 einem reaktionsfähigen Präparat aus Ammoniak und Fluorwasserstoffsäure,
insbesondere Ammoniumbifluorid, Polyacrylamid und gegebenenfalls Trichloressigsäure beschrieben, während
der DE-OS 26 00 970 ein Metallbeizmittel auf der Basis von Schwefelsäure und Wasserstoffperoxid entnehmbar
ist, das ein Oxychinolinderivat als Wasserstoffperoxid-Stabilisator und ein Ethylenoxid-Fettalkohol-Polykondensationsprodukt
als oberflächenaktives Mittel enthält. Aus der DE-OS 32 42 899 ist eine wässerige Stripperlösung bekannt,
die Wasserstoffperoxid, Ammoniumhydrogenfluorid oder
Ammoniumfluorid, eine anorganische Säure, insbesondere
Schwefelsäure, in einer zur Unterdrückung einer "Schmutzflockenbildung" ausreichenden Menge und eine 8-Hydroxychinolin-Verbindung
als Metallkomplexbildner enthält.
Mit dem Wachsen der Industrie für gedruckte Schaltungen
ist ein zunehmender Bedarf nach Zusammensetzungen entstanden,
welche Lot von Metallsubstraten, wie kupferbeschichteten
Leiterplatten, entfernen. Bei der Herstellung von Montageplatten mit gedruckten Schaltungen werden häufig Zinnlote
oder Lote aus Zinn-Blei-Legierungen aufgebracht, die nach
bestimmten Arbeitsgängen wiederum entfernt werden müssen. Wegen der hohen Produktionsgeschwindigkeiten in der einschlägigen
Industrie wird eine rasche Entfernung des Lotes I
als unerläßlich angesehen, ohne daß hiebei das Kupfer- \
substrat merklich angegriffen werden darf.
Die zur Entfernung von Zinn- oder Zinn-Blei-Loten von Kupfersubstraten bisher verwendeten Entmetallisierungszusammensetzungen,
die häufig als Stripper bezeichnet werden, genügen nicht den gestellten Anforderungen, weil entweder
die Entmetallisierungsgeschwindigkeit zu gering und/oder der Angriff auf das Kupfersubstrat zu groß sind oder zusätzliche Probleme entstehen, etwa eine unerwünschte Bildung
von Metazinnsäure u. dgl.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte
Entmetallisierungszusammensetzung zur Entfernung von Zinn- oder Zinn-Blei-Loten von einem Metallsubstrat zu
schaffen. Diese Zusammensetzung bzw. dieser Stripper soll
das Lot sehr rasch entfernen, ohne das Metallsubstrat wie Kupfer anzugreifen. Weiterhin soll der Stripper eine hohe
Standzeit des Stripperbades ermöglichen und nur geringe Wartungsarbeit an dem damit betroffenen Modul, d.i. die
Anlage, in welcher das Entmetallisieren bzw. Strippen ausgeführt wird, erfordern.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer wässerigen
Entmetallisierungszusammensetzung zur Entfernung von Zinn- und Zinn-Blei-Loten von Metallsubstraten, insbesondere Kupfer,
auf der Basis von Wasserstoffperoxid, einer Mineralsäure und einem Stabilisator gelöst, die sich dadurch auszeichnet,
daß sie, bezogen auf 1 Liter,0,1 bis 9 Mol Borfluorwasserstoffsäure,
0,5, bis 2 Mol Wasserstoffperoxid und 0,001 bis 0,5 Mol 8-Hydroxychinolin, gegebenenfalls in Form eines Salzes,
oder ein Homologes hievon enthält.
Die erfindungsgemäße Kombination der angegebenen Komponenten in den spezifischen Mengenverhältnissen ergibt überraschenderweise
einen hochwirksamen Stripper mit ausreichender Strippgeschwindigkeit und geringem Kupferabtrag
unter gleichzeitiger Inhibierung des unerwünschten Wasserstoffperoxidzerfalls und Verhinderung einer gleichfalls
nachteiligen Bildung von Metazinnsäure. Der erfindungsgemäße
Stripper weist eine hohe Standzeit auf und erfordert nur
geringe Wartungsarbeit am Modul, zumal eine Filtration des Strippers während seiner Lebensdauer nicht erforderlich ist.
4 > i
Zur Bereitung des gebrauchsfertigen Strippers wird der
Stabilisator, z.B. 8-Hydroxychinolin, in verdünnter Borfluorwasserstoffsäure vorgelöst und dem Ansatz, noch vor
der Wasserstoffperoxidzugabe, zugesetzt, Die Arbeitstemperatür
beim Strippvorgang beträgt zweckmäßig 28 bis 4-00C, vorzugsweise
etwa 35°C. Da der Strippvorgang exotherm verläuft, ist es
zweckmäßig, bei höheren Strippgeschwindigkeiten das Modul zu kühlen. Mit dem erfindungsgemäßen Stripper können beispielsweise
Strippgeschwindigkeiten für Zinn- bzw. Zinn-Blei-Lote
von etwa 50 bis 60 aim/min bei 35 'C erreicht werden, während
der Kupferabtrag sich auf nur etwa 8 bis 9yum/min beläuft.
Die Ergiebigkeit des erfindungsgemäßen Strippers liegt in der
Größenordnung von etwa 100 g Zinn je Liter neuangesetztem %
Stripper. .... ..
Zufolge von Verschleppungsvorgängen werden etwa 20 % der
Ansatzmenge mit den vom Lot befreiten Substraten ausgetragen. Zum Ausgleich dieser Verschleppungsverluste braucht
lediglich Borfluorwasserstoffsäure, Wasserstoffperoxid und Wasser zugesetzt zu werden, womit auch eine Nachschärfung
des Strippers verbunden ist; eine Zugabe von Stabilisator ist
in der Regel nicht erforderlich.
Neuansätze des erfindungsgemäßen Strippers erfordern eine
gewisse Einarbeitungszeit, um die volle Strippgeschwindigkeit
zu erreichen; durch Belassen von etwa 10 % des ausgearbeiteten Strippers im Modul kann jedoch bei weiteren Ansätzen gespart
werden.
Als Werkstoff für das Modul bei Verwendung des erfindungsgemäßen Strippers sind beispielsweise Polyvinylchlorid und
Hastelloy-C geeignet.
Das nachfolgende Beispiel soll die Erfindung näher erläutern.
r
Beispiel:
Stripper-Rezeptur zur Entfernung von Zinn- und Zinn-Blei-Loten
Borfluorwasserstoffsäure 1 Mol
Wasserstoffperoxid 1,5MoI
8-Hydroxychinolin 0,003 Mol
Wasser auf 1 1
Diese Stripperlösung wurde in einem Ätzmodul bei 35°C zur Entfernung von Zinn- und Zinn-Blei-Loten von Kupferleiterplatten
verwendet und zeigte bei kontinuierlichem Betrieb eine ausreichende Strippgeschwindigkeit bei nur geringem
Kupferabtrag. Eine Bildung von Metazinnsäure trat nicht auf.
Claims (2)
1. Wässerige Entmetallisierungszusammensetzung zur Entfernung von Zinn- und Zinn-Blei-Loten von Metall-Substraten,
insbesondere Kupfer, auf der Basis von Wasserstoffperoxid, einer Mineralsäure und einem Stabilisator,
dadurch gekennzeichnet, daß sie, bezogen auf 1 Liter, 0,1 bis 9 Mol Borfluorwasserstoffsäure, 0,5 bis 2 Mol Wasserstoffperoxid
und 0,001 bis 0,5 Mol 8-Hydroxychinolin, gege- f
• .... ' ■ ■ 4
benenfalls in Form eines Salzes, 'oder ein Homologes hievon *■-enthält.
2. Entmetallisierungszusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß sie, bezogen auf 1 Liter, 1 Mol Borfluorwasserstoffsäure,
1,5 Mol Wasserstoffperoxid und 0,003 Mol 8-Hydroxychinolin oder ein Salz hievon, Rest
Wasser, enthält.
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Citations (3)
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GB1446816A (en) * | 1973-05-02 | 1976-08-18 | Furukawa Electric Co Ltd | Chemical dissolution treatment of tin or alloys thereof |
DE3242899A1 (de) * | 1981-11-24 | 1983-06-01 | Occidental Chemical Corp., 48089 Warren, Mich. | Chemische entmetallisierungszusammensetzung zur entfernung von zinn und zinn-blei-legierungen vin einem metallisierten substrat und ein verfahren zur entfernung von loten aus zinn oder zinn-blei-legierungen von einem metallisierten substrat mit dieser zusammensetzung |
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- 1985-05-14 DE DE19853517382 patent/DE3517382A1/de active Granted
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Patent Citations (3)
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Also Published As
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FR2566001A1 (fr) | 1985-12-20 |
GB2160548B (en) | 1986-10-08 |
AT380493B (de) | 1986-05-26 |
GB8515405D0 (en) | 1985-07-17 |
FR2566001B1 (fr) | 1992-10-09 |
ATA198684A (de) | 1985-10-15 |
DE3517382C2 (de) | 1989-08-31 |
GB2160548A (en) | 1985-12-24 |
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