DE3516603A1 - Vorverzerrerschaltung - Google Patents
VorverzerrerschaltungInfo
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Description
RCA 80183/Di/Sch/Vu
USSN 608,415
vom 9. Mai 1984
USSN 608,415
vom 9. Mai 1984
RCA Corporation, Princeton, N.J. (USA)
VorverzerrerSchaltung
Die Erfindung bezieht sich auf Vorverzerrerschaltungen zur Linearisierung von Leistungsverstärkern und speziell
auf Schaltungen, die im Mikrowellenfrequenzbereich betrieben werden.
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Wanderfeldröhren- oder Festkörper-Mikrowellenleistungsverstärker für SendeStationen am Boden oder für Nachrichtensatelliten
sollten im Idealfall einen hohen Wirkungsgrad und lineare Verstärkung haben. Die Übertragungseigenschäften
solcher Verstärker werden leider durch Nichtlinearitäten eingeschränkt. Um Amplituden- und Phasenverzerrungen
der in Mikrowellenleistungsverstärkern erzeugten Signale zu reduzieren und das Verhältnis von Trägersignal
zu Intermodulationsverzerrungsprodukten (C/I) zu verbessern, werden die Verstärker üblicherweise weit unter
der Sättigung betrieben, was Wirkungsgradeinbußen zur Folge hat. Zum Beispiel treten bei Wanderfeldröhrenverstärkern
(TWTA) oder Festkörperleistungsverstärkern (SSPA)
zwei Arten von Nichtlinearitäten auf: a) Amplitudennichtlinearität und b) Phasennichtlinearität. Die von der Phasennichtlinearität
bzw. der Amplitudennichtlinearität hervorgerufenen IntermodulationsverZerrungen (IMD) sind
zueinander orthogonal.
Von den vielen bekannten Methoden zur Kompensation von Nichtlinearitäten ist die Vorverzerrungstechnik eine der
besten. Bei dieser Technik werden zum TWTA/SSPA-Eingangssignal zur Elimination der Nichtlinearitäten am TWTA/
SSPA-Ausgang die entgegengesetzten (inversen) Amplituden- und Phasennichtlxnearitäten addiert. Um eine wesentliche
Reduzierung der IMD-Produkte zu erzielen sollte ein Vorverzerrer sowohl inverse Amplituden- als auch Phasennichtlxnearitäten
erzeugen können. Bei Vorverzerrerschaltungen verwendet man nach dem bisherigen Stand der
Technik typischerweise Dioden oder Metallhalbleiter-Feldeffekttransistoren
(MESFETs) als nichtlineare Elemente, gemeinsam mit komplexen Schaltungen wie Phasenschieber,
Abschwächer etc..
Die Erfindung wird mit einer Vorverzerrerschaltung realisiert, um ein Eingangssignal vor Zuführung zu einem Leistungsverstärker
vorzuverzerren, wobei die von der Schaltung
erzeugte Vorverzerrung nichtlineare Phasen- und Amplitudenverzerrungen ausgleicht, die andernfalls der
Leistungsverstärker im Signal hervorrufen würde und wobei diese nichtlinearen Verzerrungen von der Leistung des
Eingangssignals abhängen.
Gemäß der Erfindung umfaßt die Vorverzerrerschaltung eine Stufe zur Aufspaltung der Eingangssignalleistung in ein
erstes und zweites Signal, die zueinander um 90° phasenverschoben sind; ein erstes und zweites aktives nichtlineares Glied, denen jeweils phasenverschobene Signale
von der Aufspaltungsstufe zugeführt werden und die entsprechende Ausgangssignale erzeugen; sowie eine Kombinationsschaltung,
welche die Ausgangssignale der nichtlinearen Glieder phasenbezogen zusammenfaßt. An den aktiven
nichtlinearen Gliedern können entsprechende Vorspannungen anliegen, die so gewählt sind, daß die Vorverzerrerschaltung
ein solches Maß an Verzerrung bringt, daß die
Phasen- und Amplitudenverzerrung des nachgeschalteten Leistungsverstärkers kompensiert werden.
-6-In den beiliegenden Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 den Schaltplan einer Vorverzerrerschaltung gemäß
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sowie einen nachgeschalteten Verstärker, dessen
Verzerrung kompensiert werden soll;
Fig. 2a und 2b graphische Darstellungen der Amplituden- und Phasenverzerrung der in Fig. 1 dargestellten
Vorverzerrerschaltung und des nachgeschalteten Verstärkers;
Fig. 3a bzw. 3b Frequenzdiagramme zur Veranschaulichung
der Intermodulationsverzerrungen des Leistungsverstärkers allein bzw. der Kombination von Leistungsverstärker
und Vorverzerrerschaltung gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung;
Fig. 4a bzw. 4b Änderungen von Verstärkungsgrad und Phase eines Feldeffekttransistors mit zwei Gateelektroden
in Abhängigkeit von der Größe der Vorspannung am Steuergate;
Fig. 5 ein Vektordiagramm, das zum Verständnis der Wirkungsweise der Vorverzerrerschaltung von Fig.1 beiträgt; und
Fig. 5 ein Vektordiagramm, das zum Verständnis der Wirkungsweise der Vorverzerrerschaltung von Fig.1 beiträgt; und
Fig. 6 den Schaltplan einer zweiten Vorverzerrerschaltung gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung.
Gemäß Fig. 1 liegt eine in einem gestrichelt gezeichneten Kasten 12 gezeichnete Vorverzerrerschaltung 10 entsprechend
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung in Reihe mit einem linearen Verstärker 14 und einem Wanderfeldröhrenverstärker
(TWTA) oder Festkörperlexstungsverstärker
(SSPA), der mit dem Ausgang 17 verbunden ist. Die Verstärker sind von herkömmlicher Konzeption.
Vorverzerrer 10 verbindet den Eingang 20 mit dem Ausgang
22. Am Anschluß 20 liegt ein Eingangssignal an. Schaltung 10 hat eine Vorrichtung 24 zur Aufspaltung des Eingangs-
•ι ·> «ι» a * » tr m * " * ■ .
-τι signals am Anschluß 2O in zwei phasenverschobene Ausgangssignale.
Als Beispiel ist eine 90°-Hybrid- oder Gabelschaltung 24 dargestellt. Bei Verwendung der im Beispiel
gezeigten 90°-Gabel sind die Ausgangsleistungen an den beiden mit 0° bzw. 90° bezeichneten Ausgängen gleich hoch.
Ungleiche Leistungsaufspaltung ist jedoch auch möglich. Der vierte Anschluß der 90°-Gabel 24 ist über einen Anpassungs-Abschlußwiderstand
30 geerdet. Die um 0° und 90° phasenverschobenen Ausgangssignale der Gabel 24 liegen
jeweils an der Gateelektrode G1 eines ersten Doppelgate-Feldeffekttransistors 30 und am Gate G- des Doppelgate-Feldeffekttransistors
32 an.
Wie weiter unten genauer beschrieben wird, erzeugen die Doppelgate-Feldeffekttransistoren 30 und 32 in der Schaltung
10 in Abhängigkeit vom Eingangssignalpegel im Ausgangssignal der Schaltung 10 eine nichtlineare Phase und
Verstärkung hinsichtlich des Eingangssignals. Anstelle der Feldeffekttransistoren 30 und 32 könnten auch andere
nichtlineare aktive Bauelemente und die passenden Schaltungen eingesetzt werden, jedoch kann man mittels solcher
Doppelgate-Feldeffekttransistoren den Verlauf der Nichtlinearität besonders gut steuern.
Das Gate G1 jedes der beiden Feldeffekttransistoren ist
über eine Vorspannungsschaltung mit einer Induktivität Lp
und einer Kapazität CQ an eine Spannungsquelle mit regelbarer
Vorspannung V^11 (V^1, für Transistor 30 und V„1t3 für
\j I Vj IΆ Vj I Jj
Transistor 32) angeschlossen. Gleichermaßen ist über eine ähnliche Vorspannungsschaltung das Gate G„ jedes der
Transistoren 30 und 32 an eine einstellbare Spannungsquelle angeschlossen, die ein Potential VQ2 (VG2A für
Transistor 30 und VG2B für Transistor 32) liefert. Die
Drainelektrode jedes der Transistoren 30 und 32 ist induktiv an eine Drainspannungsquelle VD und über die Leitungen
AA bzw. BB an die Eingänge einer Gleichphasen-Leistungskombinationsschaltung 40 angeschlossen, der üblicher Art
sein kann und dessen Ausgang mit der Leitung CC an den Ausgang 22 des Vorverzerrers 10 angeschlossen ist.
Die Vorverzerrerschaltung 10 schwächt das am Eingang 20
anliegende Signal ab. Diese Abschwächung wird vom linearen Verstärker 14 ausgeglichen. Deshalb hat das Ausgangssignal
des linearen Verstärkers 14 im Idealfall im wesentlichen dieselbe Größe wie das Eingangssignal am Anschluß 20, jedoch
mit absichtlich hinzugefügten zusätzlichen Amplituden- und PhasenverZerrungen, die den vom Verstärker 16 verursachten
Amplituden- und Phasenverzerrungen entgegengesetzt sind. Im Idealfall tritt, durch die Kombination von Vorver
zerrer schaltung 10 und Verstärker 16 bedingt, keine Amplituden- oder Phasenverzerrung auf. Zum Verständnis der
Arbeitsweise der in Fig. 1 dargestellten Schaltung sei auf die nun näher beschriebenen Figuren 2a, 2b, 3a, 3b, 4a,
4b und 5 verwiesen.
Fig. 2a zeigt drei Kurven in einem gemeinsamen Koordinatensystem, auf dessen horizontaler bzw. vertikaler Achse
Eingangs- bzw. Ausgangsleistung aufgetragen ist. Die mit "Verstärker" bezeichnete Kurve zeigt den Zusammenhang zwischen
Eingangsleistung am Anschluß 22 und Ausgangsleistung am Anschluß 17 für einen typischen SSPA oder TWTA, wie
z.B. 16 in Fig. 1. Diese Kurve gilt für einen nichtlinearen Verstärker, weil sie nicht wie gewünscht geradlinig
verläuft. Die Kurve mit der Bezeichnung "Vorverzerrung" gibt den Zusammenhang zwischen der Eingangssignalstärke
am Anschluß 20 und der Ausgangssignalstärke am Anschluß 22 an und ist ebenfalls nichtlinear, mit einem der Nichtlinearität
des Verstärkers 16 entgegengesetzten Vorzeichen. Die dritte Kurve mit der Bezeichnung "Verstärker plus Vorverzerrung"
gibt den Zusammenhang zwischen der Eingangsleistung des Systems am Anschluß 20 und der Ausgangsleistung
am Anschluß 17 dar und verläuft bis nahezu zum Sättigungspunkt des Leistungsverstärkers 16 (der Schnittpunkt der
drei Wellenformen) im wesentlichen linear.
IiP > «I »'
-9-
Fig. 2b zeigt in ähnlicher Weise drei Kurven in einem gemeinsamen
Koordinatensystem. Die Kurve mit der Bezeichnung "Verstärker" zeigt den Zusammenhang zwischen der Eingangsleistung und der relativen Phasenänderung des den Verstärker
16 durchlaufenden Signals, also eine negative Phasenverschiebung mit zunehmender Eingangsleistung. Die Kurve
mit der Bezeichnung "Vorverzerrung" zeigt die Phasenänderung des Signals beim Durchlauf des Vorverzerrers 10 von
dessen Eingang 20 zu seinem Ausgang 22 und verläuft (auf eine Art und Weise, die noch beschrieben wird) entgegengesetzt
zu der des Verstärkers 16. Das heißt, daß die Vorver zerrer schaltung mit zunehmender Amplitude des Eingangssignals eine positive Phasenverschiebung bewirkt. Schließlich
ist die kombinierte Kurve mit der Bezeichnung "Verstärker plus Vorverzerrung" wie angestrebt eine gerade
Linie, die bei allen interessierenden Eingangsleistungen keine Phasenverschiebung aufweist.
Die Phasen- und Leistungsnichtlinearitäten des Verstärkers haben zur Folge, daß bei höheren Eingangsleistungen sehr
unerwünschte IMD-Produkte auftreten. Da die IMD-Produkte Probleme verursachen, falls man denselben Verstärker mit
verschiedenen Frequenzen betreibt, ist es üblich, den Verstärker wesentlich unterhalb der maximal möglichen Ver-Stärkungsleistung
zu betreiben.
Fig. 3a veranschaulicht das Problem der Intermodulationsverzerrung
bei einem nichtlinearen Verstärker. Die Frequenzen f1 und f2 sollen am Eingang 22 des Verstärkers anliegen.
Bei Fig. 3a ist entlang der Y-Achse die Amplitude, entlang der X-Achse die Frequenz aufgetragen. Es sind die
Amplituden der dritten, fünften und siebten IMD-Produkte eingezeichnet. Speziell die dritten IMD-Produkte treten
bei den Frequenzen 2f1 - f2 und 2f2 - f1 auf. Die Amplitudendifferenz
zwischen den Grundfrequenzen und der dritten Harmonisehen ist mit C/3rd IMD bezeichnet und stellt
das Verhältnis von Träger zu Intermodulationsverzerrung dar.
Zum Vergleich zeigt Fig. 3b die gleichen Eingangssignale
f1 und f 2, jedoch jetzt beim Durchgang sowohl durch die Vorverzerrerschaltung als auch durch den Leistungsverstärker.
Man stellt fest, daß im Gegensatz zu Fig. 3a die dritten und auch die fünften und auch die siebten IMD-Produkte
wesentlich niedrigere Werte aufweisen als die Signalstärken bei den Grundfrequenzen f1 und f2. Das heißt,
das C/3rd IMD-Verhältnis ist in Fig. 3b wesentlich größer
als in Fig. 3a.
Fig. 4a zeigt graphisch den Verstärkungsgrad eines Feldeffekttransistors
mit zwei Gates, wie z.B. Feldeffekttransistor 30 oder 32, in Abhängigkeit von am Gate G2
anliegender Vorspannung bei fester Vorspannung (VD) an
der Drainelektrode. So wird durch Einstellung von V^ä
bzw. V2B auch der Verstärkungsgrad der Feldeffekttransistoren
30 bzw. 32 eingestellt.
Fig. 4b zeigt graphisch die Phasenänderung eines Signals, das einen Feldeffekttransistor mit zwei Gates durchläuft,
in Abhängigkeit von der am Gate G2 anliegenden Vorspannung
bei festem Wert der Vorspannung (V .) am Gate 1 sowie
der Vorspannung Vß an der Drainelektrode. So wird durch
die Einstellung von VG2A und VG2B nicht nur der Verstärkungsfaktor
der jeweiligen Feldeffekttransistoren eingestellt, sondern es wird auch die Phase des durchlaufenden
Signals beeinflußt. Ähnliche Kurven erhält man auch für VG1 ^VG1A un(^ VG1B^ ' wenn vg2 un<^ VD fest9ehalten werden.
Die im folgenden erläuterte Fig. 5 stellt in Form eines Vektordiagramms die Auswirkung der für die Transistoren
30 und 32 gewählten Vorspannungseinstellung dar und veranschaulicht am besten die Arbeitsweise der Vorverzerrerschaltung.
Vektor A in Fig. 5 zeigt Größe und Richtung des Ausgangssignals des Transistors 30 auf der Leitung AA
(Fig. 1) für eine bestimmte am Anschluß 20 anliegende Eingangssignalstärke an. Ähnlich zeigt Vektor B in Fig. 5
β"1"'1"1!1'11,
-11-
Größe und Richtung des auf der Leitung BB auftretenden Ausgangssignals des Transistors 32 für eine bestimmte am
Anschluß 20 anliegende Eingangssignalstärke an. Falls die Vorspannungen am Gate 2 beider Transistoren 30 und 32
gleich groß wären, dann stünden die Vektoren A und B in Quadraturbeziehung zueinander, weil die Eingangssignale
an den Gates 1 der Transistoren 30 und 32 um 90° phasenverschoben sind, da jedoch die Vorspannungen der Gates
G^ zweckmäßigerweise, um auf die Nichtlinearität entsprechend
einwirken zu können, ungleich gewählt werden, liegen die Vektoren A und B nicht in QuadraturbeZiehung
zueinander, sondern stehen stattdessen so zueinander, wie es in Fig. 5 dargestellt ist. Vektor C in Fig. 5 beschreibt
das durch Vektoraddition in der Kombinationsschaltung
40 gebildete, am Anschluß 22 (Fig. 1) entstehende Ausgangssignal.
Falls das Eingangssignal am Anschluß 20 größere Werte aufweist als durch die Vektoren A und B dargestellt ist,
zeigt die gestrichelte Linie A' in Fig. 5 Richtung und Stärke des Signals an, das dann am Ausgang vom Transistor
30 erscheint. In ähnlicher Weise wird das bei einem größeren Eingangssignal am Anschluß 20, also bei einem größeren
Eingangssignal am Transistor 32 auftretende Ausgangssignal
durch den gestrichelten Vektor B1 in Fig. 5 beschrieben.
Vektor C ist das Ergebnis der Vektoraddition
A1 und B1 und stellt das am Anschluß 22 auftretende Signal
für den Fall eines größer vorgegebenen Eingangssignals dar. Man sieht, daß wegen der unterschiedlichen Nichtlinearität
der beiden Transistoren 30 und 32 typischerweise die in Fig. 5 mit ?L bezeichnete Änderung des Phasenwinkels
von A nach A1 bei zwei beliebigen verschiedenen
Eingangssignalstärken am Anschluß 20 (Fig. 1) ungleich der mit φ bezeichneten Änderung des Phasenwinkels von
B nach B1 ist.
Der Winkel φη in Fig. 5 steht für die bei den verschiedenen
dargestellten Eingangssignalen auftretende Phasenänderung des am Anschluß 22 (Fig. 1) anliegenden Ausgangssignals.
Obwohl aus Fig. 5 nicht ersichtlich, verläuft die Stärke der durch die Vektoren C bzw. C1 dargestellten
Ausgangssignale typischerweise nicht proportional zur Eingangssignalstärke
/ sondern wird durch die Nichtlinearität der jeweiligen Transistoren 30 bzw. 32 beeinflußt, welche
wiederum von der Vorspannung VG- bzw. VG~ abhängt.
Die speziellen Vorspannungen VGl und Vg2 für jeden der
Doppelgate-Feldeffekttransistoren bestimmen dessen Nichtlinearität.
Die Einstellwerte von VQ1A, VQ2A, VG1ß und
Vppr, bestimmen den gesamten Verlauf der vom Vorverzerrer
erzeugten Nichtlinearität. Betrag und Phase dieser Nichtlinearität kann durch Änderung der Vorspannungen an beiden
Gates beider Feldeffekttransistoren 30, 32 variiert werden. Die Vorspannungen können so eingestellt werden,
daß Amplituden- und Phasennxchtlxnearitäten erzeugt werden, die den vom TWTA/SSPA 16 erzeugten Amplituden- und
Phasennxchtlxnearitäten entgegengerichtet sind. So kann der Vorverzerrer 10 jeweils so abgestimmt werden, daß er
verschiedene TWTA/SSPAs linearisiert. Die jeweiligen Vorspannungen VGlA, VG1B, VG2A, VG2B werden empirisch eingestellt,
einfach indem man das Signal am Systemausgang 17 beobachtet und dabei die Vorspannung solange verändert,
bis man ein lineares Ausgangssignal erhält. Für einen
speziellen 17 Watt-TWTA mit Katalognummer 1653 von Hughes Aircraft, Torrance, Kalifornien, und für Doppe1-gate-Feldeffekttransistoren
mit der Modellnummer NE46385, hergestellt von Nippon Electric Corp. (NEC), Kawasaki,
Japan, werden folgende Spannungen verwendet:
VG1A = | -0 | ,9 Volt | VG1B = | -1 | ,2 | Volt |
VG2A = | -1 | ,8 Volt | VG2B = | -2 | ,5 | Volt |
VD = | 4 | Volt |
-13-
Mit den oben abgelisteten Produkten und Spannungen wurde bei oder nahe bei der Sättigung eine Reduzierung des
dritten IMD-Verzerrungsproduktes um 5 bis 10 DB erreicht.
Je nachdem, welchen Typ von Leistungsverstärker 16 man
wählt, welcher Linearisierungsgrad erforderlich ist und in welcher Umgebung der Verzerrer eingesetzt wird (geregelte
Temperatur oder stark veränderliche Temperatur), ist eine dynamische Einstellung der Vorverzerrung wünschenswert
oder notwendig. Fig. 6 stellt ein solches System mit dynamischer Einstellung dar, welches zum größten Teil
identisch mit der Schaltung von Fig. 1 ist. Die Schaltung hat einen Systemeingang 20 und einen Systemausgang 17. Der
Eingang 20 ist an eine 90°-Gabelschaltung 24 angeschlossen, deren Ausgänge mit Doppelgate-Feldeffekttransistoren
30 und 32 verbunden sind. Die Drainelektroden dieser beiden Transistoren sind mit einer Gleichphasenkombinationsschaltung
40 verbunden, deren Ausgang 22 an einem linearen Verstärker 14 angeschlossen ist, der seinerseits mit
einem TWTA oder SSPA 16 gekoppelt ist, dessen Ausgang mit dem Systemausgang 17 verbunden ist.
Der Grad der Nichtlinearität von Feldeffekttransistoren
ist unter anderem auch von der Temperatur des Transistors abhängig. Die Nichtlinearität jedes der Transistoren 30
und 32 hängt nicht nur von der am Gate G- anliegenden
Spannung, sondern auch von der Temperatur des Transistors ab. Diese Nichtlinearität ist besonders unerwünscht, da
typischerweise bei einem TWTA oder SSPA Temperaturschwankungen
separat kompensiert werden. Um die unerwünschte Nichtlinearität auszugleichen, können in die Vorspannungsschaltung
der Drainelektrode jedes der beiden Transistoren Thermistoren, mit dem eingekreisten Buchstaben T bezeichnet,
eingeschaltet werden. Bei geeigneter Wahl des Thermistors kann die Drainvorspannung so bestimmt werden, daß
im wesentlichen eine Kompensierung der temperaturbedingten Nichtlinearität erreicht wird.
-14-
Bei der Schaltung nach Fig. 6 ist die Vorspannung am Gate G^ vom Transistor 32 nicht nur voreingestellt wie
bei der Schaltung von Fig. 1, sondern wird in Abhängigkeit von der Eingangsspannung dynamisch eingestellt. Zu diesem
Zweck ist ein Koppler 60 mit einem Kristalldetektor 62 verbunden, der das am Eingang 20 anliegende HF-Signal
detektiert. Der Ausgang des Detektors 62 ist an einem Breitbandverstärker 64 angeschlossen. Der Ausgang des Verstärkers
64 ist an eine Widerstandsschaltung mit Widerständen
66 und 68 in der Vorspannungsschaltung für Gate des Transistors 32 angeschlossen. Man könnte mittels
einer ähnlichen Schaltung auch die Vorspannung am Gate G>2 des Transistors 30 beeinflussen. Die Arbeitsweise der
Schaltung nach Fig. 6 ist ähnlich der in Fig. 1 gezeigten Schaltung und wird durch Fig. 5 veranschaulicht, außer
daß natürlich die Drainvorspannung für jeden der Transistoren
30 und 32 von der Temperatur der Transistoren und deshalb auch von der Temperatur der Thermistoren T abhängt
und der Grad der Nichtlinearität des Transistors 32 nicht wie in Fig. 1 eine feste Größe ist, sondern von
der Stärke des Eingangssignals am Anschluß 20 abhängt, welches mittels des Kristalldetektors 62 und des Verstärkers
64 in eine Spannung umgewandelt wird.
- Leerseite -
Claims (10)
1) Vorverzerrerschaltung zur Vorverzerrung eines Eingangssignals vor Zuführung zu einem Eingang (14) eines Leistungsverstärkers
(16), wobei die von der Schaltung erzeugte Vorverzerrung nichtlineare Amplituden- und Phasenver-Zerrungen
ausgleicht, die andernfalls infolge des Leistungsverstärkers im Signal auftreten würden,
dadurchgekennze lehnet, daß zur Leistungsaufteilung des Eingangssignals in ein erstes und ein zweites
Signal, die um 90° gegeneinander phasenverschoben sind, eine Aufteilungsschaltung (24) vorgesehen ist, an die ein
erstes und ein zweites aktives nichtlineares Element (30, 32) angeschlossen sind, denen die beiden phasenverschobenen
Signale entsprechend zugeführt und von ihnen verzerrt ^
werden, daß mit den beiden nichtlinearen Elementen eine Kombinationsschaltung (40) zur Phasenkombinierung der verzerrten
phasenverschobenen Signale von den beiden aktiven nichtlinearen Elementen gekoppelt ist und daß die beiden
aktiven nichtlinearen Elemente in Abhängigkeit von ihnen jeweils zugeführten Vorspannungen den Grad der von der
Vorverzerrerschaltung erzeugten Verzerrung bestimmen.
2) VorverZerrerschaltung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das erste und das zweite aktive nichtlineare Element jeweils einen ersten bzw. zweiten Doppelgate-Feldeffekttransistor
(30 bzw. 3 2) enthalten, daß das erste und das zweite Signal von der Lexstungsauftexlungsschaltung
jeweiligen Signalgates (G-) des ersten bzw. zweiten Transistors zugeführt werden, daß die Ausgänge
(D) des ersten und zweiten Transistors jeweils mit Eingängen (AA,BB) der Signalkombinationsschaltung (40)
verbunden sind und daß den Steuergates (G2) des ersten und zweiten Transistors die jeweiligen Vorspannungen
^VG2A' VG2B^ zugeführt werden.
3) Vorverzerrerschaltung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lexstungsauftexlungsschaltung
eine 90°-Hybridschaltung (24) ist.
4) VorverzerrerSchaltung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die dem Steuergate (G9) des ersten Feldeffekttransistors (30) zugeführte Vorspannung
von der dem Steuergate des zweiten Feldeffekttransistors
(32) zugeführten Vorspannung verschieden ist.
5) Vorverzerrerschaltung nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß einem Signalgate (G-) jedes der Feldeffekttransistoren
(30,32) zugeführte Vorspannung einen vorgewählten Wert hat.
6) VorverzerrerSchaltung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die dem Signalgate (G.) des ersten Transistors (30) zugeführte Vorspannung von der dem Signalgate des zweiten Transistors (32) zugeführten Vorspan-
nung verschieden ist.
7) Vorverzerrerschaltung nach einem der Ansprüche 2
bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß dem Steuergate (G2)
eines der beiden Feldeffekttransistoren (30,32) eine zusätzliche Vorspannung zugeführt wird, die von einem veränderlichen
Parameter abhängt.
8) Vorverzerrerschaltung nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die zusätzliche Vorspannung von der Eingangssignalleistung abhängt.
9) Vorverzerrerschaltung nach einem der Ansprüche 2
bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß in Reihe mit Source- und Drainanschlüssen der jeweiligen Transistoren (30,32)
eine Vorspannungsschaltung (T) zur Einstellung der Spannung an demjenigen Source- bzw. Drainanschluß, der als
Ausgang dient, in Abhängigkeit von dem veränderlichen Parameter geschaltet ist.
10) Vorverzerrerschaltung nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß der veränderliche Parameter die Temperatur der Vorverzerrerschaltung ist.
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