DE3515816A1 - Verfahren und vorrichtung zum weichen und nassschroten von braumaterialien - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum weichen und nassschroten von braumaterialienInfo
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Description
Beschreibung
Verfahren und Vorrichtung zum Weichen und Naßschroten von Braumaterialien
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Weichen und Naßschroten von Braumaterialien, bei dem das Braumaterial
aus einem Vorratsbehälter kontinuierlich entnommen und anschließend in etwa gleichen Portionen auf einer
Kreisbahn geführt wird, wobei Weichwasser in Überfluß zugeführt und das überschüssige Weichwasser gesammelt und abgeführt
wird, und schließlich das Braumaterial der Naßschrotmühle zugeführt wird.
Die Erfindung betrifft darüber hinaus eine Vorrichtung zum Weichen und Naßschroten von Braumaterialien, mit einem
Vorratsbehälter, einer sich daran vertikal anschließenden, von einem Gehäuse umgebenen, drehbaren Dosierweichwalze mit
radial nach außen offenen Weichkammerr, und einer unterhalb
der Dosierweichwalze angeordneten Naßschrotmühle.
Ziel solcher bekannter Verfahren und Vorrichtungen ist es, im Rahmen der Bierherstellung das Braumaterial, meist Malz
oder Gerste,zunächst mit Wasser zu weichen und für die
nachfolgende Naßschrotung zu konditionieren. Die gesamte Braumaterialmenge soll dabei möglichst gleichmäßig und
ohne Lufteinschlüsse geweicht werden, so daß eine gleichmäßige Schrotung des Braumaterials erzielt wird.
Ein bekanntes Verfahren und eine bekannte Vorrichtung sind in der DE-PS 29 45 976 beschrieben. Die Vorrichtung umfaßt
eine Dosierweichwalze unterhalb derer die Naßschrotmühle angeordnet ist. Zwischen der Naßschrotmühle und der Dosierweichwalze
ist ein Nachweichschacht angeordnet. Das Braumaterial wird aus dem Vorratsbehälter mittels der Dosierweichwalze
entnommen, wobei die Weichkammern der Dosierweichwalze mit Weichwasser überflutet werden, während sich
die Dosierwalze dreht. Reichlich vor dem unteren Scheitelpunkt bewegen sich die Weichkammern über ein Lochsieb,
durch welches das überschüssige Weichwasser abgeführt wird. Hinter dem unteren Scheitelpunkt fällt das Braumaterial,
an dem im wesentlichen nur noch Weichwasser anhaftet, in den Nachweichschacht und wird nach einiger Zeit von dort
entnommen und über eine Speisewalze der Naßschrotmühle zugeführt.
Im Gegensatz zu bekannten Verfahren, welche nur mit einem Weichschacht arbeiten, bietet das aus der DE-PS 29 45 9^6
bekannte Verfahren bereits den Vorteil, daß das Weichwasser nicht exakt dosiert dem Braumaterial zugeführt werden muß,
sondern daß eine Überflutung des Braumaterials möglich ist, da das überschüssige Weichwasser über einen Siebboden abgeführt
wird.
Nachteilig ist aber, daß die Bauhöhe der Weichvorrichtung durch den Weichschacht eine erhebliche Größe annimmt. Desweiteren
ist das geweichte Braumaterial nur bedingt rieselfähig, wodurch die Entnahme aus dem Weichschacht erschwert
wird.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs genannten Art derart
zu verbessern, daß durch Vereinfachung des Verfahrens der Bauaufwand der Vorrichtung verringert wird.
Diese Aufgabe wird bezüglich des Verfahrens dadurch gelöst, daß der Weichvorgang ausschließlich während des Transportes
der Braumaterials auf der Kreisbahn durchgeführt und anschließend das geweichte Braumaterial der Naßschrotmühle
unmittelbar zugeleitet wird.
Nunmehr ist es möglich, die Weichzeit des Braumaterials durch die Transportdauer auf der Kreisbahn vorzubestimmen.
Dadurch, daß das geweichte Braumaterial der Naßschrotmühle
unmittelbar zugeleitet wird, entfallen die unvorherbestimmbaren Nachweichzeiten in einem etwaigen Weichschacht, so
daß eine gleichmäßige Schrotung des Braumaterials gewährleistet wird.
Bezüglich der Vorrichtung wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die Dosierweichwalze durch die Wahl der Größe der
Weichkammern und die Drehzahl derselben zur Durchführung des gesamten Weichvorganges ausgebildet ist, und daß sich
die Naßschrotmühle unmittelbar an die Dosierweichwalze anschließt .
Diese Vorrichtung eignet sich besonders gut zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens. Sie hat darüber
hinaus den Vorteil, daß die Bauhöhe der Vorrichtung durch Verzicht des Weichschachtes erheblich verringert werden
kann. Die Weichzeit des Braumaterials läßt sich in einfacher Weise über die Drehzahl der Dosierweichwalze regeln.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Weichkammern mit einem bezüglich der Dosierweichwalze radial innenliegend
siebartigen Zwischenboden zum Abführen des überschüssigen Weichwassers versehen sind. Das hat den Vorteil, daß das
Braumaterial undosiert mit Wasser überflutet werden kann, wobei das Wasser unmittelbar nach dem Überflutungsvorgang
vertikal nach unten durch den Siebboden entweichen kann. Obgleich auf diese Art eine besonders gute Befeuchtung des
Braumaterials gewährleistet ist, wird eine spezielle Do-
QO siereinrichtung für die Wasserzuführung entbehrlich.
Weiterhin ist von Vorteil, daß eine Wasserzuführung im Bereich des Scheitels der Kreisbahn der Dosierwalze am Gehäuse
angebracht ist. Dadurch wird erreicht, daß das Weichoc
wasser zum Teil mit dem Braumaterial in die Weichkammer einströmt und daß die offene Seite der Weichkammer nach
Befüllen derselben an der Wasserzuführung vorbeistreicht, wodurch eine Befeuchtung des Braumaterials ohne die Gefahr
von Lufteinschlüssen geschieht.
Für eine Verlängerung der Weichzeit in der Dosierweichwalze, ohne Vergrößerung der Weichkammern oder Herabsetzen der
Drehzahl der Dosierweichwalze, wird auf einfache Weise dadurch erreicht, daß die Zuführung der Dosierweichwalze für
das Braumaterial entgegen deren Drehrichtung exzentrisch angeordnet ist. Das bedeutet, daß die Weichkammern vor Erreichen
des oberen Scheitelpunktes der Kreisbahn bereits mit Braumaterial gefüllt sind.
Eine weitere Steigerung der Weichzeit läßt sich dadurch erreichen, daß die Abführung der Dosierweichwalze für das
Braumaterial in deren Drehrichtung exzentrisch angeordnet ist. Das Gehäuse der Weichwalze nimmt eine kröpfartige Gestalt
an. Die Zuführung und die Abführung der Dosierweichwalze können miteinander fluchten. «·
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand
einer Zeichnung näher erläutert.
Die einzige Figur zeigt eine Vorrichtung 1 zum Weichen und
Naßschroten von Malz oder Gerste, mit einem Vorratsbehälter 2 und einer sich daran vertikal unterhalb anschließenden
Weicheinrichtung 3· Unterhalb der Weicheinrichtung 3 QQ schließt sich unmittelbar eine Naßschrotmühle 4 an.
Die Weicheinrichtung 3 umfaßt ein Gehäuse 5, in welchem
eine Dosierweichwalze 6 angeordnet ist. Die Dosierweichwalze 6 besitzt über ihren Umfang verteilt sich radial
nach außen erstreckende Weichkammern 7, welche nach außen hin offen ausgebildet sind und nach innen durch einen
siebartigen Zwischenboden 8 verschlossen sind. Der siebartige Zwischenboden 8 unterteilt die segmentartigen Kammern
in die Weichkammer 7 und eine weiter radial innen angeordnete Sammelkammer 9 für das Weichwasser.
5
Das Gehäuse 5 der Weicheinrichtung 3 ist kropfartig ausgebildet, wobei sich in dem kropfartigen Teil die Dosierweichwalze
6 befindet. Seitlich an den Kropf anschließend befindet sich vertikal angeordnet ein Einfüllstutzen 10 zwischen
dem Vorratsbehälter 2 und der Dosierweichwalze 6. In ähnlicher Weise befindet sich unterhalb der Dosierweichwalze
ein Ausgabestutzen 11. Die Achsen des Einfüllstutzens 10 und des Ausgabestutzens 11 fluchten miteinander. Die Drehachse
der Dosierweichwalze 6 ist quer und mit Abstand zu der Achse der Stutzen 10 und 11 angeordnet.
Zwischen den Einfüllstutzen 10 und dem oberen Scheitelpunkt des Gehäuses 5 befindet sich eine Wasserzuführung 12,
mittels welcher die Weichkammern 7 während und vor allen Dingen nach deren Befüllung mit dem Braumaterial 13 überflutet
werden. In den nicht dargestellten Seitendeckeln der Weicheinrichtung 3 befindet sich noch ein seitlicher Auslauf
14 zum Entfernen des Weichwassers aus den Sammelkammern 9.
Die unmittelbar unterhalb der Weichvorrichtung 3 angeordnete Naßschrotmühle weist eine herkömmliche Speisewalze 15
auf. Die Drehzahl der Speisewalze 15 und der Dosierweichwalze sind aufeinander abgestimmt, so daß sich in dem Ausgabestutzen
11 kaum Braumaterial 13 ansammeln kann. Unterhalb der Speisewalze 15 ist ein oberes Quetschwalzenpaar 16 vorgesehen.
Darunter befindet sich ein zweites Quetschwalzenpaar 17. Das obere Quetschwalzenpaar kann dabei zur Vorschrotung
und das untere zur Nachschrotung verwendet werden-
Im folgenden wird die Durchführung des Verfahrens mit Hilfe der zuvor beschriebenen Vorrichtung erläutert.
Zunächst befindet sich das Braumamterial 13 in dem oben angeordneten
Vorratsbehälter 2. Von dort gelangt das Braumaterial 13 von seitlich oben in die Weichvorrichtung 3, genauer
in die dem Einfüllstutzen 10 zugewandte Weichkammer 7. Gleichzeitig mit der Befüllung der Weichkammer 7 wird
über die Wasserzuführung 12 Weichwasser in die Weichkammer 7 eingeführt. Das Weichwasser wird mit Überschuß zugeführt.
Die Dosierwalze dreht sich, wie in der Figur dargestellt, entgegen dem Uhrzeigersinn, so daß die eben befüllte Weichkammer
7 zunächst den Scheitelpunkt der Kreisbahn erreicht. Das überschüssige Weichwasser sickert während des Transportes
des Braumaterials 13 durch den siebartigen Zwischenboden 8 in die Sammelkammer 9 der Dosierwalze 6.
Das angefeuchtete Braumaterial 13 wird nun auf der Kreisbahn so langsam bewegt, daß es am Ende, also bei Verlassen
der Weichkammer 7 vollständig geweicht ist. Am Ende des Weichvorganges rutscht das Braumaterial aus der Weichkammer
7 durch den Ausgabestutzen 11 auf die Speisewalze 15 und wird von dort sofort den Quetschwalzenpaaren 16 und 17 der
Naßschrotmühle 4 zugeführt.
Durch die umlaufende Dosierweichwalze 6 wird eine kontinuierliche Entnahme des Braumaterials 13 aus dem Vorratsbehälter
2 und eine gleichzeitige kontinuierliche Weichung erreicht. Die Verweilzeiten des Braumaterials in der Weichvorrichtung
3 können genau bestimmt werden, da das Braumaterial während des Weichvorganges zwangsweise transportiert
wird.
Claims (6)
1. Verfahren zum Weichen und Naßschroten von Braumaterialien, bei dem das Braumaterial aus einem Vorratsbehälter kontinuierlich
entnommen und anschließend in etwa gleichen Portionen auf einer Kreisbahn geführt wird, wobei Weichwasser
30 im Überfluß zugeführt und das überschüssige Weichwasser gesammelt
und abgeführt wird, und schließlich das Braumaterial der Naßschrotmühle zugeleitet wird, dadurch gekennzeichnet , daß der Weichvorgang ausschließlich während
des Transportes des Braumaterials (13) auf der Kreis-
35 bahn durchgeführt und anschließend das geweichte Braumaterial (13) der Naßschrotmühle (4) unmittelbar zugeleitet
wird.
wird.
:j;::· ■■-'.'/. 35158I6
2
2. Vorrichtung zum Weichen und Naßschroten von Braumaterialien, mit einem Vorratsbehälter, einer sich daran vertikal
anschließenden, von einem Gehäuse umgebenen, drehbaren Dosierweichwalze mit radial nach außen offenen Weichkammern,
und einer unterhalb der Dosierweichwalze angeordneten Naßschrotmühle, dadurch gekennzeichnet , daß die
Dosierweichwalze (6) durch die Wahl der Größe der Weichkammern (7) und die Drehzahl derselben zur Durchführung des
gesamten Weichvorganges ausgebildet ist und daß sich die Naßschrotmühle (4) unmittelbar an die Dosierweichwalze (6)
anschließt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Weichkammern (7) mit einem bezüglich
der Dosierweichwalze (6) radial innenliegenden, siebartigen Zwischenboden (8) zum Abführen des überschüssigen
Weichwassers versehen sind.
U. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch g e kennzeichnet
, daß eine Wasserzuführung (12) im Bereich des Scheitels der Kreisbahn der Dosierwalze (6)
am Gehäuse (5) angebracht ist.
5- Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet , daß die Zuführung
(10) der Dosierweichwalze (6) für das Braumaterial (13) entgegen deren Drehrichtung exzentrisch angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet , daß die Abführung
(11) der Dosierweichwalze (6) für das Braumaterial (13) in deren Drehrichtung exzentrisch angeordnet ist.
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