DE19740051A1 - Verfahren zur Optimierung des Stärkeaufschlusses bei der Verarbeitung stärkehaltiger Rohstoffe zu Würze und Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Optimierung des Stärkeaufschlusses bei der Verarbeitung stärkehaltiger Rohstoffe zu Würze und Vorrichtung zum Durchführen des VerfahrensInfo
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Description
Bei der Würzeherstellung werden beim Schroten der Körner
durch Walzenmühlen durch Quetschen und durch Reibung die
Spelzen von dem Korn zumindest zum Teil abgelöst und der
Stärkekern zum Teil zerquetscht. Dabei haften noch Stärke
körner an den Spelzen, die der Stärkeverarbeitung entzogen
werden. Die Stärkekörner behalten zum Teil eine verhältnis
mäßig große Partikelgröße.
Während des Betriebes der Walzenmühle kann der Mahlspalt
sich verändern. Deshalb muß die Schrotfraktion ständig
überprüft werden und erforderlichenfalls muß die Walze
nachgestellt werden.
Bei diesem Mahlvorgang bleiben die Zellwände der Stärke
körner zum Teil erhalten und werden nur zum Teil aufge
brochen. Im erstgenannten Fall ist bei der anschließenden
enzymatischen Aufschließung der Aufschlußgrad verringert.
Selbst bei längerer Verweildauer (Maischerastdauer) läßt
sich dieser Nachteil nicht vollständig beheben. Dement
sprechend ist die Ausbeute an vergärbaren Zuckermolekülen
verringert.
Beim Mahlen der Körner, insbesondere bei der Verarbeitung
von Rohfrucht, können die Walzen durch die Stärke und die an
den Körnern anhaftende oder darin enthaltene Feuchtigkeit
verkleben. Dann muß die Mühle gereinigt werden.
Walzenmühlen haben noch den Nachteil, daß sie auch mecha
nisch in stärkerem Umfang gewartet werden müssen.
Beim Schroten der Körner in einer Walzenmühle werden die
Stärkepartikel in der Kornspitze weniger stark aufgeschlos
sen, weil die Hemizellulose der Stärkepartikel für den
Mahlvorgang nicht ausreichend enzymatisch vorbehandelt, d. h.
aufgeschlossen werden ist. Dadurch wiederum ist die Ausbeute
an vergärbarem Zucker verringert.
Beim Schroten der Körner in einer sogenannten Naßschrotmühle
werden die Körner der Gesamtschüttung mit Wasser befeuchtet
und nach einer gewissen Verweildauer in einer Zweiwalzen
mühle geschrotet. Wegen der ungleichmäßigen Befeuchtung der
Körner in der Schüttung ist man dazu übergegangen, die
Körner über eine Konditionierstrecke zu führen und sie dabei
mit einer vorgegebenen Wassermenge zu befeuchten. Dadurch
werden die Körner der Schüttung verhältnismäßig gleichmäßig
befeuchtet. Bei diesem Schrotverfahren werden zwar die Spel
zen gut und weitgehend unzerkleinert von den Körnern gelöst.
Das mechanische Aufschließen des Stärkekörpers ist wie bei
der trocken arbeitenden Walzenmühle jedoch nicht aus
reichend. Insbesondere die Stärkepartikel in der Kornspitze
werden nicht von den Spelzen gelöst.
Beim Schroten der Körner in Hammermühlen werden die Stärke
körner verhältnismäßig stark mechanisch aufgeschlossen. Es
entstehen dabei jedoch auch Fraktionen mit sehr geringer
Korngröße (mittlerer Durchmesser 5 µ), bei denen die Hemi
zelluloseschicht nicht oder nicht ausreichend aufgebrochen
ist und daher in der Hülle noch eingeschlossene Stärke enzy
matisch nicht optimal aufgeschlossen werden kann.
Das Schrotverfahren in der Hammermühle hat noch den großen
Nachteil, daß die Spelzen ebenfalls sehr stark zerkleinert
werden. Das bringt Nachteile beim anschießenden Läutervor
gang in einem Läuterbottich mit sich, weil der spezifische
Durchfluß deutlich verringert ist. Die wegen der verblie
benen Hemizelluloseschicht nicht aufgeschlossenen, d. h.
nicht in vergärbaren Zucker umgewandelten Stärkepartikel
neigen dazu, in einem Maischefilter die Filtertücher zu ver
kleben, weil sie darin durch den ansteigenden Druck und
durch die mechanische Belastung durch die Spelzen gequetscht
und anschließend gegen das Filtertuch gepreßt werden.
Dadurch verringert sich der spezifische Durchfluß des
Filters und das erforderliche Druckgefälle erhöht sich.
Bei Walzenmühlen und bei Hammermühlen sind umfangreiche
Explosionsschutzeinrichtungen erforderlich, um Staub
explosionen und Brände in den Anlagen zu vermeiden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum
Aufschließen der Stärke von stärkehaltigen Rohstoffen anzu
geben, das eine höhere Ausbeute an vergärbaren Extrakten
ermöglicht. Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den
im Anspruch 1 angegebenen Verfahrensschritten gelöst.
Dadurch, daß die stärkehaltigen Körner zuerst in Wasser sus
pendiert werden und nur als Suspension der Zerkleinerungs
einrichtung zugeführt werden, werden die Körner besser zer
kleinert, wobei die Korngrößenverteilung der Bruchstücke
wesentlich günstiger ist als bei den herkömmlichen Ver
fahren. Die Dispersion ist wesentlich gleichmäßiger und
homogener. Die Bruchstücke sind mechanisch stärker aufge
schlossen. Aufgrund der guten Zerkleinerungsrate und der
großen Gleichmäßigkeit der Korngrößenverteilung ergibt sich
eine bessere und schnellere enzymatische Aufschließung der
stärkehaltigen Körner. Dadurch wiederum ist die Extraktaus
beute spürbar besser, womit der Kostenaufwand für das End
produkt deutlich gesenkt wird. Infolge der Zerkleinerung der
stärkehaltigen Körner in der Suspension ist der Sauerstoff
eintrag in die Maische geringer als bei den herkömmlichen
Verfahren. Bei dem neuen Verfahren bleiben die Temperaturen
der Zerkleinerungseinrichtung niedriger und damit in einem
für die Enzyme günstigeren Bereich. Wegen der Zerkleinerung
der stärkehaltigen Körner in der Suspension entfällt auch
die Installation von Explosionsschutzeinrichtungen.
Durch eine Ausgestaltung nach Anspruch 2 und Anspruch 3 wird
erreicht, daß die Spelzen elastischer werden und sie ihre
Sprödigkeit wenigstens teilweise verlieren und dadurch
wiederum das Brechen der Spelzen vermindert ist und die
Spelzen sich daher von den stärkehaltigen Körnern leichter
und in größerem Umfange lösen.
Durch eine Ausgestaltung nach Anspruch 4 werden die Spelzen
weniger stark zerkleinert, was vor allem das Abläutern der
Maische in einem Läuterbottich erleichtert und verbessert.
Mit einer Ausgestaltung nach Anspruch 5 wird eine Verkürzung
der Verfahrensdauer und eine Verringerung der Energie
bedarfsspitzen erreicht.
Durch eine Ausgestaltung nach Anspruch 6 kann auch bei
Rohfrucht die mechanische Aufschließung derart gesteigert
werden, daß auf ein Dekoktionsverfahren verzichtet werden
kann.
Durch eine Ausgestaltung nach Anspruch 7 wird der Ver
fahrensablauf vereinfacht und erleichtert.
Der Erfindung liegt auch die Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens zu schaffen.
Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den im
Anspruch 8 angegebenen Merkmalen gelöst.
Dadurch, daß die Zerkleinerungseinrichtung als Stiftmühle
ausgebildet ist, die in einem Stator und in einem Rotor
wenigstens je eine ringförmig angeordnete Reihe von Stiften
aufweist, wird eine besonders gleichmäßige und sehr weit
gehende Zerkleinerung der stärkehaltigen Körner erreicht,
was zugleich eine besonders gute mechanische Aufschließung
ergibt, die eine entsprechend verbesserte enzymatische Auf
schließung der Stärkekörner mit sich bringt. Insbesondere
werden dabei die Stärkepartikel aus den Kornspitzen in
stärkerem Maße herausgelöst und später entsprechend enzy
matisch besser aufgeschlossen als bei den bisher verwendeten
Mühlen.
Trotz dem hohen Zerkleinerungsgrad der stärkehaltigen Körner
wird eine Spelzengüte erreicht, die ein Abläutern im Läuter
bottich innerhalb der bisher üblichen Zeitspannen ermög
licht.
Die Stiftmühle als Zerkleinerungseinrichtung erfordert einen
wesentlich geringeren Wartungsaufwand als z. B. eine Walzen
mühle. Die Stiftmühle läßt sich aufgrund ihres Aufbaues
leicht im Durchlaufverfahren, im sogenannten CIP-Verfahren,
reinigen.
Durch eine Ausgestaltung nach Anspruch 9 nutzt man die
Schleuderwirkung des Rotors zur Verbesserung und Beschleu
nigung des Durchlaufes des Mahlgutes durch die Stiftmühle
aus.
Durch eine Ausgestaltung nach Anspruch 10 werden die in dem
Spalt zwischen den Stiftreihen des Rotors und des Stators in
der Trägerflüssigkeit auftretenden Scherkräfte zur Zer
kleinerung der Stärkekörner ausgenutzt.
Durch eine Ausgestaltung nach Anspruch 11 wird in einem
Durchlauf des Mahlgutes eine mehrfache, d. h. eine mehr
stufige, Zerkleinerung der Körner und deren Bruchstücke
erreicht.
Durch eine Ausgestaltung nach Anspruch 12 wird ebenfalls in
einem Durchlauf des Mahlgutes eine vervielfachte Zerklei
nerung der Körner und ihrer Bruchstücke erreicht, ohne daß
dabei der Durchmesser der Stiftmühle zu groß gewählt werden
muß. Dadurch, daß die einzelnen Rotor-Stator-Gruppen in je
einem eigenen Gehäuse untergebracht sind, die lösbar mitein
ander verbunden sind, läßt sich die Stiftmühle leicht
montieren und demontieren. Erforderlichenfalls läßt sie sich
dadurch auch leichter warten und reinigen. Außerdem lassen
sich dadurch Rotor-Stator-Gruppen mit vorgegebenen Para
metern für ein bestimmtes Mahlgut gegen solche Gruppen aus
tauschen, deren Parameter auf die Anforderungen eines
anderen Mahlgutes besser abgestimmt sind oder deren Para
meter auf den Zerkleinerungsgrad des Mahlgutes aus voran
gehenden Rotor-Stator-Gruppen besser abgestimmt sind.
Mit einer Ausgestaltung nach Anspruch 13 läßt sich die Ver
weilzeit des Mahlgutes in der Stiftmühle verändern und auf
unterschiedliche Anforderungen der verschiedenen Rohstoffe
leichter einstellen.
Durch eine Ausgestaltung nach Anspruch 14 wird die Her
stellung der Stiftreihen vereinfacht und verbilligt, wobei
außerdem eine gesonderte Montage entfällt.
Bei einer Ausgestaltung nach Anspruch 15 erhält die Stift
mühle neben ihrer Zerkleinerungsfunktion auch eine beträcht
liche Pumpfähigkeit, die bei einer Ausrichtung der Schlitze
sowohl mit einer radialen wie auch mit einer tangentialen
Komponente besonders hoch ist.
Mit einer Ausgestaltung nach Anspruch 16 werden am Gesamt
umfang der Stiftmühle gleichzeitig auftretende Pulsationen
und damit auch Resonanzschwingungen in den Flüssigkeits
säulen vermieden.
Bei einer Ausgestaltung nach Anspruch 17 wird den anfänglich
noch verhältnismäßig großen Körnern der Eintritt in die
Mahlspalte der Stiftreihen erleichtert.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbei
spielen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Blockschaltbild der Geräte für das Schroten des
Malzes in einer Suspension;
Fig. 2 ein Blockschaltbild der Geräte für das Schroten des
Malzes in einer Suspension mit vorausgehender Vor
weichstrecke und Spelzentrennvorrichtung;
Fig. 3 eine teilweise geschnitten dargestellte Ansicht
einer Stiftmühle für das Schroten des Malzes gemäß
dem Verfahrensablauf nach Fig. 1 oder Fig. 2;
Fig. 4 einen vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 3;
Fig. 5 und 6 je eine Draufsicht eines Rotors bzw. eines Stators
der Stiftmühle nach Fig. 3 und Fig. 4.
Für das Bierbrauen mit Malz muß das Malz geschrotet werden,
um die stärkehaltigen Körner so weit zu zerkleinern und
mechanisch aufzuschließen, daß die Stärkekörner der Malz
körner weitgehend freiliegen und zugleich die Zellwände der
Stärkekörner aufgebrochen werden, damit bei der anschließen
den enzymatischen Aufschließung die im Malz enthaltenen
Enzyme einen möglichst hohen Anteil der Stärke in vergär
baren Zucker umwandeln können. Dieser wird in späteren Ver
fahrensschritten zu Alkohol vergoren. Die gleichen Gesichts
punkte gelten auch für das Bierbrauen, bei dem neben dem
Malz auch Rohfrucht eingesetzt wird. Die nachfolgenden Aus
führungen gelten daher zumindest sinngemäß auch dafür.
Bei dem aus Fig. 1 ersichtlichen Verfahren wird das durch
einen Pfeil versinnbildlichte Malz 10 mit einer bestimmten
Schüttmenge, der sogenannten Schüttung, in ein Einweich
gefäß 11 eingefüllt. Über eine Wasserleitung 12 mit Absperr
ventil 13 wird Wasser in das Einweichgefäß 11 eingespeist
und damit das Malz eingeweicht und in dem Einweichgefäß 11
eine Suspension 14 aus Malz und Wasser hergestellt.
Die Suspension 14 wird einer Zerkleinerungsvorrichtung in
Form einer Stiftmühle 15 zugeleitet, in der die in der
Suspension enthaltenen Malzkörner geschrotet werden. Dabei
werden die vorhandenen Spelzen von den Malzkörnern gelöst
und die Körner selbst werden zerkleinert, d. h. sie werden in
kleinere Bruchstücke zerteilt und in dem Wasser als Träger
flüssigkeit dispergiert. Dabei werden außerdem die Zellwände
der in den Körner enthaltenen Stärkekörner weitgehend aufge
brochen. Die so entstandene Dispersion 16 wird über eine
Leitung 17 mit Regelventil 18 in ein Auffanggefäß 19 über
geleitet. Im allgemeinen wird als Auffanggefäß 19 ein
Maischebehälter verwendet, der mittels einer Haube 21 abge
deckt ist. Mit dem Regelventil 18 kann die Verweildauer der
Suspension 16 in der Stiftmühle verändert werden.
Je nach den Eigenschaften des Malzes kann es zweckmäßig
sein, die Dispersion 16 noch einmal oder noch mehrmals durch
die als Dispergiervorrichtung wirkende Stiftmühle 15 hin
durchlaufen zu lassen. Dafür ist am Boden oder in der Nähe
des Bodens des Auffangbehälters 19 eine Rückführleitung 22
vorgesehen, die mit einer Rückführpumpe 23 ausgestattet ist
und die an die Zulaufleitung 24 der Stiftmühle 15 ange
schlossen ist. Auf diese Weise wird das Malz mehrmals
geschrotet und dabei weiter zerkleinert und feiner disper
giert.
Bei dem aus Fig. 2 ersichtlichen Verfahren wird das Malz 10
vor dem Suspendieren in Wasser in einem Vorweichgefäß 25 mit
Wasser versetzt und dabei befeuchtet oder auch eine gewisse
Zeit lang eingeweicht. Dadurch werden die Spelzen befeuch
tet, damit sie geschmeidiger werden und weniger leicht
brechen. Das angefeuchtete Malz 26 wird über eine Rohrlei
tung 27 einer Entspelzungseinrichtung 28 zugeleitet. Darin
werden die Spelzen von den Körnern gelöst. Das Gemenge aus
entspelzten Malzkörnern und Spelzen wird über eine Rohr
leitung 29 in ein Einweichgefäß 31 geleitet.
Das Einweichgefäß 31 hat zunächst einmal die gleiche Funk
tion wie das Einweichgefäß 11 bei dem aus Fig. 1 ersicht
lichen Verfahren. Über eine Wasserleitung 32 mit Absperr
ventil 33 wird Wasser in das Einweichgefäß 31 eingespeist
und dabei das entspelzte Malz eingeweicht und so in dem Ein
weichgefäß 31 eine Suspension 34 aus Malz und Wasser herge
stellt.
Das Einweichgefäß 31 hat daneben noch eine weitere Funktion,
nämlich die einer Trennvorrichtung. Aus der Suspension 34
aus Wasser, Malz und Spelzen setzen sich die Spelzen nach
oben ab und sammeln sich an der Oberfläche 35 der Suspen
sion 34 als Spelzenschicht 36. In Höhe des Flüssigkeits
spiegels 35 ist am Einweichgefäß 31 ein Überlauf 37 ange
ordnet. Daran schließt eine Rohrleitung 38 an, die im Auf
fanggefäß 19 mündet. Mittels des Überlaufes 37 werden die
Spelzen von den Malzkörnern in der Suspension 34 getrennt
und separat dem Auffanggefäß 19 zugeführt.
Die weitgehend spelzenfreie Suspension 34 wird, wie bei dem
Verfahren nach Fig. 1, der Stiftmühle 15 zugeleitet, in der
die in der Suspension 34 enthaltenen Malzkörner geschrotet
werden und in der Trägerflüssigkeit dispergiert werden. Die
Dispersion 39 wird über die Rohrleitung 17 in das Auffang
gefäß 19 übergeleitet.
Bei Bedarf kann die Dispersion 39 noch einmal oder noch
mehrmals durch die Stiftmühle 15 hindurchgeführt werden, um
die Bruchstücke der Malzkörner noch weiter zu zerkleinern und
noch feiner zu dispergieren, wie das bei dem Verfahren nach
Fig. 1 angegeben ist. In diesem Fall ist es jedoch zweck
mäßig, die im Einweichgefäß 31 von der Suspension 34
getrennten Spelzen 36 nicht unmittelbar in das Auffang
gefäß 19 überzuleiten, sondern sie in einem anderen, nicht
dargestellten, Auffanggefäß zunächst zwischenzulagern und
sie erst nach Beendigung der Schrot- und Dispergiervorgänge
der Dispersion 39 im Auffanggefäß 19 zuzuführen.
Anhand Fig. 3 und Fig. 4 wird die in den Fig. 1 und 2 nur
schematisch angedeutete Stiftmühle 15 an einem konkreten
Ausführungsbeispiel erläutert.
Die Stiftmühle 15 ist liegend angeordnet. Sie weist ein
Grundgehäuse 41 auf, in dem die Welle 42 in waagerechter
Ausrichtung in axialer Richtung unverschieblich drehbar
gelagert ist. Das Grundgehäuse 41 ist als Gußteil herge
stellt, an dem ein Gehäusefuß 43 angeformt ist. Er dient der
Verbindung der Stiftmühle 15 mit einer Grundplatte 44, mit
der auch der Antriebsmotor 45 lösbar verbunden ist. Der
Antriebsmotor 45 ist über eine elastische Kupplung 46 mit
der Welle 42 gekoppelt.
Die Stiftmühle 15 ist dreistufig ausgelegt und weist demzu
folge drei Rotor-Stator-Gruppen 47, 48 und 49 auf (Fig. 3
und Fig. 4).
Die in Durchlaufrichtung des Mahlgutes (in Fig. 4 von links
nach rechts) erste Rotor-Stator-Gruppe 47 weist den
Rotor 51 und den Stator 52 auf. Die zweite Rotor-Stator-
Gruppe 48 weist den Rotor 53 und den Stator 54 auf. Die
dritte Rotor-Stator-Gruppe 49 weist den Rotor 55 und den
Stator 56 auf.
Die Rotoren 51, 53 und 55 sitzen auf der Welle 42 und sind
mit ihr drehfest verbunden. In axialer Richtung werden sie
durch einen Absatz der Welle 42 und durch Abstandshülsen in
einer bestimmten axialen Position gehalten. Jeder der
Statoren 52, 54 und 56 ist in je einem Einzelgehäuse 57
bzw. 58 bzw. 59 mittig angeordnet und mit ihm lösbar
verbunden.
Die Einzelgehäuse 57 . . . 59 sind zumindest näherungsweise
kreisringförmig ausgebildet. Sie sind durch zylindrische
Paßflächen mittig zueinander und zur Welle 42 am Grund
gehäuse 41 ausgerichtet. Dabei werden gleichzeitig die von
ihnen gehaltenen Statoren in der richtigen axialen Position
zum zugeordneten Rotor festgehalten. Die Einzelgehäuse
werden mittels umlaufender Dichtungsringe gegeneinander und
gegenüber dem Grundgehäuse 41 abgedichtet.
Die nach außen offene Stirnseite des ersten Einzel
gehäuses 57 wird durch einen Deckel 61 verschlossen, an dem
mittig ein Einlaßstutzen 62 angeformt ist. Am dritten
Einzelgehäuse 59 ist an der oben gelegenen Außenseite ein
Auslaßstutzen 63 angeformt. Der Deckel 61, die Einzel
gehäuse 57 . . . 59 und das Grundgehäuse 41 werden durch eine
Reihe (in Fig. 3 und Fig. 4 nicht sichtbarer) Stiftschrauben
und durch darauf aufgeschraubte Muttern 64 zusammenge
halten.
Alle drei Rotor-Stator-Gruppen 47 . . . 49 sind zweireihig
ausgebildet, d. h. jeder Rotor und jeder Stator weist je zwei
Reihen ringförmig angeordneter Stifte auf. Die Stiftreihen
wechseln am Rotor und am Stator in radialer Richtung von
innen nach außen einander ab, wobei die innere Stiftreihe am
Rotor innerhalb der inneren Stiftreihe am Stator gelegen
ist.
Die Rotoren 51, 53 und 55 stimmen untereinander überein. Wie
anhand des Rotors 55 erläutert wird, weisen sie eine Träger
scheibe 65 mit kreisringförmigem Grundriß auf. Die Stifte 66
und 67 werden durch Umfangsabschnitte je eines in Fig. 5 nur
ausschnittweise angedeuteten kreisringförmigen Wandteils 68
bzw. 69 gebildet, die beide auf derselben Seite der Träger
scheibe 65 mittig zu deren Kreisringform angeordnet sind.
Jeder dieser Wandteile 68 und 69 hat eine bestimmte Wand
dicke. Die Wandteile 68 und 69 sind zweckmäßigerweise ein
stückig mit der Trägerscheibe 65 hergestellt. Durch Ausneh
mungen 71 und 72 mit einer bestimmten Umfangserstreckung und
einer bestimmten regelmäßigen Umfangsverteilung sind die
beiden Wandteile 68 und 69 in die einzelnen Umfangs
abschnitte aufgeteilt, die die Stifte 66 bzw. 67 bilden. Die
Ausnehmungen 71 im Wandteil 68 und die Ausnehmungen 72 im
Wandteil 69 haben die gleich Breite und fluchten unterein
ander. Sie können dadurch in beiden Wandteilen 68 und 69 mit
demselben Werkzeug in einem Arbeitsgang hergestellt werden.
Die Ausnehmungen 71 und 72 im Wandteil 68 bzw. 69 bilden
Durchlaßkanäle für die Suspension mit dem Mahlgut, die von
ebenen Seitenflächen begrenzt werden. Sobald die Stifte 66
und 67 umlaufen, wirken sie wie die Laufschaufeln einer
Radialpumpe. Sieb erteilen der Suspension eine Tangential
beschleunigung und aufgrund der dabei entstehenden Flieh
kraft zugleich eine Radialbeschleunigung, die die Suspension
mit dem Mahlgut in der Rotor-Stator-Gruppe 49 nach außen
fördert. Je nach der gewünschten Pumpwirkung können die Aus
nehmungen 71 und 72 radial ausgerichtet sein oder sie
können, wie in Fig. 5 beim Rotor 55 dargestellt ist, eine
Ausrichtung mit einer radialen Komponente und einer tangen
tialen Komponente haben. In Bezug auf die Drehrichtung kann
diese Ausrichtung "voreilend" oder "nacheilend" sein.
Die Statoren 52, 54 und 56 sind ähnlich wie die Rotoren auf
gebaut, wie anhand des Stators 56 dargelegt wird, der mit
dem Rotor 55 zusammenwirkt.
Der Stator 56 weist eine kreisringförmige Trägerscheibe 73
auf. Ihr Außenrand 74 ist für die mittige Aufnahme im zuge
hörigen Einzelgehäuse 59 gestaltet, das seinerseits auf
diesen Außenrand 74 abgestimmt ist. Der Innenrand 75 der
Trägerscheibe 73 hat eine lichte Weite, die kleiner als das
Innenmaß der Stiftreihe 66 des Rotors 55 ist. Die freie
Kreisringfläche zwischen dem Innenrand 75 der Träger
scheibe 73 und der Welle 42 bildet die Einlaßöffnung der
Rotor-Stator-Einheit 49.
Der Stator 56 weist zwei Reihen Stifte 76 und 77 auf. Ähn
lich wie bei dem Rotor 55 werden die Stifte 76 und 77 durch
Umfangsabschnitte je eines in Fig. 6 ebenfalls nur aus
schnittweise angedeuteten kreisringförmigen Wandteils 78
bzw. 79 gebildet, die beide auf derselben Seite der Träger
scheibe 73 mittig zu deren Kreisringform angeordnet sind.
Diese Wandteile 78 und 79 haben eine bestimmte Wanddicke,
wobei die Wanddicke des inneren Wandteils 78 auf den
radialen Abstand der Stiftreihe 76 und 77 des Rotors 55 und
der radiale Abstand zwischen dem inneren Wandteil 78 und dem
äußeren Wandteil 79 auf die radiale Abmessung des äußeren
Wandteils 79 und damit der äußeren Stiftreihe 67 des
Rotors 55 wechselseitig so abgestimmt sind, daß zwischen den
Stiftreihen 66 und 67 des Rotors 55 und den Stiftreihen 76
und 77 des Stators 56 bestimmte Radialspalten verbleiben,
deren Größe sich u. a. nach der Art des Mahlgutes in der
Suspension und nach dem gewünschten Zerkleinerungsgrad des
Mahlgutes richtet.
Die Stifte 76 und 77 werden wiederum dadurch gebildet, daß
an den Wandteilen 78 und 79 Ausnehmungen 81 bzw. 82 ange
bracht werden, die die Wandteile in einzelne Umfangsab
schnitte aufteilen.
Je eine Ausnehmung 81 im Wandteil 78 und eine Ausnehmung 82
im Wandteil 79 fluchten miteinander. Sie haben auch die
gleiche Breite und werden in einem Arbeitsgang mit demselben
Werkzeug hergestellt.
Die Ausnehmungen 81 und 82 bilden die Durchlaßkanäle des
Stators 56. Die Ausnehmungen 81 und 82 sind im allgemeinen
radial ausgerichtet. Die sie begrenzenden Stifte 76 und 77
mit ihren ebenen Seitenflächen wirken wie die Leitschaufeln
einer Radialpumpe, durch die, in Verbindung mit den Stift
reihen 66 und 67 des Rotors 55, die Suspension mit dem Mahl
gut durch die Rotor-Stator-Gruppe 49 nach außen gefördert
wird.
Wie Fig. 5 und Fig. 6 zu entnehmen ist, ist bei dem Rotor 55
die Anzahl der Stifte 66 und 67 kleiner als die Anzahl der
Stifte 76 und 77 am Stator 56.
10
Malz
11
Einweichgefäß
12
Wasserleitung
13
Absperrventil
14
Suspension
15
Stiftmühle
16
Dispersion
17
Leitung
18
Absperrventil
19
Auffanggefäß
21
Haube
22
Rückführleitung
23
Rückführpumpe
24
Zulaufleitung
25
Vorweichgefäß
26
angefeuchtetes Malz
27
Rohrleitung
28
Entspelzungseinrichtung
29
Rohrleitung
31
Einweichgefäß
32
Wasserleitung
33
Absperrventil
34
Suspension
35
Oberfläche
36
Spelzenschicht
37
Überlauf
38
Rohrleitung
39
Dispersion
41
Grundgehäuse
42
Mühlenwelle
43
Gehäusefuß
44
Grundplatte
45
Antriebsmotor
46
Kupplung
47
Rotor-Stator-Gruppe
48
Rotor-Stator-Gruppe
49
Rotor-Stator-Gruppe
51
Rotor
52
Stator
53
Rotor
54
Stator
55
Rotor
56
Stator
57
Einzelgehäuse
58
Einzelgehäuse
59
Einzelgehäuse
61
Deckel
62
Einlaßstutzen
63
Auslaßstutzen
64
Muttern
65
Trägerscheibe
66
Stifte
67
Stifte
68
Wandteil
69
Wandteil
71
Ausnehmungen
72
Ausnehmungen
73
Trägerscheibe
74
Außenrand
75
Innenrand
76
Stifte
77
Stifte
78
Wandteil
79
Wandteil
81
Ausnehmungen
82
Ausnehmungen
Claims (17)
1. Verfahren zur Optimierung des Stärkeaufschlusses bei der
Verarbeitung stärkehaltiger Rohstoffe zu Würze,
mit den Verfahrensschritten:
- - stärkehaltige Körner werden in Wasser suspendiert,
- - die Suspension wird in einer Zerkleinerungseinrichtung
zerkleinert und dispergiert,
- - wobei vorhandene Spelzen von den Körnern gelöst werden,
- - wobei die Körner in kleinere Bruchstücke zerteilt werden, und
- - wobei die Zellwände der Bruchstücke zumindest zum Teil aufgebrochen werden,
- - die Dispersion wird in ein Auffanggefäß übergeleitet.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
mit dem zusätzlichen Verfahrensschritt:
- - vor dem Suspendieren der stärkehaltigen Körner werden diese, vorzugsweise in einer Konditionierstrecke, befeuchtet.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
mit dem zusätzlichen Verfahrensschritt:
- - vor dem Suspendieren der stärkehaltigen Körner werden diese eine vorgegebene Zeitspanne lang in Wasser ein geweicht.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
mit den zusätzlichen Verfahrensschritten:
- - vor dem Suspendieren der stärkehaltigen Körner werden mittels einer Entspelzungseinrichtung die Spelzen zumindest zum Teil von den Körnern gelöst und von ihnen getrennt,
- - die Spelzen werden separat dem Auffanggefäß zuge leitet.
5. Verfahren nach Anspruch 1,
mit dem weiteren Verfahrensschritt:
- - vor dem Suspendieren der stärkehaltigen Körner werden diese grob vorgebrochen.
6. Verfahren nach Anspruch 1,
mit dem zusätzlichen Verfahrensschritt:
- - die Dispersion wird aus dem Auffanggefäß einmal oder mehrmals in die Zerkleinerungseinrichtung zurück geführt.
7. Verfahren nach Anspruch 1,
mit dem zusätzlichen Verfahrensschritt:
- - die Dispersion wird in ein Maischegefäß übergeleitet.
8. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach
Anspruch 1,
mit den Merkmalen:
- - die Zerkleinerungseinrichtung zum Zerkleinern und
Dispergieren der stärkehaltigen Körner ist als Stift
mühle (15) ausgebildet,
- - die wenigstens einen Stator (56) mit wenigstens einer ringförmig angeordneten Reihe von Stiften (76; 77 aufweist,
- - die wenigstens einen Rotor (55) mit wenigstens einer ringförmig angeordneten Reihe von Stiften (66; 67) aufweist,
- - die einen Einlaß (62) aufweist und
- - die einen Auslaß (63) aufweist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
mit dem Merkmal:
- - die Stiftreihe (66; 67) des Rotors (55) ist in radi aler Richtung innerhalb der Stiftreihe (76; 77) des Stators (56) gelegen.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8,
mit dem Merkmal:
- - zwischen der Stiftreihe (66; 67) des Rotors (55) und der Stiftreihe (76; 77) des Stators (56) ist ein radialer Abstand vorhanden, der größer als das Lauf spiel beider Stiftreihen (66, 67; 76, 77) ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 8,
mit den Merkmalen:
- - der Rotor (55) weist zwei oder mehr Stift reihen (66; 67) auf, die mittig zueinander angeordnet sind,
- - der Stator (56) weist zwei oder mehr Stift reihen (76; 77) auf, die mittig zueinander angeordnet sind,
- - die Stiftreihen (66; 67) des Rotors (55) und die Stiftreihen (76; 77) des Stators (56) haben einen gegenseitigen lichten Abstand, der auf die radiale Abmessung der Stifte der des anderen Teils abgestimmt ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 8,
mit den Merkmalen:
- - es sind zwei oder mehr Rotor-Stator-Gruppen (47; 48; 49) vorhanden,
- - diese Gruppen (47; 48; 49) sind vorzugsweise axial miteinander fluchtend angeordnet,
- - der Rotor (51; 53; 55) einer jeden Gruppe (47; 48; 49) ist mit einer gemeinsamen Antriebswelle (42) gekoppelt,
- - der Stator (52; 54; 56) einer jeden Gruppe (47; 48; 49) ist in je einem eigenen Gehäuse (57; 58; 59) ange ordnet, mit dem er lösbar verbunden ist,
- - die Gehäuse (57; 58; 59) aller Gruppen (47; 48; 49) sind axial miteinander fluchtend angeordnet und lösbar miteinander verbunden,
- - der Einlaß einer nachfolgenden Gruppe (48; 49) schließt an den Auslaß der vorangehenden Gruppe (47; 48) an,
- - zweckmäßigerweise sind zumindest bei einem Teil der nachfolgenden Rotor-Stator-Gruppen (48; 49) der Rotor (55) und der Stator (56) auf einen höheren Zer kleinerungsgrad des Mahlgutes abgestimmt, und zwar insbesondere durch Erhöhen der Anzahl der Stifte (66, 67; 76, 77) und/oder durch Verengen der Ausneh mungen (71, 72; 81, 82) zwischen den Stiften und/oder durch Verkleinern des lichten Abstandes zweier ein ander benachbarter Stiftreihen (66, 76; 76, 67; 67, 77).
13. Vorrichtung nach Anspruch 8,
mit dem Merkmal:
- - es ist ein einstellbares Drosselventil (18) vorhanden, das in die Abflußleitung (17) einbezogen ist, die an die in Durchflußrichtung letzte Rotor-Stator- Gruppe (49) anschließt.
14. Vorrichtung nach Anspruch 8,
mit den Merkmalen:
- - die Stifte (66, 67; 76, 77) am Rotor (55) und/oder am Stator (56) werden durch Umfangsabschnitte einer kreisringförmigen Wand (68, 69; 78, 79) mit vorgege bener Wanddicke gebildet, die durch Ausnehmungen (71, 72; 81, 82) mit vorgegebener Umfangserstreckung von einander getrennt sind.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14,
mit dem Merkmal:
- - die Ausnehmungen (71, 72; 81, 82) werden durch
Schlitze gebildet,
- - die entweder radial ausgerichtet sind oder
- - deren Ausrichtung sowohl eine radiale wie auch eine tangentiale Komponente aufweist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 8,
mit dem Merkmal:
- - die Anzahl der Stifte (66; 67) des Rotors (55) sind kleiner als die Anzahl der Stifte (76; 77) des Stators (56).
17. Vorrichtung nach Anspruch 8,
mit den Merkmalen:
- - bei mehreren Stiftreihen (66, 67; 76, 77) am Rotor (55) und/oder am Stator (56) haben die Stifte (66) einer weiter innen gelegenen Stiftreihe eine geringere Höhe als die Stifte (67) einer weiter außen gelegenen Stiftreihe,
- - vorzugsweise sind die Stifte (66; 67) mit unterschied licher Höhe am Rotor (55) angeordnet.
Priority Applications (5)
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