-
Verschlußkappe
-
Die Erfindung betrifft eine zweiteilige, napfförmige Verschlußkappe
mit einem eingelegten Napfboden, der als Metallscheibe ausgebildet ist, auf deren
Innenfläche ggfl. ein Weichkunststoff zur Abdichtung angebracht ist, und mit einem
daran anschließenden Zylinderteil.
-
Derartige napfförmige Verschlußkappen können als Schraubverschlüsse
ausgebildet sein, wobei der Zylinderteil das Schraubgewinde und auf der Außenfläche
eine Riffelung aufweist, wogegen der Napfboden auf seiner Außenfläche mehrfarbig
bedruckt werden kann.
-
Bekannte Verschlußkappen sind aus Metall hergestellt; es sind darüber
hinaus auch Verschlußkappen aus Kunststoff bekannt geworden. Bei den letzteren ist
ein Bedrucken der Außenfläche des Napfbodens schlecht möglich, da das Kunststoffmaterial
von der Druckfarbe schlecht benetzt wird und Kunststoffe den notwendigen Temperaturen
eines nachfolgenden Trocknungsprozesses nicht standhält.
-
Beschriftungen werden daher vorzugsweise durch Vertiefungen oder Erhöhungen
im Material dargestellt.
-
Verschraubbare Flaschenverschlüsse werden vorwiegend aus Kunststoff
oder Aluminium gefertigt, wobei Aluminiumverschlüsse gut bedruckbar sind. Aluminiumschraubverschlüsse
sind jedoch relativ teuer, weswegen man heute derartige Aluminiumverschlüsse nach
Gebrauch zerkleinert, von aus vorzugsweise Weich-PVC bestehendem Dichtmaterial befreit
und das Metall recyclisiert.
-
Dieses Verfahren ist kostenintensiv.
-
Kunststoffschraubverschlüsse sind leichter aufzuarbeiten, insgesamt
preisgünstiger, weisen aber außer dem Nachteil, nicht befriedigend bedruckbar zu
sein, eine nicht unterheb liche Gefahr der Gasundichtigkeit auf.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Verschlußkappe der eingangs genannten
Art zu schaffen, deren Napfbodenaußenseite bedruckt werden kann und eine gasdichte,
originalgesicherte Verschließung ergibt.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Zylinderteil
an seinem dem Napfboden benachbarten Ende eine Kreisöffnung aufweist und daß der
Napfboden durch ein gegen die Öffnung angelegtes Plättchen aus bedruckbarem Material
gebildet ist, welches durch die besondere Formgebung des Zylinderteils beim Anschrauben
sowohl von oben als auch se<tlich gegen die Flaschenmündung gepreßt wird.
-
Wenn nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung der Napfboden
als Plättchen aus Metall, wie Aluminium oder vorzugsweise Weißblech hergestellt
ist, dann ist das Metallplättchen durch die Öffnung hindurch nach außen sichtbar,
so daß die Plättchenfläche, die von der Öffnung freigelassen ist, mit den erforderlichen
Aufdrucken versehen werden kann.
-
Insbesondere für in Flaschen oder Gläsern auf den Markt gebrachten
Inhalten ist eine Original sicherung des Inhalts erwünscht. Derartige Original sicherungen
bestehen aus Abre1ßelementen am unteren Rand des Verschlusses, die um den sogen.
-
Transferring der Flaschen mechanisch oder durch Hitze gebördelt oder
geklemmt werden. Bei Flaschen ohne Transferring ist dies nicht möglich.
-
Nach dem Öffnen der Flasche verbleiben diese Ringe bei Einwegglas
am Flaschenhals. Dies führt zu Problemen beim iSedereinschmelzen des Glases.
-
Bei Mehrwegglas verbleiben die Original sicherungen nach dem Öffnen
bei Aluminfumverschlüssen am Verschluß. Dies bietet die Möglichkeit, die Originalsicherung
zu manipulieren oder birgt die nicht geringe Gefahr von Kandverletzungen in sich.
-
Man ist daher seSt längerem auf der Suche nach einer eleganteren und
sicheren Lösung.
-
In Zusammenhang mit den erfindungsgemäßen Schraubverschlüssen wurde
eine sehr einfache Ldsung gefunden, die an der Flasche oder am Verschluß hängenbleibende
Metallteile vermeidet und daher verletzungssicher, umweltfreundlich und gleichzeitig
zuverlässig orjginalsicher 1st.
-
Diese Lösung besteht darin, daß an der oberen Öffnung des Zylinderteils
Sicherungselemente angeformt sind, die auf dem eingelegten Plättchen beim Anschrauben
gleitend auflegen und mit diesem nach dem Verschließvorgang fest verbunden werden.
-
Die Erfindung geht dabei von der Erkenntnis aus, daß bei Öffnen der
vorbeschriebenen Schraubverschlüsse das Plättchen aufgrund hoher Reibung bzw. Adhäsion
zwischen Flaschenmündung und Plättchen relativ lang auf dem Flaschenrand unbeweglich
festgehalten
wird, wohingegen der Schraubzylinder einen gewissen Weg gedreht werden kann ehe
das Plättchen zwangsweise durch den unteren Fixierrand Im Schraubzylinder mitgenommen
wird und von der Flaschenmündung abgehoben wird.
-
Der original sichere Verschluß wird nunmehr dadurch gebildet, daß
die Flaschen verschlossen und die Sicherungselemente mit dem Plättchen, z.B. durch
Verschweißung verbunden werden.
-
Beim Öffnen reißen die Elemente aufgrund des oben beschriebenen Effektes
vor dem vollständigen Öffnen des Verschlusses ab und verbleiben mit der Klebstelle
auf dem Plättchen. Als Dichtungsmaterial für den vorliegenden Zweck hat sich Weich-PYC
gut bewährt.
-
Beim Wiederverschließen ist es nahezu unmöglich, die Elementenabrisse
in Deckung zu bringen, so daß durch Sichtkontrolle ohne weiteres auf Orininalverschluß
geprüft werden kann.
-
Vorzugsweise sind die Elemente an den Öffnungsrand angeformte, z.B.
mitverspritzte Stege.
-
Durch entsprechende Wahl der Materialstärke an der Anformungsstelle
der Stege kann dafür gesorgt werden, daß sie dort reißen.
-
Es kann aber auch eine Einschnürung am Steg vorgesehen sein, an welchem
das Aureißen geschehen soll, wobei natürlich nur das innerhalb der Einschnürung
auf dem Plättchen liegende Stegteil mit diesem verbunden werden darf. Diese Einschnürungen
lassen nach Zerstörung der Original sicherung eine besonders gute Sichtkontrolle
zu.
-
An die Elemente kann auch ein Ring oder eine Scheibe oder dergleichen
angeformt sein, die mit dem Plättchen verbindbar sind. Die Elemente (Stege) können
dann so durch Wahl der Materialstärke ausgelegt werden, daß sie am Öffnungsrand,
am Ring oder zwischen diesen abreißen.
-
Es kann auch für jeden Steg ein eigene Plättchen vorgesehen sein.
-
Die vorbeschriebenen Verschlüsse zeichnen sich weiterhin dadurch aus,
daß das Metallteil sehr einfach vom Kunststoffteil getrennt werden kann, um den
Kunststoff der Regranulierung zuzuführen.
-
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen
zu entnehmen.
-
Die Erfindung kann bei allen Arten von napfförmigen Verschlußkappen
verwendet werden. Es besteht die Möglichkeit, die Erfindung bei Abdeckkappen zu
verwirklichen, die lediglich auf die Flaschenmündung aufgeschnappt werden; sie kann
auch bei solchen Verschlußkappen verwirklicht werden und dort mit besonderem Vorteil,
wo Schraubverschlüsse erforderlich sind, also auch bei mit Kohlesäure versetzten
Flüssigkeiten.
-
Die erfindungsgemäße Ausgestaltung aus zwei Teilen, dem Zylinderteil
und dem Napfboden, bietet eine ausreichende Abdichtung, da die Abdichtung mit dem
mit Weich-PVC beschichteten Plättchen nicht nur auf der Oberseite der Flaschenmündung
bewirkt wird, sondern noch dadurch, daß das Plättchen mit der Dichtungsmasse durch
den Schraubzylinder seitlich gegen die Flaschenmündung zwischen dem oberen Rand
und dem Gewindeanfang der Flaschenmündung gepreßt wird und hierdurch eine Vergrößerung
der Abdichtfläche bewirkt wird. Besonders vorteilhaft ist die Erfindung auch beim
Öffnen. Bei den bekannten Schraubverschlüssen sind relativ hohe und streuende Öffnungskräfte
gegeben, die nicht im Interesse der Abfüllbetriebe und Verbraucher sind.
-
Durch die zweiteilige Art des Verschlusses wird die Fritionsfläche
auf das Gewinde und den oberen Öffnungsrand reduziert.
-
Das mit großer Friktion auf dem Mündungsrand lastende Dichtungsplättchen
selbst dreht nicht, sondern wird durch den Flascheninnendruck nach oben gepreßt
nachdem der Gewindezylinder beim Öffnen sich etwas nach oben bewegt hat.
-
Ein weiterer Vorteil besteht in folgenden: Spritzgießen von Kunststoffverschlüssen
ist im Vergleich mit der Herstellung von Metallverschlüssen ein relativ langsamer
Prozeß und die Herstellung von Metallverschlüssen mit Dekor noch aufwendiger , da
spezielle Prägestempel erforderlich sind und sich zusätzlich das Spritzgewicht vergrößert.
Mehr farbiges Bedrucken von Kunststoffverschlüssen ist aufgrund des erforderlichen
Trockenprozesses und der Dekorsteuerung wirtschaftlich nicht vertretbar.
-
Hier schafft die Erfindung Abhilfe. Die für verschiedene Auftraggeber
farblich identischen Zylinderteile können im langsameren Sprltzgußprozeß vorproduziert
und werden nach Bedarf mit den bedruckten Plättchen bestückt werden. Das Einlegen
der Plättchen kann mit sehr hohen Geschwindigkeiten erfolgen.
-
Durch den Wegfall des Napfbodens aus Kunststoff verringert sich die
für die Schließkraft der Spritzgußmaschine relevante projizierte Fläche des Spritzteils.
Hierdurch können kostengünstigere Sprltzgußmaschinen verwendet werden.
-
Bei gebrauchten Verschlüssen nach der vorliegenden Erfindung kann
der als Plättchen eingelegte Napfboden mechanisch leicht aus dem Zylinderteil herausgelöst
werden, so daß Metall und Kunststoff kostengünstig wieder aufgearbeitet werden können.
-
Anhand der Zeichnung, in der ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
dargestellt ist, soll die Erfindung näher erläutert werden.
-
Es zeigt: Fig. 1 eine Schnittansicht durch eine erfindungsgemäße Abdeckkappe,
Fig. 2 eine teilweise Schnittansicht lediglich durch das Zylinderteil, Fig. 3 eine
Schnittansicht des Napfbodens.
-
Fig. 4 Sicherungselemente.
-
Die erfindungsgemäße Verschlußkappe, die als Schraubverschluß dient,
setzt sich zusammen aus einem Zylinderteil 10 und einem daran angebrachten Napfboden
11. Das Zylinderteil 10 besitzt auf seiner Innenfläche schraubenförmig angeordnete
und geführte Leisten 12, die den Gewindegängen an einer Flasche entsprechen, und
auf der Außenseite des Zylinderteils 10 befindet sich eine Rändelung 13. Am oberen
Ende ist das Zylinderteil 10 mit einer Öffnung 14 versehen.
-
Der Napfboden 11 (siehe Fig. 3) ist aus einem Metallplättchen 17 gebildet,
dessen Rand 18 ca. zwischen 1,5 und 2.0 mm hoch ist und den gleichen Radius hat
wie die Schulter einer Flaschenmündung. Hierdurch wird erreicht, daß die Dichtungsmasse
des Plättchens sowohl auf dem Grad der Flaschenmündung als auch über die seitliche
Schulter abdichtet. Im Zylinder-
teil befindet sich oberhalb des
Gewindes ein angeformter Ring 29 (Fixierrand), der zur Fixierung des eingelegten
Plättchens und zur zusätzlichen Abdichtung gegen den Hals der Flasche dient. Hierzu
ist der Innendurchmisser des Fixierrings vorzugsweise so bemessen, daß er beim Andrehen
des Zyinders auf die Flaschenmüßndung unter Druck seitlich und oberhalb des Flaschengewindes
an der Flaschenmündung anliegt.
-
Aufgrund seiner Formgebung paßt sich der Napfboden der bogenartigen
Übergangsfläche 19 zwischen der Innenwand 20 des Zylinderteils 10 und der Innenfläche
21 der Öffnung 14 an. Ih dem Bereich der Umbiegung 18 ist auf derjenigen Fläche,
die im montierten Zustand auf der Innenseite der Verschlußkappe liegt, ein Weichkunststoff
22 aufgebracht und zwar in Fig. 3 ringförmig und in Fig. 1 die gesamte Fläche des
Metallplättchen 17 überdeckend. Dort in Fig. 1 ist diese Kunststoffschicht mit der
Bezugsziffer 23 versehen. Der Weichkunststoff kann beispielsweise Weich-PVC sein;
er kann darüber hinaus etnweder auf dem Metallplättchen festgeklebt oder lediglich
nur eingelegt sein.
-
Das Plättchen besteht vorzugsweise aus Weißblech, man kann auch Aluminium
verwenden.
-
Auf der Außenfläche, also derjenigen Fläche des Plättchens, die durch
die Öffnung 16 hindurch sichtbar ist, können Werbezeichen aufgedruckt werden. Weil
das Plättchen aus Metall besteht, kann im herkömmlichen Metalldruck mit hohen Geschwindigkeiten
gut haftenden Druckfarben gearbeitet wer den.
-
Zu den Abmessungen der Öffnung ist folgendes zu sagen: Wichtig ist,
daß die durch die Öffnung freigelassene Fläche möglichst groß ist, damit die bedruckbare
Fläche möglichst groß sein kann. Demgegenüber ist zu beachten, daß sich das
Plättchen
nicht aus dem Zylinderteil herausdrücken darf, wenn der Innendruck in der Flaschen
z.B. durch Druckerhöhungen ansteigt. Zur Erzielung einer ausreichenden Festigkeit
ist es zweckmäßig, den Innendurchmesser der Öffnung ca. 1/4-tel mal kleiner als
den Innendurchmesser des Zylinders auszubilden.
-
Zusätzlich besteht die Möglichkeit, die Riffelung zu modifizieren
und durch an der Außenseite des Zylinderteils angeformte Rippen zu ersetzen, s.
Fig. 1. Diese Rippen, die gleichmäßig am Umfang des Zylinderteils verteilt sind,
haben die Bezugsziffer 25 und sie setzen sich zur Versteifung der umrandung 14 über
diese fort.
-
Fig. 4 zeigt die erfindungsgemäße Original sicherung. Dabei ist der
Verschluß in Draufsicht dargestellt.
-
An der Umrandung 14 sind als Sicherungselemente Stege 26 dargestellt,
die auf das Plättchen 17 aufgeklebt sind.
-
Die Stege können Einschnürungen 27 aufweisen, die als Reißhilfe dienen.
An die Stege kann auch ein Ring 28 angeformt sein. Bei dieser Ausführungsform wird
vorzugsweise lediglich der Ring 28 - oder bedarfsweise eine vollflächige Scheibe
auf das Plättchen 17 aufgeklebt.
-
Das Befestigen der Sicherungselemente auf dem Plättchen geschieht
erst nach dem Verschließen der Flasche, z.B. durch Verkleben oder kurzzeitige Wärmeeinwirkung.
Letzteres ist in besonders einfacher Weise durch ein hochfrequentes elektrisches
Feld oder durch IR-Bestrahlung möglich, da das Plättchen aus Metall besteht und
Wärme gut an den Kunststoff ableitet, um ihn anzuschmelzen.
-
- Leerseite -