DE351510C - Verfahren zum Erzielen der Gleichzeitigkeit zwischen einer kinematographischen Darstellung und Tonleistungen - Google Patents

Verfahren zum Erzielen der Gleichzeitigkeit zwischen einer kinematographischen Darstellung und Tonleistungen

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DE351510C
DE351510C DE1920351510D DE351510DD DE351510C DE 351510 C DE351510 C DE 351510C DE 1920351510 D DE1920351510 D DE 1920351510D DE 351510D D DE351510D D DE 351510DD DE 351510 C DE351510 C DE 351510C
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GEORG GUSTAV WIESNER
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GEORG GUSTAV WIESNER
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    • GPHYSICS
    • G03PHOTOGRAPHY; CINEMATOGRAPHY; ANALOGOUS TECHNIQUES USING WAVES OTHER THAN OPTICAL WAVES; ELECTROGRAPHY; HOLOGRAPHY
    • G03BAPPARATUS OR ARRANGEMENTS FOR TAKING PHOTOGRAPHS OR FOR PROJECTING OR VIEWING THEM; APPARATUS OR ARRANGEMENTS EMPLOYING ANALOGOUS TECHNIQUES USING WAVES OTHER THAN OPTICAL WAVES; ACCESSORIES THEREFOR
    • G03B31/00Associated working of cameras or projectors with sound-recording or sound-reproducing means
    • G03B31/02Associated working of cameras or projectors with sound-recording or sound-reproducing means in which sound track is on a moving-picture film

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  • Physics & Mathematics (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
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Description

DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM 8. APRIL 1922
REICHS PATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 57a GRUPPE 37
Georg Gustav Wiesner in München.
Verfahren zum Erzielen der Gleichzeitigkeit zwischen einer kinematographischen Darstellung
und Tonleistungen.
Patentiert im Deutschen Reiche vom -7. Januar 1920 ab.
Nach dfejn bekannten Beckschen Verfahren • zur Erzielung· der Gleicihzeitig'keit zwischen einer kinematographischen Darstellung und hierauf sich beziehenden natürlichen Tonleistungen wird bei Aufnahme der kinematographischen Darstellung ein Spiegelbild des Kapellmeisters auf den Film mitphotographiert, so daß dessen Bewegungen von vorn gesehen auf der Projektionsfläche entsprechend der Geschwindigkeit der Filmbewegung und der Handlung der kinematographischen Darstellung wiedergegeben wer-
den. Die Erfahrung hat gezeigt, daß man den Kapellmeister in der Mitte des Bildes auf dessen unterem Rande erscheinen lassen muß, weil sonst seine Bewegungen nicht von allen im Zuschauerraum unter dem Bilde befindlichen Musikern und Sängern deutlich genug beobachtet werden können. An dieser Stelle zieht das Y-')d des Kapellmeisters mit seinen Armbewegiuigen aber auch die Aufmerksamkeit des Publikums auf sich und lenkt dieses immer wieder von der ruhigen • Verfolgung der eigentlichen Handlung ab. Die Mitvorführung des Kapellmeisters wirkt also störend. Außerdem behindert sie die Bewegttngsfreiheit der Schauspieler, die inmitten der vorderen Bühnenbegrenzung einen durch den Kapellmeisterbildrahmen verdeckten, halbkreisförmigen, in die Bühne ragenden Ausschnitt zu meiden haben. Handlungen, 'die sonst in der Mitte des Bildes an dessen Fuß am wirkungsvollsten wären, müs-. sen vielfach nur wegen des Kapellmeisterbildchens seitwärts oder weit hinten vorgeführt werden, weil der Film andernfalls durch unfreiwillige Komik ins Lächerliche gezogen werden könnte, z. B. dadurch, daß der Kapellmeister in oder auf dem auf dem Boden liegenden Leibe eines Sterbenden oder Toten weitertaktiert.
Ähnliche Ablenkungen oder Störungen des Publikums wären auch bei Durchführung eines anderen bekannten Vorschlages unausbleiblich, nach welchem die die Handlung darstellenden Bilder außer von den Darstellungen eines Metronoms (Taktstock o. dgl.) von χΛ-bbildungen des gemäß der' Handlung vorzutragenden Teiles des Musikstückes oder Vortrages begleitet sind, zum Zweck, die Vortragenden durch die auf den Schirm projizierten Bewegungen der Noten bzw. Worte zu leiten. Hier" würden die wandernden Noten und Worte zusammen mit dem hüpfenden Taktstock das Publikum sogar noch mehr stören als das sich bewegende Kapellmeisterbildchen allein.
Nach der Erfindung wird die erwähnte Gleichzeitigkeit nun ohne derartige Beeinträchtigungen der ästhetisch-künstlerischen Möglichkeiten und ohne Ablenkung des Publikums dadurch erreicht, daß folgende Zeichen mitphotographiert · und auf dem Lichtschirm vorgeführt werden:
i. ein allmählich sich verkleinerndes Musikankündigungszeichen, bei dessen Verschwinden die Musik einzusetzen hat, das während des Fortspielens der Musik verschwunden bleibt und erst kurz vor dem Einsetzen eines neuen Musikstückes wieder in Erscheinung tritt,
2. die Nummer des so angekündigten Musikstückes,
3. die bei diesem einzuhaltende Metronomzahl und
4. die vom Operateur jeweils einzuhaltende L'mdrehungszahl seines Vorführungsapparates. ·
Vom Augenblick des Handlungsbeginnes an ist also das Musikeinsetzzeichen verschwunden, während die Ziffern die Aufmerksamkeit des Publikums ohnehin nicht auf sich ziehen, weil sie sich nicht bewegen, sondern nur in längeren Zeitzwischenräumen wechseln. Das Wesen der Erfindung liegt demnach in der-Verwendung von während der weitaus längsten Handlungszeit abgeblendeten bzw. bewegungslosen Zeichen und in der Verlegung der technischen Taktmeßmittel auf das Dirigentenpult und' an den Umdrehungsmesser der Apparate. Diese Zeichen, von denen das Musikeinsetzzeichen während der Handlung überhaupt nicht sichtbar ist und nur vor dem Einsetzen eines neuen Musikstückes wieder für einige Sekunden sichtbar wird, und von denen die ruhenden und nur selten wechselnden Ziffern auch keine Aufmerksamkeit auf sich ziehen, stören den künstlerischen Eindruck des Filmes auf den Beschauer in keiner Weise, und ebensowenig beengen sie die Bewegungsfreiheit der Darsteller bei der Aufnahme. Die Zeichen werden bei der Aufnahme auf unbewegten Teilen wie auf Kulissen oder vorzugsweise auf einem die Handlung umfassenden Bildrahmen angebracht und mitphotographiert, der ohnehin keine weitere Beachtung findet.
Auf der Zeichnung ist ein solcher Rahmen mit dem Zeichen zum Einsetzen der Musik, mit der Metronomzahl und Musikstücknummer und mit der Tourenzahl beispielsweise schaubildlich dargestellt.
Der Rahmen a, innerhalb dessen sieh die Handlung abspielt, hat einen Schlitz b, in welchem von oben ein Abdeckstreifen c verschiebbar ist, eine Aussparung d' zur Aufnahme der Metronomzahl/,, bei welcher das Musikstück zu spielen ist, eine Aussparung g für die Nummer h des zu spielenden .Musikstückes und eine Aussparung i für die Tourenzahl k des Aufnahmeapparates. Die Metronomzahl, mit welcher das. Musikstück ein- 110' zusetzen hat und fortlaufend gespielt werden soll, ist vom Komponisten meist vorgeschrieben, also bekannt, und kann vor Beginn der Aufnahme in die Aussparung d eingeschoben werden. Der Musikdürigent hat sein Metronom vor sich und hat es danach eingestellt. Ebenso weiß der Photograph aus Erfahrung im voraus, mit welcher Tourenzahl er seinen Apparat in Anpassung an gewisse Handlungen am besten zu kurbeln hat. Dem vorherigen Einschieben dieser Zahl, deren Einhaltung der Photograph an dem mit seinem
Apparat verbundenen Drehzahlmesser prüfen kann, steht also ebenfalls nichts im Wege. Soll nun bei der Originalaufführung der Tanz oder die an die Rhythmik der Musik gebundene Darstellung beginnen, so macht der Dirigent durch Hochheben seines Taktstockes darauf aufmerksam. Gleichzeitig schiebt der über dem Rahmen α von oben arbeitende Hilfsarbeiter die Deckleiste c langsam in dem
ίο Schlitz b vor, der sich ebenso wie. die Ausschnitte d und g vom Hintergrunde scharf abheben muß. In dem Augenblick, in welchem der Schlitz b verschwindet, gibt der Dirigent durch Senken des Taktstockes das Zeichen zum Einsetzen der Musik, und! die Darsteller'tanzen oder spielen nach deren Takt, während der Kurbier bereits mit der angegebenen Tourenzahl kurbelt.
Das allmähliche Verschwinden des Streifens b und die Zahlen werden bei der Aufnahme mitphotographiert. Treten im Verlauf der Handlung Änderungen der Zahlen ein, die übrigens meist im voraus bekannt sind, so können die geordnet bereitgestellten Ziffern auf Zuruf oder sonstige Zeichen des Kapellmeisters und des Kurbiers augenblicklich statt der bisherigen eingeschoben werden. Bei der Lichtspielaufführung hat der Kapellmeister also nur auf den Einsetzstreifen und auf die Metronomzahl und der Operateur auf die vorgeschriebene Tourenzahl zu achten, mit welcher er den Film ablaufen lassen muß, um völlige Übereinstimmung zwischen Musik und Handlung zu erzielen. Erscheint eine neue Metronomzahl, so stellt der. Kapellmeister seinen Metronom danach ein, während der Operateur an seinem Drehzahlmesser die Einhaltung der ihm auf dem Film vorgeschriebenen Zahl kontrolliert. Bei Erscheinen einer neuen Stücknunimer hat der Dirigent dieses Stück vorzubereiten. Nach Erscheinen dieser Nummer wird auch der Einsatzschlitz, wie bereits beschrieben, neuerdings geöffnet und abgeblendet. Statt,
wie nur beispielsweise angezeigt, an dem Rahmen α könnten das Zeichen und die Ziffern natürlich auch unauffällig in irgendeinem mitphotographierten Gegenstand oder Kulissenstück angebracht werden. Durch verschiedene Abtönungen der Ziffern oder durch Anbringung der Metronom- und Tourenzahlziffern an weit voneinander entfernten Stellen des Bildes oder des Rahmens können Verwechslungen zwischen Metronom- und Tourenzahlziffern ,sicher hintangehalten werden.

Claims (2)

  1. Patent-An spreche:
    .1. Verfahren zum Erzielen der Gleichzeitigkeit zwischen einer kinematographisehen Darstellung und hierauf sich beziehenden natürlichen Tonleistungen, dadurch gekennzeichnet, daß folgende Zeichen , mitphotographiert und auf dem Lichtschirm vorgeführt werden: i.ein allmählich sich verkleinerndes Musikankün-. digungszeichen, bei dessen A^erschwinden die Musik einzusetzen hat, das während des Fortspielens der Musik verschwunden bleibt und erst kurz vor dem Einsetzen eines neuen -Musikstückes wieder in Erscheinung tritt, 2. die Nummer des so angekündigten Musikstückes, 3. die bei diesem einzuhaltende Metronomzahl und 4. die vom Operateur jeweils einzuhaltende Umdrehungszahl seines Vorführungsapparates.
  2. 2. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in einem Rahmen, innerhalb dessen sich die Handlung ab-" spielt, ein Lichtschlitz (b) o. dgl. mit verschiebbarer Abdeckleiste (c) als Zeichen für das Einsetzen der' Musik und Aussparungen {d, g, i) zur Aufnahme der Metrönomzahl (/), der Musikstücknummer (h) und der Drehzahlziffer (k) angeordnet sind.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
DE1920351510D 1920-01-07 1920-01-07 Verfahren zum Erzielen der Gleichzeitigkeit zwischen einer kinematographischen Darstellung und Tonleistungen Expired DE351510C (de)

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