-
Verfahren zur Herstellung eines wärmespeichernden Ofens,
-
sowie Putzträgerhalterungen zu dessen Durchführung
Die
Erfindung betrifft einen wärmespeichernden Ofen, mit einer Innenschale aus feuerfesten
Bauelementen und einer auf einem Putzträger aufgebrachten erhärteten Verputzschicht.
-
Derartige wärmespeichernde Öfen, auch "Tiroler Öfen" genannt, werden
als Raumheizöfen mit einem Flair rustikaler Gemütlichkeit anstelle von Kachelöfen
gesetzt, wobei jedoch jeder Ofensetzer von vorne herein darauf hinweist, daß auf
Grund der temperaturbedingten Dehnungen die Putzschicht Risse bekommen wird, da
diese nicht zu vermeiden sind. Dabei wird bisher so vorgegangen, daß an der vermauerten
Innenschale aus feuerfesten Bauelementen der Putz träger befestigt und anschließend
der Ofen stark aufgeheizt wird, sodaß er seine maximale Ausdehnung erreichen soll,
was meist bei der Erstaufheizung nicht erreicht wird. Der Ofen wird dann im heißen
Zustand verputzt. Durch die nachfolgende Abkühlung und Schrumpfung der Innenschale
kommt es zu weniger und kleineren Rissen in der Putzschicht, als wenn diese kalt
aufgebracht wird. Die entstandenen Risse werden dann meist nachverputzt bzw.auch
mit dauerelastischem Material gefüllt. Die Rißbildung wird durch die unnatürlich
rasche Aushärtung der Putzschicht begünstigt, die sich durch die stark aufgeheizte
Innenschale ergibt. Ein weiterer Nachteil dieser Vorgangsweise liegt auch darin,
daß die Fertigstellung des Ofens verzögert wird, da die frisch vermauerte Innenschale
erst nach etwa 14 Tagen aufheizbar ist, womit die Bauarbeiten sich in die Länge
ziehen.
-
Die Erfindung hat es sich nun zur Aufgabe gestellt, das Problem der
Rißbildung zu lösen, und dabei gleichzeitig auch eine wesentlich kürzere Gesamtaufbauzeit
zu erzielen.
-
Erfindungsgemäß wird hiezu vorgeschlagen, daß die feuerfeste Innenschale
von mit federnden Abstandhaltern bestückten bandförmigen Spannelementen umschlossen
ist, und der Putzträger an den Abstandhaltern in einem Abstand zur Innenschale aufgehängt
ist,
der zumindest der maximalen temperaturbedingten Dehnung der Innenschale entspricht.
-
Die Aufbringung der Putzschicht kann durch die Verwendung der Abstandhalter
unmittelbar nach Fertigstellung der Innenschale erfolgen, sodaß die Aufheizung des
Ofens entfällt und die Aushärtung des Bindemittels der Innenschale nicht abgewartet
werden muß. Der Zusammenhalt der frisch vermauerten Innenschale wird dabei ebenfalls
durch die Spannelemente erzielt, die in beliebiger Anzahl und Anordnung um die Innenschale
gelegt werden können. Dabei tritt eine gewisse Umkehrung der Gegebenheiten auf.
Die Innenschale hat nach ihrem Aufbau und der Anbringung der Spannelemente jene
Stabilität und sich nicht verändernden Dimensionen, die die Anbringung der anfänglich
instabilen Außenschale im erforderlichen Abstand erlaubt. Sobald dann die Erhärtung
der Putzschicht zu einer Außenschale abgeschlossen ist, stellt diese einen selbständigen,
stabilen und in den Dimensionen sich im wesentlich weniger verändernden Teil des
Ofens dar, die nun durch den gegebenen Spielraum zur Innenschale deren ungestörte
Bewegung unter Temperaturänderungen gestattet, die in allen Richtungen mehrere Millimeter
betragen kann. Die Wärmeabgabe von der Innenschale an die Putz schicht wird durch
den Hohlraum günstig verzögert, sodaß Temperaturänderungen der Putzschicht verlangsamt
sind.
-
In Form von Fassadenverkleidungen sind ähnliche Konstruktionen und
Bauweisen an sich bekannt. So zeigt etwa die AT-PS 295 807 eine Unterkonstruktion
für Wandverkleidungen, bei dervsrankerte Rahmen Spanndrähte tragen, auf denen mittels
Spannbügeln und Spannschrauben Verkleidungselemente fixiert werden. Da allerdings
die zu verkleinernden Wände nicht jene temperaturbedingten Bewegungen eines Ofens
vollführen, ist die Befestigung der Spanndrähte an starren Rahmen möglich, sodaß
zwischen der Wand und der Verkleidung nicht die bei Öfen notwendige Ausgleichsbeweglichkeit
vorliegt.
-
Eine weitere Fassadenverkleidung zeigt auch die AT-PS 345519, nach
der die Putzschicht auf Putzträger aufgebracht ist, die von in die Wand eingeschlossenen,
einzelnen Wandankern getragen werden. Dabei werden zuvor Dämmelemente auf die herausragenden
Anker aufgesteckt, sodaß der zwischen der Wand und dem Putzträger verbleibende Zwischenraum
zum Großteil gefüllt ist. Die als Befestigungsteile für den Putzträger dienenden
Anker weisen nun nicht jene Elastizität auf, die sie für die Verwendung bei Öfen
haben müßten. Dies ist sicherlich auch durch das große Gewicht der Fassadenputzschicht
begründet, auf Grund dessen die Wandanker starke Verformungskräfte aufnehmen müssen.
-
In einer ersten Ausführung ist vorgesehen, daß die Abstandhalter als
aus einem Metallband aus federndem Material gebogene, U-förmige Klammern ausgebildet
sind, die jeweils unter Anlage deshinteren Schenkels an der Innenschale auf die
bandförmigen Spannelemente aufgesetzt sind, wobei der vordere Schenkel der Klammer
nach vorne gebogen ist und an seinem freien Ende einen Haken für die Aufhängung
des Putzträgers aufweist. Die Abstandhalter werden in beliebiger Anzahl über die
Spannelemente verteilt und dann der Putzträger in die Haken eingehängt, womit der
gewünschte Abstand sichergestellt ist.
-
Eine andere Ausführung des Ofens ist dadurch gekennzeichnet, daß die
Innenschale von mit Einstanzungen versehenen Spannbändern aus federndem Material
umgeben ist, und an jeder Einstanzung eine nach vorne ausgebogene Lasche als Abstandhalter
ausgebildet ist, deren freies Ende einen Haken für die Aufhängung des Putzträgers
aufweist. Nach diesr Ausführung sind also die Abstandhalter nicht eigene aufsetzbare
Bauteile. Da eine beliebige Anzahl derartige Spannbänder horizontal und/oder vertikal
um die Innenschale verspannt werden kann, kann jederzeit die benötigte Anzahl von
Abstandhaltern erzielt werden.
-
Nachstehend wird nun die Erfindung anhand zweier Ausführungsbeispiele
näher beschrieben, ohne darauf beschränkt zu sein.
-
Die Fig.l und 2 zeigen jeweils einen Eckausschnitt einer Innenschale
eines Ofens in zwei verschiedenen Ausführungen und die Fig.3 und 4 Horizontalteilschnitte
durch die beiden Ausführungsbeispiele nach den Fig.l und 2.
-
Der in Fig.l und 2 gezeigte Ausschnitt eines Eckbereiches einer Innenschale
1 aus feuerfesten Bauelementen ist mit Spanbändern 2 versehen, die in den gezeigten
Ausführungen horizontal um die gesamte, frisch vermauerte Innenschale 1 gespannt
sind, und deren Zusammenhalt bis zur Erhärtung des verwendeten Mörtels übernehmen.
Die Innenschale 1 stellt daher in dieser Phase ein stabiles, dimensionskonstantes
Tragelement für eine Putzschicht dar, wie sie bei wärmespeichernden, verputzten
Öfen, sogenannten "Tiroler Öfen" üblich ist. Nach Fig.l und 3 sind die Spannbänder
2, an deren Stelle auch Spanndrähte oder andere Spannelemente treten können, mit
Abstandhaltern bestückt, die durch im wesentlichen U-förmige Klammern 3 gebildet
sind. Deren hintere Schenkel liegen jeweils an der Innenschale 1 an und deren vordere
Schenkel sind nach vorne ausgebogen, sodaß ihre freien Enden einen Haken 4 bilden.
Wie aus Fig.3 ersichtlich, liegen dadurch die Haken 4 in einer Distanz a von der
Innenschale 1. An den Haken 4 wird nun ein Putzträger 5 üblicher Ausbildung, beispielsweise
ein Ziegelgewebe, eingehängt, und dieses dann bei kaltem Ofen mit der Putzschicht
6 überzogen. Die U-förmigen Klammern 3 bestehen aus einem federnden Metallband,
das ohne wesentliche Formänderung in der Lage ist, den Putzträger 5 und die Putzschicht
6 bis zu deren Erhärtung zu tragen, die damit eine bestimmte Eigenfestigkeit aufweist
und von der Innenschale 1 im wesentlichen unabhängig im Abstand a formstabil ist.
-
In den Fig.2 und 4 ist eine zweite Ausführung der Putzträgerhalterung
dargestellt.
Hier sind mehrere Abstandhalter einstückig mit dem Spannband 2 ausgebildet. Das
Spannband 2, beispielsweise ein Stahlband, weist hierzu in Abständen Stanzungen
auf, und die dadurch gebildeten Laschen 7 sind nach vorne ausgebogen, wobei deren
Enden wieder jeweils einen Haken 8 bilden, die den Abstand a des daran zu befestigenden
Putzträgers 5 zur Innenschale 1 festlegen. Die Spannbänder 2 können in beliebigen
Abständen horizontal und/oder vertikal um die Innenschale 1 gelegt sein.
-
Die Putzschiht 6 wird auf den Putzträger 5 ohne Aufheizung des Ofens
in üblicher Weise aufgebracht, sodaß Risse vermieden werden. Diese bilden sich jedoch
auch bei der Inbetriebnahme und Aufheizung des Ofens nicht, da auf Grund der elastischen
Nachgiebigkeit der Klammern 3 bzw. der Laschen 7 die temperaturunterschiedsbedingten
Dimensionsänderungen der Innenschale 1 von den Klammern 3 bzw. den Laschen 7 ausgeglichen
werden, ohne daR es zu Risse bildenden Spannungen in der Putzschicht 6 kommen kann.
-
Durch die direkt an den Aufbau der Innenschale 1 anschließbare Herstellung
der Putzschicht 6 wird neben deren Rissefreiheit auch eine wesentlich raschere Fertigstellung
des gesamten Ofens möglich, da die Wartezeit bis zu der eine Aufheizung des Ofens
ermöglichenden Aushärtung des Mörtels der Innenschale entfällt.
-
Beispielsweise kann ein "Tiroler Ofen" wie folgt hergestellt werden:
Die Innenschale 1 aus Schamottesteinen wird vermauert und mit rostfreiem Draht (1,6
mm ) bzw. Stahlbändern mit 16mm Breite und 0,5 mm Dicke in Abständen von ca. 200
mm umspannt.
-
Auf die Stahldrähte werden federnde Klammern 3 in Abständen von ca.200
mm gesteckt, und an deren Haken 4 ein Ziegelgewebe aufgehängt. Bei Verwendung der
beschriebenen Stahlbänder sind
aus diesen gestanzte Laschen 7 mit
einer Breite von 8 mm ausgebogen, deren Haken 7 wiederum das Ziegelgewebe stützen.
-
In beiden Fällen wird eine Distanz a von ca. 10 mm erzielt.
-
Auf das den Putzträger 5 bildende Ziegelgewebe, an dem vorzugsweise
noch eine zweite Lage mit Draht angehängt wird, wird in kaltem Zustand des Ofens
eine dünne Grundschicht, beispielsweise ein üblicher Fliesenkleber mit einer groben
Zahnspachtel aufgezogen, die man aushärten läßt (über Nacht).
-
Anschließend wird üblicher Putzmörtel, beispielsweise ein Fertigputz
aufgebracht. Im Bereich der Ofentüre wird der Türrahmen - um auch hier die unmittelbare
Verbindung mit der Putzschicht 6 zu vermeiden - mit einer Umrahmung aus einem nachgiebigen
Dämmaterial, beispielsweise Steinwolle, umgeben.
-
Wie Versuche ergeben haben, bleiben die Putzschichten 6 solcher Art
hergestellter l'Tiroler Öfen" auch bei wiederholter, rascher, unzulässig hoher Aufheizung
vollkommen rißfrei.
-
- Leerseite -