DE3510241C2 - Vorrichtung zum Erhitzen von Rohlingen zum Blasformen von Hohlkörpern - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung gemäß dem Ober­ begriff von Patentanspruch 1.

Bei einem Verfahren zur Herstellung von Hohlkörpern aus thermoplastischem Material besteht ein erster Verfahrens­ schritt in der Bildung von Rohlingen, die einen Hals auf­ weisen, der die endgültige Form und die endgültigen Abmes­ sungen des Halses der Hohlkörper aufweist, die man her­ stellen möchte. Diese Rohlinge werden folglich auf eine Temperatur entsprechend des thermoelastischen Zustands des Materials gebracht, aus welchem sie hergestellt sind, und werden dann in eine Form gebracht, in welcher die end­ gültige Form des Endprodukts durch einen Blasvorgang erhal­ ten wird.

Eine bekannte Vorrichtung der eingangs genannten Art (US-PS 42 04 111) umfaßt einen Tunnel, der in seiner unteren Wand mit einem Längsschlitz versehen ist, wobei mindestens eine der Seitenwände des Tunnels die Infrarotstrahler trägt. Die Rohlinge, die in den Tunnel durch den Längsschlitz vorstehen, sind vertikal mit dem Hals nach unten auf Stützgliedern angeordnet, die sich längs einer Längsachse des Tunnels bewegen und gleichzeitig um sich selbst drehen. Diese Vorrichtung hat den Nachteil, daß die Erwärmung der Rohlinge ausschließlich über die Strahlungswärme der Infrarotstrahler gesteuert wird, wodurch eine gleichmäßige Erwärmung, als Voraussetzung für eine ordnungsgemäße Blasformung, nicht gewährleistet ist.

Es sind ferner Tunnels der oben beschriebenen Art bekannt, bei welchen ein Ventilator Frischluft auf die Anschlüsse und die Rückseiten der Infrarotstrahler zwecks Abkühlung bläst um deren Lebensdauer zu verlängern. Diese Luft, die beim Abkühlen der Anschlüsse und der Reflektoren erhitzt wird, gelangt in den Tunnel durch Öffnungen, die in oder zwischen den Reflektoren angeordnet sind, und homogeni­ siert bzw. vergleichmäßigt die Temperatur des Tunnels in begrenztem Maße, bevor die Luft nach außen durch den Längsschlitz in der unteren Wand strömt. Ein solcher Tunnel besitzt vor allem den Nach­ teil, daß Heißluft in der Nähe der vorgeformten Hälse abgeführt wird, was eine Erhitzung derselben bewirkt und diese ggf. deformiert.

Aus der US-PS 43 15 725 sind ferner nach unten offene Tunnel bekannt, die durch Infrarotstrahler erwärmt werden und bei denen in der oberen Wand Lüftungsöffnungen vorgesehen sind, die durch Klappen verschließbar sind, welche durch einen oder meh­ rere Thermostatfühler gesteuert werden. Bei diesem Tunnel kann die Erwärmung der Rohlinge nicht nur durch die Wahl der durch die Radiatoren aufgebrachten Leistung, sondern auch durch das Öffnen der thermostatisch gesteuerten Ver­ schlußklappen geregelt werden. Im Falle einer Temperatur­ erhöhung öffnen sich die Klappen und erhöhen die Belüftung des Tunnels, was eine entsprechende Regulierung bewirkt. Durch natürliche Konvektion kann die Luft von unten nach oben durch den Tunnel strömen und strömt nach Erhitzung durch die geöffneten Klappen ab. Ein solcher Tunnel besitzt den Nachteil, daß der Hals der Vorformlinge nur gekühlt wird, wenn die Klappen geöffnet sind, so daß auch hier eine Verformung nicht ausgeschlossen werden kann.

Aufgabe der Erfindung ist es, die Vergleichmäßigung der Erwärmung der Rohlinge weiter zu erhöhen und im besonderen das Erhitzen des Halses der Rohlinge zu verhindern.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.

Der weiteren Ausgestaltung der Erfindung dienen die Merkmale der Ansprüche 2 und 3.

Es versteht sich von selbst, daß die Heizvorrichtung gleichermaßen auf den Fall anwendbar ist, wo die Rohlinge vertikal mit ihren Hälsen nach oben gehalten sind. Die Heizvorrichtung ist dann symmetrisch bezüglich einer horizontalen Ebene der zuvor beschriebenen Vorrichtung. Bei dieser Anordnung erlaubt das Ansaugen von Luft nicht nur die Kühlung der Hälse der Rohlinge, sondern auch die Kühlung der oberhalb des Tunnels angeordneten Mechanik für den Drehantrieb der Stützglieder. Das würde ohne Ansaugung nicht der Fall sein, da die aus dem Tunnel strömende Heißluft dann nach oben strömt und die Hälse, die Stützglieder und die Mechanik für den Dreh­ antrieb der Stützglieder erhitzt.

Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der einzigen Figur beschrieben, welche eine schematische Schnittansicht durch eine Heizvorrichtung nach der Erfindung zeigt.

Die Heizvorrichtung umfaßt einen Tunnel 1, welcher begrenzt ist durch eine untere Wand 2 mit einem sich in Längsrichtung über die gesamte Länge des Tunnels 1 er­ streckenden Schlitz 3, durch eine obere, mit einer Öffnung 5 versehene Wand 4 und durch zwei reflektierende Seitenwände 6 und 7, von denen die Wand 6 von Öffnungen durchbohrt ist. Die untere Wand 2 und die obere Wand 4 sind über die Wand 6 hinaus verlängert und bilden mit einer zur Wand 6 parallelen Wand 9 eine mit zwei Öffnungen 11 und 12 versehene Kammer 10.

Infrarotstrahler 13 sind auf der Wand 6 mittels Stütz­ gliedern 14 parallel zur Längsachse des Tunnels 1 fixiert.

Die Öffnung 5 der oberen Wand 4 ist durch ein Rohr 15 mit der Ansaugöffnung eines Ventilators 16 verbunden.

Die zu erhitzenden Vorformlinge bzw. Rohlinge 17, die an einem ihrer Enden mit einem Hals 18 mit fertigen Rippen versehen sind, sind jeweils durch ein Stützglied 19 vertikal gehalten, welches unterhalb der unteren Wand 2 des Tunnels 1 angeordnet ist. Jede Stütze kann sich längs der Längsachse des Tunnels 1 bewegen und gleichzeitig um sich selbst drehen. Der obere Abschnitt des Stütz­ gliedes greift in den Hals 18 der Vorformlinge 17 ein bzw. wirkt mit dem Hals 18 zusammen, um die Rohlinge zu halten. Der zu erwärmende Teil der Rohlinge 17 steht in den Tunnel 1 durch den Schlitz 3 vor, der in Längs­ richtung der Wand 2 ausgebildet ist.

Während des Betriebes der Heizvorrichtung durchqueren die Rohlinge 17 in Längsrichtung den Tunnel 1, wo sie infolge der durch die Strahler 13 ausgesandten Infrarotstrahlen erhitzt werden. Der Ventilator 16, dessen Ansaugöffnung mit dem Tunnel 1 durch das Rohr 15 verbunden ist, schafft im Rohr 15 einen Unter­ druck, der Frischluft mitreißt und zwar einesteils in die Kammer 10 entsprechend der Pfeile F durch die Kammeröffnungen 11 und 12 und andererseits in den Tunnel 1 durch den Längsschlitz 3 längs der Pfeile E. Die Luft, welche in die Kammer 10 eingedrungen ist, wo sie die Rückseite der Wand 6 sowie die elektrischen Verbindungen der Infrarotstrahler 13 kühlt, gelangt dann durch die Öffnungen 8 in den Tunnel 1, wohingegen die in den Tunnel 1 durch den Schlitz 3 eingedrungene Luft um die Hälse 18 der Rohlinge 17 strömt und diese kühlt.

Bei Bedarf können die Lufteinlässe 11 und 12 der Kammer 10 mit nicht in der Figur dargestellten Einrichtungen ver­ sehen werden, die eine Veränderung des Durchlaßquerschnittes der Lufteinlässe ermöglichen.

Man kann ferner in der oberen Wand 4 des Tunnels 1 mehrere Öffnungen 5 vorsehen, von denen jede an einen Ventilator 16 oder alle an einen Ventilator angeschlossen sind.

Die durch die Öffnungen 11 und 12 der Kammer 10 ange­ saugte Luft kühlt die reflektierende Wand 6 sowie die Anschlüsse und Stützglieder 14 der Infrarotstrahler 13, was in sehr empfindlicher Weise deren Lebensdauer erhöht. Die angesaugte Luft erwärmt sich dabei, bevor sie durch die Öffnungen 8 den Innenraum des Tunnels 1 erreicht, wo sie eine Konvektionserwärmung bewirkt. Man erhöht somit den energetischen Wirkungsgrad bzw. den Nutzeffekt der Infrarotstrahler.

Die Luft, welche durch den Schlitz 3 angesaugt wird, durch welchen die Rohlinge 17 in den Innenraum des Tunnels 1 vorstehen, strömt um und in unmittelbarer Nähe der Hälse 18 und vermeidet deren Erwärmung aufgrund Wärmeleitung des Materials der Rohlinge und unkontrollierter Reflexionen der Infrarotstrahlung. Während der Abkühlung des Halses der Rohlinge erwärmt sich die Luft und stellt eine Konvektionserwärmung im Innenraum des Tunnels sicher.

Claims (3)

1. Vorrichtung zum Erhitzen von Rohlingen (17) zum Blas­ formen von Hohlkörpern aus thermoplastischem Material, mit einem Tunnel (1), dessen Seitenwände (6; 7) reflek­ tierend ausgebildet sind, wobei mindestens eine der Seitenwände (6; 7) Infrarotstrahler (13) trägt, dessen eine, senkrecht zu den Seitenwänden verlaufende Wand (2) einen sich über die gesamte Tunnellänge erstrecken­ den Längsschlitz (3) und dessen dem Längsschlitz (3) gegenüberliegende Wand (4) oder dessen reflektierende Seitenwand (7), die keine Infrarotstrahler trägt, min­ destens eine Öffnung (5) aufweist, mit außerhalb des Tunnels angeordneten Stützgliedern (19) zum Bewegen der Rohlinge (17) entlang des Längsschlitzes (3) und zum gleichzeitigen Drehen der Rohlinge (17) um ihre Längsachse, sowie- mit einer Einrichtung zur Heißluft­ abfuhr aus dem Tunnel, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zur Heißluftabfuhr eine Saugeinrich­ tung (16) zum Erzeugen eines Unterdruckes in dem Tunnel (1) auf­ weist, deren Ansaugöffnung mit der Öffnung (5) in der dem Längsschlitz (3) gegenüberliegenden Wand (4) bzw. mit der Öffnung in der Seitenwand, die kein Infrarotstrahler trägt verbunden ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die reflektierende Wand (6), welche die Infrarot­ strahler (13) trägt, mit Durchgangsöffnungen (8) für Luft versehen ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf einer Seite des Tunnels (1) benachbart der re­ flektierenden Wand (6) eine Kammer (10) gebildet ist, welche mit mindestens einer Lufteinlaßöffnung (11; 12) versehen ist.