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Zielfernrohr ohne Strichmarke. Die vorliegende Erfindung bezieht sich
auf Zielfernrohre ohne Strichmarke. Zielfernrohre dieser Art sind für astronomische
Zwecke bereits vorgeschlagen worden. Ihre Bauart beruht darauf, daß einem Beobachter
zur unokularen Betrachtung zwei Bilder eines Zieles dargeboten werden, deren eines
aufrecht und deren anderes entweder in einer oder in zwei Richtungen seitenverkehrt
ist.
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Die für terrestrische Zwecke, insbesondere für Jagdzwecke, unerwünschte
Umkehrung des einen Bildes wird nach der Erfindung beseitigt, indem solche Fernrohre
derart ausgebildet werden, daß dem einen Auge des Beobachters gleichzeitig -zwei
aufrechte Bilder des Zieles dargeboten werden; deren Vergrößerungen verschieden
sind. Werden die beiden Bilder ineinanderfallend dargeboten, so ist die Verwendung
des holländischen Fernrohrs möglich. Es sind eine ganze Reihe von Ausführungsformen:
der Erfindung denkbar. So können z. B. zwei zueinander konzentrische Fernrohrsysteme
verwendet werden oder zwei Fernrohrsysteme, die in einer Ebene aneinander grenzen,
die den Achsen der beiden Systeme parallel ist. Holländische Systeme vorausgesetzt,
kann auch der mittlere Teil des Objektivs mit dein äußeren Teil des Okulars das
eitle System imd der äußere Teil des Objektivs mit dein mittleren Teil des Okulars
das andere System bilden. In jedem Falle müssen, beide Bilder des Zieles bei ein
_ und derselben Augenstellung sichtbar sein. Auch bei verhältnismäßig kleinem Unterschied
der Vergrößerungen gewährleistet das neue Fernrohr schon ein gutes Zielen. Gibt
man dem einen System die Vergrößerung i, so ])raucht es überhaupt keine optischen
Eleinente zu enthalten. In denjenigen Fällen, in denen beide Systeme aus optischen
Gliedern bestehen, kann man den Beobachter in der Haltung des Auges freier machen,
wenn inan die durch die beiden Systeme vermittelten Strahlenbüschel durch eine Mehrzahl
voll Trennungslinien voneinan(ler scheidet, indem man eine geeignet ausgebildete
Silberschicht verwendet.
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-Um für Jagdzwecke dem Beobachter auch noch vor Augen. zu führen,
ob er das Fernrohr verkantungsfrei hält, empfiehlt es sich, das eine Fernrohrsystem
so auszubilden, daß das von )hin vermittelte Bild in einer Richtung, und zwar zweckmäßig
in der wagerechten carler in der senkrechten Richtung, verzerrt ist.
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In der Zeichnung sind elf gemäß der Erfindung ausgestattete Ausführungsbeispiele
dargestellt.
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Abb. r zeigt ein holländisches Fernrohr, dessen Objektiv mit a und
dessen Okular mit b bezeichnet ist. Der Durchmesser der Linsen ist von solcher Größe
zu denken, daß einem Beobachter gleichzeitig der Durchblick durch das Fernrohr und
der freie Ausblick nach dem "Ziel ermöglicht ist. Es ist also der einfachste Fall
verwirklicht, in dem das eine der erwähnten beiden Systeme die Vergrößerung i hat
und überhaupt keine optischen Eleinente enthält.
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Derselbe Fall liegt auch der Abb. 2 zugrunde, die sich von Abb. i
lediglich dadurch unterscheidet, (laß der freie Ausblick nach dem Ziel durch zwei
Bohrungen vermittelt wird, deren eine, a1, dem Objektiv a und deren andere, 1)l,
dem Okular b angehört.
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In Abb.3 ist das Fernrohr ein terrestrisches. Sein Kollektiv ist finit
c, seine Vinkehrlinse mit d bezeichnet. Hinter dem Okular h ist ein rhonibischesPrisma
c> angeordnet, dessen untere Spiegelfläche als Halb licht-(Iurclilässire Sillicrscliiclit
ztu"@cl)ilflet ist und (las iriit einem einfachen Sl)ie(,e11)rialla f verkittet
ist, wobei (lie Kittfläche finit jener halb versilberten Spiegell-1äclie zuaunulcnfällt.
Dein Beobachter wird ein Bild des Zieles einerseits durch das Fernrohr und das rhombische
Prisma e, anderseits durch das Spiegelprisina f un(1 das rhombische Prisma c dar-#eboten.
Das letztere Bild hat die Vergrößerung i.
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1-in viertes Ausführungsbeispiel ist durch :11I1). .l (urgestellt.
Darin ist g ein Glaskörlrer, fiel- <In der (lein Ziel zugewandten Seite finit
einer nach außen gekrümmten Kugelfichc# g' nild <in der dem Beobachter zuge-«-<lii(Itcn
Seite mit einer nach innen gekrüninitrn Kilgelfläche g= ausgestattet ist, derart,
(1a1.1 eiii holländisches Fernrohr entstellt. Die. Mitte der Kugelfläche g1 sowie
der Rand der Kugelfläche g= sind ebengeschliffcn, und zwilr so, daß die eheneu Flächen
auf (ler Achse des 1?e riirohrs senkrecht stehen und einander, in
der
Richtung der Achse gesellen, iiliei,-rcifcii. ES werden sotltit cleili Beobachter
zwei l@ildeides Zieles dargeboten, voll rlcilen dasjenige, (las durch @"eruiittliin."
der leiden ebenen Flächen entstellt, die Ver@;;:röl.ieruug t hat.
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In Abb. ist wiederum ein Glaskörper. Er enthält zwei ebene, einander
parallele Flachen ä° und g4, voll dellen die hliiche 53 dein Ziel zugewandt
zu denken ist. In @ler Mitte der Fläche ;" ist eine nach innen -ekrünlinte @itiyel
äche ain lande der Fläche 4 eine nach außen gelcrüunute Bittgelfläche g'' angeschliffen.
Beide Kugeltiä chcn sind versilbert. Sie lenken die vom Ziel koinmenden Strahlen
durch. Spiegelung, im übrigen nach Art eines holländischen Fernrohrs ab, wobei die
Kugelfläche g` als Objektiv und die 1-Ztigelfläclic f' als Okular wirkt. Die beiden
ebenen Flächen übergreifen einander, in der Richtung der Achse des Fernrohrs gesehen.
Voll (teil beiden dein Beobachter dargebotenen Bildern hat dasjenige, das durch
Vermittlung der beiden ebenen Flächen zustande kommt, die @ergrötierung i.
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In Abb. G ist das durch Abb. 5 dargestellte Beispiel mir insoweit
abgeändert, als die Kugelfläche g'' über den ganzen Glaskörper hinweggeführt ist
und teils spiegelnd, teils lichtdurchlassend wirkt. Auf die Kugelfläche ist eine
Ergänzungslinse 1a aufgekittet, deren hintere Fläche hl der ebenen Fläche g3 parallel
ist. Bei einer solchen Anordnung werden die beiden dem Beobachter zu!zefiilirteu
Strahlcnbü schel (Lurch eine Vielzahl von Trennungslinien voneinander geschieden,
so daß die llaltung des Atiges des Beobachters gröl.ieren Schwankungen unterliegen
kann.
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In Abb.7 sind a und h das Objektiv und das Okular eines holländischen
Fernrohrs. Auf die hintere, ebene Fläche des Objektivs a ist einte planparallele
Platte i aufgekittet, deren hintere Fläche in der Mitte derart abgestliliffen ist,
da13 eine nach innen gekrümmte Fläche il entsteht. Ferner ist die vordere Flache
des Okulars b wn Rande derart abgeschliffen, daß eine nach außen gekrümmte Fläche
V entstellt. Der Durchblick durch die lIitte des- Obj ekti_v s und. den Rand des
Okulars ergibt eine 1 ergröl3ertiilg nahe bei z.
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Abb. 8 zeigt wiederum--ein holländisches Fernrohr. Sein Objektiv ist
mit a, sein Okular mit b bezeichnet. Auf die hintere, ebene Fläche des Objektivs
ist eine plankonkave Eräänzuugslinse 1, auf die vordere, nach außen gcl:rüminte
Fläche des Okulars eine plankonkave Ergänzungslinse I aufgekittet. jede dieser beiden
Ergänzungslinsen ist in der Mitte durchbohrt, so da13 beim Durchblick durch die
11Iittc des Fernrohrs ein Bild unter Ausschluß der 1?rg@inzungslinsen dargeboten
wird.
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1n Abb. 9 sind die Linsena und h eines hc@llünrli@chen Fernrohrs in
der Mitte durchbolti-t. Aiif (hie vordere, nach außen gekrümmte hläclic des Objektivs
a ist eine konkavkouvexe Ei- iinztiti"sliiise in, auf die hintcrc,
nach ihnen gel:riiunnte Flüche des Okulars h eine Iconl<iivlcouvexe Ergänzungslinsen
auf-ekittet. Es entstellt somit voll dein Ziele einerseits ein Bild durch die Ergä
nzungslinsen allein, anderseits ein Bild durch die gesamte Linsetlkotlbination.
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Das durch Abb. ioa im Aufriß und durch _\bli.iob im Grundriß dargestellte
-zehnte Ausführungsbeispiel tuitersclijirlet sich von dein nach Abb. i lediglich
dadurch, daß die Linsen a und h des holländischen Fernrohrs Zvlinderlinsen mit einander
parallelen Zvlinrlerachsen sind. Der Beobachter sieht somit einerseits das Ziel
unmittelbar, anderseits wird ihm unter Vermittlung des Fernrohrs ein Bild des Zieles
dargeboten, das in der zur Ebene der 7-vlinderachsen. senkrechten Richtung vergrößert
ist. Ist das Zielfernrohr sei mit eitler Schußwatie verbunden. daß diese Lichtung
z. B. mit der ZVagerechten zusaininenfällt, so wird dein Schützen ein verkantungsfreies
Halten der Waffe ermöglicht.
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Abb. z i zeigt im Grundriß ein Zielfernrohr mit im Gesichtsfeld -etrennten
Bildern. Ein terrestrisches Fernrohr bestellt aus dein Ob-
jektiv a, dein
Okular b, dem Kollektiv c und der L'nikehrlinse d. Durch ein zweites Objektiv c
und ein zweites Kollektiv p wird unter Vermittlung zweier einfacher Spiegelyrisineu
cl und r. von denen das letztere nur die untere Hälfte des Gesichtsfeldes des Fernrohrs
bedeckt, in der Brenilebene =h-1 des Objektivs a ein zweites Bild des Zieles entworfen,
das ebenso wie das vom Objektiv a entworfene Bild aufrecht ist, aber in anderer
Vergröl.ierung erscheint.