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Beschreibung
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Die Erfindung betrifft ein Sport- oder Freizeitfahrzeug zur, vorzugsweise
motorlosen, rollenden oder gleitenden Fortbewegung einer Einzelperson, mit einem
Rahmen, der auf mindestens zwei vorzugsweise austauschbaren Roll- oder Gleitelementen
abgestützt ist, von denen wenigstens eines lenkbar ist.
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Der Gedanke, ein Sport- oder Freizeitfahrzeug zu schaffen, bei dem
ein und derselbe Rahmen und dieselbe Lenkmechanik sowohl bei der rollenden als auch
bei der gleitenden Fortbewegung verwendet werden und des sich somit sowohl im Sommer
als auch im Winter benutzen läßt, ist seit langem bekannt. So zeigt beispielsweise
die US-PS 2 238 464 ein Segelfahrzeug, das zur Verwendung auf dem Land oder auf
einer Eins fläche wahlweise mit Rädern oder Gleitkufen versehen werden kann, wobei
außerdem auch noch die Verwendung auf dem Wasser mit Hilfe von Schwimmkörpern in
Betracht gezogen ist. Ein ähnliches Segelfahrzeug ist in der DE-OS 29 51 995 dargestellt
und beschrieben. Diese bekannten Fahrzeuge sind, nicht zuletzt wegen des Segels,
verhältnismäßig teuer in der Anschaffung und benötigen zum ungehinderten rollenden
oder gleitenden Fortbewegen große freie Flächen wie unbenutzte Sport- oder Parkplätze,
zugefrorene Seen und dergleichen. Auch sind sie wegen ihrer Größe schwer zu transportieren
und nehmen viel Platz zum Abstellen in Anspruch.
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3er Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein wesentlich kleineres
Sport- oder Freizeitfahrzeug für eine Einzelperson zu schaffen, das billiger in
der Herstellung und Anschaffung und kleiner in den Abmessungen ist und dennoch das
Verlangen des Menschen nach Übung und Erprobung seiner Geschicklichkeit befriedigt.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch erfüllt, daß der Rahmen
als aufrechtstehender dreischenkliger Bock ausgebildet ist, dessen einer Schenkel
hauptsächlich nach aufwärts weist und einen Sattel trägt, während die beiden anderen
Schenkel nach
abwärts und vorwärts bzw. rückwärts gerichtet sind
und dJe Roll- oder Gleitelemente lagern,wobei zum Lagern eines oder zweier lenkbarer
Roll- oder Gleitelemente eine Querachse vorgesehen ist, die um eine hauptsächlich
längsgerichtete Achse kippbar und um eine zu diesen beiden Achsen lotrechte dritte
Achse verschwenkbar an dem nach abwärts und vorwärts gerichteten Rahmenschenkel
angelenkt und von am Rahmen angeordneten Steuermitteln beim Kippen des Fahrzeugs
um dessen Längsachse derart um die dritte Achse verschwenkbar ist, daß das Fahrzeug
in eine Richtung entgegengesetzt zur Kipprichtung gelenkt wird, und wobei zum Lagern
eines einzigen unlenkbaren Roll- oder Gleitelements am nach abwärts und rückwärts
gerichteten Rahmenschenkel eine starre Querachse angeordnet ist, die sich im wesentlichen
senkrecht unterhalb des Sattels befindet und zum Fortbewegen auf Rollelementen als
Pedalkurbeln tragende Welle ausgebildet ist.
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Das erfindungsgemäße Sport- oder Freizeitfahrezeug stell t aufgrund
dieser Ausbildung bei Verwendung von Rollelementen eine Art Fahrrad dar, das sich
besonders als Ubungsgerät zum Erlernen des Einradfahrens eignet und durch Ausgestaltung
dahingehend, daß der abwärts und vorwärts gerichtete Rahmenschenkel abnehmbar ist,
leicht in ein solches umgebaut werden kann. Dabei ist es im übrigen zweckmäßig,
das hintere unJenkbare Rollelement als gummibereiftes Speichenrad auszubilden, während
vorn entweder zwei -die lenkbaren Rollelemente bildende - gummibereifte Rollen von
gegenüber dem Speichenrad wesentlich kleinerem Durchmesser oder eine - ein einziges
lenkbares Rollelement bildende - Gummiwalze Verwendung finden können. In beiden
Fällen sorgt die Breite der Auflage auf der Fahrfläche beim Kippen des Fahrzeugs
für ein entsprechendes Kippen der vorderen Querachse gegenüber dem Rahmen, durch
welches diese von selbst in die der Kipprichtung entgegengesetzte Lenkrichtung verschwenkt
wird.
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Zur gleitenden Fortbewegung ist das erfindungsgemäße Sport- oder Freizeitfahrzeug
besonders als Skibob geeignet, wozu die Gleitelemente zweckmäßig als skiähnliche
Gleitbretter ausgebildet
werden, die an der Querachse pendelnd aufgehängt
sind. Auch für diesen Fall kann, ähnlich der Walze bei der Rollenfortbewegung, ein
einziges, verhältnismäßig breites Gleitbrett am vorderen Rahmenschenkel genügen,
um eine Lenkbewegung durch Kippen des Fahrzeugs einzuleiten. Vorzuziehen ist jedoch
eine Ausbildung, bei der an der kipp- und schwenkbaren vorderen Querachse zwei Gleitbretter
mit Querabstand nebeneinander angeordnet sind. Dadurch wird vor allem auch die Möglichkeit
geschaffen. die Füße durch getrennte Abstützung auf den beiden Gleitbrettern zusätzlich
zum Lenken einzusetzen und dadurch den Unebenheiten von Skihängen besser zu begegnen,
wozu es weiter zweckmäßig ist, die Querbretter mit rutschfesten Fußauflagen zu versehen.
Dennoch ist es auch bei Verwendung zweier lenkbarer Gleitbretter nebeneinander möglich,
quer oder schräg zum Hang zu fahren, indem nach einem besonderen Weiterbildungsmerkmal
der Erfindung auf der vorderen Querachse zwei im wesentlichen nach rückwärts gerichtete
Lagerhebel schwenkbar gelagert und durch Federmittel unabhängig voneinander nach
abwärts vorgespannt werden und die beiden vorderen Gleitbretter an oder nahe ihren
hinteren Enden an den Lagerhebeln schwenkbar angelenkt werden.
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Den beiden vorbeschriebenen Verwendungsarten des erfindungsgemäßen
Sport- oder Freizeitfahrzeugs ist die besondere Art der Lenkung in Abhängigkeit
vom Kippen des Fahrzeugs um dessen Längsachse dergestalt gemeinsam, daß das Fahrzeug
stets in eine Richtung entgegengesetzt zur Kipprichtung gelenkt wird.
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Es gibt zwar bereits auf dem Markt ein fahrradähnliches Fahrzeug mit
einem von Pedalen über einen Kettentrieb angetriebenen normalen Hinterrad, das anstelle
des Vorderrades zwei Rollen auf einer gemeinsamen Querachse aufweist, die ähnlich
wie bei einem Rollbrett über eine schräg nach vorn gerichtete Achse an einem starren,
nach abwärts und vorwärts gerichteten Rahmenschenkel gelagert und über elastische
Elemente abgestützt ist. Kippt dieses Fahrzeug beispielsweise nach rechts, wird
auch die die Rollen tragende Querachse um die schräge Achse nach rechts geschwenkt,
und das Fahrzeug wird in eine Rechtskurve gelenkt. Entsprechendes
geschieht,
wie leicht einzusehen, beim Kippen des Fahrzeugs nach links Anders als beim Rollbrett,bei
dem das Kippen mit den Füßen gesteuert wird und dadurch ohne Verlagerung des Körpers
erfolgt, läßt sich das zuletzt erwähnte Fahrzeug nur nach langer mühevoller Übung
und unter bewußter Abkehr von den natürlichen Reflexbewegungen des Körpers beherrschen
Ursache hierfür ist der Sattel, auf dem sich der Körper auf dem Fahrzeug abstützt.
Verlagert der Fahrer, um beim obigen Beispiel zu bleiben, seinen Körper nach rechts,
kippt er unbewußt das Fahrzeug über den Sattel als Kippunkt nach links und bewirkt
eine entsprechende Lenkung in eine Linkskurve. Dieses Kippen wird noch dadurch unterstützt,
daß der Fahrer als Reflexbewegung versucht, seinen Körperschwerpunkt wieder in das
Kräftegleichgewicht zu bringen, und dadurch verstärkt auf das linke Pedal drückt.
Dadurch wird es dem Fahrer nahezu unmöglich, die entstehenden Gleichgewichtsverlagerungen
auszugleichen, und er wird abspringen müssen, um nicht zu stürzen.
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Demgegenüber führt bei dem erfindungsgemäßen Sport- oder Freizeitfahrzeug
ein ungewolltes Kippen des Körpers. beispielsweise wieder nach rechts, über den
Sattel als Kippunkt zu einem Kippen des Rahmens nach links und damit zum Fahren
einer Rechtskurve, die es dem Fahrer sofort ermöglicht, seinen Körper wieder zurück
in das Kräftegleichgewicht zu bringen.
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Von ganz besonderer Bedeutung ist hierbei auch die erfindungsgemäße
Anbringung der Pedalkurbelnunmittelbar auf der Hinterradwelle unter Verzicht auf
einen Kettentrieb, weil dadurch die vom Pedal treten ausgeübten Kräfte nur auf das
Hinterrad wirken und demgemäß die Lenkung nicht beeinflussen.
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Die aus der Erfindung resulierten Lenkgeometrie läßt sich in der Praxis
dadurch besonders vorteilhaft verwirklichen, daß die Steuermittel von am Rahmen
angeordneten Steuerkurven gebildet werden, auf denen sich mit der Querachse kipp-
und verschwenkbare Steuerrollen abwälzen. Mit Hilfe derartiger Steuerkurven ist
es ferner auf einfache Weise möglich, der rein von der Körperverlagerung ausgeübten,
mehr oder weniger unbewußten Lenkung eine
bewußte Lenkung mit Hilfe
der menschlichen Arme zu überlagvernV,LV was in weiterer Ausgestaltung der Erfindung
dadurch geschieht, daß am Fahrzeug ein von den Händen erfaßbares Steuerelement schwenkbar
angeordnet wird, von welchem die Steuerkurven um die hauptsächlich längsgerichtete
Achse der Aufhängung für die vordere Querachse aus einer Mittellage nach beiden
Seiten begrenzt verschwenkbar sind. Zweckmäßig ist hierbei das Steuerelement von
einem unter dem Sattel um eine Längsachse gelagertenLenker gebildet, auf den sich
der Fahrer mit beiden Händen abstützen und dessen Verschwenkung über ein am Rahmen
geführtes Gestänge auf die Steuerkurven übertragen wird. Die Abstützung auf einem
solchen Lenker unterstützt zudem, wie später in der Beispielsbeschreibung noch näher
erläutert werden wird, auch das unbewußte Lenken des Fahrzeugs.
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Eine bevorzugte praktische Ausführung für die Lagerung der vorderen
Querachse und die Verschwenkung der Steuerkurven zeichnen sich dadurch aus, daß
in einem Lager am abwärts und vorwärts weisenden Rahmenschenkel ein die Kippachse
bildender Lagerzapfen drehbar gelagert ist, der ein Lagerteil für die Schwenkachse
trägt, das auf dem Lagerzapfen eine die Steuerkurven tragende Hülse drehbar gelagert
ist, daß die Schwenkachse mit Querzapfen versehen ist, auf denen die beiden auf
den Steuerkurven sich abwälzenden Steuerrollen gelagert sind, un d daß die Schwenkachse
über das Lagerteil hinaus nach unten verlängert ist und die lenkbare Querachse trägt.
Hierbei ist es zweckmäßig, das Lagerteil als aufrecht stehender Ring auszubilden,
der mit Lagern zur Aufnahme der Schwenkachse versehen ist.
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Mancher Fahrer kann auch den Wunsch haben, das Fahrzeug wahlweise
unter Zuhilfenahme des Lenkers oder nur mit der Gewichtsverlagerung seines Körpers
zu lenken. Zu diesem Zweck sieht ein weiteres Ausgestaltungsmerkmal der Erfindung
vor, daß das Steuerelement mit einem Teil des Gestänges vom Fahrzeug abnehmbar ist
und das übrige Gestänge in der Mittelstellung des Lagerteils am Rahmen festlegbar
ist.
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Im übrigen können dem Gestänge Federmittel und/oder eine Dämpfungseinrichtung
zur selbsttätigen Rückstellung in die Mittelstellung des Lagerteils zugeordnet sein.
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Ein letztes Ausgestaltungsmerkmal der Erfindung sieht schließlich
vor, daß der Sattel um eine Querachse kippbar und in beliebigen Kippstellungen festlegbar
ist. Hierdurch ist es insbesondere möglich, die weiter nach hinten gekippte Lage
des Rahmens bei der Verwendung von Gleitelementen wie insbesondere Gleitbrettern
auszugleichen, die dadurch entsteht, daß hierbei die hintere Querachse einen weitaus
geringeren Abstand zum Boden hat als bei Verwendung eines über Pedale angetriebenen
Hinterrades.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeichnung drgestellten
Ausführungsbeispiels für ein Sport- oder Freizeitfahrzeug näher erläutert, das sowohl
als Einrad mit Hilfsrollen, als normales Einrad wie auch als Skibob benutztwerden
kann. Es zeigen: Fig. 1 in perspektivischer Darstellung das Fahrzeug als Fahrrad,
insbesondere zum Üben des Einradfahrens mit lenkbaren vorderen Hilfsrollen, Fig.
2 eine ähnliche Darstellung wie in Fig. 1, jedoch als reines Einrad nach Entfernen
des die Hilfsrollen tragenden abnehmbaren Rahmenteils, Fig. 3 in perspe1;tivischer
Darstellung das Fahrzeug als Skibob Fig. 4 eine Seitenansicht zu der in Fig. 1 gezeigten
Darstellung des Fahrzeugs als Fahrrad.
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Fig. 5 einen Teil einer Seitenansicht zu Fig. 3 mit der Lagerung
und Lenkung der beiden vorderen Gleitbretter bei der Verwendung des Fahrzeugs als
Skibob, Fig. 6 eine Draufsicht zu Fig. 5 ohne den vorderen Rahmenteil und Fig. 7
eine schematische Darstellung der drei Gleitbretter des Skibobs nach Fig. 3, von
vorn betrachtet, beim Fahren quer zum Hang.
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In den Figuren sind ungeachtet der verschiedenen Verwendungsformen
des gezeigten Sport- oder Freizeitfahrzeugs gleiche Teile mit den selben Bezugszeichen
gekennzeichnet.
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Wie insbesondere aus den Figuren 1, 3 und 4 ersichtlich, hat das Fahrzeug
sowohl bei Verwendung als Fahrrad als auch als Skibob einen Rahmen 10 in Gestalt
eines aufrecht stehenden dreischenkligen Bocks mit einem ersten, schräg nach aufwärts
weisenden Schenkel 12, einen zweiten schräg nach abwärts und vorwärts weisenden
Schenkel 14 und einen dritten, schräg nach abwärts und rückwärts weisenden Schenkel
16, der im Gegensatz zu den Schenkeln 12 und 14 zur Aufnahme eines Hinterrades 18
gegabelt ausgebildet ist. Der Rahmen 10 besteht aus einer verkleideten Rohrkonstruktion
mit einem die Schenkel 12 und 16 bildenden Doppelrohr 20, dessen sinusförmig gebogene
Schenkel am Ende des Rahmenschenkels 12 unter Bildung eines Krümmers 22 miteinander
verbunden sind und an ihren freien Enden eine Welle 24 lagern, auf der innerhalb
der Gabelung das Hinterrad 18 und außerhalb der Lagerung je eine Pedalkurbel 26
befestigt sind. Das Hinterrad 18 ist, wie ersichtlich, ein noramles gummibereiftes
Speichenrad.
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Die beiden Schenkel des Rohrs 20 sind in der Mitte des Sinusbogens
durch
eine Hülse 28 miteinander verbunden und tragen im Bereich des Rahmenschenkels 16
nach vorn gerichtete Steckhülsen 30, in welche ein V-förmig gegabeltes und abgeknicktes
Rahmenrohr 32 für den vorderen Rahmenschenkel 14 lösbar eingesteckt und, beispielsweise
durch einen (nicht gezeigten) Knebelverschluß,verriegelt ist. Auf diese Weise kann
der nach abwärts und vorwärts gerichtete Rahmenschenkel 14 von den Rahmenschenkeln
12 und 16 gelöst werden. Es versteht sich von selbst, daß hierzu der Rahmenschenkel
14 eine von der übrigen Verkleidung des Rahmens getrennte Verkleidung aufweist.
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Das V-förmige Rahmenrohr 32 des abwärts und vorwärts gerichteten Rahmenschenkels
14 weist an seinem Scheitelpunkt eine horizontal gerichtete Lagerhülse 34 auf. In
der Lagerhülse 34 ist ein Lagerzapfen 36 drehbar gelagert, der sich durch eine weitere
Hülse 38 nach vorn erstreckt und am vorderen Ende einen aufrecht stehenden Lagerring
40 trägt. Der Lagerring 40 enthält übereinander zwei Lager 42, 44 für eine im wesentlichen
senkrechte Lenkwelle 46. Das untere Lager 44 ist zugleich als Axiallager ausgebildet
und lagert einen am unteren Ende der Lenkwelle angeordneten Lagerkopf 48, an dem
eine Querachse 50 angebracht ist. Die Querwelle 50 trägt an ihren Enden gummibereifte
Rollen 52.
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Die Lenkwelle 46 ist im Zentrum des Lagerrings 40 mit einander entgegengesetzten
Querzapfen 54 versehen, die an ihren Enden je eine Steuerrolle 56 lagern. Die Steuerrollen
56 wälzen auf konzentrisch zur Lenkwelle 46 verlaufenden Steuerkurven 58 ab, die
schraubengangförmig vom vorderen zum hinteren Ende ansteigen und mit ihren hinteren
Enden an der Hülse 38 befestigt sind.
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Die Hülse 38 trägt, wie insbesondere aus Fig. 1 ersichtlich, zueinander
fluchtende Querzapfen 60 Entsprechende Querzapfen 62 sind an einer Zwischenhülse
64 angeordnet, die auf einem Zapfen 66 drehbar gelagert ist, der sich von der Hülse
28 des
Rahmenrohres 20 nach vorwärts erstreckt. Die Querzapfen
60, 62 sind paarweise durch Koppelstangen 68 mit Hilfe von Kugelgelenken miteiander
verbunden. Auf diese Weise sind die Hülsen 38 und 64 zur begrenzten gemeinsamen
Verdrehung aus einer Mittellage nach beiden Seiten miteinander gekuppelt.
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In der Rohrkrümmung 22 am oberen Ende des Rahmenschenkels 22 ist eine
Klemmhalterung 69 für das Tragrohr 70 eines Sattels 72 befestigt, der um eine Querachse
74 begrenzter verschwenkbar und im Schwenkbereich beliebig feststellbar ist. Vom
Tragrohr 70 erstreckt sich unterhalb des Sattels 72 nach vorn eine feste Achse 76,
auf der ein Rohr 78 drehbar gelagert ist, daß vor dem Sattel 72 einen Schmetterlingsgriff
80 trägt. Das Rohr 78 ist unterhalb des Sattels 72 mit entgegengesetzten Querzapfen
82 versehen. Ferner befinden sich an der Hülse 64 ein weiteres Paar entgegengesetzt
gerichteter Querzapfen 84. Die Querzapfen 82 und 84 sind paarweise durch in der
Länge verstellbare Koppelstangen 86 über Kugelgelenke miteinander verbunden. Dadurch
sind auch das Rohr 78 und der Schmetterlingsgriff 80 mit der die Steuerkurven 58
tragenden Hülse 38 gekuppelt.
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Die Achse 78 mit dem Schmetterlingsgriff 80 und den Koppelstangen
86 kann vom Tragrohr 70 abgenommen werden, wenn es erwünscht ist, ohne Lenkung durch
den Schmetterlingsgriff 80 zu fahren. In diesem Fall ist es erforderlich, die Steuerkurven
58 in ihrer Mittelstellung zu arretieren, was dadurch geschieht, daß ein Bolzen
88 durch Querbohrungen in der Hülse 64 und dem Lagerzapfen 66 hindurchgesteckt wird.
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Ohne die vorerwähnte Arretierung arbeitet die beschriebene Steuerung
der vorderen Fahrrollen 52 wie folgt: im Normalfall, in dem der Rahmen senkrecht
steht und der Schmetterlingsgriff 80 seine Mittelstellung einnimmt, steht die Querachse
50 quer
zur Längsrichtung des Fahrzeugs, und die Fahrrollen 52
führen das Fahrzeug geradeaus. Wird nun das Fahrzeug beispielsweise nach -links
gekippt, ohne daß der Schmetterlingsgriff 80 aus seiner Mittellage verschwenkt wird,
wird der Lagerring 40 um die Achse des Lagerzapfens 36 gedreht mit der Folge, daß
sich die Steuerrollen 56 auf den Steuerkurven 58, die ihre ursprüngliche Lage beibehalten,
abwälzen und dadurch die Lenkwelle 46 mit der Querachse 50 und den Fahrrollen 52
nach links verdrehen. Das Fahrzeug wird dadurch in eine Linkskurve gelenkt.
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Eine solche Linkgskurve kann aber auch dadurch herbeigeführt werden,
daß ohne Kippen des Fahrzeugs der Schmetterlingsgriff 80 durch Niederdrücken des
linken Armes und Hochziehen des rechten Armes nach links verschwenkt wird. Durch
die Schwenkbewegung wird die Hülse 38 in gleicher Richtung um den Lagerzapfen 36
verschwenkt, und die an der Hülse 38 angebrachten Steuerkurven 58 bewirken über
die Steuerrollen 56 eine entsprechende Verschwenkung der Lenkwelle 46 und der Querwelle
50 mit den Fahrrollen 52 nach links.
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In der Praxis werden sich die von dem Fahrer auf den Rahmen 10 ausgeübte
Kippbewegung und die Längsbewegung am Schmetterlingsgriff 80 überlagern. Dadurch
entstehen folgende Lenkvorgänge: Bei einem bewußten Jenkvcrgang , z. B. nach links,
wird der Schwerpunkt des Körpers über den Kipp-Punkt auf den Sattel 72 nach links
bewegen. Hierdurch wird durch den linken Stützarm der Schmetterlingsgriff nach unten
gedrückt. Die dadurch ausgeübte Verschwenkung des Schmetterlingsgriff wird über
die Koppelstangen 86, 68 auf die Hülse 38 übertragen und dreht diese nach links.
Durch die entsprechende Verschwenkung der an der Hülse 38 angebrachten Steuerkurven
58 wird die rechte Steuerrolle nach vorn und die linke Steuerrolle nach hinten gedrückt.
Die mit der Lenkwelle 46 verbundenen Fahrrollen 52 werden nach links gedreht, so
daß das Fahrzeug
einen Bogen nach links fährt.
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Bei einem unbewußten Lenkvorang, z. B. einem ungewollten Kippen des
Körpers nach links, kippt das Fahrzeug aufgrund der Abstützung des Körpers am Sattel
nach rechts weg. Hierbei reagiert der Körpers des Fahrers im Reflex. Bis das Gehirn
des Fahrers diesen Zustand bewußt erfaßt hat, findet ein von Körper unbewußt asgehender
Bewegungsablauf statt, der es ermöglicht, die unkontrollierten Schwerpunktsverlagerung
nicht zu vergrößern, sondern wieder ins Kräftegleichgewicht zu bringen. Dies geschieht
durch die beiden Arme am Schmetterlingsgriff. Bei einer im Reflex entstehenden Bewegungsform
verfällt nämlich der Körper in eine kurze Starre. Kurze Zeit danach, d. h. nahezu
gleichzeitig, überträgt das vegetative Nervensystem einen Impuls an den Gleichgewichtssinn
des Fahrers. Hierbei reagieren unvermittelt die Streck- und -Beugungsmuskeln der
Arme sowie der Rückenmuskulatur. Der jetzt im Reflexbereich entstehende Bewegungsablauf
geht so vor sich, daß der linke arm sich abstützen will, was zu einem Herunterdrücken
des Schmetterlingsgriffs nach links führt, während der linke Arm anzieht, um das
Abkippen des Körpers nach links zu verhindern. Die dadurch entstehende Lenkbewegung
nach links ermöglicht es dem Fahrer, durch anschließende bewußte Reaktion das Kräftegleichgewicht
wieder herzustellen In der in den Figuren 3, 6 und 7 dargestellten Verwendungsform
des Fahrzeugs als Skibob ist das Hinterrad 18 durch ein skiähnliches Gleitbrett
90 ersetzt, das mittels einer Querachse 92 schwenkbar am abwärts und rückwärts gerichteten
Rahmenschenkel 16 gelagert ist. Weiterhin sind die vorderen Fahrrollen 52 durch
kürzere skiähnliche Gleitbretter 94 ersetzt. Diese sind jedoch nicht unmittelbar
an der vorderen Querachse 50 angelenkt, sondern an Hebeln 96, die auf der Querachse
50 drehbar gelagert sind. Die Hebel 96 erstrecken sich von der Querachse 50 nach
rückwärts und sind durch in den Hebelnaben 98 angeordnete einstellbare Schraubenfedern
100 nach abwärts vorgespannt. Die Hebel 96 tragen an ihren
Enden
nach auswärts gerichtete Zapfen 102, auf denen die vorderen Gleitbretter 94 nahe
ihrer hinteren Enden schwenkbar gelagert sind. Jedes vordere Gleitbrett 94 trägt
ferner eine Fußstütze 104, die im spitzen Winkel zum Gleitbrett 94 nach rückwärts
geneigt und mit einem rutschfesten Belag versehen ist.
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Im übrigen ist der Lenkmechanismus für die vordere Querachse 50 und
damit die vorderen Gleitbretter 94 bei der Verwendungsfcr als Skibob derselbe wie
bei der oben beschriebenen Verwendungsform als Fahrrad.
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Mit diesem Wintersportfahrzeug ist der Fahrer in der Lage, alle erdenklichen
Abfahrtssituationen im Schnee durchzuführen. Durch die von einander unabhängige
federnde Anbringung der vorderen Gleitbretter 94 am vorderen Rahmenschenkel 14 werden
Unebenheiten der Schneefläche bei normaler Abwärtsfahrt auf einem Skihang ausgeglichen,
ohne daß es hierzu besonderer Lenkreaktionen bedarf. Durch die Dreipunktabstützung
des Fahrzeugs auf der Hangfläche und das Lenkvermögen über den 80 Schmetterlingsgriff9tn
Verbindung mit der Kurven-Rollen-Lenkung sowie der federnden Anbringung der vorderen
Gleitbretter 94 an der Querachse 50, auf denen sich die Füße des Fahrers abstützen
und beim Lenken mitwirken, werden Schwerpunktsverlagerungen in allen Achsen durch
richtiges Reagieren ausceglichen und das Gleichgewicht auf dem Fahrzeug gehalten.
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Darberhinaus ist es sogar möglich, trotz der Dreipunktstützung Fahrten
quer oder schräg zum Hang mit in wie bei Skifahrern üblicherweise gekanteten Gleitbrettern
durch entsprechende Druckausübung auf die vorderen Gleitbret,er mit Hilfe der Füße
durchzuführen, wie dies in der Fig. 7 veranschaulicht ist.