DE3504934A1 - Zusatzmittel zu treib- und brennstoffen - Google Patents
Zusatzmittel zu treib- und brennstoffenInfo
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- C10L10/02—Use of additives to fuels or fires for particular purposes for reducing smoke development
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- C10L1/00—Liquid carbonaceous fuels
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Description
Zusatzmittel zu Treib- und Brennstoffen
Die Erfindung betrifft ein Zusatzmittel zu Treib- und Brennstoffen zur Verbesserung der Verbrennung
und quantitativen Änderung der Zusammensetzung der Ab- bzw. Rauchgase.
Nicht erst in jüngster Zeit, aber jetzt verstärkt, haben Wissenschaft und Öffentlichkeit festgestellt,
daß die Ab- bzw. Rauchgase von Kraftfahrzeugen, Privatheizungen und Industrieanlagen Schadstoffe
freisetzen, die sich in vielfältiger Weise als Noxen im Wasser- und Luftkreislauf bemerkbar machen. Es ist
vor allen Dingen der sogenannte saure Regen zu erwähnen, von dem man heute festgestellt hat, daß er nicht nur
Mit-, sondern Hauptverursacher der Waldschäden ist und der auch mit dem Humus zerfall in Verbindung gebracht
wird. Heute geht man davon aus, daß die in den Abgasen enthaltenen Stick- bzw. Schwefeloxide, die bei
der Verbrennung von Energieträgern auf Kohlenwasserstoff basis freigesetzt werden, durch weitere oxidative
Umwandlung in Verbindung mit Luft zu solchen Stickbzw. Schwefeloxiden umgesetzt werden, die dann ihrerseits
in Verbindung mit Wasser zur Bildung von Salpeter-, salpetriger, schwefliger bzw. Schwefelsäure führen.
Aber nicht nur die Stick- bzw. Schwefeloxide belasten die Umwelt, sondern auch die mit den Abgasen die jeweilige
Anlage oder das Fahrzeug verlassenden unverbrannten Kohlenwasserstoffe, wobei speziell die bei der Verbrennung
sich teilweise bildenden aromatischen mehrkernigen
BAD ORiGiNAL
Kohlenwasserstoffe im Verdacht stehen, wirksame Cancerogene zu sein. Zur Minderung des Schadstoffausstoßes
von Fahrzeugen und stationären Anlagen sind bereits zahlreiche Vorschläge gemacht worden.
Bei Fahrzeugen kommt der Einbau von Katalysatoren in Betracht, die die Oxidation von stickstoff- und
schwefelhaltigen Verbindungen des Treibstoffes verhindern bzw. zu einer Reduktion bereits gebildeter
Oxide führen sollen ; darüber hinaus sind auch bereits Zusatzmittel zu den Treibstoffen vorgeschlagen worden,
wie beispielsweise Methanol oder Ethanol, die zu einer besseren Verbrennung und damit zu einer Verringerung
der Schadstoffe führen. Allerdings sind Bau- und Unterhaltung von Katalysatoren und die dadurch
bedingte Verwendung von bleifreien Treibstoffen relativ teuer und gleiches gilt auch für die Verwendung von
Alkoholen als Zusatzmittel zu Kohlenwasserstofftreibstoffen, jedenfalls in gemäßigten Breiten, in denen
aus Zucker gewonnener Alkohol nicht hinreichend billig produziert werden kann. Bei stationären Anlagen steht
der Einbau von Filtern, die die Schadstoffe mechanisch oder chemisch abbinden sollen, im Vordergrund, allerdings
ist auch hier zu berücksichtigen, daß durch den Einbau und die Wartung von entsprechend dimensionierten
Filtern beträchtliche finanzielle Aufwendungen entstehen.
Es besteht daher immer noch ein Bedürfnis nach Zusatzmitteln zu Treib- und Brennstoffen, die einerseits
zu einer drastischen Senkung der Schadstoffproduktion führen und die andererseits so kostengünstig produziert
werden können, daß sie nicht zu einer wesentlichen Er-
höhung der Gesamtkosten beim Fahrzeug- bzw. Anlagenbetrieb beitragen.
Erfindungsgemäß wird ein Zusatzmittel zu Treib- und Brennstoffen auf Kohlenwasserstoffbasis vorgeschlagen,
das gekennzeichnet ist durch einen Gehalt an Oxoverbindungen bicyclischer Terpene, und zwar beispielsweise
Kampfer.
Völlig überraschend wurde jetzt festgestellt, daß sich durch den Zusatz von Oxoverbindungen bicyclischer Terpene,
also Caran-, Pinan- oder Camphan-Abkömmlingen die Verbrennung von Kohlenwasserstofftreib- bzw. Brennstoffen wesentlich
verbessern und damit die Schadstoffproduktion entsprechend verringern läßt. Oxoverbindungen dieser Terpengruppen
finden sich in vielen natürlichen Vorkommen, die bekannteste Verbindung dieser Substanzklasse dürfte allerdings Kampfer
sein, der schon seit vielen Jahren in der Medizin und Industrie Verwendung findet. Natürlich kommt Kampfer in beiden
optisch aktiven Formen im Holz des Kampferbaumes (Cinnamomun camphora) und in einer Reihe von anderen
Pflanzen vor. Der weitaus größte Teil des verbrauchten Kampfers wird allerdings in racemischer Form synthetisch
gewonnen, und zwar durch acide Umlagerung von oC-Pinen
unter Bildung von Bornylchlorid, das dann unter Einfluß von Basen unter Salzsäureabspaltung und Einwirkung von
Essigsäure in Isobornylacetat übergeht. Diese Verbindung wird zu Isoborneol hydrolisiert, das dann oxydativ in
racemischen Kampfer überführt wird.
Kampfer wird medizinisch seit langem als Analeptikum und
hyperaemisierendes Mittel verwendet. Weiterhin setzt
man Kampfer labormäßig zur Molekulargewichtsbestimmung ein. Die weitaus größte Menge an Kampfer wird aber als
Weichmacher in der Kunststoffindustrie verbraucht. Kampfer
wird daher bereits heutzutage in großen Mengen und zu relativ billigen Preisen hergestellt, so daß der
Zusatz zu Treib- und Brennstoffen kommerziell günstig ist.
Der Zusatz zu den Energieträgern erfolgt in der Regel in Mischung mit Weißöl, das etwa einen Teil Kampfer
auf fünf Teile Weißöl enthält. Von dieser Mischung werden dem Treib- bzw. Brennstoff dann etwa 20 cm /1
zugesetzt, vorzugsweise beträgt die Dosierung etwa 2-6 Promille Kampfer, bezogen auf die Treib- bzw.
Brennstoffmenge. Bei Verwendung anderer Oxoverbindungen
der Terpene, wie sie beispielsweise bei der Kampferoder Azulensynthese anfallen, werden etwa gleiche Mengen
zugesetzt.
Die Ermessungen der Schadstoffmengen wurden nach den in der Schweiz üblichen Verfahren unter Verwendung der
gleichen Fahrzeuge, die einmal mit Treibstoff ohne Zusatzmittel und einmal mit Treibstoff mit Zusatz
betrieben wurden, durchgeführt. Die Meßergebnisse sind daher direkt vergleichbar. Bei Zusatz von Kampfer in
den angegebenen Mengenverhältnissen ergab sich eine Reduktion des Kohlenwasserstoffausstoßes und auch
der Stick- und Schwefeloxide. Es wurden bis 65 pct weniger Kohlenwasserstoffe und zwischen 48 - 76 pct
weniger Stickoxide gemessen. Die Reduktion der Schwefeloxyde lag in ähnlichen Größenordnungen.
Claims (5)
1. Zusatzmittel zu Treib- und Brennstoffen auf
Kohlenwasserstoffbasis, gekennzeichnet durch einen Gehalt an Oxoverbindungen bicyclischer Terpene.
2. Zusatzmittel nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Gehalt an Ketoverbindungen bicyclischer Terpene,
3. Zusatzmittel nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet
durch einen Gehalt an Kampfer.
4. Verwendung des Zusatzmittels nach Anspruch 1 in Mengen
von etwa 2-6 Promille/Liter Treib- oder Brennstoff.
5. Verwendung nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch
den Zusatz in bleifreien Treibstoffen.
BAO
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