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Aufzugs einrichtung
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Die Erfindung betrifft eine Aufzugseinrichtung mit einem antreibbaren,
eine Plattform oder einen Sitz tragenden Lastaufnahmemittel' welches längs zweier
paralleler, den Förderweg bestimmender Führungsholme geführt ist, mit einer an dem
Lastaufnahmemittel gelagerten, eine Schnecke aufweisenden Antriebsspindel und mit
längs des Förderweges angeordneten festen Zahnträgerplatten,
die
mit einer dem Schneckenrad zu der Schnecke entsprechenden abgewickelten Verzahnung
versehen sind.
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Eine solche Aufzugseinrichtung ist aus der DE-OS 29 46 780 bekannt.
Die Antriebsspindel mit der Schnecke ist senkrecht angeordnet, während die Führungsholme
eine der Steigung einer Treppe entsprechende Neigung gegenüber der Waagerechten
haben, also in einem bestimmten Winkel zur Waagerechten angestellt sind. Diese Aufzugseinrichtung
ist daher geeignet, längs einer Bahn mit konstanter Steigung zu fördern.
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Die bekannte Aufzugseinrichtung ist jedoch ungeeignet für die Waagerechtfahrt,
da bei eInem Neigungswinkel der Förderstrecke von 0° die Geschwindigkeit des Last
aufnahmemittels mit der vertikalen Schnecke ein lMaximum erreicht, was unerwünscht
ist. Beispielsweise führt in Kurven eine hohe Geschwindigkeit zu gefährlichen Beschleunigungen
für den Benutzer.
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Der ErSindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Auf zugseinrichtung
so weiterzuentwickeln, daß sowohl die Fahrt längs geneigter Führungsholmteile als
auch die Waagerechtfahrt mit möglichst gleichmäßiger Geschwindigkeit durchgeführt
werden kann. Die Aufzugseinrichtung soll es erm*alichen, nach einer sehrä.gen AuttrErtsfahrW
bei möglichst gleichmäßiger Fahrgeschwindigkeit in die Waagerechtfahrt überzu@echseln,
die beispielsweise dann erforderlich ist, wenn ein Zwischenpodest überfahren werden
muß oder wenn Treppen aufeinanderfolgender Stockwerke weiter auseinanderliegen.
Der Anwendungsbereich der Aufzugseinrichtung soll also vergrößert werden.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß an dem Lastaufnahmemittel
mindestens eine zusätzliche von der Antrirbsspindel antreibbare Schnecke drehbar
gelaget ist, deren Achse rechtwinklig zu der Achse der Antriebsspindel angeordnet
ist. Bevorzugt sind an dem Lastaufnahmemittel insgesamt zwei zusätzliche Schnecken
mit parallelen Achsen drehbar gelagert, die oberhalb und unterhalb der Schnecke
der Antriebsspindel von dieser antreibbar sind. Diese zusätzlichen Schnecken sorgen
dann ür die Fortbewegung des Lastaufnahmemittels, wenn die Fahrt längs geneigter
Führungsholmbereiche beendet ist und die Führungssholme in die Waagerechte überwechseln.
Während des waagerechten Weges wird dann die Bewegung des Lastaufnahnemittels über
die zusätlichen Schnecken durchgeführt.
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Jede zusätzliche Schnecke weist bevorzugt ein als Kegelrad ausgebildetes
Zahnrad auf, welches sich mit einem entsprechenden, an der Antriebsspindel befestigten
Kegelrad im Eingriff befindet. Durch diese konstruktive Ausbildung ist es möglich,
für den Antrieb nur eine einzige Antriebs spindel zu benutzen, so daß sich besondere
Antriebe fCr die zusätzlichen Schnecken erübrigen.
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Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Schutznsprüchen
enthalten. Der Schutzumfang erstreckt sich nicht nur auf die beanspruchten Einzelmerkmale,
sondern auch auf deren Kombination.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigen: Fig.1 eine schematische Seitenansicht
einer aus einem Treppenbereich und einem waagerechten Podestbereich bestehenden
Förderbahn für die Aufzugseinrichtung; Fig.2 eine Seitenansicht der im Bereich der
Treppe eingebauten Aufaugseinrichtung; Fig; 3' eine Seitenansicht der in den waagerechten
Podestbereich gefahrenen Aufzugseinrichtungj Fig.4 eine Vorderansicht der an der
Treppe eingebauten Aufzugseinrichtung, teilweise senkrecht geschnitten; Fig.5 einen
abgewandelten Aufbängungsbereich des Lastaufnahmemittels an dem oberen Führungsholm;
Fig.6 einen senkrechten Schnitt durch eine zusätzliche Schnecke und ihre Lagerung
an dem Lastaurnahmemittel.
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Fig.7 eine gegenüber Fig.1 abgewandelte Förderbahn in Grund- und Aufriß.
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Die längs einer Treppe 10 und eines Treppenpodestes 10a angeordnete
erfindungsgemäße Aufzugs einrichtung ist an einer Führung aufgehängt, die gleichzeitig
als Treppengeländer dienen kann. Diese Führung besteht aus einem längs der Treppe
10 und des Treppenpodestens 10a sich erstreckenden unteren Führungsholm 11 und einem
daru parallel verlaufenden oberen Führungsholm 12. Die Führungsholme sind über senkrechte
Stützen 13 oberhalb der Treppe 10 und des Treppenpodestes 10a an einer Seite abgestützt
und daran befestigt. Zwischen zwei auSeinarìderfolgendenStützen 13 sind in gleichen
Abständen mehrere senkrechte Sprossen 14 an den FGhrungsholmen 11 und 12 befestigt.
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Das Lastaufnahmemittel der Aufzugseinrichtung, an welche ein Sitz
15 seitlich und im Bereich oberhalb der Treppe 10 und des Podestes befestigt ist,
ist so an den beiden Führungsholmen 11 und 12 aufgehängt, daß es daran entlangfahren
kann. Zu diesem Zweck sind die Führungsholme 11 und 12 aus Rohren mit kreisförmigem
Querschnitt gebildet, so daß an ihnen Tragrollen abrollen können. Das Lastaufnahmemittel
ist als Rahmen mit zwei senkrechten Seitenstreben 16, einer unteren Querstrebe 17,
einer oberen Querstrebe 18, einer unteren Verbindungsstrebe 19 und einer oberen
Verbindungsstrebe 20 ausgebildet. Die Aufhängung des Rahmens an den Führungsholmen
11 und 12 ist über die Verbindungsstreben 19 und 20 durchgeführt, und zwar tragen
diese jeweils mehrere Tragrollen, die an den FUhrungsholmen abrollen können.
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An jeder Verbindungsstrebe 19 und 20 ist in einem dort befestigten
Lager 21 mit waagerechter Achse eine senk-
rechte Rollentragplatte
22 schwenkbar gelagert. An von dieser .Rollentragplatte Waagerecht abstehenden festen
Lagerzapfen 23 sind zwei untere Tragrollen 24 und eine obere Tragrolle 25 drehbar
gelagert. Dabei ttzt sich die obere Tragrolle 25 oberhalb ihres Führungsholmes 11
bzw. 12 an aiesem ab, während die beiden unteren Tragrollen 24 sich in Fahrtrichtung
der Aufzugseinrichtung hintereinander unterhalb ihres Führungsholms 11 bzw. 12 an
diesem abstützen. Das Lastaufnahmemittel der Aufzugseinrichtung kann sich auf diese
Weise während der Fahrt längs der Führungsholme 11 und 12 auf geringfügige Abweichungen
von deren Parallelität einstellen, weil die Tragrollen 24 und 25 jeweils an einer
schwenkbaren Rollentragplatte 22 gelagert sind.
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Für den Antrieb der hufzugseinrichtung ist oberhalb des Rahmens in
einem Motorgehäuse 26 ein .rotor 27 mit einem Riementrieb 28 angeordnet. Damit wird
eine senkrechte Antriebsspindel 29 angetrieben, die in einem an der unteren Querstrebe
17 befestigten unteren Spindellager 30 und in einem an der oberen Querstrebe 18
befestigten Spindellager 31 drehbar gelagert ist.
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Zur Ubertragung des Antriebsmomentes ist das Prinzip eines Schneckentriebes
o.dgl. verwendet. Daher ist auf der Antriebsspindel 29 eine vertikale Schnecke 32
angeordnet. Im Bereich des gegenüber der Waagerechten geneigten Förderweges, also
längs der Treppe 10, greift die Verzahnung der Schnecke 32 der Antriebsspindel 29
jedoch nicht in ein übliches Schneckenrad ein sondern die Gegenverzahnung ist abgewickelt
und auf mehrere ZahntrE.gerplatten 33 aulgeteilt, wobei an jeder Stütze 13 und an
jeder Sprosse4etwa in der
Mitte zwischen den beiden Führungsholmen
11 und 12 eine Zahnträgerplatte 33, beispielsweise mit Schrauben 34, befestigt ist.
Im Ruhezustand hängt die Aufzugseinrichtung an den Führungsholmen 11 und 12. Da
die Vertikale Schnecke 32 sich mit der Verzahnung mindestens einer Zahnträgerplatte
33 im Eingriff befindet, wird das Lastaufnahmemittel über den Schneckentrieb gehalten.
Entsprechend den Verhaltnissen bei einem Schneckenntrieb besteht Selbsthemmung.
Es ist nicht mOglichn daß das Lastfnahmemittel infolge seines Gewichtes die Schnecke
32 in Drehung versetzt. Sobald die Antriebsspindel 29 und mit i.hr die Schnecke
32 jedoch in Drehung versetzt wird, wird infolge ihres Eingriffs mit den Verzahnungen
der Zahnträgerplatten 33 das Laataufnahmemittel gezwungen, sich Uber seine Tragrollen
24 und 25 an den Führungsholmen 11 und 12 entlangzubewegen.
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Die Betriebsart des Motors 27 kann die zu fahrende, auf dem Sitz 15
sitzende oder auf der Fußstütze sich abstützende Person an einem Schaltpult 36 steuern.
Der Sitz 15 läßt sich in einfacher Weise abbauen und die Fußstütze 35 und das Schaltpult
36 lassen sich leicht hochklappen, wenn die volle Treppenbreite ausnahmesweise auf
der gesamten Länge für andere Transporte benot ist wird.
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Die Antriebsspindel 29 Ist senkrecht angeordnet. Die Neigung des unteren
Führungsholms 11 und des oberen FUhrungsholms 12 gegenüber der Waagerechten vor
Erreichen des waagerechten Fahrbahnbereichs ist so gewählt, daß der Fahrweg bein
Einkämmen der vertikalen Schnecke 32 und der zusätzlichen waagerechten Schnecke
37 gleich
groß ist. Das ist durch eine entsprechende Wahl der Kegeiradübersetzung
zu erreichen. Wenn das Lastaufnahmemittel das obere Ende der geneigten Strecke erreicht,
geraten zwei zusätzliche Schnecken 37 mit zwei Ubergangsplatten
38,
die als Zahnträgerplatten zweiter Art ausgebildet sind, in Eingriff. Die zusätzlichen
Schnecken 37 sind mit waagerechter Achse an dem Lastaufnahmemittel drehbar gelagert
und weisen an ihren der Antriebsspindel 29 zugewandten Stirnseiten als Kegelräder
39 ausgebildete Zahnräder auf, die mit entsprechenden Kegelrädern 40 der Antriebsspindel
29 im Eingriff stehen.
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Ueber die Antriebsspindel 29 wird also nicht nur die vertikale Schnecke
32, sondern gleichzeitig werden auch riie zusätzlichen Schnecken 37 angetrieben.
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Jede zusätzliche Schnecke 37 ist an einem waagerechten Zapfen 41 gelagert,
der im Bereich einer Seitenstrebe 16 des Lastaufnahmemittels waagerecht abstehend
befertigt ist. Auf die Zapfen 41 sind Wälzlager 42 aufgesetzt, die die zusätzlichen
Schnecken 37 tragen.
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Bei der Weiterfahrt des Lastaufnahmemittels durch den Ubergangsbereich
in den Bereich mit waagerecht angeordneten Teilstücken der Führungsholme 11 und
12 gelangt die vertikale Schnecke 32 an der obersten Zahnträgerplatte 33 erster
Art außer Eingriff während die zusätzlichen Schnecken 37 von den Ubergangsplatten
38 und anschließend von Zahnträgerplatten 43 zweiter Art gehalten werden die zwischen
den Führungsholmen 11 und 12 und parallel zu diesen an den Sprossen 14 befestigt
sind. Die Weiterfahrt des Lastaufnahmemittels längs des waagerechten Streckenabschnittes
oberhalb des Treppenpodestes 10a wird nun aussehlieB-lich durch die zuaätzlichen
Schnecken 3? tewirkt. Die Zahnträgerplatten 43 zweiter Art sind jeweils einstückig
ausgeführt, so daß sie sich ohne Unterbrechnung l&ngs des waagerechten Förderabschnittes
erstrecken.
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An diesen waagerechten Abschnitt kann sich dann wieder ein geneigter
Abschnitt anschließen, be dessen Uberwindung nicht mehr die zusätzlichen Schnecken
37, sondern die vertikale Schnecke 32 die Fortbewegung bewirkt.
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Gemäß Fig.5 der Zeichnung kann die Rollentragplatte 44 zur Aufhängung
des Lastaufnahmemittels an den FUhrungsholmen 11 und 12, die jeweils an der Verbindungsstrebe
19 und 20 angeordnet ist, auch mit zwei. beiderseits der Führungsholmes 11 bzw.
12 angeordneten Tragrollen 45 und mit zwei diesen zugeordneten, beiderseits des
Führungsholms 11 bzw. 12 angeordneten Lenkrollen 46 versehen sein, die sich alle
um den Rollensatzdrehpunkt bzw. das Lager 21 mit der Rollentragplatte 44 an dem
Lattaufnahmemittel drehen können.
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Fig.7 stellt eine komplette Aufzugsanlage in einem Treppenhaus dar.
Diese ist von einem unteren Treppenpodest 47 über eine kurze Treppe 48 zu einem
Zwischenpodest 49 und von dort Geber eine lange, gewundene Treppe 50 zu einem oberen
Podest 51 geführt. Die Führungsholme Ii und 12 weisen außer ihren waagerechten Abschnitten
während des Förderweges Teilstücke mit unterschiedlichen Steigungen auf. Sie sind
dort teils geradlinig und teils gewunden ausgeführt. Die erfindungsgemäße Aufzugseinrichtung
ermöglicht es also, auch bei den verschiedenartigsten räumlichen Gegebenheiten eingebaut
zu werden, Am Lastaufnahmemittel ist eine aus der Senkrechten ausklappbare waagerechte
Plattform 52 angeordnet.