DE3504445A1 - Gluehkerze fuer dieselmotoren von kraftfahrzeugen - Google Patents
Gluehkerze fuer dieselmotoren von kraftfahrzeugenInfo
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Description
Anmelder:Fabbrica Italiana Magneti Marelli S.p.A.
Piazza S. Ambrogio, 20121 Mailand - Italien
Titel: Glühkerze für Dieselmotoren von Kraftfahrzeugen
Vertreter: Patentanwälte
Dipl.-Ing. S. Schulze Horn M.Sc. Dr. H. Hoffmeister
Goldstraße 36 4400 Münster
Glühkerze für· Dieselmotoren von Kraftfahrzeugen
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Glühkerze für
Dieselmotoren von Kraftfahrzeugen, bestehend aus einem metallischem Hohlkörper, einer darin isoliert geführten
Stromzuführung und einer rohrförmigen, mit dem Hohlkörper leitend verbundenen Metallhülse, in der eine Drahtwendel
isoliert gelagert ist, deren eines Ende an die Stromzuführung und deren anderes Ende an die Spitze der MetaTlhülse
angeschlossen ist, sowie ein Verfahren zur Herstellung der Wendel.
Bekanntlich werden derartige Glühkerzen zur Vorwärmung der Brennräume von Dieselmotoren verwendet, um dort die für
eine Selbstzündung des Dieselkraftstoff-Luft-Gemisches erforderliche
Temperatur vor dem Anlassen des Motors zu erzeugen.
Hierzu wird die als elektrischer Widerstand wirkende Drahtwendel im Inneren der Metallhülse während einer
gewissen Zeitspanne, der Vorglühzeit, von Strom durchflossen, bis die J^etallhülse ausreichend erhitzt ist. Zu Beginn
des Vorglühens wird im allgemeinen eine Kontrollanzeige für den Fahrer eingeschaltet, die nach der nötigen
Vorglühzeit ausgeschaltet wird. Üblicherweise wird aber noch für eine zusätzliche Zeit, nämlich bis zum Betätigen
des Anlassers die Stromzufuhr zu den Glühkerzen fortgesetzt, um eine Abkühlung zu vermeiden. Wird der Anlasser
nicht unmittelbar nach dem Ausschalten der Vorglühanzeige betätigt, kann es zu einer Überhitzung mit folgender Beschädigung
oder Zerstörung der Drahtwendel der Glühkerze
Ji BAD ORIGINAL
kommen.
Um einerseits die Vorglühzeit auf wenige Sekunden zu verringern und andererseits eine schädliche Überhitzung der
Drahtwendel zu verhindern, wurden unterschiedliche Windungsformen und -strukturen vorgeschlagen. Besonders zu
nennen sind hier Glühkerzen nach den britischen Patenten Nr. 1 127 454· und 2 013 277. In diesen werden Glühkerzen
mit Wendeln aus zwei in Reihe geschalteten Drahtwendelabschnitten unterschiedlicher elektrischer Eigenschaften beschrieben.
Einer davon, der Endabschnitt, hat insbesondere die Aufgabe der Erhitzung der Kerze (Heizwendel), während
der andere, der Anfangsabschnitt, insbesondere die Aufgabe der Strombegrenzung bei zunehmender Erhitzung hat
(Widerstandswendel), wodurch auch während der zusätzlichen Zeit der Stromzufuhr unmittelbar vor dem Anlassen des Motors
die Temperatur der Wendel in zulässigen Grenzen bleibt.
Dennoch weisen derartige Glühkerzen Nachteile auf, die besonders in einem sehr hohen Fertigungsaufwand begründet
liegen, sich aber auch im Gebrauch bemerkbar machen.
Es ist offensichtlich, daß die Fertigung einer derartigen
Glühkerze sehr kostspielig ist, was auf die Verwendung zweier Wendelabschnitte mit unterschiedlichen elektrischen
Eigenschaften und auf deren erforderliche Verschweißung miteinander zurückzuführen ist. Um eine gute
Verschweißung der Enden der beiden Wendelabschnitte zu gewährleisten , müssen die Stirnflächen der Wendelenden
exakt voreinandergebracht und -gehalten werden. Wegen der geringen Drahtdurchmesser der Wendel kann die Verschweißung
nur durch eine MikfOverschweißung mittels^ Laserschweißgerät
erfolgen. Zur Durchführung und / oder Kontrolle der Arbeitsgänge ist wegen der geringen Dimensionen
der Wendel ein Monitor oder ein Vergrößerungsgerät erforderlich. Dies bedingt komplizierte und damit teuere Vor-
350U45
richtungen, was zu Lasten der Endkosten der Kerze geht.
Nachteilig ist auch, daß beim Übergang von der Herstellung von Kerzen einer bestimmten Charakteristik zur Herstellung
von Kerzen mit einer anderen Charakteristik der Austausch eines oder beider Wendelabschnitte erforderlich ist. Dies
bedingt eine aufwendige Vorratshaltung mit unterschiedlichen Wendelabschnitten und einen hohen Aufwand bei Produktionsumstellungen.
Weiterhin nachteilig ist, daß die Schweißstelle in der fertigen
Wendel eine Inhomogenität darstellt, an der es zum Beispiel bei nicht vollflächiger Verschweißung und damit
Verkleinerung des Leitungsquerschnitts zu kleinräumiger übermäßiger Erhitzung mit der möglichen Folge von mechanischem
Bruch oder teilweisem Schmelzen der Wendel kommen kann.
Es stellt sich daher die Aufgabe, eine Glühkerze zu schaffen,
die die genannten Nachteile vermeidet und einfach, d.h. insbesondere ohne Schweißstelle in der Wendel, und
wirtschaftlich.herstellbar ist, sowie ein Herstellungsverfahren für Glühkerzen anzugeben, das es gestattet, durch
einfache Änderungen der Drahtwendelstruktur die elektrisehen
und thermischen Eigenschaften der Kerze zu verändern
und das es somit ermöglicht, von einer Glühkerzen-Produktionsserie
zu einer Serie mit anderer Charakteristik unter Beibehaltung der gleichen Grund-Drahtwendel überzugehen.
Die Lösung dieser Aufgabe gelingt erfindungsgemäß durch
eine Glühkerze der eingangs genannten Art, bei der der Draht der Wendel längs eines Anfangsabschnittes der Wendel
mit einer elektrisch leitenden Beschichtung einer Dicke s versehen ist, deren spezifischer elektrischer Widerstand
gegenüber dem spezifischen elektrischen Widerstand des Drahtes einen sehr viel höheren positiven Widerstands-Temperaturkoeffizienten
aufweist, sowie durch ein Verfahren zur Herstellung der Wendel, das die folgenden Verfahrens-
schritte aufweist:
(a) Aufbringen einer Schutzschicht elektrisch isolierenden
Materials auf einen Endabschnitt des Drahtes der Wendel,
(b) Behandlung der Wendel in einem galvanischen Bad, basierend auf Salzen des Beschichtungsmetalles,
(c) Entfernung der Schutzschicht vom Endabschnitt der Wendel.
Durch die beschriebene Ausführung der Glühkerze wird vorteilhaft erreicht, daß die Wendel aus einem ununterbrochenen
Draht ohne Schweißstelle besteht, womit ein vorzeitiges Brechen oder Schmelzen der Wendel nicht mehr zu befürchten
ist. Besonders wesentlich ist, daß die erfindungsgemäße Wendel durch den Fortfall der Schweißung mit wesentlich
geringerem Aufwand und damit kostengünstiger herstellbar ist.
Gleichzeitig zeigt diese Kerze auch das gewünschte Verhalten, d.h. eine rasche Aufheizung mit folgender Begrenzung
des Stromes zur Vermeidung einer Überhitzung. Zu Beginn des
Stromflusses durch die Wendel verhält sich nämlich der unbeschichtete
Endabschnitt der Wendel als Heizelement und bringt die Spitze der Metallhülse rasch auf eine hohe Temperatur,
weil der Stromfluß durch die noch nicht erhitzte Beschichtung auf dem Anfangsabschnitt der Wendel begünstigt
wird. Mit zunehmender Temperatur steigt der Widerstand der Beschichtung erheblich an, wodurch die Stromstärke verringert
wird, d.h. die Beschichtung wirkt als Widerstandselement oder Strombegrenzung. Dadurch bleibt die Temperatur
der Wendel während der gesamten Zeit der Versorgung mit Strom in annehmbaren Grenzen.
In besonders vorteilhafter und ausgepräger Form wird, die
beschriebene Wirkungsweise bei einer Ausführung der Glühkerze erreicht, bei der der Draht der Wendel einen hohen
spezifischen elektrischen Widerstand mit einem niedrigen Widerstands-Temperaturkoeffizienten aufweist und vorzugsweise
aus einer Legierung aus Eisen, Chrom und Nickel be-
BAD
steht, und bei der die Beschichtung einen niedrigen spezifischen
elektrischen Widerstand mit einem hohen Temperaturkoeffizienten
besitzt und vorzugsweise aus Nickel besteht. Die genannte Legierung und Nickel weisen sowohl die erforderlichen
elektrischen und thermischen Eigenschaften als auch eine gute mechanische Bearbeitbarkeit und Stabilität
auf.
Die teilweise Beschichtung der Wendel kann mittels jedes beliebigen geeigneten Verfahrens vorgenommen werden. Besonders
vorteilhaft ist ein Verfahren, das die vorhergehend genannte Verfahrensschritte aufweist. Das Aufbringen der
elektrisch isolierenden Schutzschicht auf dem Endabschnitt der Wendel vor dem Galvanisieren dient dazu,eine elektrochemischen
Niederschlag des Beschichtungsmetalles auf diesem Wendelabschnitt im Galvanisierbad zu verhindern.,
während der Niederschlag auf dem nicht mit der Schutzschicht versehenen Anfangsabschnitt ungehindert erfolgt. Nachdem
die Schutzschicht während des Galvanisierens ihren Zweck erfüllt hat, wird sie vom Endabschnitt der Wendel entfernt,
was sowohl chemisch als auch mechanisch erfolgen kann. Daraufhin wird die Wendel in bekannter Weise in die Metallhülse
der Glühkerze eingebracht und dort mit dieser und mit der Stromzuführung verschweißt.
Das Verfahren gestattet eine Veränderung der Abmessungen,
d.h. der Länge und Schichtdicke, der leitfähigen Beschichtung und damit der Eigenschaften der Kerze auf einfache
Weise. Die Länge des leitend zu beschichtenden Abschnittes der Wendel kann durch Änderung der Länge des mit der Schutzschicht
versehenen Abschnittes der Wendel festgelegt werden, die Schichtdicke der leitenden Beschichtung kann durch Änderung
der Behandlungsdauer im galvanischen Bad variiert werden. Beispielsweise wird durch Verlängerung des leitend
beschichteten Abschnitts der Gesamtwiderstand der Wendel verringert. In diesem Fall wird der Anfangsstrom, der zu
Beginn des Vorglühens durch die Kerze fließt, erhöht und damit erhöht sich die Erhitzungsgeschwindigkeit der Glüh-
SAD ORIGINAL
kerze. Somit können bei sonst gleichbleibenden Bedingungen, d.h. insbesondere bei gleicher Grundwendel, mittels Veränderung
der erwähnten Abmessungen die elektrischen und thermischen Eigenschaften der Kerze verändert und eingestellt
werden.
Vorteilhaft enthält das galvanische Bad Nickelsalze, da
durch eine galvanische Vernickelung des leitend zu beschichtenden Wendelabschnittes, d.h. des nicht mit der Schutzschicht
versehenen Abschnittes, die oben beschriebenen erforderlichen Eigenschaften der leitenden Beschichtung
sicher gewährleistet werden.
Die Schutzschicht des Endabschnittes der Wendel, der nicht leitend zu beschichten ist, besteht vorzugsweise aus einem
Überzug aus Lack, Harz oder ähnlichen Isolierstoffen und wird zweckmäßig durch Spritzen, Bestreichen oder Eintauchen
in ein Bad und anschließendes Verfestigen erzeugt. Eine solche Schutzschicht bietet sowohl die erforderliche elektrische
Isolationswirkung als auch eine ausreichende Dichtigkeit und mechanische Festigkeit.
Die Entfernung der Schutzschicht nach dem Galvanisierungsvorgang
erfolgt vorteilhaft durch ein Lösungsmittel, da dieses die Metalle der Wendel nicht angreift und keinen mechanischen
Aufwand erfordert.
Das Herstellungsverfahren für die Wendel ist offensichtlich
mit geringem Aufwand automatisch zu gestalten, da die Wendel in einem laufenden Transportverfahren mit einzelnen
Verfahrensschritten nacheinander unterzogen werden kann.
Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Glühkerze
wird im folgenden anhand einer Zeichnung beschrieben. Es zeigen im einzelnen:
Figur 1 eine Glühkerze gemäß der Erfindung, teilweise im
Schnitt,
Figur 2 eine Wendel mit teilweiser Beschichtung für die Glüh-
Figur 2 eine Wendel mit teilweiser Beschichtung für die Glüh-
kerze in vergrößertem Maßstab und
Figur 3 in vergrößertem Maßstab die Wendel im Schnitt entlang der Linie A-A der Figur 2.
,1 Die Glühkerze besteht aus einem metallischem Hohlkörper 1,
versehen mit einem Gewinde 2 und einem Sechskant 3. Im Inneren des Hohlkörpers 1 ist eine Stromzuführung 4 isoliert
gelagert. Mit dem Hohlkörper 1 ist eine rohrförmige, im dargestellten Ausführungsbeispiel an der Spitze geschlossene
Metallhülse 5 leitend verbunden. Das freie Ende der Metallhülse 5 ragt in die Brennkammer des Verbrennungsmotors
(nicht dargestellt), um als Zündelement zu wirken, während die Stromzuführung 4 mit einer Stromquelle (nicht
dargestellt) verbunden ist. Im Inneren der Metallhülse 5 ist eine Wendel 7 isoliert gelagert. Das eine Ende der
Wendel 7 ist mit der Stromzuführung 4 verbunden, das andere Ende der Wendel 7 ist mit der Metallhülse 5 verbunden.
Zur Isolierung dient im dargestellten Ausführungsbeispiel ein gepreßtes Pulver 6 zum Beispiel Manganoxyd. Die Wendel 7
ist unterteilt in einen Anfangsabschnitt L1 und einen Endabschnitt
Lp.
Wie besonders deutlich in Figur 2 zu sehen ist, weist der Anfangsabscnnitt L1 der Wendel 7 eine Beschichtung 9 auf,
während der Endabschnitt L- der Wendel 7 unbeschichtet ist.
Der Schnitt in.Figur 3 schließlich zeigt die Wendel 7 mit
einem zentralen Draht 8 des Durchmessers φ, der rundum
mit einer leitenden Beschichtung 9 der Dicke s versehen ist.
Lediglich ergänzend und als Beispiel sei erwähnt, daß bei einer Glühkerze mit einer Drahtwendel aus einer Legierung
von Eisen, Chrom und Aluminium und einer leitenden Beschichtung mit reinem Nickel bei den Dimensiönsverhältnissen
L1 / L2 = 5 und s / φ ■S' o,1 die Kerze bei
einer Raumtemperatur von +200C die Bezugstemperatur von
8500C innerhalb von 4 Sekunden erreicht.
Claims (3)
1. Glühkerze für Dieselmotoren von Kraftfahrzeugen, bestehend
aus einem metallischem Hohlkörper (1), einer darin isoliert geführten Stromzuführung (4) und einer
rohrförmigen, mit dem Hohlkörper (1) leitend verbundenen Metallhülse (5), in der eine Drahtwendel (7)
isoliert gelagert ist, deren eines Ende an die Stromzuführung (4) und deren anderes Ende an die Spitze der
Metallhülse (5) angeschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, daß
der Draht (8) der Wendel (7) längs eines Anfangsabschnittes (L1) der Wendel (7) mit einer elektrisch leitenden
Beschichtung (9) einer DicKe (s) versehen ist, deren spezifischer elektrischer Widerstand gegenüber
dem spezifischen elektrischen Widerstand des Drahtes ( 8)
einen sehr viel höheren positiven Widerstands-Tempe-
raturkoeffizienten aufweist. ν
2. Glühkerze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß *>
der Draht (8) der Wendel (7) einen hohen spezifischen elektrischen Widerstand mit niedrigem Widerstands-Temperaturkoeffizienten
aufweist und vorzugsweise aus einer Legierung aus Eisen, Chrom und Aluminium, besteht,
und daß die Beschichtung (9) einen niedrigen spezifischen elektrischen Widerstand mit hohem Widerstands-Temperaturkoeffizient
aufweist und vorzugsweise aus Nickel besteht.
•30
3. Verfahren zur Herstellung der Wendel (7) gemäß den Ansprüchen
1 und 2, gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:
(a) Aufbringen einer Schutzschicht elektrisch isjolierenden
Materials auf einem Endabschnitt (L2) des
Drahtes (8) der Wendel (7);
(b) Behandlung der Wendel (7) in einem galvanischen Bad, basierend auf Salzen des Beschichtungsmetalles;
BAD
1 (c) Entfernung der Schutzschicht vom Endabschnitt (L„)
der Wendel ( 7) .
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch1gekennzeichnet, daß
ο das galvanische Bad aktivierte Nickelsalze enthält.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schutzschicht des Endabschnittes (L~) aus einem
Überzug aus Lack, Harz oder ähnlichen Isolierstoffen
10 besteht und durch Spritzen, Bestreichen oder Eintauchen in ein Bad und anschließendes Verfestigen erzeugt wird.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Entfernung der Schutzschicht durch
15 ein Lösungsmittel erfolgt.
20
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