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Gebinde aus Feinstblech, insbesondere für Zweikomponentenkunststoffe
Die Erfindung betrifft ein Gebinde aus Feinstblech, insbesondere für Zweikomponentenkunststoffe,
bestehend aus einem unteren dosenförmigen Behälter, dessen obere Stirnseite einen
Eindrückdeckelring aufweist, aus einem oberen dosenförmigen Behälter, dessen obere
Stirnseite ebenfalls eine Möglichkeit zur Aufnahme eines Deckels aufweist und dessen
Boden mit einer nach oben und außen gerichteten Stufe aus einem zylindrischen Teil
engeren Durchmessers und einem bodenparallelen ringförmigen Teil versehen ist, wobei
der Boden und der zylindrische Teil engeren Durchmessers die Abmessungen eines Deckels
aufweisen und als Deckel für den unteren dosenförmigen Behälter dienen, und aus
einem Deckel für den oberen dosenförmigen Behälter.
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Dieses Gebinde besteht somit aus zwei Dosen und einem Deckel, wobei
die obere Dose mit ihrem Boden gleichzeitig als Deckel für die untere Dose dient.
In diesem Gebinde werden zwei vor dem Gebrauch miteinander zu vermischende, meist
schnell aushärtende Massen wie Mehrkomponentenkunst stoffe, Nebrkomponentenlacke,
Mehrkomponentenkleber und
ähnliches transportiert, gelagert und
für den Verkauf bereit gehalten. Dieses ist für die genannten Waren eine gute Verpackung,
weil die zueinander gehörenden Teile der Ware durch die dosenförmige Ausbildung
des Bodens des oberen Behälters als eine Transport- und Verkauf so einheit miteinander
verbunden sind.
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Bisher werden die beiden dosenförmigen Behälter jeweils aus drei Teilen
zusammengebaut: aus einem Deckelring, einem zylindrischen Rumpf und dem Boden, die
einzeln als Stanzteile geformt und im Falle des Rumpfes durch Schweißen oder Löten
oder Falzen miteinander verbunden werden, wonach diese Teile durch Falzen der umgebördelten
Ränder des zylindrischen Teiles miteinander verbunden werden. Nach Befüllung des
unteren Behälters wird der obere Behälter als Deckel auf den unteren Behälter aufgesetzt,
derart, daß der obere Falzrand des unteren Behälters und der untere Falzrand des
oberen Behälters dicht aufeinander zu sitzen kommen. Nach Befüllung des oberen Behälters
wird auf diesen der Deckel aufgesetzt und ebenfalls eingepreßt. So entsteht eine
Verpackung, die ähnlich einer einzigen Dose aussieht, die lediglich in einem mittleren
Bereich zwei dicht aufeinander sitzende Doppelfalzringe aufweist.
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Das Öffnen des oberen Behälters erweist sich als sehr einfach durchfuhrbar,
wobei leicht ein Werkzeug in Form eines Schraubenziehers o.ä. das Abheben des Deckels
erleichtern kann. Das Öffnen des unteren Behälters erweist sich als wesentlich schwieriger,
weil die beiden Balzränder, der untere Falzrand des oberen Behälters und der obere
Falzrand des unteren Behälters so dicht aufeinander sitzen, daß man kaum mit einem
Messer in den Spalt zwischen die beiden Falzränder eingreifen kann.
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Dieses dichte Aufsitzen zwingt den Verbraucher zum Öffnen durch Verkanten
des oberen Behälters gegenüber dem untereren Behälter von Hand. Das ist eine anstrengende,
hohen Kraftaufwand erfordernde Tätigkeit. Die Folgen sind ein Verspritzen beim plötzlichen
Aufbrechen und erhebliche Verluste an herausspritzendem Füllgut und Verschmutzung
der öffnenden Person. Dieses dichte Aufsitzen des unteren Falzrandes des oberen
Behälters auf dem oberen Falzrand des unteren Behälters weist aber auch noch den
weiteren Nachteil auf, daß für den Abfüller dieser Behälter nach dem Aufpressen
des oberen Behälters als Deckel auf den unteren Behälter nicht feststellbar ist,
ob etwa durch Verformung des Deckelringes des unteren Behälters der als Deckel auf
dem unteren Behälter sitzende obere Behälter undicht auf den unteren Behälter aufgesetzt
ist.
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Eine derartige Verformung des Deckelringes des unteren Behälters kann
von außen nicht mehr bemerkt werden und führt dazu, daß bei längerer Lagerung der
Inhalt des unteren Behälters eintrocknet und unbrauchbar wird, oder daß beim Transport
in liegender Stellung die meist viskose Masse des unteren Behälters langsam ausfließt.
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Die Herstellung dieses Gebindes ist relativ teuer, weil einerseits
eine Vielzahl von Arbeitsvorgängen notwendig ist und andererseits bei den meist
nur geringen Stückzahlen die Bedruckung der Bleche, aus denen eine Vielzahl von
Zuschnitten für die Herstellung der zylindrischen Rümpfe auszuschneiden ist, durch
die geringe Stückzahl teuer wird.
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Die Erfindung vermeidet diese Nachteile. Es ist die Aufgabe der Erfindung,
ein Gebinde der eingangs genannten Art in einfacher reise so zu gestalten, daß der
untere Behälter leicht von dem oberen Behälter getrennt werden
kann,
daß die Herstellung verbilligt wird und daß nach dem Aufsetzen des oberen Behälters
als Deckel auf den unteren Behälter der Sitz richtig und einwandfrei dicht ist,
was leicht optisch kontrollierbar sein soll.
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Die Erfindung besteht darin, daß bei dem Gebinde der eingangs genannten
Art Rumpf und Boden des oberen dosenförmigen Behälters ein aus einem einzigen Blechzuschnitt
gezogenes Bauteil bilden, daß der Übergang des Bodens in den zylindrischen Teil
des dosenförmigen Behälters durch eine Stufe gebildet ist, bei der der Übergang
vom Boden in einen zylindrischen Teil engeren Durchmessers und ebenso der Ubergang
vom bodenparallelen ringförmigen Teil in die zylindrische Wandung rechtwinklig über
einen gerundeten Teil von kleinerem Dutcmesser erfolgt, während der Ubergang vom
zylindrischen Teil geringeren Durchmessers in den bodenparallelen ringförmigen Teil
über eine konische Fläche oder eine mit großem Radius gerundete Fläche erfolgt.
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Bei dieser erfindungsgemäßen Bauform des oberen dosenförmigen Behälters
des Gebindes ist erreicht, daß zwischen dem oberen und dem unteren Behälter nach
dem Zusammensetzen ein ringförmiger Spalt gebildet ist, in den man leicht mit einem
Werkzeug, wie z.B. einem Schraubenzieher, zum Entfernen des oberen dosenförmigen
Behälters vom unteren dosenförmigen Behälter eingreifen kann. An der gleichmäßgen
Breite dieses Spaltes erkennt der Abfüller sofort, ob der obere Behälter als Deckel
dicht auf dem unteren Behälter aufsitzt, im Falle eines nicht ordnungsgemäßen Aufsitzens
durch Verformung des Deckelringes des unteren Behälters beim Aufpressvorgang des
oberen Behälters auf den unteren Behälter ist nämlich dieser Spalt ungleich in seiner
Spaltbreite und der obere Behälter sitzt schief auf dem unteren Behälter.
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Somit ist durch einfache visuelle Kontrolle sofort erkennbar, ob bei
dem einen oder anderen Gebinde beim Aufpreßvorgang des oberen Behälters auf den
unteren Behälter ein Defekt aufgetreten ist. Die Herstellung des oberen Behälters
in der genannten Weise ist aber auch erheblich einfacher, weil weniger Arbeitsgänge
notwendig sind und weil erheblich mehr Blechtafeln zu bedrucken sind, da aus jeder
Blechtafel bei gleichem Eterialverbrauch durch das gleichzeitige Ausstanzen von
Boden und Rumpf weniger Blechzuschnitte anfallen.
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- Schließlich ist aber auch eine einwandfreie Herstellung der an sich
komplizierten Form des oberen Behälters durch das konische Übergangsstück ermöglicht.
Ohne ein solches konisches Ubergangsstück bilden sich, wie Versuche gezeigt haben,
Risse während des Ziehvorganges im Bereich der Stufe, mit der konischen Fläche werden
diese Risse vermieden und gleichzeitig gewährleistet diese konische Fläche den erwähnten
Spalt zwischen dem oberen und dem unteren Behälter.
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Das Wesen der Erfindung ist nachstehend anhand eines in der Zeichnung
schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigen: Fig.
1 ein zusammengesetztes Gebinde, links in Ansicht, rechts im Schnitt, Fig. 2 die
Teile des Gebindes, links in Ansicht, rechts im Schnitt, Fig. 3 ein Gebinde anderer
Art, links in Ansicht, rechts im Schnitt, Fig. 4 ein Gebinde anderer Art mit gerundeter
Übergangsfläche in der Stufe und deckelringlosem Rand.
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Das Gebinde besteht aus einem unteren Behälter 1, einem oberen Behälter
2 und einem Deckel 3. Der untere Behälter weist eine zylindrische oder konische
Wandung 4, einen Boden 5 und einen Deckelring 6 auf. Sowohl der Boden 5 als auch
der Deckelring (bzw. Trichter) 6 sind durch Falzen von deren Randern fest miteinander
verbunden. Durch dieses Falzen sind die Doppelfalzränder 7 entstanden. Der obere
Behälter weist eine zylindrische Wandung 8 und einen Boden auf, der aus einem ebenen
(oder leicht gewölbten oder leicht kegelförmigen) Bodenteil 9, einem zylindrischen
Teil lo engeren Durchmessers (verglichen mit dem Durchmesser der zylindrischen Wandung
8), einem bodenparallelen Ringteil 11 und einem konischen Übergangsteil 12 besteht,
welches den Übergang von dem zylindrischen Teil lo engeren Durchmessers in den bodenparallelen
Ringteil 11 bildet. Die Übergänge 13 zwischen dem Bodenteil 9 und dem zylindrischen
Teil engeren Durchmessers lo einerseits und zwischen dem bodenparallelen Ringteil
11 und der zylindrischen Wandung 8 andererseits weisen einen gerundeten Teil von
kleinem Radius auf.
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Diese Übergänge bilden im Querschnitt einen Winkel von etwa 900 Der
untere Teil des Behälters, bestehend aus der zylindrischen Wandung 8 und den Bodenteilen
9, lo, 11, 12 ist aus einem einzigen Blechzuschnitt gezogen Aufgesetzt und durch
eine Falzung 7 an diesem Teil befestigt ist ein Deckelring 14, der im Ausführungsbeispiel
der Fig. 1 und 2 mit einem Gewindestutzen 15 versehen ist, auf den ein Schraubdeckel
3 aus Kunststoff oder Blech aufgeschraubt ist. Im Ausfuhrungsbeisplel der Fig. 3
weist der Deckelring des oberen Behälters 2 die gleiche Form wie der Deckelring
des unteren Behälters 1 auf und es ist ein Eindrückdeckel 16 in den Deckelring 6
des oberen Behälters 2 eingedrückt.
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Durch das Übergangssück 12 im Boden 9 bis 12 entsteht zwischen dem
bodenparallelen Ring 11 des oberen Behälters und des oberen Doppelfalzes 7 am unteren
Behälter 1 ein Spalt 17, durch den man ein Werkzeug, z.B. eine Schraubenzieherklinge
18 zwischen dem oberen Behälter und dem unteren Behälter einfuhren kann, um den
oberen Behälter, der mit seinen Bodenteilen 9, lo einen Deckel für den unteren Behälter
1 bildet, vom unteren Behälter 1 zu lösen.
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Diese konische Fläche 12 dient aber nicht nur zum Zwecke der Bildun-g
des Spaltes 17, sondern bewirkt auch, daß während des Ziehvorganges bei der Herstellung
des einstückigen Behälterunterteiles in diesem Bereich keine Rißbildungen auftreten.
Anstelle eines konischen Übergangsteiles 12 kann auch ein gerundetes Übergangsteil
zum gleichen Zweck ausgebildet werden, doch sollte der Radius der Rundung größer
als der Radius der gerundeten Eckbereiche 13 sein.
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Soll dieses Gebinde für Mehrkomponentenkunststoffe verwendet werden,
so wird zwischen den unteren und den oberen Behälter der Fig. 1 und 2 ein oder mehrere
obere Behälter der.Fg. 3 gesetzt.
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Es besteht aber auch die Möglichkeit, beim oberen Behälter auf die
Anbringung eines Deckelringes zu verzichten (Fig. 4), wenn die zylindrischen Behälterwandungen
an ihrem oberen Rand während des Ziehvorganges so geformt werden, daß ein Eindrückdeckel
an diesem oberen Rand des oberen Behälters nach dem Eindrücken seinen festen Halt
findet. Das ist durch die Außenrolle 18 erfolgt. Der Eindrückdeckel weist ebenfalls
eine Rolle 19 auf. In die sem Ausführungsbeispiel ist anstelle der konischen Fläche
12 eine gerundete Fläche 20 von größerem Radius als bei der Rundung 13 vorgesehen.
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