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Verfahren und Ofen zum Emaillieren. Es ist beim Emaillieren bekannt,
das Gut durch Emaillieröfen mit endlosen Fördermitteln hindurchzufübren. Von dem
Bekannten# unterscheidet - sich der Erfindungsgegenstand hauptsächlich dadurch,
daß das zu emaillierende Gut, auf Fingern von Trägern ruhend, durch die Einaillierkammer
bewegt wird, so daß das in der Kammer zur Entzündung gebrachte Gemisch von Gas und
Druckluft das: Gut gleichmäßig von innen und außen umspült, während die mit einer
verhältnismäßig dünnen Emailleschicht schnell durch die unter beständiger Temperatur
gehaltene Kammer geführt werden, j ecl:dch die mit einer verhältnismäßig dicken
Schicht von Emaillemasse versehenen Gegenstände die Kammer langsam und mit bedeutend
verminderter Geschwindigkeit passieren müssen. Die Aufenthaltsdau er der Gegenstände
im Ofen richtet sich also nach der Dicke der Masseschicht. Außerdem bezieht sich
die Erfindung auf ,die Bauart eines Emaillierofens mit besonders ausgebildeten Bausteinen,
welche (den Brenngasen bestimmte Wege vorschreiben.
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In beiliegenden Zeichnungen ist: Abb. i als Draufsicht auf einen Ofen
gemäß der Erfindung; Abb. 2 ist eine Seitenansicht desselben; Abb. 3 ist ein senkrechter
Querschnitt durch einen Teil des Ofens; , Abb.4 zeigt in Seitenansicht und in vergrößertem
Maßstabe einender Träger für die irr behandelnden Waren; Abb. 5 und 6 sind Einzelansichten
des rr ägers nach Abib. 5 ; Abb.7, 8, 9 und 1o sind schaubildliche Einzelansichten
der feuerbeständigen Ziegel, welche die Feuerbüchse des Ofens an den Seiten und
oben und unten auskleiden.
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Der Feuerraum oder die Feuerbüchse des Ofens ruht auf beliebiger Grundlage,
sie ist mit i bezeichnet; und bat einen Boden z und zwei Seitenwände 3 und 4, so
daß ein an den Seiten bzw. Enden 6 und 7 offener Raum gebildet wird. Der Boden 2
wird aus beliebigem geeigneten Material hergestellt und dient :als Träger für den
Oberbau. Auf deri oberen Flächen 8 und 9 der Seiten 3 Und 4 ruhen .eine Reihe von
Blöcken io, wie sie in A#bb.-io in Einzelansicht gezeigt sind, die Seite an Seite
gelegt, über die ganze Länge des Bodenteils 2 reichen. Diese Blöcke io haben flache
Bodenteile i i, Seiten 12 und Stirnseiten 13. Ihre Oberteile 14 sind mit Rippen
15 ausgerüstet, zwischen denen Kanäle 16 mit nach innen und unten geneigten Seitenwänden
!gebildet sind, :die mit 17 bezeichnet sind. Diese Blöcke sind breiter als .:lie
Seitenwände 3 und 4 der Bodenplatte 2. Sie werden endweis so auf diese Seitenwände
gelegt, daß -die Kanäle 16 in einer Flucht liegen unld sich über die ganze Länge
des Ofens zu beiden Seiten .desselben erstrecken. Die Außerkanten dieser Blöcke
io lieben in gleicher Eigene mit Aden Außenkanten der Seitenwände 3 und 4, während
ihre Innenkanten etwas über ,die Innenkanten der Wände 3 und 4- vorstehen und so
etwas über den offenen Raure 5 vorstehen. Die Blöcke 7 io der einen Reihe auf einer
Seite des Ofens sind von den Blöcken io der entsprechenden
Reihe
auf der anderen Seite des Ofens räumlich getrennt so daß zwischen beiden Reihen
ein offener Raum 18 verbleibt, der zwischen den Wänden 3 und q. finit dem Raum 5
in Verbindung steht und an seinen Enden offen ist.
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Auf den Blöcken io ruht der Hut des Ofens, welcher aus den in Abb.
9 in Einzelansicht ;gezeigten Steinen i9 gebildet ist. Diese Steine i9 tragen an
ihrer Bodenfläche 2o Rippen 2i, welche in die Kanäle 16 der Blöcke io passen, während
die Flachteile 22 gegen die flachen Rippen 15 der Blöcke i o stoßen. Die Steine
i9 haben am oberen Teil an der Innenkante Vorsprünge 23, und die Oberfläche dieser
Steine, die mit 24 bezeichnet ist, ist. -wie bei :25 angedeutet, nach unten und
rückwärts gewölbt. Die Vorsprünge 23 ragen etwas über idie Innenfläche 26 der Steine
i9 hinaus, und die Steine i9 stehen etwas über die Innenkanten der Blöcke ao vor,
so daß sie etwas über den Raum 18 in . denselben hineinragen. Die Vorsprünge 23
müssen räumlich etwas getrennt voneinander angeordnet werden, so daß ein Raum 27
zWischen den gegenüberstehenden Vorsprüngen 23 zweier Reihen der Steine i9 verbleibt.
Dieser Raum 27 inliß aeralde so ,weit sein, daß : er die Trägerfüße hin1urchläßt,
wie hiertruter näher beschrieben werden soll. Der Raum 27 geht unten in einen Raum
über zwischen den unteren Endteilen der Blöcke i9 lind in den Raum 1.8, und -der
Raum zwischen den entgegengesetzten Enden der Blöcke i9 zweier Reihen derselben
ist an seinen Enden offen. Hinter den Steinen ig ruhen endweis auf,den oberen Teilen
der Blöcke io eine Anzahl von Blöcken 28, wie sie in Abb. 8 gezeigt sind. Diese
Blöcke 28 tragen an ihrem unteren Teil 29 Rippen 30, -welche in die Kanäle 16 passen
lind Flachteile 31, .die auf die flachen Teile 15 der oberen Teile 14 der Blöcke
io passen. Diese Blöcke 28 tragen auch an ihren Seiten Rippen 32 und Nuten 33. so
daß die Blöcke jeder Reihe zu beiden Seiten des Ofens fest ineinandergreifen. Durch
die Blöcke 28 erstrecken sich zwei Kanäle 3.4 und 35, deren Zweck hierunter näher
erklärt werden soll. Die Blöcke 28 tragen an ihrer Oberfläche 36 an den inneren
Enden 37 nach oben zu abnehmende Rippen 38, so daß auf jeder Seite am oberen Teil
der Blöcke eine sich über die ganze Länge der Feuerbüchse erstreckende, sich verjüngende
Rippe gebildet wird. Auf diesen Rippen 38 ruhen die in Abb. 7 gezeigten Blöcke 39.
Diese Blöcke 39 haben an ihren Unterseiten in der Nähe ihrer Enden 4o transversale
lind sich verjüngende Nuten 4.1, in welche die Rippen 38 der Blöcke -28 passen.
In ihrer Mitte weisen- die Blöcke 39 an ihrer Unterseite nach unten gerichtete urid
quer gelagerte Zungen 42. Zu beiden Seiten dieser Zungen sind dfie Bodenteile der
Blöcke 39, wie bei .a.3 angedeutet, nach oben und auswärts gewölbt. Wie bei 44 (A;1}b.
7) an gel:eutet, sind die Oberkanten der Seiten dieser Blöcke abgeschrägt. Nachdem
die einzelnen Gruppen von Blöcken io, i9, 28 und 39 zusammengesetzt sind, so daß
ihre Rippen. und Nuten in Eingriff miteinander kommen, wie in Abb. 3 gezeigt ist,
wenden sie durch Stirnplatten 45 mittels Bolzen 46, welche über die Schrägflächen
4.4. geführt sind, in Stellung gehalten. An jeder Kante des Ofens sind senkrechte
Winkeleisen .47 so angeordnet, daß die Bolzen .I6 durch die oberen Enden derselben
treten. An ihren unteren Enden sind :diese Winkeleisen :1 .7 durch Streben oder
Stangen 5o gegeneinander verstrebt, welche auch au Ankerstreben 51 befestigt sind,
:die in der Feuerbüchse i quer gelagert sind.
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Diese Stangen 51 ragen an beiden Seiten 'über :die Bodenplatte :2
der Feuerbüchse i .hinaus und tragen die- I uftzuführungsrohre 52 und die Gasleitungsrohre
53. Die Rohre 5= für die Luftzuführung haben Einlaßöffnungen 5:4, die von Ventilen
55 kontrolliert werden und in Verbindung mit einer Druckluftquelle stehen. Die Luftrohre
52 sind mit einer Anzahl von senkrecht angeordneten Hilfsrohren 56 mit zwei Auslaßöffnungen
57 und 58 ausgerüstet, .die nach den Kanälen 3-1 und 3 5 in den Blöcken 28 führen
bzw. teilweise in dieselben hineinragen, und zwar ist für jeden der Blöcke 28 ein
Atislaß vorgesehen. Die Gaszufihrungsrohre 53 sind mit einer beliebigen Quelle natürlichen
oder künstlichen Gases verbinden. Diese Rohre 53 haben Auslasse 59, und zwar die
gleiche Anzahl wie Rohr 56, un(d diese Auslässe sind mit Rohren 6o und 61 verbunden,
die durch Rohrflansche 62 und 63 in die Auslässe 57 und 58 münden und über die inneren
Enden derselben sieh bis in die Kanäle 3.4 und 35 hinein erstrecken.
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Es wird also auf idiese Weise ein Ofen geschaffen, der eine obere
Kammer und darunter eine Basis aufweist mit Räumen, die miteinander senkrecht verbunden
sind und an ihren Enden offen sind, und Rohrleitungen dienen zur Zuführung von Uras
und Luft nach dein Innern ider Feuerbüchse des Ofens.
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In diesen Ofen werden die zu emaillierenden Waren :durch die hierunter
zu beschreibendeVorrichtung kontinuierlich eingebracht.
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In .einer horizontalen Ebene ist ein endloser Schienenweg 64 so vorgesehen,
daß er durch id@en Raum 5 zwischen den Seitenwänden 3 und q. hindurchgeführt ist.
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An seinen gerade verlaufenden Stellen ruht der Schienenweg auf den
Schienen oder
Balken 51, während seine gebogenen Strecken 66 und
67 auf geeigneten, Pfeilern 68 und 69 ruhen, die in Platten 70 und 71 an
den Enden des Ofens ,gelagert sind. Die Platte 7o kann durch eine Schraube 72 nachgestellt
werden, so @daß jede Unregelmäßigkeit des Schienenweges an den Kurven ausgeglicheia
werden kann. In der Platte 71 ist ein. senkrechter Pfosten 73 gelagert, welcher
ein Schneckenrad 74 trägt, welches mit einem Schneckenrad 75 in Eingriff kommt,
welches von einem Motor 76 seinen Antrieb erhält. Ein Kettenrad 77 sitzt- über dein
Schneckenrad 74 an dein Pfosten 73. In der Bodenplatte 70 ist ein :senkrechter
Pfosten 78 gelagert, an: welchem ein Kettenrad 79 befestigt ist. - Eine endlose
Kette 8o ist wie in A-bb. i gezeigt, Über _@die Kettenräder 77 und 79 geführt. An
dieser Kette 8o sind Wägelchen 81 befestigt (Aibb. 2), welche die Träger 82 führen.
Diese Wägelchen 81 bestehen aus einem Gestell 83 mit paarweise angeordneten Lagern
84 für die Achsen 85 der Räder 86, und sie tragen senkredite Arme 87 zur Befestigung
der Kette 8o und der Träger 82 (Abb. 4. bis 6). An einer Seite des Armes 87 eines
solchen Wägelchens 81 ist .eine Platte 88 befestigt, welche zwei äsen 89 besitzt,
mit denen das Wägelchen an der Kette 8o befestigt ist. Der senkrechte Arm 87 ist
hohl und besitzt- am oberen Ende ein mit Gewinde versehenes Loch 9o. In @diese Öffnung
9o ist das untere Ende 9r des Stieles 9a der Träger.82 verschraubt, und am- oberen
Ende des Stieles 9J sitzt eindreiarmiges Gestell 93. Von den Enden 94 der
Arme dieses Gestelles ragen Finger 95 nach oben, welche zugespitzte Enden 96 haben.
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Der Ofen arbeitet folgendermaßen:' Die vorher genügend vorbereiteten
Waren werden, wie in Abb.3 ,gezeigt ist, auf die Spitzen 96 der Finger 95 .gesetzt.
ES wird hierauf der Motor angelassen, und durch das Schnecken- getriebe bewegt das
Kettenrad 77 die Kette 8o und diedarauf befindlichen Wägelchen 81 deren Träger 82
und .die zu glasierenden Gegenstände, so daß sie auf Odem Schienenweg, der horizontal
angeordnet ist, ihre senkrechte Stellung beibehalten und entl'angbeNvegt werden.
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Durch idie Öffnungen 57 und 58 und die Rohre 6o und 61 werden Gas
und Luft in die Emaillierkammer gebracht und entzündet. Da das Gas und die Luft
zusammen in die Kammer gepreßt werden, wird die Krüminung,des Bodens und ,der Decke,dieser
Kammer beide zwingen, nach ihrer Entzündung den in Strichlinien in A!bb.3 angedeuteten
Weg zu nehmen. Die Krümmung der Decke der Kammer wird durch ,den. mit einer Zunge
versehenen Flansch 42, und die der Bodenplatte durch die Vorsprünge bedingt. Es
werden also die Flammen,den zu emaillierenden Gegenstand sowohl von innen als auch
von außen umspülen. Es kann also idie Hitze immer gleichmäßig gehalten werden; auch
kann tdurch Veränderung der Geschwindigkeit, mit welcher die Waren durch den Ofen
geführt werden, der Zeitraum des Aufentlialts der Waren ian Ofen der Dicke der aufzuscbnielzenden-
Emailleschicht angepaßt werden.