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Vorrichtung zum Abstützen des abzutrennenden
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Streifens an einer Schere zum Schneiden von Blechen und dergleichen
Die Erfindung geht aus von einer Vorrichtung zum Abstützen des abzutrennenden Streifens
an einer Schere zum Schneiden von Blechen und ähnlichem tafelförmigen Material mit
einem unteren festen Schneidblatt und einem mit diesem zusammenwirkenden, absenkbaren
oberen Schneidblatt, das mit einem bestimmten Schnittwinkel relativ zum unteren
Schneidblatt läuft, wobei die Stütze unterhalb des oberen Schneidblattes angeordnet
und in Vertikalrichtung nachgiebig geführt ist und den abzutrennenden Blechstreifen
entgegen der Schnittkraft verspannt.
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Eine derartige Schneidvorrichtung ist durch die DE-OS 29 47 581 bekannt.
Dabei ist die Stütze als durchgehende Tragplatte ausgebildet, die sich über die
gesamte Schnittlänge erstreckt. Sie ruht auf einer Vielzahl von Federn und ist zum
Auf- und Abbewegen an ein Hydraulikaggregat angekobelt. Ihre Aufgabe besteht darin,
den abzutrennenden Blechstreifen
während des Schnittvorganges abzustützen,
damit die ansonsten eintretende Verbiegung, insbesondere Tordierung des Bleches,
in Grenzen gehalten wird.
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Da beim Schnittvorgang das obere Schneidblatt unter einem bestimmten
Winkel in das zu trennende Blechmaterial eindringt und der bereits abgetrennte Teil
des Blechstreifens nach unten in diese Winkellage mitgenommen wird, kommt die bekannte,
planausgebildete Tragplatte praktisch nur an den Endbereichen des abzutrennenden
Blechstreifens in Anlage. Sie kann daher ihre Abstützfunktion nur zu Beginn und
am Ende des Schnittvorganges erfüllen. In dem überwiegenden Zwischenbereich steht
das Blech hingegen ohne Abstützung unter der Wirkung der Schnittkraft. Die bekannte
Stütze kann daher nur bei relativ kleinen Schnitt längen ein Verbiegen des abgetrennten
Blechstreifens verhindern.
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Es ist daher durch die DE-PS 32 43 257 eine Abstützvorrichtung bekannt
geworden, die aus einem Laufwagen besteht, der unterhalb des oberen Schneidblattes
synchron mit der Verlagerung der Schnittstelle an der Unterseite des abzutrennenden
Blechstreifens entlang fährt. Dadurch erfolgt die Abstützung immer in unmittelbarer
Nähe der Schnittstelle, also im kritischen Verformungsbereich. Verformungen des
abgetrennten Blechstreifens werden dadurch selbst bei großen Schnittlängen und dünner
Blechstärke zuverlässig vermieden.
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Inzwischen hat sich diese Stütze in der Praxis bestens bewährt. Es
wäre deshalb wünschenswert, auch ältere Tafelscheren nachträglich noch entsprechend
umrüsten zu können. Dies ist jedoch wegen der erforderlichen Montage einer Horizontalführung
für den Laufwagen und des da2ugehörigen Antriebes, der vom Schneidblatt-Antrieb
abgeleitet ist, aufwendig oder aus Platzgründen undurchführbar.
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Deshalb besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin eine
Vorrichtung zu entwickeln, die sich durch eine ebenso wirkungsvolle Abstützung des
abzutrennenden Blechstreifens auszeichnet wie die der DE-PS 32 43 257, die aber
daneben auch die Möglichkeit bietet, mit älteren Tafelscheren kombiniert zu werden.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Stütze
aus einer Vielzahl von in Schneidblattrichtung benachbarten Einzelstützen besteht,
deren obere Stützflächen unabhängig voneinander in Vertikalrichtung verfahrbar und
gegen den abzutrennden Blechstreifen verspannbar sind und daß die oberen Stützflächen
jeweils schwenkbar um eine sich senkrecht zur Schnittebene erstreckende Achse gelagert
sind.
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Statt eines während des Schnittvorganges synchron mit der Verlagerung
der Schnittstelle vom Schnittanfang zum Schnittende verfahrbaren Laufwagens wird
also erfindungsgemäß die Schnittlänge in eine Reihe von Einzelstützen unterteilt,
die getrennt und unabhängig voneinander angesteuert werden können.
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Dadurch ist sichergestellt, daß der abzLtrennende Blechstreifen immer
in unmittelbarer Nähe der vom Schnittanfang zum Schnittende durchlaufenden Schnittstelle
abgestützt wird, wie dies mit anderen Mitteln auch bei dem genannten Patent der
Anmelderin erreicht wird. Darüber hinaus bietet die Erfindung aber den Vorteil,
daß sie problemlos auch mit älteren Tafelscheren kombiniert werden kann, da die
Führungsschiene für den Laufwagen und dessen Verbindung mit dem Schneidblattantrieb
entfällt. Sie kann daher auch unabhängig vom Maschinenbett aufgestellt werden, so
daß keine Umbaumaßnahmen an der Tafelschere selbst notwendig sind.
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Die einzelnen Stützen sind allesamt gleich aufgebaut und daher in
kostengünstiger Serie herzustellen. Ihre Zahl richtet sich nach der Schnittlänge
der Tafelschere, wobei kleinere Einheiten bereits mit drei Stützen auskommen.
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Damit die am oberen Schneidblatt aufzubringende Schnittkraft nicht
unnötig hoch wird, empfielt es sich, daß die Verspannung der Einzelstützen während
des Schnittvorganges jeweils aufgehoben wird, sobald sie von der Schnittstelle überfahren
sind.
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Die Stützflächen können dann in ihre untere Ruhelage absinken oder
aber mit relativ geringem Druck in Anlage am abgeschnittenen Blechstreifen verbleiben.
Die Aufhebung der Verspannung der einzelnen Stützflächen erfolgt zweckmäßig durch
En#schalter,od. derg die vom Hub des oberen Schneidblattes angesteuert werden. Es
genügt dann eine problemlos zu verlegende elektrische Verbindung zwischen den an
der Tafelschere montierten Entschaltern und der Stütze'.
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Das Verspannen der einzelnen Stützflächen kann einheitlich für alle
Stützen zu Beginn des Schnittvorganges erfolgen. Selbstverständlich ist dabei durch
die Bemessung des Hubes, insbesondere der hierfür verwendeten Zylinder-Kolben-Aggregate
sichergestellt, daß die obere Position der Stützflächen mit der Oberkante des unteren
Schneidblattes, also mit dem Schneidtisch fluchtet. Dies hat den Vorteil das der
abzutrennende Blechstreifen schon beim Einschieben in die Maschine eine Abstützung
erfährt und nicht nach unten durchhängt.
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Es kann aber auch vorteilhaft sein, die Verspannung der einzelnen
Stützflächen entsprechend der Verlagerung der Schnittstelle vom Schnittanfang zum
Schnittende durchzuführen, also nur diejenige Stützfläche nach oben zu drücken,
die sich unter der Schnittctolle befindet. Die vor der Schnittstelle befindlichen
Stützflächen sind hingegen nur von einem derart geringem Druck beaufschlagt, daß
sie in ihrer oberen Position gehalten werden und beim ankommen der Schnittstelle
nicht erst hochgefahren werden müssen. Man kommt bei dieser Art der Steuerung mit
einer geringeren Kapazität für die Hydraulikpumpe aus.
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Da der Hub mit konstanter Geschwindigkeit läuft, kann die Verspannung
der Stützflächen auch durch eine Zeitschaltung gesteuert werden.
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Zweckmäßiger Weise sind alle Einzelstützen auf einer gemeinsamen Bodenplatte
montiert, dadurch wir ihr Ausrichten relativ zur Tafelschere erleichert. Selbstverständlich
liegt es aber auch im Rahmen der Erfindung, die Einzelstützen am Maschinenbett zu
montieren.
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Eine besonders zweckmäßige Weiterbildung der Erfindung besteht darin,
daß zumindest ein Teil der Einzelstützen einen quer zur Schnittebene verstellbaren
Anschlag aufweist, der zwischen einer unteren Ruheposition und einer die Stützflächen
überragenden Arbeitsposition verfahrbar ist. Dadurch sind die zur Messung der Breite
des abzutrennenden Blechstreifens dienenden Materialanschläge unmittelbar in die
Stütze integriert. Der in der Regel am Messerbalgen angebaute hintere Anschlag entfällt.
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Schließlich hat es sich als günstig erwiesen, daß die Einzelstützen
zusätzlich um eine paralell zu den Schneidblättern verlaufende Horizontalachse schwenkbar
sind. Dadurch können die Einzelstützen nach dem Schnittvorgang in eine Schräglage
gebracht werden, so daß der abgeschnittene Blechstreifen automatisch auf eine Palette
oder ein Transportband abgeführt wird.
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Ist bei hohen Schnittwinkeln mit Relativbewegungen zwischen dem abgetrennten
Blechstreifen und den darunter befindlichen Stützflächen zu rechnen, so empfiehlt
es sich, die Stützflächen mit sich quer zur Schnittebene erstreckende Rollkörpern
zu versehen. Die Oberfläche des abgetrennten Blechstreifens wird dadurch geschont.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispieles anhand der Zeichnung. Sie zeigt ein Schrägbild
einer Tafelschere von der Werkstück-Ausgabeseite hergesehen mit einer
erfindungsgemäßen
Stützvorrichtung.
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Demnach besteht die Tafelschere aus einem Maschinenbett 1 mit einer
tischartigen Oberseite 2 zum Auflegen der zu schneidenden Bleche. Das Ende dieser
tischartigen Oberseite 2 wird durch ein mit ihr fluchtendes unteres Schneidblatt
3 gebildet.
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Das obere Schneidblatt 4 befindet sich an einem Messerbalken 5, der
in nicht näher dargestellter Weise neigbar zum Maschinenbett 1 bzw. zum Ständer
6 geführt ist. Er kann maschinell nach unten verfahren werden, so daß die beiden
Schneidblätter 3 und 4 einander passieren und Ein über den Spalt vorstehendes Blech
durchschnitten wird.
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Unterhalb des Messerbalkens 5 befindet sich die Stützvorrichtung.
Sie besteht aus zahlreichen nebeneinander angeordneten Einzelstützen, die jeweils
in ihrem unteren, nicht näher dargestellten Bereich einen Hydraulikzylinder aufweisen,
dessen Kolben 8 nach oben ragt und mit einer Stützplatte 9 verbunden ist. Der Hub
des Zylinder-Kolben-Aggregates ist so bemessen, daß die Stützplatten in ihrer oberen
Position mit der tischartigen Oberfläche 2 fluchten, während sie in ihrer tiefsten
Position soweit abgesenkt sind, daß genügend Freiraum für die Hubbewegung des Messerbalkens
5 verbleibt, wenn dieser auf seinen maximalen Schnittwinkel eingestellt und ein
Blech mit maximal zulässiger Blechstärke abzutrennen ist.
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Die Stützlatten 9 sind relativ zu den Kolbenstangen 8 um eine quer
zur Schnittebene verlaufende Achse 10 schwenkbar.
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Sie können sich dadurch auf den Schnittwinkel des Messerbalkens einstellen
und den abzutrennenden Blechstreifen flächig an dessen Unterkante andrücken. Die
entsprechende Neigung der
Stützplatten ist an den beiden rechten
Einzelstützen der Zeichnung erkennbar, da diese bereits teilweise vom Messerbalken
5 heruntergedrückt worden sind.
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Darüber hinaus sind die Stützplatten 9 auch um eine paralell zum unteren
Schneidblatt 3 verlaufende Achse 11 verschwenkbar, damit sie nach dem Schnittvorgang
in ein Gefälle relativ zum Schnittebene gebracht werden können und der abgeschnittene
Blechstreifen automatisch von der Stützvorrichtung auf ein Förderband oder dgl.
abrutscht.
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Schließlich sind die Einzelstützen noch mit Positioniernocken 12 bestückt.
Diese Positioniernocken stehen in ihrer oberen Position etwas über die Stützplatten
9 vor und dienen somit als Anschlag für das zu bearbeitende Blechmaterial.
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Ihr Abstand zum unteren Schneidblatt ist einheitlich mittels an sich
bekannter Stellmittel, beispielsweise über Spindeln veränderbar, um die Breite des
abzutrennenden Blechstreifens einstellen zu können. Ist der Schnittvorgang beendet,
so klappen die Positioniernocken 12 nach unten, damit der abgetrennte Blechstreifen
von den Stützen abrutschen kann. Dieses Nachuntenklappen kann gleichzeitig mit dem
Verschwenken der Stützplatten in ihre Rutschposition erfolgen.
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Die Funktion ist folgende: Mit dem Hochfahren des oberen Messerbalkens
werden gleichzeitig alle Stützplatten 9 hochgefahren, so daß sie mit der tischartigen
Oberfläche fluchten und eine Unterstützung für das zu bearbeitende Blechmaterial
bilden, so daß es sich nicht über dem unteren Schneidblatt abbiegen kann. Gleichzeitig
werden die Positioniernocken 12 auf eine der gewünschten Schnittbreite entsprechende
Position verfahren und das Blech wird von der dem Betrachter abgewandten Seite in
die Maschine eingelegt und bis zu den Positioniernocken 12 durchgeschoben.
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Beginnt der Schnittvorgang, so wird durch die Senkbewegung des Messerbalkens
5 ausgelöst von rechts beginnend eine nach der anderen Einzelstütze 7 mit Druck
beaufschlagt, so daß jeweils diejenige Einzelstütze, über der sich die Schnittstelle
befindet den Blechstreifen gegen den oberen Messerbalken verspannt, wohingegen von
denjenigen Stützflächen, die bereits von der Schnittstelle passiert worden sind,
der Druck weggenommen oder zumindest stark reduziert wird, um unnötigen Envergieverbrauch
für den Antrieb des Messerbalkens 5 zu vermeiden.
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Ist der Anpreßdruck beendet, so werden die Einzelstützen einheitlich
dahingehend gesteuert, daß sie um die Achse 11 verschwenkt werden und die Gefälleposition
einnehmen wie sie an drei Einzelstützen auf der linken Bildhälfte dargestellt ist.
Diese Schwenkbewegung kann durch ein kleineres Zylinder-Kolben-Aggregat ausgelöst,
dessen Kolben durch das Bezugszeichen 13 angedeutet. Gleichzeitig mit diese Schwenkbewegung
und gegebenenfalls hierdurch ausgelöst werden die Positioniernocken 12 versenkt,
damit der abgeschnittene Blechstreifen abrutschen kann.Die Einzelstützen können
auch einzeln verschwenkt werden, sobald der Gegendruck nicht mehr erforderlich is
Die beiden linken Einzelstützen zeigen die Position der Stützfläche in ihrer drucklosen
Ruhelage.
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Das Ausführungsbeispiel ist mit zehn Einzelstützen dargestellt, um
die verschiedenen Positionen und Schwenkbewegungen, die die Einzelstützen im Verlauf
des Schnittvorganges einnehmen, darstellen zu können. Bei den meisten Tafelscheren
wird man jedoch mit wesentlich weniger Einzelstützen auskommen.
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Für die Durchführung der Hub- und Schwenkbewegungen der Stützplatten
9 bieten sich dem Fachmann zahlreiche Möglichkeiten.
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So liegt es beispielsweise auch im Rahmen der Erfindung,
breitere
Stützplatten zu verwenden, die von zwei in Schnittrichtung nebeneinander liegenden
Zylinder-Kolben-Aggregaten gesteuert werden. Ebenso liegt es im Rahmen der Erfindung,
die Ansteuerung der einzelnen Stützen nicht durch En(Lschalter, sondern durch andere
an sich bekannte Steuerungsmittel vorzunehmen.
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