DE3502323C2 - Hülle aus einer Oberbahn und einer Unterbahn zur Befüllung mit Kunststoffschaum - Google Patents
Hülle aus einer Oberbahn und einer Unterbahn zur Befüllung mit KunststoffschaumInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Hülle aus einer Oberbahn und
einer Unterbahn, die über flexible Abstandhalter miteinander
verbunden und zur Befüllung mit Kunststoffschaum eingerichtet
ist.
Hüllen dieser Art sind in den verschiedensten Ausführungen
seit langem bekannt.
So offenbart beispielsweise das deutsche Gebrauchsmuster
81 06 064 eine aus einer Unter- und einer Oberbahn bestehende
Folienschlauchhülle zum nachträglichen Einbau in Dach-, Wand-
oder Boden-Hohlräume, die zum Zwecke der Wärmedämmung mit
einem schütt- oder schäumfähigen Kunststoff gefüllt werden
kann. Zur Erhöhung der mechanischen Beanspruchbarkeit,
beispielsweise der Reißfestigkeit gegenüber Kanten oder
vorstehenden Nägeln, ist bei dieser bekannten Hülle die als
Auflage dienende Unterbahn mit einer Gitterverstärkung
versehen. Die Abstandhalter wiederum sind als
Abstandsschlaufen ausgebildet, die an ihren Enden mit Knöpfen
an der Unter- bzw. Oberbahn verankert sind.
Aus der DE-OS 20 46 845 wiederum ist eine speziell zum
Verfüllen mit Flüssigbeton gestaltete Hülle bekannt, mit der
sich Befestigungslagen für Ufer und Böschungen herstellen
lassen. Damit die Hülle dem Betongewicht beim Verfüllen
standhält, sind die Ober- und die Unterbahn gewebeverstärkt
und mit einer Vielzahl von Stegfäden miteinander verbunden.
Damit durch die Stegfadenverbindung dem Betondruck standhält,
werden die Stegfäden von verlängerten und wechselseitig in
die Ober- bzw. Unterbahn eingewebten Kettfäden gebildet.
Derartige Hüllen stellen eine sagenannte verlorene Schalung
dar, die nach dem Aushärten des Betons keine statische
Funktion mehr hat.
Aus der DE-OS 25 34 815 ist es bekannt, die Felder zwischen
vertikalen Ständern und horizontalen Balken einer
Fachwerkkonstruktion von außen beidseitig mit Platten zu
verschalen und den in dieser Weise zwischen den Ständern und
Balken liegenden Raum mit einer Schaumstoffmasse
auszuschäumen. Nach dem Aushärten der in flüssigem Zustand
eingebrachten Schaumstoffmasse können die Platten entweder
entfernt oder als sogenannte verlorene Schalung zur Abdeckung
der Schaumstoffmasse an Ort und Stelle belassen werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Hülle zu
schaffen, die für verschiedene Anwendungsmöglichkeiten
einsetzbar ist und nach dem Befüllen ein belastbares
Bauelement definierter Form bildet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Hülle gebildet,
die aus einer Oberbahn und einer Unterbahn aus einem Gewebe
oder Gewirke aus Kunststoff besteht, wobei die Bahnen mit
eingewebten oder eingewirkten, flexiblen Abstandhaltern
miteinander verbunden sind und in einer gemeinsamen Kante
zusammenlaufen. Die Hülle ist dabei zur Befüllung mit
Kunststoffschaum eingerichtet, wobei das Material für die
Bahnen und die Abstandhalter säurebeständig ist oder eine
säurebeständige Beschichtung aufweist.
Im Gegensatz zu bekannten Lösungen, die sich lediglich für
einen genau bestimmten, speziellen Einsatzzweck eignen,
lassen sich mit der erfindungsgemäßen Ausgestaltung
Bauelemente schaffen, die vielseitig einsetzbar sind.
So können erfindungsgemäß gestaltete Bauelemente als Gehbelag
oder Dämmbelag im Fußbodenbereich, im Dachsparrenbereich, in
Ständerwerken, zur Herstellung von Leichtbauhallen,
leichttragenden zeltartigen Konstruktionen sowie für
vielfältige Anwendungszwecke, z. B. im Katastrophenfall, und
dergleichen eingesetzt werden. Diese vielseitigen
Anwendungsmöglichkeiten sind deshalb realisierbar, weil durch
das besondere Zusammenwirken der im Patentanspruch 1
aufgelisteten Maßnahmen die für derartige Anwendungen
notwendigen Eigenschaften erreicht werden. So sind bei der
erfindungsgemäßen Hüllenkonstruktion sowohl die Ober- als
auch die Unterbahn aus einem Gewebe oder Gewirke aus
Kunststoff hergestellt und beide Bahnen zur Ausbildung einer
belastbaren Verbindung in einer gemeinsamen Kante
zusammengeführt. In den beiden Bahnen sind die Abstandhalter
eingewirkt oder eingewebt, so daß sie Kräfte aufnehmen
können, die bei der Befüllung entstehen und dadurch
entsprechende Ausbeulungen in den Bahnen verhindern. Durch
die säurebeständige Ausführung ist dabei Rechnung getragen,
daß auch nach dem Verfüllen die Funktionen des Bauelementes
auf Dauer erhalten bleiben.
Als Kunstschaumstoff ist
insbesondere Ortsschaum vorgesehen, d. h. Kunstschaum
stoff, der "vor Ort" erzeugt und direkt in die ge
wünschte Position eingeführt wird. Als solche Orts
schäume kommen mit besonderem Vorzug Harnstoff-Form
aldehyd-Schäume, auch UF-Schäume genannt, Melamin-
Formaldehyd-Schäume etc., in Betracht. Jedoch auch
die Verwendung von Kunstschaumstoffen auf anderer
Basis, z. B. von Polyurethanen, ist vorgesehen. Die
Erzeugung dieser Kunstschaumstoffe, entsprechende
Vorrichtungen zu deren Zuführung und Bemessung, sind
bekannt, so daß hierauf nicht näher eingegangen wird.
Je nach Art des gewählten Kunst
schaumstoffs kann es günstig sein, die Beschich
tung auf dem Gewebe oder Gewirke gasdicht auszubil
den. Wenngleich es möglich ist, die Beschichtung so
wohl auf der Oberbahn als auch auf der Unterbahn in
gasdichter Konfiguration vorzusehen, so ist es doch
im allgemeinen bei Wohnbauten besonders bevorzugt, die wohnseitige
Bahn gasdicht und die außenseitige Bahn gasdurchläs
sig auszubilden. Durch eine derartige Konfiguration
ist es bei der Einbringung von Ortsschaum möglich,
daß die bei dessen Herstellung bzw. Aushärtung ent
weichenden flüchtigen Komponenten in den Außenbe
reich abziehen, so daß wahnseitige Belästigungen
hierdurch ausgeschlossen sind. Um eine entsprechende
Anwendung der Hüllen aus Oberbahn und Unterbahn am
Bauart zu vereinfachen, können die gasdichte und die
gasdurchlässige Bahn unterschiedlich markiert oder
eingefärbt sein, was die einheitliche Anbringung der
Hüllen zusätzlich sicherstellt. Diese Konfiguration
ist besonders bei solchen Ortsschäumen vorteilhaft,
die über längere Zeiträume vollständig aushärten und
hierbei entsprechende flüchtige Komponenten abgeben.
Bei der erfindungsgemäßen Hüllen kann es günstig
sein, daß in mindestens eine der Bahnen zusätzlich
Spannfäden eingearbeitet sind, die ein Verspannen
bzw. Verschließen der Hülle in Teilbereichen oder
Endbereichen, soweit dies gewünscht ist, gestatten.
Über die gemeinsame Kante ist es möglich die Hülle am gewünschten
Ort, z. B. an einem Dachsparren, in ihrer Gesamtheit anzu
heften, was die Positionierung der Hüllen vereinfa
chen kann. Nach einer besonders günstigen Ausfüh
rungsform der Erfindung kann diese gemeinsame Kante
Haken oder Ösen enthalten, die eine Anbringung der
Hülle mit Gegenschlußelementen, z. B. korrespandie
renden Verschlußelementen, wie Haken, Öffnungen
etc., gestatten.
Im allgemeinen werden die Abstandhalter in einem re
gelmäßigen Raster vorgesehen, wobei deren Anbringung
im quadratischen bzw. rechteckigen Raster
besonders bevorzugt ist. Dabei hat es sich ge
zeigt, daß bei der Verwendung von Ortsschaum und
insbesondere Harnstoff-Formaldehyd-Schäumen, die vor
Ort eingebracht werden, die Distanzen der Abstand
halter voneinander vorteilhaft im Bereich von 8 bis
20 cm und insbesondere im Bereich von etwa 10 bis
15 cm liegen können. Bei Versuchen haben sich bei
spielsweise Hüllen besonders bewährt, deren Abstand
halter in einem derartig regelmäßigen Raster ange
ordnet waren, daß diese jeweils voneinander einen
Abstand von ca. 10 cm aufwiesen. Dabei hat es sich
als günstig erwiesen, daß diese Abstände nicht nur
bezüglich der Distanzen der Abstandhalter voneinan
der in der Fläche der Oberbahn und Unterbahn gewählt
sind, sondern daß diese auch auf die Länge der Ab
standhalter selbst zutreffen, die die Distanz von
Oberbahn und Unterbahn bestimmt. Selbstverständlich
ist es aber auch möglich, die Länge der Abstandhal
ter anders zu wählen und insbesondere der gewünschten
Dämmstärke anzupassen, während der Abstand der jewei
ligen Austrittsstellen bzw. Eintrittsstellen der Ab
standhalter auf Ober- und Unterbahn anders gewählt
ist.
Die Materialien der Bahnen können verschieden gewählt
sein. Wichtig ist es jedoch, daß die Bahnen einer
seits biegsam oder flexibel ausgebildet sind, ande
rerseits aber trotzdem Zugfestigkeit besitzen. Aus
diesen Gründen sind die Bahnen mit Vorteil aus Gewe
ben oder Gewirken ausgebildet, wobei die Abstandhal
ter in diese Gewebe oder Gewirke eingearbeitet sind.
Die Bahnen bildenden Gewebe oder Gewirke können Fäden aus
unterschiedlichem Material enthalten. Als Materialien
eignen sich mit Vorteil z. B. Polyolefine, Polyamide
oder Gemische bzw. Copolymerisate hiervon und andere.
Der Einsatz säurebeständiger Materialien für die Bah
nen oder zumindest deren Beschichtungen wie auch für
die vorgesehenen Abstandhalter ist dabei besonders
günstig, da bei der Verwendung von Ortsschaum im Re
gelfall bei deren Herstellung zeitweilig saure Bedin
gungen herrschen können.
Die erfindungsgemäß verwendeten Hüllen haben ihren
bevorzugten Einsatz zur kontinuierlichen Einbringung
von UF-Schaum zur Ausbildung integraler Schaumstoff
körper zur Wärme- und Schallisolierung von Baukör
pern. Dabei kann durch entsprechende Ausbildung der
Hüllen deren Anordnung an unterschiedlichen Stellen,
z. B. zur Isolierung von Dachstühlen, von Kniestöcken,
von Kaminumfassungen etc., dienen.
In den beiliegenden Figuren sind Ausführungsformen
der Erfindung für die Dämmung von Dachstühlen ge
zeigt. Es ist hierbei erkennbar, daß die Abstand
halter auch bei unter Druck eingebrachtem Ortsschaum
dessen Auswölbung begrenzen, wobei die Bahnen gleich
zeitig auf einfache Weise anzubringen sind. Die er
findungsgemäß verwendeten Hüllen können jedoch auch
zu anderen Anwendungszwecken, z. B. zur Verpackung von
empfindlichen Maschinenelementen etc., dienen. In
diesen Fällen werden andere Breiten der Bahnen, ent
sprechend der Dimensionierung der Maschinen bzw. Ma
schinenteile, gewählt, während die Bahnen bei der An
wendung zu Dämmzwecken im Bauwesen vorteilhaft eine
Breite im Bereich von 50 bis 90 cm und vorzugsweise
70 bis 80 cm besitzen. Die Breite der Bahnen ist je
doch im allgemeinen nicht begrenzt und kann in geeig
neter Weise bemessen werden. Dies ist insbesondere
dann der Fall, wenn die Hüllen zur Aufnahme von
Kunstschaumstoff dienen sollen, der beispielsweise
als Gehbelag oder Dämmbelag im Fußbodenbereich ein
gesetzt werden soll.
Es zeigt
Fig. 1 eine perspektivische Teilansicht der erfin
dungsgemäßen Hülle, die zwischen
auf einem Kniestock aufliegenden Dachsparren
verspannt und mit einem durch einen Schlauch
zugeführten Ortsschaum gefüllt ist;
Fig. 2 einen Schnitt in der Ebene II-II der Fig. 1;
Fig. 3 schematisch die erfindungsgemäße
Hülle ohne Befüllung; die in dieser Figur
gezeigte Hülle läuft mit Oberbahn und Unter
bahn in einer gemeinsamen Kante zusammen,
die mittels Ösen bzw. Hakenelementen befe
stigbar ist.
Bezüglich der Befestigung der gefüllten Hülle beste
hen im übrigen verschiedenartige Möglichkeiten; so
kann beispielsweise die in Fig. 2 an der Vorderseite
der Sparren befestigte Hülle, mit einer Bahn an der
Vorderseite und der anderen Bahn an der Hinterseite
der Sparren jeweils befestigt werden, so daß eine
direkte Befüllung zwischen den Sparren möglich ist,
wobei letztere Anordnung besonders bevorzugt ist.
Claims (8)
1. Hülle aus einer Oberbahn und einer Unterbahn aus einem
Gewebe oder Gewirke aus Kunststoff, wobei die Bahnen mit
eingewebten oder eingewirkten flexiblen Abstandhaltern
miteinander verbunden sind und in einer gemeinsamen Kante
zusammenlaufen und die Hülle zur Befüllung mit
Kunststoffschaum eingerichtet ist, wobei das Material für
die Bahnen und die Abstandhalter säurebeständig ist oder
eine säurebeständige Beschichtung aufweist.
2. Hülle nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Beschichtung gasdicht ist.
3. Hülle nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Kante Haken oder Ösen enthält, die eine Aufbringung
der Hülle mit Gegenschlußelementen gestatten.
4. Hülle nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Hülle mit Harnstoff-Formaldehyd-Schaum, Melamin-
Formaldehyd-Schaum oder Polyurethanschaum gefüllt ist.
5. Hülle nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
zusätzlich Spannfäden in mindestens einer der Bahnen
eingearbeitet sind, die ein Verspannen bzw. Verschließen
der Hülle gestatten.
6. Hülle nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Abstandhalter einen Abstand der Bahnen im Bereich
von 8 cm bis 20 cm, vorzugsweise 10 cm bis 15 cm,
zulassen.
7. Hülle nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Abstandhalter in einem regelmäßigen Raster mit einem
Abstand von ca. 10 cm zueinander angeordnet sind, und daß
die Länge der Abstandhalter dem Rasterabstand
entspricht.
8. Hülle nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Gewebe oder Gewirke aus Polyolefinen, Polyamiden oder
Gemischen oder Copolymerisaten hiervon besteht.
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Publications (2)
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DE3502323A1 DE3502323A1 (de) | 1986-07-24 |
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DE19853502323 Expired - Lifetime DE3502323C2 (de) | 1985-01-24 | 1985-01-24 | Hülle aus einer Oberbahn und einer Unterbahn zur Befüllung mit Kunststoffschaum |
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