DE3500757C2 - - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Verringerung des Gehaltes an Chloriden der Amphotenside
N-2-(Dodecyl-aminoäthyl)-amino-äthyl-glycin
und N-2-(Octylaminoäthyl)-aminoäthyl-glycin.
Diese Amphotenside sind altbekannte und wertvolle
Wirkstoffe in der Hygienetechnik. Sie haben hervorragende
bakterizide Eigenschaften, ohne dabei für Menschen
toxisch zu sein.
Diese Produkte werden üblicherweise so hergestellt,
daß entsprechende Amine, z. B. (Dodecylaminoäthyl)-
aminoäthylamin mit Chloressigsäure oder chloressigsaurem
Natrium in wässerigem Medium zur Reaktion gebracht
werden. Hierbei entsteht das entsprechende Glycin,
und das Chlor liegt als Chlorid (im Falle der
Chloressigsäure als Hydrochlorid, im Falle des chloressigsauren
Natriums als Natriumchlorid) vor. Dieser
Chloridgehalt stört nicht, solange die Desinfektionsmittel
als Wirkstoffe bei der Schüsseldesinfektion
verwendet werden.
Bei der Anwendung dieser chloridhaltigen Amphotensiddesinfektionsmittel
in fest eingebauten Dosiergeräten
und Desinfektionsmittelleitungen kann der
Chloridgehalt störend wirken. Der Chloridgehalt beträgt
bei einer Konzentration des Wirkstoffes von
10% in wässerigem Medium ca. 1% Chlorid und bei einer
Verdünnung von 1 : 100 immer noch 0,01% Chlorid.
Diese Chloridionenkonzentration wirkt korrosiv auf
Eisenteile und Eisenlegierungen, und es besteht bei
Anwendung dieser chloridhaltigen Desinfektionsmittel
die Möglichkeit der Korrosion, die dann die Anwendung
der Amphotenside in fix installierten Desinfektionsleitungssystemen
nicht zuläßt.
Die vorliegende Erfindung hat sich nun zum Ziel gesetzt,
den Chloridgehalt aus den genannten Amphotensidlösungen
soweit zu verringern, daß diese Verbindungen
ohne Komplikation auch in fest eingebauten
Dosiergeräten und Desinfektionsmittelleitungen verwendet
werden können.
Gemäß einem zum Stande der Technik zählenden Vorschlag
wird der Gehalt an Chloriden von Amphotensiden
dadurch verringert, daß eine wäßrige Lösung
des Amphotensid-Chloridgemisches mit Alkalilauge
oder Ätzkali in einer solchen Konzentration bzw.
Menge versetzt wird, daß die Laugenkonzentration der
Reaktionsmischung mindestens 30, vorzugsweise 50
Gew.-%, beträgt. Dadurch tritt Phasentrennung ein
und das chloridfreie Amphotensid befindet sich hierbei
in der Oberphase. Das Alkalichlorid befindet
sich in der Unterphase. Man trennt die Unterphase ab
und wiederholt die Reaktion mit dem Natriumhydroxyd
oder Kaliumhydroxyd gegebenenfalls ein- oder mehrmals.
Anschließend fügt man zur Oberphase soviel Wasser
zu, daß die Konzentration an Amphotensid etwa 8-
10 Gew.-% beträgt, und schließlich stellt man den pH-
Wert der Lösung auf 7,6-8,2 ein. Dieses Verfahren
befriedigt jedoch nicht ganz. Es haften ihm einige
Nachteile an:
- 1. Erfolgt die Abtrennung unexakt, und es sind mehrere Extraktionen notwendig, um das Chlorid bis zum gewünschten Gehalt abzusenken.
- 2. Der Chemikalienaufwand ist relativ groß. Man benötigt große Mengen an Natriumhydroxyd oder Kaliumhydroxyd.
- 3. Diese großen Mengen an Lauge verursachen wieder große Mengen an alkalischen Rückständen, die wiederum neutralisiert und entsorgt werden müssen und die Ökologie belasten.
Das neue erfindungsgemäße Verfahren vermeidet diese
Nachteile. Es wurde überraschenderweise festgestellt,
daß man die genannten Amphotenside mit starken
Säuren unter Einhaltung eines bestimmten pH-Bereiches
praktisch quantitativ ausfällen kann. Dieser
Niederschlag kann abfiltriert, abzentrifugiert oder
abgepreßt werden. In der wässerigen Lösung befindet
sich das abzutrennende Chlorid.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Verringerung des
Chloridgehaltes der Amphotenside N-2-(Dodecyl-amino-
äthyl)-amino-äthyl-glycin und N-2-(Octylaminoäthyl)-
aminoäthyl-glycin ist demnach dadurch gekennzeichnet,
daß man das Amphotensid mit einer solchen Menge
an Schwefelsäure oder Salpetersäure mischt, daß sich
ein berechneter pH-Wert von 0 bis 1, vorzugsweise
0,15 bis 0,5, ergibt, und das ausgefallene Amphotensid
von der chloridhaltigen Lösung abtrennt.
Die Trennung des Amphotensids von der Mutterlauge
ist, wie schon erwähnt, praktisch quantitativ (es
bleiben weniger als 0,005% an Wirkstoff in der Mutterlauge
zurück). Diese geringen Reste können noch
mit Aktivkohle entfernt oder durch Zusatz von Fettsäureäthanolamid,
ausgefällt und abgetrennt werden,
um den Vorfluter nicht mit den Amphotensiden zu belasten.
Das mit dieser Verbindung ausgefällte Produkt
ist nicht mehr einsetzbar; die Fällung dient nur der
Reinigung des Abwassers.
Die Fällung des Amphotensids kann durch Zusatz von
Alkoholen mit C1 bis C4, vorzugsweise Äthanol, Isopropanol
und n-Propanol komplettiert werden. Dieser
Alkoholzusatz bringt eine komplettere Ausfällung des
Amphotensids als die wässerige Lösung allein. Der Alkohol
kann entweder von vornherein zugesetzt werden,
dann fällt das Amphotensid schon so vollständig wie
möglich aus. Er kann aber auch erst nach Abtrennung
des Amphotensids der wässerigen Lösung zugesetzt werden.
Dann fällt Amphotensid nach.
Gegenüber dem einleitend erwähnten Verfahren zur
Verringerung des Chloridgehaltes der genannten Amphotensiden
bietet das erfindungsgemäße Verfahren eine
Reihe von Vorteilen:
Die Trennung des Chlorides geht in einem Arbeitsschritt, daher ist die Reaktion rentabler durch kürzere Arbeitszeiten und größere Kapazitäten.
Die Trennung des Chlorides geht in einem Arbeitsschritt, daher ist die Reaktion rentabler durch kürzere Arbeitszeiten und größere Kapazitäten.
Der Chemikalienaufwand ist verhältnismäßig gering.
Das gefährliche Arbeiten mit konzentrierten Laugen
entfällt.
Die Belastung der Umwelt durch entfallende Ablaugen
ist minimal.
Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens gelingt
es, den Chloridgehalt einer 10%igen Amphotensidlösung
auf 0,03% Chlorid zu reduzieren.
Als starke Säure zur Fällung des Amphotensids wird
Schwefelsäure oder Salpetersäure umgesetzt. Eine Unterschreitung
des angegebenen unteren Grenzwertes
des pH-Bereiches - der pH-Wert wird aus der Protonenkonzentration
errechnet - erhöht wieder die Löslichkeit
des Amphotensids, weil der Stickstoff des Amphotensids
protonisiert wird.
Die nachfolgenden Beispiele sollen das erfindungsgemäßes
Verfahren näher erläutern:
300 g N-2-Dodecylaminoäthyl-
aminoäthylglycin 22,5%ig werden in 2,5 l 1%ige Schwefelsäure
eingerührt und 24 Stunden im Kühlschrank
stehengelassen. Protonenkonzentration 0,2 Äquivalente
per Liter, errechneter pH-Wert 0,7.
N-2-Dodecylaminoäthyl-aminoäthylglycin fällt aus.
Der Niederschlag wird abfiltriert.
Die Mutterlauge wird mit 0,5 g Marlamid versetzt
und nochmals über Nacht stehengelassen.
Nach Filtration wird im Filtrat auf Amphotensid geprüft.
Gehalt: 0,0001%.
500 g N-2-Octylaminoäthylaminoäthylglycin
werden in 3,0 l 2%ige Schwefelsäure eingerührt
und über Nacht bei 4°C stehengelassen. Protonenkonzentration
0,4 Äquivalente per Liter, errechneter
pH-Wert 0,4. Der Wirkstoff wird abfiltriert,
die Mutterlauge mit 5% Äthanol 96%ig versetzt. Nach
abermaligem Stehen über Nacht wird der Niederschlag
abfiltriert. Die Mutterlauge wird mit 50 g Aktivkohle
2 Stunden gerührt und danach nochmals filtriert.
Amphotensidgehalt im Filtrat: 0,0001%.
800 kg N-2-Dodecylaminoäthyl-aminoäthylglycin
20%ig werden in 4000 l 2%ige Schwefelsäure
bei 60°C gelöst und mit 400 l Isopropanol versetzt.
Protonenkonzentration 0,4 Äquivalente per
Liter, errechneter pH-Wert 0,4. Danach wird 24 Stunden
unter Rühren gekühlt. Danach läßt man den Niederschlag
absitzen und hebert die Oberphase (Amphotensidgehalt
0,005%) ab und läßt sie über einen Aktivkohleturm
in die Neutralisationsanlage und danach in
den Vorfluter. Der Rückstand wird über eine Filterpresse
abgepreßt.
Ausbeute: 320 kg N-2-Dodecylaminoäthyl-aminoäthylglycin
50%ig
Cl--Gehalt: 0,5%
Cl--Gehalt einer 10%igen Lösung: 0,1%
Cl--Gehalt einer 0,1%igen Lösung (in Desinfektionsmittelleitungen): 0,001%
Cl--Gehalt: 0,5%
Cl--Gehalt einer 10%igen Lösung: 0,1%
Cl--Gehalt einer 0,1%igen Lösung (in Desinfektionsmittelleitungen): 0,001%
Claims (4)
1. Verfahren zur Verringerung des Chloridgehaltes
der Amphotenside N-2-(Dodecylaminoäthyl)-amino-äthyl-
glycin
C₁₂H₂₅-NH-CH₂-CH₂-NH-CH₂-CH₂-NH-CH₂-COOHund
N-2-(Octylaminoäthyl)-aminoäthylglycinC₈H₁₇-NH-CH₂-
CH₂-NH-CH₂-CH₂-NH-CH₂-COOH,dadurch gekennzeichnet,
daß man das Amphotensid mit einer solchen Menge an
Schwefelsäure oder Salpetersäure mischt, daß sich
ein berechneter pH-Wert von 0 bis 1 ergibt und das
ausgefallene Amphotensid von der chloridhaltigen Lösung
abtrennt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man vor der Fällung oder dem Filtrat einen
Alkohol mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen zusetzt.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß sich ein berechneter pH-Wert von
0,15 bis 0,5 ergibt.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß man vor der Fällung oder dem Filtrat
Äthanol, Isopropanol oder n-Propanol zusetzt.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
AT9084A AT384019B (de) | 1984-01-13 | 1984-01-13 | Verfahren zur verringerung des chloridgehaltes von amphotensiden |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3500757A1 DE3500757A1 (de) | 1985-07-25 |
DE3500757C2 true DE3500757C2 (de) | 1988-02-04 |
Family
ID=3481247
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19853500757 Granted DE3500757A1 (de) | 1984-01-13 | 1985-01-11 | Verfahren zur verringerung des chloridgehaltes von amphotensiden |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
AT (1) | AT384019B (de) |
DE (1) | DE3500757A1 (de) |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1250831B (de) * | 1964-10-20 | 1967-09-28 | Th. Goldschmidt A.-G., Essen | Verfahren zur Gewinnung von gereinigten amphoteren oberflächenaktiven Verbindungen |
-
1984
- 1984-01-13 AT AT9084A patent/AT384019B/de not_active IP Right Cessation
-
1985
- 1985-01-11 DE DE19853500757 patent/DE3500757A1/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3500757A1 (de) | 1985-07-25 |
AT384019B (de) | 1987-09-25 |
ATA9084A (de) | 1987-02-15 |
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