DE3500318C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur kontinuierlichen
Herstellung einer Silanverbindung durch Disproportionierung
von Chlorsilanen in Gegenwart eines tertiären aliphatitischen
Amins als Chlorsilan-Disproportionierungskatalysator.
Ein derartiges Verfahren ist aus der US-PS 28 34 648 bekannt.
Dabei werden als Chlorsilan-Disproportionierungskatalysator
tertiäre aliphatische Amine eingesetzt, deren
Alkylgruppe 1 oder 2 Kohlenstoffatome enthält.
Es besteht ein zunehmender Bedarf an Dichlorsilan, Monochlorsilan
und Monosilan, da
diese Materialien als Rohmaterialien für hochreines Silicium
brauchbar sind, welches wiederum für Elemente von
Halbleitern oder Solarzellen benötigt wird. Es
wird insbesondere angestrebt, Dichlorsilan und Monosilan
auf effiziente Weise in großen Mengen herzustellen.
Bekanntermaßen kann Silan durch die Disproportionierungsreaktion
von SiHCl₃ in Gegenwart eines Katalysators erhalten
werden, und zwar gemäß den folgenden Gleichgewichtsreaktionen.
Es wurden tertiäre Amine als Katalysatoren für
die Disproportionierung von Chlorsilanen untersucht. Bekanntermaßen
bildet Trimethylamin eine Additionsverbindung mit
SiHCl₃ mit einem Verhältnis von 1 : 1. Diese Additionsverbindung
(NR₃H⁺SiCl₃-) ist eine feste, weiße Substanz
und in Chlorsilan unlöslich, was zur Bildung einer weißen
Trübung führt. Falls diese Substanz als Katalysator verwendet
wird, beobachtet man, daß in allen Teilen der Reaktionsapparatur
Agglomerierungen stattfinden, und zwar
selbst dann, wenn die Substanz durch ausreichendes Rühren
einförmig dispergiert ist. Das hat zur Folge, daß
verschiedene Schwierigkeiten beim Betrieb der Reaktionsvorrichtung
auftreten.
Die Erfinder haben ferner symmetrische, tertiäre Amine
eingesetzt, welche bisher noch nicht als Disproportionierungskatalysator
für Chlorsilan verwendet wurden. Dabei
wurde festgestellt, daß es sich dabei um ausgezeichnete
Katalysatoren handelt, mit denen bei einer tiefen Temperatur
und dennoch während kurzer Zeit eine hohe Umwandlung
erzielt wird. Die vorliegende Erfindung beruht
auf diesen Beobachtungen.
Es ist somit Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
für das eingangs erwähnte Verfahren einen Chlorsilan-Disproportionierungskatalysator
vorzuschlagen, der in der Lage ist, eine
hohe Umwandlung zu erreichen und es ermöglicht, die
Disproportionierungsreaktion bei einer Temperatur von
150°C oder darunter während einer kurzen Zeit durchzuführen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß der Chlorsilan-Disproportionierungskatalysator
ein tertiäres, aliphatisches Amin der
allgemeinen Formel
ist, wobei jedes R für eine aliphatische Kohlenwasserstoffgruppe
steht und die Summe der Kohlenstoffatome aller Reste,
12 bis 36 beträgt.
Genauer gesagt, liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe
zugrunde, in effizienter Weise eine Silanverbindung,
die weniger Chloratome enthält, aus einem hydrierten
Siliciumchlorid-Rohmaterial zu erhalten, das mehr Chloratome
enthält, und zwar gemäß den obigen Disproportionierungs-
Reaktionsgleichungen (1), (2) und (3).
Wenn man als Rohmaterial ein hydriertes Siliciumchlorid
in flüssiger Form, wie Trichlorsilan oder Dichlorsilan,
in ein Reaktionsgefäß durch dessen eine Öffnung einleitet
und die Reaktion bei einer Reaktionstemperatur von
30 bis 200°C unter einem Druck von 1 bis 30 at durchführt,
und zwar in einem Reaktionsturm vom Festbett-Typ,
der beispielsweise mit einem Anionenaustauscherharz, enthaltend
ein tertiäres Amin als Katalysator, gefüllt ist,
so kann man aus der anderen Öffnung des Reaktionsgefäßes
ein Reaktionsprodukt entnehmen, das zusammengesetzt ist
aus Monosilan, Monochlorsilan, Dichlorsilan, Trichlorsilan
und Siliciumtetrachlorid. Da jedoch die obenerwähnten
Reaktionsgleichungen (1), (2) und (3) für die
Disproportionierungsreaktion Gleichgewichtsreaktionen
darstellen, ist es nicht möglich, die Reaktion des
hydrierten Siliciumchlorids vollständig zu Ende zu führen,
und zwar selbst dann nicht, wenn die Reaktionszeit
verlängert wird. In der folgenden Tabelle sind beispielsweise
die Gleichgewichtszusammensetzungen an Monosilan,
Monochlorsilan, Dichlorsilan, Trichlorsilan und
Siliciumtetrachlorid aus der Disproportionierungsreaktion
bei einer Temperatur von 80°C aufgeführt. Die angegebenen
Werte gelten für den Gleichgewichtszustand der
Reaktion, wobei die Disproportionierungsreaktion durchgeführt
wurde unter Verwendung von Trichlorsilan und
Dichlorsilan als Ausgangsmaterialien.
Selbst wenn die Disproportionierungsreaktion bei Einsatz
von Trichlorsilan als Ausgangsmaterial den Gleichgewichtszustand
erreicht hat, sind Monosilan und Monochlorsilan
in dem Reaktionsprodukt nur mit 0,04 Mol-% bzw.
0,52 Mol-% enthalten. Diese Zahlenwerte indizieren eine
sehr kleine Reaktionsgeschwindigkeit für die Bildung
von Monosilan oder Monochlorsilan in einer Ein-Stufen-
Reaktion. Wenn man daher beispielsweise Monosilan unter
Verwendung von Trichlorsilan als Ausgangsmaterial herstellen
will, so wird das Reaktionsprodukt aus dem Reaktionsgefäß
der ersten Stufe in eine Destillationsvorrichtung
geleitet, um ein Gemisch abzutrennen, welches Monosilan,
Monchlorsilan und Dichlorsilan enthält, wobei
das Dichlorsilan die Hauptkomponente darstellt (Zusammensetzung
A). Ferner wird ein Gemisch von Trichlorsilan
und Siliciumtetrachlorid (Zusammensetzung B) erhalten.
Anschließend wird die Zusammensetzung A in das Reaktionsgefäß
der zweiten Stufe eingespeist. Da in dieser Stufe
die äquilibrierte Zusammensetzung aus der Disproportionierungsreaktion
10,2 Mol-% Monosilan enthält, wie aus
der Tabelle hervorgeht, kann das Monosilan durch Einspeisung
dieses Reaktionsprodukts in eine Destillierungsapparatur
abgetrennt und zurückgewonnen werden. Da jedoch die Reaktionsgeschwindigkeit
der Disproportionierungsreaktion
gering ist, müssen große Mengen an nichtreagierter Substanz
im Kreislauf geführt werden, was zur Folge hat,
daß für den Betrieb des Reaktionsgefäßes und des
Destillierturms nachteiligerweise sehr große Energiemengen
erforderlich sind.
Bekannte Katalysatoren,
wie N-Methyl-2-pyrrolidon, Methylimidazol,
Tetramethylharnstoff, Dimethylcyanamid, Tetramethylguanidin,
Trimethylsilylimidazol, Benzothiazol und N,N-
Dimethylacetamid, sind zwar
bei der Disproportionierungsreaktion der Silanverbindung
katalytisch wirksam. Es handelt sich dabei jedoch
um Feststoffe oder um solche, die bei Kontakt mit
einer Silanverbindung, wie Trichlorsilan oder Dichlorsilan,
zu pulvrigen Feststoffen werden, was zur Folge
hat, daß ihre Abtrennung von der Silanverbindung, die
bei der Disproportionierungsreaktion gebildet wird,
Schwierigkeiten bereitet. Derartige Katalysatoren sind
somit kaum brauchbar für die industrielle Massenproduktion.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden diese Nachteile
vermieden.
Eine
Silanverbindung, wie Monosilan, Monochlorsilan oder
Dichlorsilan, kann kontinuierlich hergestellt werden,
indem man ein hydriertes Siliciumchlorid als Rohmaterial
in einen Reaktionsturm, mit Destillierfunktion einspeist, die Disproportionierungsreaktion
in dem Reaktionsturm durchführt, um Monosilan,
Monochlorsilan oder Dichlorsilan mit einem niedrigeren
Siedepunkt durch den Destillationseffekt vom Kopf des
Reaktionsturms zu erhalten, ein Lösungsgemisch des Katalysators,
enthaltend Siliciumtetrachlorid und Trichlorsilan,
vom Boden des Reaktionsturms abzieht, danach die
Silanverbindung und den flüssigen Katalysator von dem
oben erwähnten Lösungsgemisch trennt und anschließend den
flüssigen Katalysator wieder in den Reaktionsturm zurückgeführt.
Das als Nebenprodukt
bei der Disproportionierungsreaktion anfallende Siliciumtetrachlorid kann wiederverwendet werden. Wie durch
die vorstehende Gleichung (4) gezeigt wurde, werden bei
der Bildung von 1 Mol SiH₄ durch die Disproportionierungsreaktion
3 Mol SiCl₄ als Nebenprodukt erhalten. Als
Gewicht ausgedrückt, werden 17 kg SiCl₄ pro 1 kg SiH₄
gebildet. Falls man SiH₄ in großen Mengen und zu geringen
Kosten erhalten will, so ist es erforderlich, daß
dieses Nebenprodukt SiCl₄ wiederverwendet wird.
Vorzugsweise wird daher das Verfahren, als intergriertes Verfahren geführt,
wobei man das als Nebenprodukt gebildete SiCl₄ wiederverwendet.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
umfaßt das Verfahren folgende Verfahrensstufen:
- (a) Einleiten des hydrierten Siliciumchlorids als
Ausgangsmaterial in einen Reaktionsturm mit Destillierfunktion,
der ein
Amin der folgenden allgemeinen
Formel als Disproportionierungskatalysator enthält:
wobei jedes R für eine aliphatische Kohlenwasserstoffgruppe steht und die Summe der Kohlenstoffatome aller Reste R 12 bis 36 beträgt; - (b) Gewinnung einer Silanverbindung, die mehr Wasserstoffatome enthält als das als Ausgangsmaterial eingesetzte, hydrierte Siliciumchlorid, am Kopf des Reaktionsturms; und
- (c) Abziehen eines Lösungsgemisches am Boden des Reaktionsturms, umfassend als Nebenprodukt eine Silanverbindung, die mehr als Chloratome enthält, und den Katalysator.
Synthese von Trichlorsilan kann durch Umsetzung
von metallischem Silicium mit metallurgischer Qualität,
Wasserstoff, Chlorwasserstoff und Siliciumtetrachlorid
in einem Trichlorsilan-Syntheseturm erfolgen. Die
nachfolgende Destillation der Silanmischung,
die Trichlorsilan enthält, wird in einem Trichlorsilan-
Destillierturm durchgeführt. Das abgetrennte Trichlorsilan wird
in einen Reaktionsturm mit Destillierfunktion eingeleitet, der das
Amin der obigen Formel enthält, wobei das Trichlorsilan der
Disproportionierung oder Rückverteilung unterworfen wird.
Anschließend wird das Reaktionsprodukt
in einen Silan-Destillierturm eingeleitet die Silanverbindung,
die mehr Wasserstoffatome enthält, als das
Ausgangs-Chlorsilan, wird am Kopf des Silan-
Destillierturms entnommen.
Im folgenden wird die Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsformen
in Verbindung mit den Zeichnungen erläutert;
es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer
Apparatur zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens;
Fig. 2 und 3 jeweils Fließdiagramme, anhand derer eine
bevorzugte Ausführungsform der Erfindung erläutert
wird.
Ein Chlorsilan bedeutet im Sinne der vorliegenden Erfindung
wenigstens eine Art, ausgewählt aus SiHCl₃, SiH₂Cl₂
und SiH₃Cl.
Der Chlorsilan-Disproportionierungskatalysator
ist ein tertiäres, mit aliphatischen Kohlenwasserstoffresten
substituiertes Amin der allgemeinen
Formel
wobei jedes R für eine aliphatische Kohlenwasserstoffgruppe
steht und die Summe der Kohlenstoffatome aller Reste R
12 bis 36 beträgt.
Industriell erhältliche, tertiäre Aminen der oben erwähnten Struktur
sind z. B. folgende: Tri-n-butylamin, Tri-n-pentylamin,
Tri-n-hexylamin, Tri-n-heptylamin, Tri-n-octylamin, Tri-
n-decylamin und Tri-n-dodecylamin. Unter diesen Aminen
sind Tri-n-butylamin und Tri-n-octylamin leicht erhältlich.
Es ist jedoch auch möglich, ein tertiäres Amin der folgenden
Formel einzusetzen
Der Grund für die Beschränkung der Summe der Kohlenstoffatome
in der aliphatischen Kohlenwasserstoffgruppe auf mindestens
12 ist folgender. Falls man ein tertiäres, mit
aliphatischem Kohlenwasserstoff substituiertes Amin mit
weniger als 12 Kohlenstoffatomen mit einer Silanverbindung,
wie Trichlorsilan, Dichlorsilan oder Siliciumtetrachlorid,
in Kontakt bringt, so neigt es dazu, sich
zu verfestigen, wenn auch die Substanz die katalytische
Funktion behält. Nach der Verfestigung ist jedoch die
Umsetzung in einem einförmigen Flüssigphasen-System
nicht mehr möglich, was dazu führt, daß die Geschwindigkeit
der Disproportionierungsreaktion sinkt, wie in den
späteren Beispielen noch erläutert wird.
Ferner weist ein erfindungsgemäß eingesetztes tertiäres Amin einen
höheren Siedepunkt auf als das Chlorsilan und ist darüber
hinaus bei Normaltemperatur vollständig in Chlorsilan
löslich. Man kann daher den Dampfdruck erniedrigen
und den Druck bei der Disproportionierungsreaktion verringern.
Unter dem Gesichtspunkt der Betriebssicherheit
treten daher vorteilhafterweise weniger Probleme auf.
Falls SiH₄ aus einem Chlorsilan unter Verwendung des erfindungsgemäß
eingesetzten Katalysators hergestellt werden soll, so
kann das Produkt leicht aus dem Reaktionssystem abgetrennt
werden. Zusätzlich hat der Katalysator
den Effekt, daß die Umwandlung unter Bildung von
SiH₂Cl₂ und SiH₄ aus einem Chlorsilan hoch ist und er
darüber hinaus eine hohe Reaktionsgeschwindigkeit gewährleistet.
Die vorteilhaftesten, tertiären Amine für die Zwecke der
vorliegenden Erfindung sind Tri-n-octylamin und Tri-n-
butylamin. Man kann als
Katalysator eines oder mehrere Arten der oben erwähnten
tertiären Amine einsetzen. Die zugesetzte Menge an Katalysator
unterliegt keinen speziellen Beschränkungen. Im
allgemeinen beträgt die Menge 2 bis 50 Mol-% oder, vorzugsweise,
5 bis 40 Mol-%, bezogen auf das Chlorsilan.
Die Reaktionstemperatur liegt im Bereich von Normaltemperatur
bis 300°C oder vorzugsweise von 20 bis 150°C,
insbesondere von 50 bis 100°C. Der Reaktionsdruck reicht
von 0 bis 39,2 bar Überdruck.
Erfindungsgemäß werden
die folgenden Effekte erreicht.
- (1) Der Katalysator gewährleistet im Vergleich mit dem herkömmlichen Katalysator eine Umwandlung, die näher an der Gleichgewichtsumwandlung liegt, und zwar bei einer Temperatur von unterhalb 150°C.
- (2) Die Gleichgewichtseinstellung der Umwandlung wird in einer kürzeren Zeitspanne erreicht, was eine hohe Disproportionierungsgeschwindigkeit bedeutet und wodurch die Größe der Reaktionsapparatur verringert werden kann.
- (3) Der Katalysator ist im Chlorsilan als dem Ausgangsmaterial vollständig löslich und hat einen Siedepunkt von 200°C und darüber. Er dient folglich im Sinne einer Verringerung des Dampfdrucks der Reaktionsflüssigkeit und trägt vorteilhafterweise zur Sicherheit des Betriebs bei.
- (4) Der Katalysator kann leicht von dem Reaktionsprodukt, wie SiH₂Cl₂ oder SiH₄, abgetrennt werden.
- (5) Da das Reaktionssystem als einförmiges, flüssiges Phasensystem vorliegt, besteht keine Notwendigkeit zu rühren oder andere Homogenisierungsoperationen vorzusehen. Der Transport und die Handhabung des Katalysators wird somit vorteilhafterweise vereinfacht.
Nachfolgend wird eine Ausführungsform der Erfindung
erläutert.
Der Reaktionsturm für die Durchführung des
Verfahrens ist eine Säule mit Böden oder ein
Füllkörperturm, der so ausgebildet ist, daß die Reaktion
und die Destillieroperationen gleichzeitig durchgeführt
werden können. Bei Verwendung eines Katalysators, der
zum Festwerden neigt, würde demgemäß die resultierende,
feste Substanz die Bodenkolonne oder die Füllkörpermaterialien
verstopfen und dadurch die Durchführung des
glatten und kontinuierlichen Betriebs unmöglich machen.
Als Reaktionsturm
mit Destillierfunktion kommt z. B.
eine Säule mit Böden in Betracht, deren Inneres durch
Siebböden oder Glockenböden aufgeteilt ist. Es kann sich
auch um eine Füllkörpersäule handeln, deren Inneres mit
Raschigringen, Pallringen oder anderen Füllkörpermaterialien
gefüllt ist. Der verwendete Reaktionsturm kann
eine beliebige Struktur haben, vorausgesetzt, daß er eine
Destillierfunktion aufweist. Besonders bevorzugt ist ein
Reaktionsturm mit einer großen Flüssigkeits-Rückhaltekapazität,
da die Disproportionierungsreaktion der Silanverbindung
in flüssiger Phase durchgeführt
wird.
Da bei dem eingesetzten Reaktionsturm die
Abtrennung durch Destillation des Reaktionsproduktes erfolgt,
welche gleichzeitig mit der Umsetzung durchgeführt
wird, ist die Temperatur am oberen Teil des Reaktionsturms
niedrig, während die Temperatur am Boden desselben
hoch wird. Auf diese Weise wird ein Temperaturgradient
innerhalb des Reaktionsturms geschaffen, und die
Reaktionstemperatur ist somit nicht konstant. Die Reaktion
wird jedoch im allgemeinen in einem Temperaturbereich
von Normaltemperatur bis 300°C durchgeführt. Unterhalb
Normaltemperatur ist die Reaktionsgeschwindigkeit
niedrig, und die Disproportionierungsreaktion läuft nicht
in wesentlichem Maße ab. Falls die Reaktionstemperatur
300°C übersteigt, besteht eine Tendenz, daß der Katalysator
sich thermisch zersetzt. Das ist unerwünscht. Darüber hinaus ist bei dem Reaktionssystem
zur Aufrechterhaltung der oben erwähnten Reaktionstemperatur
eine Druckbeaufschlagung erforderlich,
da die Umsetzung unter Siedebedingungen durchgeführt
werden soll. Die Druckbeaufschlagung wird durchgeführt in
einem Überdruckbereich von 0 bis 39,2 bar.
In dem Reaktionsturm
laufen die oben beschriebenen Disproportionierungsreaktionen
(1), (2) und (3) gleichzeitig ab. Dabei
bilden sich Monosilan, Monochlorsilan, Dichlorsilan,
Trichlorsilan und Siliciumtetrachlorid. Die Siedepunkte
dieser Reaktionsprodukte betragen -118°C, -30°C, 8°C,
32°C bzw. 56°C. Da der Reaktionsturm an sich eine Destillierfunktion
ausübt, kommt es ferner zu einer Konzentrationverteilung
von der Spitze des Turms aus gesehen in
der Reihenfolge Monosilan, Monochlorsilan, Dichlorsilan,
Trichlorsilan und Siliciumtetrachlorid. Da sowohl die
Umsetzung als auch die Abtrennung unter den gegebenen Verhältnissen
gleichzeitig innerhalb des gleichen Reaktionsturms
ablaufen, ist das erfindungsgemäße Verfahren mit
verschiedenen Vorteilen verbunden. Beispielsweise sind
die Reaktionsprodukte nicht der Beschränkung durch die
Gleichgewichtszusammensetzung unterworfen, wie sie in
der vorstehenden Tabelle angegeben wurde. Ferner wird eine
viel höhere Reaktionsgeschwindigkeit erzielt als bei
dem herkömmlichen Verfahren, und es besteht kein Erfordernis,
mehrere Einheiten von Reaktionstürmen und mehrere
Einheiten von Destilliertürmen zu kombinieren. Daher kann
die zur Abtrennung und Rückgewinnung erforderliche Energie
in beträchtlichem Maße reduziert werden.
Anhand von Fig. 2 wird im folgenden ein herkömmliches
Disproportionierungsverfahren erläutert, bei dem ein
Ionenaustauschharz eingesetzt wird.
In Fig. 2 ist mit 20 ein Trichlorsilan-Syntheseturm bezeichnet,
aus dem ein Produktglas 26, bestehend hauptsächlich
aus SiHCl₃ und SiCl₄, in einen anschließenden Destillierturm
21 eintritt. Die Hauptkomponenten des Gases
im oberen Teil des Destillierturms sind SiHCl₃ und SiH₂Cl₂,
welche weiter in nachfolgende Destilliertürme 22 eintreten.
Andererseits wird SiHCl₃ am Bodenbereich 31 des
Destillierturms 22 entnommen, anschließend in einen Disproportionierungsturm
24 eingeleitet, der mit einem Ionenaustauschharz
gefüllt ist, und einer Disproportionierung
unterworfen. Das disproportionierte Gemisch der
Silane tritt in den Destillierturm 21 ein, von dessen Bodenbereich
30 eine hochsiedende Substanz von SiCl₄ entnommen
und in den Trichlorsilan-Syntheseturm 20 zurückgeschickt
wird.
Andererseits wird SiH₂Cl₂ als Hauptkomponente am oberen
Teil des Destillierturms 22 in einen Disproportionierungsturm
25 eingeleitet, der mit einem Ionenaustauscherharz
gefüllt ist. Die darin disproportionierte Silanverbindung
wird nachfolgend in einen Silan-Destillierturm 23
eingespeist, von dessen oberem Teil 29 SiH₄ entnommen
wird. Eine am Bodenteil 32 des Destillierturms 23 erhaltene,
hochsiedende Komponente wird in den Destillierturm
22 zurückgeführt.
Bei dem herkömmlichen Disproportionierungsverfahren sind
somit zwei Eiheiten des Disproportionierungsturms und
drei Einheiten des Destillierturms erforderlich, wobei
die Gesamtzahl der Verfahrensstufen zur Durchführung der
Reaktion sechs beträgt, einschließlich die Synthese des
Trichlorsilans.
Im folgenden soll unter Bezugnahme auf Fig. 3 die erfindungsgemäße
Disproportionierungsreaktion erläutert werden.
In Fig. 3 ist mit 40 ein Trichlorsilan-Synthesegefäß bezeichnet,
in dem die erste Stufe der
Hydrierungsreaktion durchgeführt wird. Das Produktglas
44 enthält SiHCl₃ und SiCl₄ als Hauptkomponenten. Diese
werden in einen Destillierturm 41 geleitet, wo die zweite
Destillierstufe durchgeführt wird. Die Komponente am oberen
Teil des Destillierturms 41 ist hauptsächlich SiHCl₃.
Dieses wird in einen Reaktionsturm 43 eingeleitet, in dem
die dritte Stufe der Reaktion durchgeführt wird und in
dem das tertiäre Amin als Katalysator vorliegt. Vom oberen
Teil dieses Turms 43 wird ein Silangemisch 49 entnommen,
das hauptsächlich aus SiH₄ besteht. Dieses wird
einem Silan-Destillierturm 42 zugeleitet, in dem die
fünfte Destillierstufe durchgeführt wird. Aus diesem Turm
wird SiH₄ als Endprodukt entnommen, und zwar als die Komponente
am Kopf des Turms.
Andererseits wird die Komponente mit hohem Siedepunkt in
dem Silan-Destillierturm 42 in den Reaktions- und Destillierturm
43 zurückgeführt. Da die hochsiedende Komponente
in dem Reaktionsturm eine Mischung von Silanen mit SiHCl₃
und SiCl₄ als Hauptkomponenten sowie den Katalysator enthält,
wird diese hochsiedende Komponente in ein Destilliergefäß
52 eingeleitet, um darin die vierte Stufe der
Abtrennung durchzuführen, bei der das Gemisch der Silane
und der Katalysator voneinander getrennt werden. Der Katalysator
48 wird in den Reaktionsturm 43 zurückgeführt,
während die Mischung der Silane in den Destillierturm 41
zurückgeleitet wird. Das SiCl₄ wird in das Trichlorsilan-
Synthesegefäß 40 zurückgeführt.
Die vorliegende Erfindung kommt somit mit einer einzigen
Einheit des Reaktionsturms und mit zwei Einheiten des
Destillierturms aus. Die Gesamtzahl der Verfahrensstufen
kann fünf betragen, und zwar einschließlich das Trichlorsilan-
Synthesegefäß und den Verdampfer. Das erfindungsgemäße
Verfahren ist somit im Vergleich mit dem herkömmlichen
Verfahren vereinfacht.
Die Betriebsbedingungen bei den jeweiligen Verfahrensstufen
sind folgende: Die erste Verfahrensstufe wird durchgeführt
bei einer Betriebstemperatur von 400 bis 700°C
unter einem Druck im Bereich von 0 bis 29,4 bar Überdruck
(Ü). Die zweite Verfahrensstufe wird unter einem
Druck im Bereich von 0 bis 1,96 bar Ü durchgeführt. Die
dritte Verfahrensstufe wird bei einer Temperatur im Bereich
von 0 bis 300°C unter einem Druck im Bereich von 0
bis 30,2 bar durchgeführt. Die vierte Stufe wird bei
einer Temperatur im Bereich von 70 bis 200°C unter einem
Druck im Bereich von 0 bis 3,92 bar Ü durchgeführt. Die
fünfte Stufe wird bei einer Temperatur im Bereich von
-10 bis -40°C unter einem Druck im Bereich von 14,7 bis 39,2 bar
Ü durchgeführt. Die angegebenen Druck- und Temperaturbedingungen
sind jedoch auch in gewisser Weise
abhängig von der Reinheit des als Endprodukt erhaltenen
SiH₄.
Die nachfolgenden Beispiele zeigen, daß bei dem
Verfahren der vorliegenden Erfindung eine hohe Geschwindigkeit
der Disproportionierungsreaktion erzielt wird,
wodurch die im Kreislauf geführte Menge der nichtreagierten Substanzen
verringert werden kann. Das hat wiederum zur
Folge, daß die Dimensionierung des Destillierturms reduziert
werden kann und die Wirtschaflichkeit des Verfahrens
erhöht wird.
Die vorstehenden Erläuterungen beziehen sich auf ein Verfahren,
bei dem SiH₄ als Endprodukt gewonnen wird.
Falls
SiH₂Cl₂ als Endprodukt entnommen wird, beobachtet man
jedoch den gleichen vorteilhaften Effekt.
Es wird Trichlorsilan (SiHCl₃) verwendet. Dieses wird in
einen Autoklaven mit einer Kapazität von
500 ccm eingefüllt, der mit einem Heizmantel und einem
Rührer ausgerüstet ist. Die Disproportionierungsreaktion
wird unter hermetisch verschlossenen Bedingungen durchgeführt.
Dabei werden die Reaktionstemperatur, die Art
und Menge des Katalysators variiert, und zwar wie in der
folgenden Tabelle 1 angegeben. Die Menge an Chlorsilan
in der Gasphase wird quantitativ bestimmt durch zeitschrittweise
Gaschromatographie. Die Veränderungen in der
Menge an SiHCl₃ in der Gasphase sind ein Ausdruck für
das Umwandlungsverhältnis. Die folgende Tabelle 1 gibt
die Zeit an, bis die Konzentration an SiHCl₃ einen konstanten
Wert annimmt, sowie die Konzentration an SiHCl₃
zu diesem Zeitpunkt. Aus Tabelle 1 geht hervor, daß die
Umwandlungsgeschwindigkeit (d. h. die Disproportionierungsgeschwindigkeit)
um so größer ist, je kürzer die
Zeit ist, und die Umwandlung um so besser wird, je niedriger
die Konzentration an SiHCl₃ ist. In der folgenden
Tabelle 1 sind ferner die berechneten Werte der Gleichgewichtskonzentration
an SiHCl₃ als Bezug angegeben.
Unter den gleichen Bedingungen wie in Bezugsbeispiel 1 werden
Trimethylamin, Triethylamin und Tri-n-propylamin als Katalysator
verwendet. Die Disproportionierungsreaktion
wird bei Reaktionstemperaturen von 25°C, 50°C bzw. 100°C
durchgeführt. Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle
1 zusammengesetzt. Es sei bemerkt, daß der Rührer eingesetzt
wurde, um eine ausreichende Dispersion des Katalysators,
der als Feststoffsubstanz vorliegt, in der Reaktionsflüssigkeit
zu bewirken.
Anstelle von SiHCl₃, das als Ausgangsmaterial bei Bezugsbeispiel
1 verwendet wurde, wird nun SiH₂Cl₂ eingesetzt.
Die Disproportionierungsreaktion wird unter den in Tabelle 2
angegebenen Bedingungen durchgeführt. Dabei wird die
Konzentration an SiH₄ in der Gasphase durch Gaschromatographie
quantitativ bestimmt. Tabelle 2 gibt den Zeitpunkt
an, wenn die Konzentration an SiH₄ konstant wird,
sowie die Konzentration zu diesem Zeitpunkt. Ferner ist
in der folgenden Tabelle 2 die berechnete Gleichgewichtskonzentration
an SiH₄ als Bezug angegeben.
Unter den gleichen Bedingungen wie in dem obigen Bezugsbeispiel
2 werden Triethylamin und Tri-n-propylamin als
Katalysator verwendet. Die Disproportionierungsreaktion
wird jeweils bei Reaktionstemperaturen von 25°C, 50°C
und 100°C durchgeführt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2
aufgeführt. Wie im Falle des Vergleichsbeispiels 1 wurde
auch in diesem Fall ein Rührer verwendet.
Aus Tabelle 1 geht hervor, daß mit dem erfindungsgemäß eingesetzten Katalysator das
Gleichgewicht der Umwandlung sich in 150 min bzw. 8 min
bei den jeweiligen Reaktionstemperaturen von 25°C bzw.
100°C einstellt (Versuche Nr. 8 und 9). Im Gegensatz
dazu wird bei den Versuchen Nr. 20 und 22 im obigen
Vergleichsbeispiel 1 der Gleichgewichtszustand der Umwandlung
selbst nach 240 min bzw. 10 min noch nicht erreicht.
Dieser Unterschied führt zu einer unterschiedlichen
Produktionsmenge an SiH₂Cl₂, welche das Siebenfache
bzw. das 1,5fache ausmacht, falls man SiH₂Cl₂ aus
SiHCl₃ in Reaktionsgefäßen der gleichen Kapazität herstellt.
Dieses Ergebnis belegt die Überlegenheit des
erfindungsgemäß eingesetzten Katalysators.
Nachfolgend wird die Erfindung
anhand von Fig. 1 erläutert, in der eine Vorrichtung
für die praktische Durchführung des Verfahrens gezeigt
ist.
Ein hydriertes Siliciumchlorid, wie Trichlorsilan oder
Dichlorsilan, wird in den Kopf sowie in Zwischenstufen
des Reaktionsturms 1 über eine Rohmaterial-Speiseleitung
4 eingeleitet. Der Reaktionsturm 1 ist ein Destillierturm
aus Edelstahl mit einem Turmdruchmesser von 83 mm,
einer Höhe von 2000 mm und 18 Stufenböden. Jeder Boden
ist ein Siebboden mit 37 Perforierungen, von denen jede
einen Durchmesser von 1,5 mm hat. Am Kopf des Reaktionsturms
1 ist ein Kühler 3 aus Edelstahl vorgesehen, der
gekühlt werden kann, indem man Kühlwasser durch den Mantel
leitet. Ferner ist am Boden des Reaktionsturms 1 ein
Wiedererhitzer 2 vorgesehen, der eine Heizeinheit mit
einer maximalen Ausgangsleistung von 4 KW umfaßt.
Im Reaktionsturm 1 laufen die Disproportionierungsreaktion
und die Trennung von Reaktionsprodukt und Katalysator
durch Destillation gleichzeitig nebeneinander ab. Dabei
bewegt sich ein Gas, das einen hohen Anteil an
niedrigsiedenden Komponenten aufweist, welche durch die
Disproportionierungsreaktion gebildet wurden, nach aufwärts
in den Kühler 3, wo es gekühlt wird, um auf diese
Weise diejenigen hochsiedenden Komponenten zu kondensieren,
die das Gas begleiten. Anschließend werden diese
hochsiedenden Komponenten in dem Edelstahlkühler 6 weiter
kondensiert, der mit flüssigem Stickstoff vorgekühlt wurde.
Die niedrigsiedenden Komponenten werden in einem Sammeltank
7 in Form einer Flüssigkeit isoliert.
Andererseits bewegen sich diejenigen hochsiedenden Komponenten,
wie Trichlorsilan und Siliciumtetrachlorid,
welche bei der Disproportionierungsreaktion gebildet wurden,
auf den Boden des Reaktionsturms zu und werden in
einen Verdampfungstank 9 zusammen mit dem Katalysator abgelassen.
Der Flüssigkeitsspiegel wird durch den Wiedererhitzer
2 eingestellt. Der Verdampfungstank 9 ist ein
Edelstahlgefäß mit einer Kapazität von 3 l, das mit einem
Rührer ausgerüstet ist und mit einem Heizmantel versehen
ist. In diesem Verdampfertank wird erhitztes Öl als Heizmedium
im Kreislauf geführt, um den Katalysator zu erhitzen.
Der Verdampfungsdruck 9 wird mit einer Temperatur betrieben,
die höher ist als der Siedepunkt des bei der
Disproportionierungsreaktion gebildeten Siliciumtetrachlorids,
jedoch niedriger liegt als die des tertiären,
mit aliphatischem Kohlenwasserstoff substituierten Amins,
welches den Katalysator darstellt. Auf diese Weise werden
das aus dem Wiedererhitzer 2 abgelassene Trichlorsilan
und Siliciumtetrachlorid verdampft und in einem
Kühler 11 gesammelt, der zuvor mit Methanol und Trockeneis
gekühlt wurde. Schließlich gelangen die kondensierten
Produkte in einen Vorratstank 12. Das in dem Verdampfertank
9 nach der Verdampfung zurückbleibende, tertiäre,
mit aliphatischem Kohlenwasserstoff substituierte
Amin wird mittels einer Pumpe 10 entnommen und zum Kopfteil
des Reaktionsturms 1 zurückgeführt.
In den folgenden Beispielen
bedeuten "%" "Mol-%", falls nicht
anders angegeben.
Gemäß Fig. 1 werden zunächst 2 l Tri-n-octylamin als Katalysator
in das Verdampfungsgefäß 9 eingefüllt. Anschließend
wird das als Heizmedium in dem Mantel des Verdampfungsgefäßes
9 vorgesehene Öl aufgeheizt und die Temperatur
des flüssigen Katalysators bei 100°C gehalten.
Andererseits wird der Kühler 3, der am Kopf des Reaktionsturms
vorgesehen ist, gekühlt, indem man Salzwasser
hindurchleitet. Die Temperatur wird bei -8°C gehalten.
Der Wiedererhitzer 2 am Boden des Reaktionsgefäßes wird
anschließend mittels eines elektrischen Heizers erhitzt,
und zwar während man in das Reaktionsgefäß 1 Trichlorsilan
mit einer Einspeiserate von 2,0 kg/h durch die Rohmaterial-
Speiseleitung 4 einspeist und während man das
Tri-n-octylamin in dem Verdampfungsgefäß 9 mit einer Einspeisungsrate
von 530 g/h mittels der Katalysator-
Zirkulierpumpe 10 einspeist. Der Innendruck des Reaktionsturms
wird mittels eines Justierventils 5 in der
Weise eingestellt, daß er bei 8,83 bar Ü gehalten wird.
Der Flüssigkeitspegel des Wiederverdampfers 2 wird mittels
eines Justierventils 8 ebenfalls konstant gehalten.
Der Reaktionsbetrieb wird kontinuierlich 20 h durchgeführt.
Dabei wird die Temperatur am Kopfteil des Reaktionsturms
1 bei 55°C gehalten und die Temperatur des
Wiedererhitzers 2 am Bodenteil des Reaktionsturms wird
bei 148°C gehalten. Dabei wird ein Gasgemisch, bestehend
aus 85% Monosilan, 8,5% Monochlorsilan und 6,5% Dichlorsilan
am Kopf des Turms mit einer Rate von 80 g/h erhalten.
Das aus dem Verdampfungsgefäß 9 verdampfte Chlorsilan
wird ferner in dem Kühler 11 gekühlt, um es auf
diese Weise im Tank 12 mit einer Rate von 1,92 kg/h zurückzugewinnen.
Aus der Analyse der zurückgewonnenen
Flüssigkeit mittels Gaschromatographie ergibt sich, daß
die Zusammensetzung des flüssigen Gemisches aus 55%
Trichlorsilan und 45% Siliciumtetrachlorid besteht.
Das Verfahren von Beispiel 1 wird wiederholt. Der
Kühler 3 am Kopf des Reaktionsturms wird jedoch gekühlt,
indem man Kühlwasser von 25°C durchleitet, und der Innendruck
des Reaktionsturms 1 wird bei 5,88 bar Ü gehalten.
Die Temperatur am Kopfteil des Reaktionsturms 1 wird bei
82°C gehalten, während die Temperatur des Wiedererhitzers
am Boden des Reaktionsturms bei 141°C gehalten wird.
Vom Kopf des Turms erhält man ein flüssiges Gemisch, bestehend
aus 12% Monochlorsilan, 73% Dichlorsilan und 15%
Trichlorsilan, mit einer Rate von 530 g/h. Ferner wird
durch Verdampfung des Chlorsilans in dem Verdampfungsgefäß
9 und kontinuierliche Rückgewinnung mittels des
Kühlers 11 im Vorratstank 12 ein flüssiges Gemisch erhalten,
welches aus 48% Trichlorsilan und 52% Siliciumtetrachlorid
besteht. Dieses Gemisch wird mit einer Rate von
1470 g/h erhalten.
Das Verfahren von Beispiel 1 wird wiederholt. Dabei wird
jedoch das als
Katalysator verwendete Tri-n-butylamin
in den Reaktionsturm 1 aus dem Verdampfungsgefäß
9 mittels der Zirkulierpumpe 10 mit einer Rate von
278 g/h im Kreislauf zurückgeführt. Aus dem Kopf des
Turms erhält man ein flüssiges Gemisch, bestehend aus
81% Monosilan, 11,3% Monochlorsilan und 7,7% Dichlorsilan,
mit einer Rate von 77 g/h. Durch Verdampfung des
Chlorsilans aus dem Verdampfungsgefäß 9 und Rückgewinnung
mittels des Kühlers 10 in dem Tank 12 erhält man ein
flüssiges Gemisch, bestehend aus 61% Trichlorsilan und
39% Siliciumtetrachlorid, mit einer Rate von 1,92 g/h.
Dieses Beispiel betrifft
die Herstellung von
Monosilan durch Kombination einer Verfahrensstufe
der Synthese von Trichlorsilan unter Verwendung von Silicium
von metallurgischer Qualtiät, Chlorwasserstoff,
Wasserstoff und Siliciumtetrachlorid
mit dem
Verfahren gemäß Beispiel 1. Gemäß dem in Fig. 3
gezeigten Fließschema wird das Experiment zur Herstellung
von Monosilan durchgeführt. Als Trichlorsilan-Syntheseofen
40 wird ein Reaktionsgefäß mit einer
Innenkapazität von 20 l verwendet. Dieses wird unter einem
Druck von 1,96 bar Ü und bei einer Temperatur von
600°C betrieben. Bei dieser Verfahrensstufe beträgt das
Umwandlungsverhältnis an Trichlorsilan 30%. Die Betriebsbedingungen
für den Reaktions- und Destillierturm 43 und
den Verdampfer 52 sind die gleichen wie in Beispiel 1.
In diesem Experiment beträgt der Verbrauch des als Rohmaterial
eingesetzten Siliciums von metallurgischer Qualität
etwa 65 g/h, wobei 68 g/h Monosilan erhalten werden.
In der folgenden Tabelle 3 sind die gemessenen Ergebnisse
aufgeführt, die hinsichtlich des Materialverbrauchs
der einzelnen Substanzen im Zusammenhang mit dem Destillationsturm
41 für das Silangemisch festgestellt
wurden. Anhand dieser Werte soll einer der Effekte der
vorliegenden Erfindung dargestellt werden. Zu Vergleichszwecken
wurde eine auf herkömmliche Weise betriebene
Herstellung von Monosilan unter Verwendung eines
Ionenaustauscherharzes unter den gleichen Bedingungen
untersucht, wie sie vorstehend für die Monosilan-Herstellung
erwähnt wurden. Die Temperatur des Ionenaustauscherharz-
Bettes beträgt 60°C. In der folgenden Tabelle 3
ist ferner der Materialdurchsatz beim Destillationsturm
26 für das Silangemisch angegeben.
Aus der Tabelle wird deutlich, daß bei der erfindungsgemäßen
Durchführung die Abfallmenge in dem Destillationsturm
etwa 8 kg/h beträgt. Das ist um mindestens 50% weniger
als die 14 kg/h des Vergleichsbeispiels.
Claims (1)
- Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung einer Silanverbindung durch Disproportionierung von Chlorsilanen in Gegenwart eines tertiären aliphatischen Amins als Chlorsilan-Disproportionierungskatalysator, dadurch gekennzeichnet, daß das Amin der allgemeinen Formel entspricht, wobei jedes R für eine aliphatische Kohlenwasserstoffgruppe steht und die Summe der Kohlenstoffatome aller Reste R 12 bis 36 beträgt.
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