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Abstract

Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Formel (H)xSi(Cl)y (I),wobei x für 2, 3 oder 4 und
y für 0, 1 oder 2 steht und
x + y = 4 ist,
durch Disproportionierung eines Hydrochlorsilans der Formel (H)aSi(Cl)b (II),wobei a für 1, 2 oder 3 und
b für 1, 2 oder 3 steht und
a + b = 4 und
b > y ist,
oder einer Mischung dieser Hydrochlorsilane in Gegenwart eines Katalysators, dadurch gekennzeichnet, dass der Katalysator in Form monodisperser, kugelförmiger Katalysatorpartikel eingesetzt wird.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Silanen oder Hydrochlorsilanen durch Disproportionierung von höher chlorierten Hydrochlorsilanen oder Hydrochlorsilangemischen in Gegenwart eines Katalysators, sowie ein Verfahren zur Herstellung von Reinst-Silicium.
  • SiH4 ist ein hervorragend geeignetes Ausgangsmaterial, aus dem, gegebenenfalls nach weiterer Reinigung, durch thermische Zersetzung sehr reines Silicium in Halbleiterqualität abgeschieden werden kann. Der Bedarf an Reinst-Silicium wächst stark und damit der Bedarf an reinem Silan, dessen hervorragende Eignung zur Reinst-Silicium-Erzeugung immer mehr erkannt und genutzt wird.
  • Die Herstellung von Silan aus Trichlorsilan durch Disproportionierung ist wirtschaftlich besonders vorteilhaft.
  • Die Herstellung von Dichlorsilan und Silan aus Hydrochlorsilanen durch Disproportionierung verläuft im Wesentlichen nach den Brutto-Gleichungen SiHCl3 → SiCl4 + SiH2Cl2 (1a) 2 SiH2 Cl2 → SiCl4 + SiH4 (1b) 4 SiHCl3 → 3 SiCl4 + SiH4 (2)
  • Um die Silan-Erzeugung auf diesem Weg auch bei tiefen Temperaturen schnell und ohne Bildung von Zersetzungsprodukten durchführen zu können, ist die Anwesenheit von Katalysatoren hilfreich. Besonders bewährt haben sich basische Katalysatoren, darunter sind Amine und Amin-Derivate, z. B. Salze der Amine, Säureamide, Nitrile, N-haltige Heterocyclen und andere Stickstoff enthaltende Stoffe hervorzuheben.
  • Bekannt ist es, dass Amine, speziell tertiäre Amine und ihre Hydrochloride und quartäre Ammoniumchloride, sowohl in flüssiger ( DE 3 500 318 A1 ) als auch in fester Form, z. B. an feste Träger gebunden ( DE 3 311 650 C2 ), als Katalysatoren die Disproportionierung des Trichlorsilans in wirtschaftlich vorteilhafter Weise beschleunigen. An feste Träger gebundene Amine werden vorzugsweise deshalb eingesetzt, weil damit der Katalysator auf sehr einfache Weise abgetrennt und der Eintrag von verunreinigenden Ammen in die reagierende gasförmig-flüssige Silan-Chlorsilan-Phase vermieden werden kann.
  • Aus diesen Gründen und der damit verbundenen einfacheren Verfahrensführung werden im technischen Einsatz nur feste, geformte Amine, entweder an Trägern fixiert oder in vernetzte Polymere inkorporiert, als Katalysatoren eingesetzt. Aus „Ullmanns Encyklopädie der technischen Chemie", 4. Aufl., Bd. 13, 1974, S. 301 bis 303, sind verschiedene Verfahren zur Herstellung derartiger Katalysatoren bekannt.
  • In der Regel wird die Disproportionierung von Trichlorsilan in mehreren Schritten, beispielsweise in zwei Schritten durchgeführt. Es ist jedoch bereits beschrieben worden, die Disproportionierung in einem Schrift nach dem Prinzip der Reaktivdestillation ablaufen zu lassen. Die Reaktivdestillation ist durch Kombination von Reaktion und destillativer Trennung in einem Apparat, insbesondere einer Kolonne, gekennzeichnet. Durch die fortlaufende destillative Entfernung der jeweils leichtest siedenden Komponente in jedem Raumelement wird stets ein optimales Gefälle zwischen Gleichgewichtszustand und tatsächlichem Gehalt an leichter siedenden Komponenten bzw. leichtest siedender Komponente aufrecht erhalten, so dass eine maximale Reaktionsgeschwindigkeit resultiert ( DE 198 60 146 A1 ).
  • Die Vorteile der Reaktivrektifikation lassen sich insbesondere durch die Verknüpfung mit der Katalyse an Feststoffen nutzen. Dies wird dadurch erreicht, dass die Disproportionierung von Trichlorsilan zu Siliciumtetrachlorid und Silan in einer Kolonne ausgeführt wird, deren den Stoffaustausch ermöglichende Füllungen (Füllkörper, Einbauten, etc.) mit den katalytisch wirksamen Feststoffen verbunden sind.
  • Durch die Fixierung des festen Katalysators im Reaktionsapparat ist es, wie für alle Reaktionen, die in einem unbewegten Katalysatorbett durchgeführt werden, nötig, dass eine hohe Durchströmbarkeit des Katalysators und eine optimale Verteilung der Reaktanden gewährleistet ist. Bei der Disproportionierung von Chlorsilanen in einem Verfahren, das das Prinzip der Reaktivreaktion nutzt, ist es zudem von großer Bedeutung, dass keine hohen Druckverluste in der Reaktivrektifikationskolonne auftreten.
  • Es bestand also die Aufgabe, ein Verfahren zur Herstellung von Silan, Monochlorsilan und/oder Dichlorsilan durch Disproportionierung von Hydrochlorsilanen in Gegenwart eines Katalysators anzugeben, wobei sich der Katalysator durch hohe Katalyse-Aktivität, vorteilhaftes fluiddynamisches Verhalten, wie z. B. einen geringen Widerstand gegen Durchströmen mit Flüssigkeiten und/oder Gasen, und eine hohe Reinheit auszeichnet. Unter hoher Reinheit wird dabei verstanden, dass keine Verunreinigungen an die umzusetzenden Hydrochlorsilane bzw. das Produkt abgegeben werden.
  • Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Formel (H)xSi(Cl)y (I),wobei x für 2, 3 oder 4 und
    y für 0, 1 oder 2 steht und
    x + y = 4 ist,
    durch Disproportionierung eines Hydrochlorsilans der Formel (H)aSi(Cl)b (II),wobei a für 1, 2 oder 3 und
    b für 1, 2 oder 3 steht und
    a + b = 4 und
    b > y ist,
    oder einer Mischung dieser Hydrochlorsilane in Gegenwart eines Katalysators, dadurch gekennzeichnet, dass der Katalysator in Form monodisperser Katalysatorpartikel eingesetzt wird.
  • Erfindungsgemäß werden also Hydrochlorsilane mit einer geringeren Anzahl an Chlorsubstituenten oder Silan ausgehend von höher chlorierten Hydrochlorsilanen erhalten, wobei bedingt durch die Natur der Disproportionierungsreaktion auch immer ein höherchloriertes Koppelprodukt anfällt, das jedoch als Edukt definiert werden kann und in diesem Sinne zu den gewünschten Produkten abreagiert.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich insbesondere durch eine sehr hohe Geschwindigkeit der Disproportionierung der Hydrochlorsilane, d. h. durch eine hohe Raum-Zeit-Ausbeute aus. Darüber hinaus ist auch eine erhöhte Reinheit von Kopf- und Sumpfprodukt und eine hohe Konstanz der Raum-Zeit-Ausbeute festzustellen.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren kann diskontinuierlich oder kontinuierlich durchgeführt werden. Bevorzugt ist eine kontinuierliche Reaktionsführung.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich besonders vorteilhaft zur Herstellung von Silan durch Disproportionierung von Trichlorsilan, Dichlorsilan oder deren Gemisch, bevorzugt von Trichlorsilan.
  • Es ist beispielsweise aber auch möglich Dichlorsilan durch Disproportionierung von Trichlorsilan zu erhalten.
  • Trichlorsilan und Dichlorsilan können dabei entweder als reine Stoffe oder als Gemische untereinander oder auch als Gemische mit Siliciumtetrachlorid und/oder Monochlorsilan eingesetzt werden.
  • Bevorzugt wird das erfindungsgemäße Disproportionierungs-Verfahren nach dem Prinzip der Reaktivdestillation durchgeführt.
  • Erfindungsgemäß wird die Disproportionierung der Hydrochlorsilane in Gegenwart monodisperser Katalysatorpartikel durchgeführt. Darunter werden kugelförmige Katalysatorpartikel mit extrem enger, einheitlicher Partikeldurchmesserverteilung verstanden.
  • Monodisperse Katalysatorpartikel im Sinne der vorliegenden Erfindung zeichnen sich durch eine enge Partikelgrößenverteilung aus, wobei mindestens 90% der Partikel einen Partikeldurchmesser aufweisen, der maximal ±8% vom mittleren Partikeldurchmesser abweicht.
  • Der mittlere Partikeldurchmesser wird dabei mittels Bildanalyse ermittelt. Dabei wird eine photographische Aufnahme der Partikel (on-line aus der an einer Kamera vorbeiströmenden Partikelsuspension oder off-line aus einer dem Produkt entnommenen Probe) mit einem kommerziellen elektronischen Bildanalysensystem untersucht und die tatsächlichen Partikeldurchmesser der sphärischen Teilchen als Histogramm in Durchmesserklassen dargestellt. Aus diesem werden mittlerer Durchmesser und Streubreite abgelesen. Der Prozentwert der Teilchen, die in den Größenbereich des mittleren Durchmessers ±8% fallen, wird definitionsgemäß als Monodispersitätsgrad bezeichnet.
  • Setzt man einen Katalysator mit einem mittleren Partikeldurchmesser von 0,4 mm ein, so fallen mindestens 90% der Partikel in den Größenbereich 0,38 bis 0,44 mm, während nur in Summe 10% der Partikel kleiner als 0,38 und größer als 0,44 mm sind.
  • Demgegenüber weisen heterodisperse Katalysatoren Katalysatorpartikel mit einem weiteren Partikelgrößenbereich auf. Beispielsweise können bei diesen Katalysatoren trotz eines mittleren Partikeldurchmessers von ca. 0,47 mm 90% aller Partikel in den Größenbereich von 0,3 bis 1,3 mm fallen und in Summe 10% der Partikel diesen Größenbereich sogar noch unter- bzw. überschreiten.
  • Bevorzugt werden monodisperse Katalysatorpartikel mit einem mittleren Partikeldurchmesser von 0,3 bis 0,8 mm, besonders bevorzugt von 0,3 bis 0,5 mm eingesetzt.
  • Geeignete katalytisch wirksame Feststoffe sind bekannt und beispielsweise in der DE-A-2 507 864 beschrieben. Es sind beispielsweise solche Feststoffe geeignet, die an einem Gerüst aus Polystyrol, vernetzt mit Divinylbenzol, Amino- oder Alkylenamino-Gruppen tragen. Als Amino- oder Alkylenamino-Gruppen seien beispielsweise genannt: Dimethylamino-, Diethylamino-, Ethylmethylamino-, Di-n-propylamino-, Di-iso-propylamino-, Di-2-chlorethylamino-, Di-2-chlorpropylamino-Gruppen bzw. die entsprechend substituierten Alkylenamino-Gruppen und die jeweiligen Hydrochloride oder aber die durch Methylierung, Ethylierung, Propylierung, Butylierung, Hydroxyethylierung oder Benzylierung daraus gebildeten Trialkylammonium-Gruppen mit Chlorid als Gegenion. Selbstverständlich können im Fall quartärer Ammoniumsalze oder protonierter Ammoniumsalze auch katalytisch wirksame Feststoffe mit anderen Anionen, z. B. Hydroxid, Sulfat, Hydrogensulfat, Bicarbonat u. a. in das erfindungsgemäße Verfahren eingeführt werden, eine Umwandlung in die Chloridform ist unter den Reaktionsbedingungen mit der Zeit aber unvermeidbar, was auch für organische Hydroxygruppen gilt. Bevorzugt sind demnach solche Ammoniumsalze, die Chlorid als Gegenion enthalten.
  • Als katalytisch wirksame Feststoffe sind beispielsweise auch Feststoffe geeignet, die aus einem Polyacrylsäure-Gerüst, speziell einem Polyacrylamid-Gerüst bestehen, das z. B. über eine Alkylgruppe Trialkylbenzylammonium gebunden hat.
  • Eine andere für das erfindungsgemäße Verfahren geeignete Gruppe katalytisch wirksamer Feststoffe sind beispielsweise solche, die an einem Polystyrol-Gerüst, vernetzt mit Divinylbenzol, Sulfonat-Gruppen angebunden haben, denen als Kationen tertiäre oder quartäre Ammoniumgruppen gegenüberstehen.
  • Im Regelfall sind makroporöse oder mesoporöse Austauscherharze besser als Gelharze geeignet.
  • Bevorzugt werden monodisperse Katalysatorpartikel eingesetzt, deren Matrix aus einem Divinylbenzol-vernetzten Polystyrol-Gerüst besteht, an das Dialkylaminomethylen-Gruppen, insbesondere Dimethylaminomethylen- oder Diethylaminomethylen-Gruppen gebunden sind.
  • Bevorzugt wird das erfindungsgemäße Verfahren bei Temperaturen von 30 bis 180°C, besonders bevorzugt von 50 bis 110°C durchgeführt.
  • Vorzugsweise wird bei einem Druck von 1 bis 50 bar, besonders bevorzugt von 1 bis 10 bar gearbeitet.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren kann beispielsweise eingesetzt werden in Prozessen zur Herstellung von Dichlorsilan und Silan und als Teilschritt von Prozessen zur Herstellung von Reinst-Silicium aus Silan.
  • Demnach betrifft die Erfindung auch ein Verfahren zur Herstellung von Reinst-Silicium ausgehend von Silan, das nach dem oben beschriebenen Verfahren erhalten wird.
  • Bevorzugt wird das erfindungsgemäße Verfahren in ein Gesamtverfahren zur Herstellung von Silan und/oder Reinst-Silicium integriert.
  • Besonders bevorzugt wird das erfindungsgemäße Verfahren in ein Verfahren zur Herstellung von Silan und/oder Reinst-Silicium integriert, das aus folgenden Schritten besteht:
    • 1. Trichlorsilan-Synthese aus Silicium, Siliciumtetrachlorid, Wasserstoff und ggf. einer weiteren Chlorquelle in einem Wirbelschicht-Reaktor unter Druck mit anschließender destillativer Isolierung des erzeugten Trichlorsilans und Rückführung des nicht umgesetzten Siliciumtetrachlorids und gewünschtenfalls des nicht umgesetzten Wasserstoffs.
    • 2. Disproportionierung des Trichlorsilans zu Silan und Siliciumtetrachlorid über die Zwischenstufen Dichlorsilan und Monochlorsilan nach dem erfindungsgemäßen Verfahren an basischen Katalysatoren, vorzugsweise Amingruppen enthaltenden Katalysatoren, in apparativ zweistufiger oder einstufiger Ausführung und Rückführung des erzeugten, als Schwersieder anfallenden Siliciumtetrachlorids in die erste Verfahrensstufe.
    • 3. Verwendung des Silans in der im vorangehenden Schritt anfallenden Reinheit oder Reinigung des Silans auf die vom weiteren Verwendungszweck geforderte Reinheit, vorzugsweise durch Destillation, besonders bevorzugt durch Destillation unter Druck. Und gegebenenfalls
    • 4. thermische Zersetzung des Silans zu Reinst-Silicium, üblicherweise oberhalb 500°C.
  • Neben der thermischen Zersetzung an elektrisch beheizten Reinst-Silicium-Stäben ist dazu die thermische Zersetzung in einem Wirbelbett aus Reinst-Silicium-Partikeln geeignet, besonders wenn die Herstellung von solar grade Reinst-Silicium angestrebt ist. Zu diesem Zweck kann das Silan mit Wasserstoff und/oder mit Inertgasen im Mol-Verhältnis 1:0 bis 1:10 gemischt werden.
  • Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele weiter erläutert, wobei die Beispiele die Erfindung nur illustrieren und nicht einschränkend zu verstehen sind.
  • Beispiele:
  • In den folgenden Beispielen wird zur Berechnung des Druckverlusts die Druckverlustformel nach ERGUN für monodisperse Kugelschüttungen und die Korrektur von BRAUER (beide zu finden in: M. Stieß, Mechanische Verfahrenstechnik, Band 2, S. 68, Springer-Verlag Berlin/Heidelberg, 1994) für Kugelschüttungen aus uneinheitlichen Teilchen angewendet: Rechnerischer Unterschied zwischen mono- und heterodispersem Typ: Abschätzung nach ERGUN (monodispers) bzw. ERGUN/BRAUER (heterodispers)
    Figure 00110001
    • Unterschied: Berücksichtigung des geringeren Zwischenkornvolumens bei heterodispersen Kugelschüttungen führt zu Druckverlustanstieg bei gleichem mittleren Partikeldurchmesser.
  • Beispiel 1:
  • Ein Bett aus monodispersem Ionentauscher wird bei 80°C von flüssigem Trichlorsilan durchströmt. Das Bett hat einen Durchmesser von 2 cm und eine Länge von 10 cm, der monodisperse Ionentauscher besteht aus Kugeln eines mittleren Partikeldurchmessers von 0,4 mm. Die Menge an zugeführtem Trichlorsilan beträgt 1,13 × 102 m3/h (entsprechend einer Leerrohrgeschwindigkeit von 0,01 m/s).
  • Unter der Annahme, dass der monodisperse Katalysator in einer dichtesten Kugelpackung vorliegt, ergibt sich ein Zwischenkornvolumen von 26%. Die Fluiddichte für Trichlorsilan beträgt 1198 kg/m3, die dyn. Viskosität 2,52 × 104 Pa s (Ind. Eng. Chem. Res. 1988, 27, 1600–1606). Mit den gegebenen Werten ergibt sich aus der Druckverlustformel nach ERGUN ein Druckverlust von 14712 Pa.
  • Beispiel 2 (Vergleichsbeispiel):
  • Ein Bett aus heterodispersem Ionentauscher wird bei 80°C von flüssigem Trichlorsilan durchströmt. Das Bett hat einen Durchmesser von 2 cm und eine Länge von 10 cm, der Ionentauscher besteht aus Kugeln eines mittleren Partikeldurchmessers von 0,4 mm, die jedoch in einem weiten Größenbereich zwischen 0,1 und 1,25 mm verteilt vorliegen. Die Menge an zugeführtem Trichlorsilan beträgt 1,13 × 10–2 m3/h (entsprechend einer Leerrohrgeschwindigkeit von 0,01 m/s).
  • Es wird angenommen, dass der heterodisperse Katalysator ein Zwischenkornvolumen von 10% (die Zwischenräume werden in hohem Maße von kleinen Partikeln aufgefüllt) aufweist. Die Fluiddichte für Trichlorsilan beträgt 1198 kg/m3, die dyn. Viskosität 2,52 × 10–4 Pa s (Ind. Eng. Chem. Res. 1988, 27, 1600–1606). Mit den gegebenen Werten ergibt sich aus der Druckverlustformel nach ERGUN mit der Korrektur von BRAUER für uneinheitliche Teilchen ein Druckverlust von 17022 Pa.
  • Soll der sich einstellende Druckverlust wie in Beispiel 1 nur 14712 Pa betragen, so dürfen statt der 1,13 × 10–2 m3/h nur 1,01 × 10–2 m3/h Trichlorsilan fließen. Der Volumenstrom bei gleichem erlaubten Druckverlust und damit auch die Ausnutzung des verwendeten Katalysatorvolumens in der Packung ist also bei Einsatz des heterodispersen Materials auf 89% des Wertes des homogenen Materials gesunken.
  • Der Vergleich der Beispiele 1 und 2 macht deutlich, dass die erfindungsgemäße Verwendung eines monodispersen Katalysators im Vergleich zu einem heterodispersen Katalysator zu einer verbesserten Raum-Zeit-Ausbeute führt.

Claims (8)

  1. Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Formel (H)xSi(Cl)y (I),wobei x für 2, 3 oder 4 und y für 0, 1 oder 2 steht und x + y = 4 ist, durch Disproportionierung eines Hydrochlorsilans der Formel (H)aSi(Cl)b (II),wobei a für 1, 2 oder 3 und b für 1, 2 oder 3 steht und a + b = 4 und b > y ist, oder einer Mischung dieser Hydrochlorsilane in Gegenwart eines Katalysators, dadurch gekennzeichnet, dass der Katalysator in Form monodisperser, kugelförmiger Katalysatorpartikel eingesetzt wird.
  2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Verbindung der Formel I um Silan und bei dem Hydrochlorsilan der Formel II um Trichlorsilan, Dichlorsilan oder deren Gemisch handelt.
  3. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Verbindung der Formel I um Dichlorsilan und bei dem Hydrochlorsilan der Formel II um Trichlorsilan, handelt.
  4. Verfahren gemäß wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Disproportionierung nach dem Prinzip der Reaktivdestillation durchgeführt wird.
  5. Verfahren gemäß wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die monodispersen Katalysatorpartikel einen mittleren Partikeldurchmesser von 0,3 bis 0,8 mm aufweisen.
  6. Verfahren gemäß wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass monodisperse Katalysatorpartikel eingesetzt werden, deren Matrix aus einem Divinylbenzol-vernetzten Polystyrol-Gerüst besteht, an das Dialkylaminomethylen-Gruppen gebunden sind.
  7. Verfahren gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei den Dialkylaminomethylen-Gruppen um Dimethylaminomethylen- oder Diethylaminomethylen-Gruppen handelt.
  8. Verfahren zur Herstellung von Reinst-Silicium durch thermische Zersetzung von Silan, das nach einem der Ansprüche 1 bis 7 erhalten wird.
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