DE3500318A1 - Disproportionierungskatalysator fuer silanverbindungen und verfahren zur kontinuierlichen herstellung von silanverbindungen - Google Patents
Disproportionierungskatalysator fuer silanverbindungen und verfahren zur kontinuierlichen herstellung von silanverbindungenInfo
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Description
Disproportionierungskatalysator für Silanverbindungen
und Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von
S ilanverbindungen
Die Erfindung betrifft einen Chlorsilan-Disproportionierungskatalysator
sowie ein Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung einer Silanverbindung, wie Dichlorsilan,
Monochlorsilan oder Monosilan. Bei dem Verfahren wird
ein ChIorsilan zusammen mit einem Chlorsilan-Disproportionierungskatalysator,
der ein spezielles tertiäres Amin als Hauptbestandteil umfaßt, in einen Reaktionsturin eingespeist,
die Disproportionierungsreaktion in Gegenwart des speziellen tertiären Amin-Katalysators durchgeführt
und gleichzeitig wird eine Trennung des Katalysators und des Reaktionsproduktes durch Destillation bewirkt. Die
Erfindung betrifft ferner ein effizientes Herstellungsverfahren für die Silanverbindung, wobei das Trichlor-
BAD OFHGJNAL
-χ- r>
silan-Syntheseverfahren, bei dem ein Metall von metallurgischer
Qualität als Ausgangszaaterial eingesetzt wird, und das obige Herstellungsverfahren der Silanverbindung
kombiniert sind.
Man erwartet, daß der Bedarf an Dichlorsilan, Monochlorsilan,
Monosilan usw. in zunehmendem Maße ansteigt, da diese Materialien als Rohmaterialien für hochreines Silicium
brauchbar sind, welches wiederum für Elemente von Halbleitern, Solarzellen und dergl. benötigt wird. Es
wird insbesondere angestrebt, Dichlorsilan und Monosilan auf effiziente Weise in großen Mengen herzustellen.
Bekanntermaßen kann Silan durch die Disproportionierungsreaktion
von SiHCl-, in Gegenwart eines Katalysators erhalten
werden, und zwar gemäß den folgenden Gleichgewichtsreaktionen.
(1) 2SiHCl3 SiH2Cl2 + SiCl4
(2) 2SiH2Cl2 ^ SiHCl3 + SiH3Cl
(3) 2SiH3Cl * SiH4 + SiH2Cl2
(4) 4SiHCl3 -—* SiH4 + 3SiCl4 (als Ganzes)
Die Disproportionierung von Chlorsilan wird bereits seit langem untersucht. Es wurden verschiedene Vorschläge unterbreitet,
die jedoch alle mit Nachteilen verbunden sind. Bekannt sind beispielsweise (1) ein Verfahren, bei
dem Nitrile verwendet werden (US-PS 2 732 232); dieses Verfahren muß bei einer Reaktionstemperatur von 150° C
und darüber durchgeführt werden; (2) ein Verfahren, bei dem aliphatische Cyanamide verwendet werden (US-PS
2 732 280); bei diesem Verfahren ist eine Vorbehandlung mit einer Lewissäure erforderlich; (3) ein Verfahren,
bei dem Dimethylformamid oder Dimethylbutylamid verwendet wird (US-PS 3 222 511); dabei wird der für die Reak-
BAD OFUGlNAL
„ ■· 3'5 O Ü 3 Ί
tion eingesetzte Katalysator leicht beeinträchtigt; und (4) ein Verfahren, bei dem ein tertiäres Amin eingesetzt
wird, .das einen Kohlenwasserstoff aus einer Alkylgruppe
mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen enthält (US-PS 2 834 648);
dieses Verfahren muß bei einer Temperatur von 1500C und
darüber durchgeführt werden, wie im Falle des Katalysators bei dem oben erwähnten Verfahren (1). Darüber hinaus
muß ein druckbeständiges Gefäß verwendet werden. Obwohl das äquilibrierte Umwandlungsverhältnis (berechneter
Wert) bei der Reaktionstemperatur von 1500C 18% beträgt,
ist das tatsächliche Umwandlungsverhältnis nur etwa 10%, und es sind daher großdimensionierte Apparaturen
erforderlich, um eine gewünschte Produktionsmenge
zu erreichen.
Die Erfinder haben tertiäre Amine als Katalysatoren für das oben erwähnte Verfahren (4) untersucht. Bekanntermaßen
bildet Trimethylamin eine Additionsverbindung mit SiHCl, mit einem Verhältnis von 1:1. Diese Additionsverbindung (NR,H SiCl, ) ist eine feste, weiße Substanz
und in Chlorsilan unlöslich, was zur Bildung einer weißen Trübung führt. Falls diese Substanz als Katalysator verwendet
wird, beobachtet man, daß in allen Teilen der Reaktionsapparatur Agglomerierungen stattfinden, und zwar
selbst dann, wenn die Substanz durch ausreichendes Rühren einförmig dispergiert ist. Das hat zur Folge, daß
verschiedene Schwierigkeiten beim Betrieb der Reaktionsvorrichtung auftreten.
Die Erfinder haben ferner symmetrische, tertiäre Amine eingesetzt, welche bisher noch nicht als Disproportionierungskatalysator
für Chlorsilan verwendet wurden. Dabei wurde festgestellt, daß es sich dabei um ausgezeichnete
Katalysatoren handelt, mit denen bei einer tiefen Temperatur und dennoch während kurzer Zeit eine hohe Um-
SAD OFMGiNAL
Wandlung erzielt wird. Die vorliegende Erfindung beruht auf diesen Beobachtungen.
Es ist daher eine erste Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die oben erwähnten Schwierigkeiten des Standes der
Technik zu vermeiden und einen Chlorsilan-Disproportionierungskatalysator
zu schaffen, der in der Lage ist, eine hohe Umwandlung zu erreichen und es ermöglicht, die
Disproportionierungsreaktion bei einer Temperatur von 15O0C oder darunter während einer kurzen Zeit durchzuführen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch Schaffung eines Chlorsilan-Disproportionierungskatalysators,
welcher ein symmetrisches, tertiäres Amin der folgenden allgemeinen Formel als Hauptkomponente umfaßt.
N-R R
wobei jedes R für eine aliphatisch^ Kohlenwasserstoffgruppe
steht und die Summe der Kohlenstoffatome in R 12 oder mehr beträgt.
Es ist ferner Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zu schaffen, mit dem eine Silanverbindung kontinuierlich
mit guter Effizienz hergestellt werden kann. Genauer gesagt, liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe
zugrunde, in effizienter Weise eine Silanverbindung, die weniger Chloratome enthält, aus einem hydrierten
Siliciumchlorid-Rohmaterial zu erhalten, das mehr Chloratome enthält, und zwar gemäß den obigen Disproportionierungs-Reaktionsgleichungen
(1), (2) und (3).
Wenn man als Rohmaterial ein hydriertes Siliciumchlorid in flüssiger Form, wie Trichlorsilan oder Dichlorsilan,
BAD ORiGlNAL
35003Ί8
in ein Reaktionsgefäß durch dessen eine Öffnung einleitet und die Reaktion bei einer Reaktionstemperatur von
30 bis 2000C unter einem Druck von 1 bis 30 at durchführt,
und zwar in einem Reaktionstunn vom Festbett-Typ,
der beispielsweise mit einem Anionenaustauscherharz, enthaltend ein tertiäres Amin als Katalysator, gefüllt ist,
so kann man aus der anderen Öffnung des Reaktionsgefäßes
ein Reaktionsprodukt entnehmen, das zusammengesetzt ist aus Monosilan, Monochlorsilan, Dichlorsilan, Trichlorsilan
und SiIiciumtetraChlorid. Da jedoch die oben erwähnten
Reaktionsgleichungen (1), (2) und (3) für die Disproportionierungsreaktion Gleichgewichtsreaktionen
darstellen, ist es nicht möglich, die Reaktion des hydrierten Siliciumchlorids vollständig zu Ende zu führen,
und zwar selbst dann nicht, wenn die Reaktionszeit verlängert wird. In der folgenden Tabelle sind beispielsweise
die Gleichgewichtszusammensetzungen an Monosilan, Monochlorsilan, Dichlorsilan, Trichlorsilan und
Siliciumtetrachlorid aus der Disproportionierungsreaktion bei einer Temperatur von 8O0C aufgeführt. Die angegebenen
Werte gelten für den Gleichgewichtszustand der
Reaktion, wobei die Disproportionierungsreaktion durchgeführt wurde unter Verwendung von Trichlorsilan und
Dichlorsilan als Ausgangsmaterialien.
Rohmaterial Mono- Mono- Dichlor- Trichlor- Silicium-
hydriertes silan chlor- silan silan tetra-
Siliciumchlo- silan Chlorid
rid
Trichlorsilan 0,OA Dichlorsilan 10,2
Selbst wenn die Disproportionierungsreaktion bei Einsatz von Trichlorsilan als Ausgangsmaterial den Gleichgewichtszustand
erreicht hat, sind Monosilan und Monochlorsilan
o, | 52 | 10, | 6 | 77 | ,1 | 11, | 8 |
15, | 6 | 38, | 8 | 34 | ,7 | 0, | 65 |
BAD ORIGINAL
3'50Ü318
in dem Reaktionsprodukt nur mit 0,04 Mol-?» Tdzw.
0,52 Mol-5$ enthalten. Diese Zahlenwerte indizieren eine
sehr kleine Reaktionsgeschwindigkeit für die Bildung von Monosilan oder Monochlorsilan in einer Ein-Stufen-Reaktion.
Wenn man daher beispielsweise Monosilan unter Verwendung von Trichlorsilan als Ausgangsmaterial herstellen
will, so wird das Reaktionsprodukt aus dem Reaktionsgefäß der ersten Stufe in eine Destillationsvorrichtung
geleitet, um ein Gemisch abzutrennen, welches Monosilan, Monochlorsilan und Dichlorsilan enthält, wobei
das Dichlorsilan die Hauptkomponente darstellt (Zusammensetzung A). Ferner wird ein Gemisch von Trichlorsilan
und Siliciumtetrachlorid (Zusammensetzung B) erhalten. Anschließend wird die Zusammensetzung A in das Reaktionsgefäß der zweiten Stufe eingespeist. Da in dieser Stufe
die äquilibrierte Zusammensetzung aus der Disproportionierungsreaktion
10,2 Mol-% Monosilan enthält, wie aus der Tabelle hervorgeht, kann das Monosilan durch Einspeisung
dieses Reaktionsprodukts in eine Destillierapparatur abgetrennt und zurückgewonnen werden. Da jedoch die Reaktionsgeschwindigkeit
der Disproportionierungsreaktion gering ist, müssen große Menge an nichtreagierter Substanz
im Kreislauf geführt werden, was zur Folge hat, daß für den Betrieb des Reaktionsgefäßes und des
Destillierturms nachteiligerweise sehr große Energiemengen erforderlich sind.
Bekannte Katalysatoren, die sich von den oben erwähnten unterscheiden, wie N-Methyl-2-pyrrolidon, Methylimidazol,
Tetramethylharnstoff, Dimethylcyanamid, Tetrameethylguanidin, Trimethylsilylimidazol, Benzothiazol, N,N-Dimethylacetamid
und dergl., entfalten ihre katalytische Wirkung bei der Disproportionierungsreaktion der Silanverbindung.
Bei diesen Katalysatoren handelt es sich je-
BAD ORIGIN**-
doch um Feststoffe oder um solche, die bei Kontakt mit
einer Silanverbindung, wie Trichlorsilan oder Dichlorsilan,
zu pulvrigen Feststoffen werden, was zur Folge hat, daß ihre Abtrennung von der Silanverbindung, die
bei der Disproportionierungsreaktion gebildet wird, Schwierigkeiten bereitet. Derartige Katalysatoren sind
somit kaum brauchbar für die industrielle Massenproduktion.
Von der vorliegenden Erfindung werden diese Nachteile
vermieden. Ss wird ein Verfahren geschaffen, mit dem eine
Silanverbindung, wie Monosilan, Monochlorsilan oder Dichlorsilan, kontinuierlich hergestellt werden kann,
indem man ein hydriertes Siliciumchlorid als Rohmaterial in den Reaktionsturm einspeist, die Disproportionierungsreaktion
in dem Reaktionsturm durchführt, um Monosilan, Monochlorsilan oder Dichlorsilan mit einem niedrigeren
Siedepunkt durch den Destillationseffekt vom Kopf des Reaktionsturms zu erhalten, ein Lösungsgemisch des Katalysators,
enthaltend Siliciumtetrachlorid und Trichlorsilan, vom Boden des Reaktionsturms abzieht, danach die
Silanverbindung und den flüssigen Katalysator von dem oben erwähnten Lösungsgemisch trennt und anschließend den
flüssigen Katalysator wieder in den Reaktionsturm zurückführt.
Gemäß diesem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung einer
Silanverbindung geschaffen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man bei der kontinuierlichen Herstellung einer
Silanverbindung, wie Monosilan oder Dichlorsilan, durch die Disproportionierungsreaktion eines hydrierten
Siliciumchlorids, wie Trichlorsilan, das hydrierte Siliciumchlorid als Ausgangsmaterial in einen Reaktions-
350031S
turm einspeist, welcher eine Destillierfunktion hat und
ein tertiäres, mit aliphatischen Kohlenwasserstoff substituiertes Amin der nachstehenden allgemeinen Formel
als Katalysator für die Disproportionierungsreaktion enthält, um auf diese Weise eine Silanverbindung zu erhalten,
die mehr Wasserstoffatome aufweist als das als Ausgangsmaterial eingesetzte, hydrierte Siliclumchlorid-Rohmaterial,
wobei das angestrebte Produkt am Kopf des Reaktionsturms erhalten wird, während ein Lösungsgemisch,
das als Nebenprodukt eine Silanverbindung mit mehr Chloratomen sowie den Katalysator enthält, vom Boden des Reaktionsturms
abgezogen wird, woraufhin die Silanverbindung und der Katalysator in dem Lösungsgemisch getrennt
werden und der abgetrennte Katalysator anschließend wieder in den Reaktionsturm zurückgeführt
wird.
(allgemeine Formel)
^>N - R
wobei jedes R für eine aliphatische Kohlenwasserstoffgruppe steht und die Summe der Kohlenstoffatome in R
12 oder mehr beträgt.
Die vorliegende Erfindung betrifft ferner die Wiederverwendung von Siliciumtetrachlorid, das als Nebenprodukt
bei der Disproportionierungsreaktion anfällt. Wie durch die vorstehende Gleichung (4) gezeigt wurde, werden bei
der Bildung von 1 Mol SiH^ durch die Disproportionierungsreaktion
3 Mol SiCl^ als Nebenprodukt erhalten. Als Gewicht ausgedrückt, werden 17 kg SiCl^ pro 1 kg SiH^
gebildet. Falls man SiH^ in großen Mengen und zu geringen
Kosten erhalten will, so ist es erforderlich, daß dieses Nebenprodukt SiCl^ wiederverwendet wird.
BAD
s Λ, ' "3 5 Ü 0 31 S
- & - «ζ
Bisher wurde bei dem Verfahren, bei dem ein Ionenaustauscherharz eingesetzt wurde, das Nebenprodukt SiCl^ in
ein Reaktionssystem eingeführt, bestehend aus Silicium von metallurgischer Qualität, Wasserstoff und Viasserstoff
chlor id. Durch Behandlung bei einer Temperatur von etwa 600°C erfolgte eine Re-Konvertierung zu Trichlorsilan
(SiHCl^). Da jedoch, wie vorstehend erläutert, die Reaktionsgeschwindigkeit bei der Disproportionierungsreaktion
klein ist, müssen große Mengen an nichtreagierter Substanz im Kreislauf geführt werden. Demzufolge ist
es erforderlich, großdimensionierte Reaktionsgefäße und Destillierapparaturen vorzusehen. Das erfordert nachteiligerweise
einen äußerst hohen Energieeinsatz.
Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit in der Schaffung eines integrierten Verfahrens, bei
dem möglichst geringe Mengen an nichtreagierter Substanz im Kreislauf geführt werden und der Energieverbrauch geringer
ist. Dieses Ziel wird erreicht, indem man das erfindungsgemäße Verfahren anwendet, bei dem die Geschwindigkeit
der Disproportionierungsreaktion hervorragend ist, v/obei man das als Nebenprodukt gebildete SiCl. wiederverwendet.
Gemäß einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird somit ein Chlorsilan-Disproportionierungskatalysator geschaffen,
der ein tertiäres Amin als Hauptkomponente umfaßt, wobei das tertiäre Amin durch die folgende allgemeine
Formel dargestellt ist:
R
^N - R
^N - R
wobei jedes R für eine aliphatische Kohlenwasserstoffgruppe
steht und die Summe der Kohlenstoffatome in R 12 oder mehr beträgt.
BAD OFaGJNAL
350031S
- 1CK-
Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung einer
Silanverbindung geschaffen, wobei ein hydriertes Siliciumchlorid, wie Trichlorsilan, der Disproportionierungsreaktion
unterworfen wird, um auf kontinuierliche V/eise eine Silanverbindung, wie Monosilan oder Dichlorsilan,
herzustellen. Das Verfahren umfaßt folgende Verfahrensstufen:
(a) Einleiten des hydrierten Siliciuinchlorids als
Ausgangsmaterial in einen Reaktionsturm mit Destillierfunktion, der ein tertiäres, mit aliphatischen) Kohlenwasserstoff
substituiertes Amin gemäß der folgenden allgemeinen Formel als Disproportionierungskatalysator enthält:
R ^N - R
wobei jedes R für eine aliphatische Kohlenwasserstoffgruppe
steht und die Summe der Xohlenstoffatome in R 12 oder mehr beträgt;
(b) Gewinnung einer Silanverbindung, die mehr "asserstoffatome enthält als das als Ausgangsnaterial
eingesetzte, hydrierte Siliciumchlorid, am Kopf des Reaktionsturms ; und
(c) Abziehen eines Lösungsgemisches am Boden des Reaktionstums, umfassend als Nebenprodukt eine Silanverbindung,
die mehr Chloratome enthält, und den Katalysator.
Gemäß einer, weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren
zur Herstellung einer Silanverbindung geschaffen, welches folgende Stufen umfaßt:
(a) Synthese von Trichlorsilan durch Umsetzung von metallischem Silicium mit metallurgischer Qualität,
"Wasserstoff, Chlorwasserstoff und Siliciuctetrachlorid
' 350031 S
-y-
in einen Trichlorsilan-Syntheseturm;
(b) nachfolgende Destillation einer Silanmi-
εchung, enthaltend das Trichlorsilan, in einen Trichlorsilan-Destillierturm;
(c) Einleitung des abgetrennten Trichlorsilans in einen Reaktionsturn mit Destillierfunktion, der ein
tertiäres Amin enthält, wobei das Trichlorsilan der Disproportionierung oder Rückverteilung unterworfen wird,
und
(d) anschließende Einführung des Reaktionsprodukts in einen Silan-Destillierturm und Rückgewinnung der Silanverbindung,
die mehr Wasserstoffatome enthält, aus dein Ausgangsmaterial-Chlorsilan vom Kopf des Silan-Destillierturns.
Im folgenden wird die Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsformen
in Verbindung mit den Zeichnungen erläutert; es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Apparatur zur Durchführung der Erfindung gemäß ihrem
zweiten Teilaspekt;
Fig. 2 und 3 jeweils Fließdiagramme, anhand derer der dritte Teilaspekt der vorliegenden Erfindung erläutert
wird.
Im folgenden wird die Erfindung im Detail erläutert.
Ein Chlorsilan bedeutet im Sinne der vorliegenden Erfindung wenigstens eine Art, ausgewählt aus SiHCl,, SiH2Cl2
und SiH-Cl.
Der erfindungsgemäße Chlorsilan-Disporportionierungskatalysator
weist die folgende allgemeine Formel auf. Es handelt sich um ein tertiäres, mit aliphatischern Kohlen-
BAD ORIGINAL
wasserstoff substituiertes Amin der folgenden allgemei
nen Formel
N - R
wobei jedes R für eine aliphatische Kohlenwasserstoffgruppe
steht und die Summe der Kohlenstoffatome in R 12 oder mehr beträgt.
Industriell erhältliche, tertiäre Amine sind symmetrische
tertiäre Amine gemäß der folgenden allgemeinen Formel
Beispiele von tertiären Aminen der oben erwähnten Struk tur sind folgende: Tri-n-butylamin, Tri-n-pentylamin,
Tri-n-hexylamin, Tri-n-heptylamin, Tri-n-octylamin, Tri
n-decylamin und Tri-n-dodecylamin. Unter diesen Aminen
sind Tri-n-butylamin und Tri-n-octylamin leicht erhältlich.
Es ist jedoch auch möglich, ein tertiäres Amin der folgenden Formel einzusetzen
N-Rj (R1 + R2 + Rj ä 10)
R2'
Der Grund für die Beschränkung der Summe der Kohlenstoffatome in der aliphatischen Kohlenwasserstoffgruppe auf
12 und mehr ist folgender. Falls man ein tertiäres, mit aliphatischem Kohlenwasserstoff substituiertes Amin mit
weniger als 12 Kohlenstoffatomen mit einer Silanverbindung, wie Trichlorsilan, Dichlorsilan oder Siliciumtetrachlorid,
in Kontakt bringt, so neigt es dazu, sich
BAD
35Ü031 δ
zu verfestigen, wenn auch die Substanz die katalytische Funktion behält. Nach der Verfestigung ist jedoch die
Umsetzung in einem einförmigen Flüssigphasen-System nicht mehr möglich, was dazu führt, daß die Geschwindigkeit
der Disproportionierungsreaktion sinkt, wie in den späteren Beispielen noch erläutert wird.
Ferner weist ein erfindungsgemäßes, tertiäres Amin einen höheren Siedepunkt auf als das Chlorsilan und ist darüber
hinaus bei Normaltemperatur vollständig in Chlorsilan löslich. Man kann daher den Dampfdruck erniedrigen
und den Druck bei der Disporportionierungsreaktion verringern. Unter dein Gesichtspunkt der Betriebssicherheit
treten daher vorteilhafterweise weniger Probleme auf.
Falls SiH^ aus einem Chlorsilan unter Verwendung des erfindungsgemäßen
Katalysators hergestellt werden soll, so kann das Produkt leicht aus dem Reaktionssystem abgetrennt
werden. Zusätzlich hat der erfindungsgemäße Katalysator
den Effekt, daß die Umwandlung unter Bildung von SiHoCIp und SiH^ aus einem Chlorsilan hoch ist und er
darüber hinaus eine hohe Reaktionsgeschwindigkeit gewährleistet.
Die vorteilhaftesten, tertiären Amine für die Zwecke der vorliegenden Erfindung sind Tri-n-octylamin und Tri-nbutylamin.
Bei der vorliegenden Erfindung kann man als Katalysator eines oder mehrere Arten der oben erwähnten
tertiären Amine einsetzen. Die zugesetzte Menge an Katalysator unterliegt keinen speziellen Beschränkungen. Im
allgemeinen beträgt die Menge 2 bis 50 Mol-?o oder, vorzugsweise,
5 bis 40 Mol-%, bezogen auf das Chlorsilan. Die Reaktionstemperatur liegt im Bereich von Normaltemperatur
bis 30O0C oder vorzugsweise von 20 bis 15O0C,
BAD Oi=KGINAL
insbesondere von 50 bis 10O0C. Der Reaktionsdruck reicht
von O bis 40 kg/cm Überdruck.
Die Disporportionierungsreaktion unter Verwendunc des
erfindungsgeinäßen Katalysators kann in einem Chargensystem
oder einem kontinuierlichen System durchgeführt werden. Bei beiden Systemen wird der erfindungsgemäße
Zweck in ausreichender Weise erzielt.
Srfindungsgemäß werden somit, wie vorstehend beschrieben,
die folgenden Effekte erreicht.
(1) Der erfindungsgemäße Katalysator gewährleistet im Vergleich mit dem herkömmlichen Katalysator eine
Umwandlung, die näher an der Gleichgewichtsumwandlung
liegt, und zwar bei einer Temperatur von unterhalb 1500C.
(2) Bei Verwendung des erfindungsgemäßen Katalysators
wird die Gleichgewichtseinstellung der Umwandlung in einer kürzeren Zeitspanne erreicht, was eine hohe
Disproportionierungsgeschwindigkeit bedeutet und wodurch die Größe der Reaktionsapparatur verringert werden kann.
(3) Der erfindungsgemäße Katalysator ist im Chlorsilan als dem Ausgangsmaterial vollständig löslich
und hat einen Siedepunkt von 2000C und darüber. Er dient
folglich im Sinne einer Verringerung des Dampfdrucks der Reaktionsflüssigkeit und trägt vorteilhafterweise zur
Sicherheit des Betriebs bei.
(4) Der erfindungsgemäße Katalysator kann leicht von dem Reaktionsprodukt, wie SiHpCIp oder SiH^, abgetrennt
werden.
(5) Da das Reaktionssystem als einförmiges, flüssiges Phasensystem vorliegt, besteht keine Notwendigkeit
zu rühren oder andere Homogenisierungsoperationen vorzusehen. Der Transport und die Handhabung des Katalysators
BAD
vird somit vorteilhafterweise vereinfacht. Darüber hinaus
bestehen weitere Vorteile.
Nachfolgend wird der zweite Aspekt der vorliegenden Erfindung erläutert. Zur Herstellung von SiH2Cl5 und SiH^
durch die Disproportionierungsreaktion unter Verwendung des erfindungsgemäßen Katalysators können verschiedene,
bekannte Verfahren angewandt werden. Beispielsweise kann man eine Serie von Operationen anwenden, welche folgende
Stufen umfassen: das Vermischen des Chlorsilans und des Katalysators; die Durchführung einer Disproportionierungsreaktion
mit der Mischung; und die Abtrennung des bei der Reaktion gebildeten SiH2Cl2 und SiH^ durch Kondensation
und Destillation. Diese Operationen können gleichzeitig durchgeführt werden.
Der Reaktionsturm für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist eine Säule mit Böden oder ein
Füllkörperturm, der so ausgebildet ist, daß die Reaktion und die Destillieroperationen gleichzeitig durchgeführt
werden können. Bei Verwendung eines Katalysators, der zum Festwerden neigt, würde demgemäß die resultierende,
feste Substanz die Bodenkolonne oder die Füllkörpermaterialien verstopfen und dadurch die Durchführung des
glatten und kontinuierlichen Betriebs unmöglich machen.
Der für die erfindungsgemäßen Zwecke verwendbare Reaktionsturm ist ein Destillierturm-Typ. Es kann sich z. B.
um eine Säule mit Böden handeln, deren Inneres durch
Siebboden, Glockenboden usw. aufgeteilt ist. Es kann sich auch um eine Füllkörpersäule handeln, deren Inneres mit
Raschigringen, Paliringen oder anderen Füllkörpermaterialien gefüllt ist. Der verwendete Reaktionsturm kann
eine beliebige Struktur haben, vorausgesetzt, daß er eine
BAD ORIGINAL
Destillierfunktion aufweist. Besonders bevorzugt ist ein Reaktionsturni mit einer großen Flüssigkeits-Rückhaltekapazität,
da die Disproportionierungsreaktion der Silanverbindung erfindungsgemäß in flüssiger Phase durchgeführt
wird.
Da bei dem erfindungsgemäß eingesetzten Reaktionsturni die Abtrennung durch Destillation des Reaktionsproduktes erfolgt,
welche gleichzeitig mit der Umsetzung durchgeführt wird, ist die Temperatur am oberen Teil des Reaktionsturms
niedrig, während die Temperatur am Boden desselben hoch wird. Auf diese V/eise wird ein Temperaturgradient
innerhalb des Reaktionsturms geschaffen und die Reaktionstemperatur ist somit nicht konstant. Die Reaktion
wird jedoch im allgemeinen in einem Temperaturbereich von Normaltemperatür bis 30O0C durchgeführt. Unterhalb
Normaltemperatur ist die Reaktionsgeschwindigkeit niedrig und die Disproportionierungsreaktion läuft nicht
in wesentlichem Maße ab. Falls die Reaktionstemperatür
3000C übersteigt, besteht eine Tendenz, daß das als Katalysator
eingesetzte, tertiäre, mit aliphatischem Kohlenwasserstoff substituierte Amin sich thermisch zersetzt.
Das ist unerwünscht. Darüber hinaus ist bei dem Reaktionssystem zur Aufrechterhaltung der oben erwähnten Reaktionstemperatur
eine Druckbeaufschlagung erforderlich, da die Umsetzung unter Siedebedingungen durchgeführt
werden soll. Die Druckbeaufschlagung wird durchgeführt in einem Überdruckbereich von 0 bis 40 at.
Bei Einsatz des oben ' erwähnten Katalysators in dem Reaktionsturm
mit Destillierfunktion zur Durchführung der Disproportionierungsreaktion des hydrierten Siliciumchlorids
laufen die oben beschriebenen Disproportionierungsreaktionen (1), (2) und (3) gleichzeitig ab. Dabei
öAD
bilden sich Monosilan, Monochlorsilan, Dichlorsilan,
Trichlorsilan und Siliciumtetrachlorid. Die Siedepunkte dieser Reaktionsprodukte betragen -1180C, -3O°C, 80C,
320C bzw. 560C. Da der Reaktionsturm an sich eine Destillierfunktion
ausübt, kommt es ferner zu einer Konzentrationsverteilung von der Spitze des Turms aus gesehen in
der Reihenfolge Monosilan, Monochlorsilan, Dichlorsilan, Trichlorsilan und Siliciumtetrachlorid. Da sowohl die
Umsetzung als auch die Abtrennung unter den gegebenen Ver hältnissen gleichzeitig innerhalb des gleichen Reaktionsturms ablaufen, ist das erfindungsgenäße Verfahren mit
verschiedenen Vorteilen verbunden. Beispielsweise sind die Reaktionsprodukte nicht der Beschränkung durch die
Gleichgewichtszusammensetzung unterworfen, wie sie in der vorstehenden Tabelle angegeben wurde. Ferner wird eine
viel höhere Reaktionsgeschwindigkeit erzielt als bei den herkömmlichen Verfahren, und es besteht kein Erforder
nis, mehrere Einheiten von Reaktionstürmen und mehrere Einheiten von Destilliertürmen zu kombinieren. Daher kann
die zur Abtrennung und Rückgewinnung erforderliche Energie in beträchtlichem Maße reduziert werden.
Im folgenden soll der dritte Aspekt der vorliegenden Erfindung erläutert werden. Wie bereits erwähnt, kann durch
den Wegfall des Erfordernisses, mehrere Einheiten an Reaktionstürmen und mehrere Einheiten an Destilliertürmen
zu kombinieren, nicht nur eine Verringerung der Kosten für die Apparatur erreicht werden, sondern es können auch
die Betriebskosten für die Abtrennung, die Rückgewinnung und dergl. vorteilhafterweise verringert werden.
Anhand von Fig. 2 wird im folgenden ein herkömmliches
Disproportionierungsverfahren erläutert, bei dem ein Ionenai3.stauscherharz eingesetzt wird.
BAD OBiGiNAL
In Fig. 2 ist mit 20 ein Trichlorsilan-Syntheseturn bezeichnet,
aus dem ein Produktgas 26, bestehend hauptsächlich aus SiHCl, und SiCl^, in einen anschließenden Destillierturm
21 eintritt. Die Hauptkomponenteri des Gases im oberen Teil des Destillierturms sind SiHCl, und SiHpCl
welche weiter in nachfolgende Destilliertürme 22 eintreten. Andererseits wird SiHCl- am Bodenbereich 31 des
Destillierturms 22 entnommen, anschließend in einen Disproportionierungsturm
Zk eingeleitet, der mit einem Ionen aust&uscherharz gefüllt ist, und einer Disproportionierung
unterworfen. Das disporportionierte Gemisch der Silane tritt in den Destillierturm 21 ein, von dessen Bodenbereich
30 eine hochsiedende Substanz von SiCl^ entnommen und in den Trichlorsilan-Syntheseturm 20 zurückges
chickt wird.
Andererseits wird SiHpCl2 als Hauptkomponente am oberen
Teil des Destillierturas 22 in einen Disproportionierungsturm
25 eingeleitet, der mit einem Ionenaustauscherharz gefüllt ist. Die darin disproportionierte Silanverbindung
wird nachfolgend in einen Silan-Destillierturn 23 eingespeist, von dessen oberem Teil 29 SiH^ entnommen
wird. Eine am Bodenteil 32 des Destillierturms 23 erhaltene, hochsiedende Komponente wird in den Destillierturm
22 zurückgeführt.
Bei dem herkömmlichen Disproportionierungsverfahren sind
somit zwei Einheiten des Disproportionierungsturms und
drei Einheiten des Destillierturms erforderlich, wobei die Gesamtzahl der Verfahrensstufen zur Durchführung der
Reaktion sechs beträgt, einschließlich die Synthese des Trichlorsilans.
Im folgenden soll unter Bezugnahme auf Fig. 3 die erfindungsgemäße
Disproportionierungsreaktion erläutert werden.
In Fig. 3 ist mit 40 ein Trichlorsilan-Synthesegefäß bezeichnet,
in dem die erste Stufe der erfindungsgemäßen Hydrierungsreaktion durchgeführt wird. Das Produktgas
44 enthält SiHCl, und SiCl^ als Hauptkomponenten. Diese
v/erden in einen Destillier turm 41 geleitet, wo die zweite
Destillierstufe durchgeführt wird. Die Komponente am oberen Teil des Destillierturms 41 ist hauptsächlich SiHCl,.
Dieses wird in einen Reaktionsturm 43 eingeleitet, in dem die dritte Stufe der Reaktion durchgeführt wird und in
dem das tertiäre Amin als Katalysator vorliegt. Vom oberen Teil dieses Turms 43 wird ein Silangemisch 49 entnommen,
das hauptsächlich aus SiHi besteht. Dieses wird einem Silan-Destillierturm 42 zugeleitet, in dem die
fünfte Destillierstufe durchgeführt wird. Aus diesem Turm wird SiH/ als Endprodukt entnommen, und zwar als die Komponente
am Kopf des Turms.
Andererseits wird die Komponente mit hohem Siedepunkt in dem Silan-Destillierturm 42 in den Reaktions- und Destillierturm
43 zurückgeführt. Da die hochsiedende Komponente in dem Reaktionsturm eine Mischung von Silanen mit SiHCl^
und SiCIf als Hauptkomponenten sowie den Katalysator enthält,
wird diese hochsiedende Komponente in ein Destilliergefäß 52 eingeleitet, um darin die vierte Stufe der
Abtrennung durchzuführen, bei der das Gemisch der Silane
und der Katalysator voneinander getrennt v/erden. Der Katalysator 48 wird in den Reaktionsturm 43 zurückgeführt,
während die Mischung der Silane in den Destillierturm 41 zurückgeleitet wird. Das SiCl^ wird in das Trichlorsilan-Synthesegefäß
40 zurückgeführt.
Die vorliegende Erfindung kommt somit mit einer einzigen Einheit des Reaktionsturms und mit zwei Einheiten des
Destillierturms aus. Die Gesamtzahl der Verfahrensstufen
BAD ORIGINAL
kann fünf betragen, und zwar einschließlich das Trichlorsilan-Synthesegefäß
und den Verdampfer. Das erfindungsgemäße Verfahren ist somit im Vergleich nit dem herkömmlichen
Verfahren vereinfacht.
Die Betriebsbedingungen bei den jeweiligen Verfahrensstufen
sind folgende: Die erste Verfahrensstufe wird durchgeführt
bei einer Betriebstemperatur von 400 bis 7000C
unter einem Druck im Bereich von 0 bis 30 kg/cm Überdruck
(U). Die zweite Verfahrensstufe wird unter einem
Druck im Bereich von 0 bis 2 kg/cm Ü durchgeführt. Die
dritte Verfahrensstufe wird bei einer Temperatur im Bereich
von 0 bis 3000C unter einem Druck im Bereich von 0
ρ ^
bis 40 kg/cm Ü durchgeführt. Die vierte Stufe wird bei
einer Temperatur im Bereich von 70 bis 2000C unter einem
Druck im Bereich von 0 bis 4 kg/cm ü durchgeführt. Die
fürJite Stufe wird bei einer Temperatur im Bereich von
-10 bis -400C unter einem Druck im Bereich von 15 bis
40 kg/cm Ü durchgeführt. Die angegebenen Druck- und Temperaturbedingungen
sind jedoch auch in gewisser Weise abhängig von der Reinheit des als Endprodukt erhaltenen
Wie aus den nachfolgenden Beispielen hervorgeht, wird mit der vorliegenden Erfindung eine hohe Geschwindigkeit
der Disproportionierungsreaktion erzielt, was außer den vorbeschriebenen, verschiedenen Effekten dazu führt, daß
die im Kreislauf geführte Menge der nichtreagierten Substanzen verringert werden kann. Das hat wiederum zur
Folge, da3 die Dimensionierung des DestiLlierturms reduziert
werden kann und die Wirtschaftlichkeit c'es Verfahrens erhöht wird.
Die vorstehenden Erläuterungen beziehen sich auf ein Ver fahren, bei dem SiH^ als Endprodukt gewonnen wird. Es
sei jedoch darauf hingewiesen, daß der gleiche Effekt, wie er oben erwähnt wurde, erhalten werden kann, falls
als Endprodukt entnommen wird.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Beispielen
erläutert.
Es wird Trichlorsilan (SiHCl3) verwendet. Dieses wird in
einen Autoklaven (SUS 304) mit einer Kapazität von 500 ecm eingefüllt, der mit einem Heizmantel und einen
Rührer ausgerüstet ist. Die Disproportionierungsreaktion wird unter hermetisch verschlossenen Bedingungen durchgeführt.
Dabei werden die Reaktionstemperatur, die Art und Menge des Katalysators variiert, und zwar wie in der
folgenden Tabelle 1 angegeben. Die Menge an Chlorsilan in der Gasphase wird quantitativ bestimmt durch zeitschrittweise
Gaschromatographie. Die Veränderungen in der Menge an SiHCl, in der Gasphase sind ein Ausdruck für
das Umwandlungsverhältnis. Die folgende Tabelle 1 gibt die Zeit an, bis die Konzentration an SiHCl^ einen konstanten
Wert annimmt, sowie die Konzentration an SiHCl, zu diesem Zeitpunkt. Aus Tabelle 1 geht hervor, daß die
Umwandlungsgeschwindigkeit (d.h. die Disproportionierungsgeschvrindigkeit)
umso größer ist, je kürzer die Zeit ist, und die Umwandlung umso besser wird, je niedriger
die Konzentration an SiHCl, ist. In der folgenden Tabelle 1 sind ferner die berechneten Werte der Gleichgewichtskonzentration
an SiHCl, als Bezug angegeben.
ergjleichsbeispiel 1
Unter den gleichen Bedingungen wie in Beispiel 1 werden Triethylamin, Triethylamin und Tri-n-propylamin als Katalysator
verwendet. Die Disproportionierungsreaktion
BAD ORIGINAL
wird bei Reaktionstemperatüren von 25°C, 5O0C bzw. 10O0C
durchgeführt. Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle
1 zusammengestellt. Es sei bemerkt, dai3 der Rührer eingesetzt wurde, um eine ausreichende Dispersion des Katalysators,
der als Feststoffsubstanz vorliegt, in der Reaktionsflüssigkeit
zu bewirken.
Beispiel 2
Anstelle von SiHCl,, das als Ausgangsm&terial bei Beispiel
1 verwendet wurde, wird nun SiH2Cl, eingesetzt.
Die Disproportionierungsreaktion wird unter den in Tabelle 2 angegebenen Bedingungen durchgeführt. Dabei wird die
Konzentration an SiH^ in der Gasphase durch Gaschromatographie
quantitativ bestimmt. Tabelle 2 gibt den Zeitpunkt an, wenn die Konzentration an SiH^ konstant wird,
sowie die Konzentration zu diesem Zeitpunkt. Ferner ist in der folgenden Tabelle 2 die berechnete Gleichgewichtskonzentration an SiH^ als Bezug angegeben.
Unter den gleichen Bedingungen wie in dem obigen Beispiel
2 werden Triethylamin und Tri-n-propylamin als Katalysator verwendet. Die Disproportion!erungsreaktion
wird jeweils bei Reaktionstemperaturen von 250C, 500C
und 1000C durchgeführt. Die Ergebnisse sind in Tabelle aufgeführt. I'.'ie im Falle des Vergleichsbeispiels 1 wurde
auch in diesem Fall ein Rührer verwendet.
Aus Tabelle 1 geht hervor, daß erfindungsgemäß das
Gleichgewicht der Umwandlung sich in 150 min bzv;. 8 min
bei den QevTeilin;en Reaktionstenrperaturen von 25°C b"vr.
1000C einstellt (Experimente Nr. 8 und ?). Im Gegensatz
BAD OFUGJNAL
dazu wird "bei den Experimenten Nr. 2C und 22 im cbigen
Vergleichsbeispiel 1 der Gleichgewichtszustand der Umwandlung selbst nach 240 min bzw. 10 min noch nicht erreicht.
Dieser Unterschied führt zu einer unterschiedlichen Produktionsmenge an SiH2Cl2* welche das Siebenfache
bzw. das 1,5fache ausmacht, falls nan SiH2Cl2 aus
SiHCl, in Reaktionsgefäßen der gleichen Kapazität herstellt.
Dieses Ergebnis belegt die Überlegenheit der
vorliegenden Erfindung.
vorliegenden Erfindung.
BAD ORiQINAL
(1) | (2) | (3) | (4) | (5) | (6) | (7) | |
Bsp.1 | |||||||
Test No. 1 |
Tri-n-butylamin | 50 | 0.1 | 1 | 30 | 79.8 | 79.0 |
2 | Tri-n-pentylamin | 50 | 0.1 | 1 | 20 | 79.4 | 79.0 |
3 | Tri-n-hexylamin | 50 | 0.1 | 1 | 19 | 79.5 | 79.0 |
4 | Tri-n-pentylamin | 50 | 0.1 | 1 | 18 | 79.3 | 79.0 |
5 | Tri- n-octylamini | 50 | 0.1 | 1 | 19 | 79.4 | 79.0 |
6 | T π - n-decylamin | 50 | 0.1 | 1 | 20 | 79.4 | 79.0 |
7 | Tri-n-dodecylamin | 50 | 0.1 | 1 | 20 | 79.5 | 79.0 |
8 | Tri-n-butylamin· | 25 | 0.1 | 1 | 150 | 80.2 | 30.0 |
9 | Tl | 100 | 0.1 | 1 | 8 | 76.0 | 76.0 |
10 | r· | 150 | 0.1 | 1 | 4 | 74.5 | 74.0 |
11 | T ri - η -octyiamin | 25 | 0.1 | 1 | 120 | 8G.5 | 80.0 |
12 | IT | 100 | 0.1 | 1 | 7 | 76.2 | 76.0 |
13 | 150 | 0.1 | 1 | 3 | 74.5 | 74.0 | |
14 | Tri-n-butylaaiin | 50 | 0.04 | 1 | 60 | 85.8 | 79.0 |
15 | Tt | 50 | 0.05 | 1 | 40 | 81.0 | 79.0 |
16 | Tt | 50 | 0.2 | 1 | 21 | 79.8 | 79.0 |
17 | Tri-n-octyiamin | 50 | 0.04 | 1 | 45 | 84.7 | 79.0 |
18 | 50 | 0.05 | 1 | 28 | 80.5 | 79.0 | |
19 | 50 | 0.2 | 1 | 15 | 79. 0 | 79.0 | |
Vergl. Bsp.1 |
|||||||
Test No. 20 |
Trimethylanün | 25 | 0.1 | 1 | 24Ü | 95.6 | 80.0 |
21 | IT | 50 | 0.1 | 1 | 60 | S2.0 | 79.0 |
22 | TT | 100 | 0.1 | 1 | 10 | 80.3 | 76.0 |
23 | Triethylamin | 0.1 | 1 | 240 | 97.3 | 80.3 | |
24 | 50 | 0.1 | 1 | 60 | 91.0 | 79. 0 | |
25 | It | 100 | 0.1 | 1 | 11 | SO.O | 76.0 |
26 | T ri-iv-prop y lamin | 25 | 0.1 | 1 | 21Ü | 93.2 | 80.0 |
27 | 50 | 0.1 | 1 | 55 | 88.3 | 79.0 | |
28 i |
100 | 0.1 | 1 | 10 | 7S.0 , , , |
76. Ü |
(1) Art des Katalysators
(2) Reaktionstemperatur, 0C
(3) Menge des Katalysators (Mol)
(4) Rohmaterial SiHCl3 (Mol)
(5) Zeit, bis die SiHCl3-Konzentration konstant wird(min)
(6) SiHCl3-Konzentration im konstanten Zustand (%)
(7) Gleichgewichtskonzentration von SiHCl5 (%)
AD ORJGJNAL
CD | (2) | (?) | W | 1 | (5) | ■ | 79 | (6) | (7) | |
Bsp. 2 | 1 | 23 | ||||||||
Test No. 29 |
Tri-n- butylamin | 50 | 0.1 | 1 | 10 | 12 | 65.5 | 66.0 | ||
30 | T n- n- pentylamin | 50 | 0.1 | 1 | 8 | 68 | 66.3 | 66.0 | ||
31 | Tn- n- hexylamin | 50 | 0.1 | 1 | 7 | 21 | 65.9 | 66.0 | ||
32 | Tri-n-heptylamin | 50 | 0.1 | 1 | 7 | 10 | 65.9 | 66.0 | ||
33 | Tri-n-octylamin | 50 | 0.1 | 1 | 6 | 66.2 | 66.0 | |||
34 | T ri - η - d ecylamin | 50 | 0.1 | 1 | 7 | 65.8 | 66.0 | |||
35 | Tri-n-dodecylarain | 50 | 0.1 | 1 | 7 | 66.4 | 66.0 | |||
35 | Tri-n-buty lamin | 25 | 0.1 | 1 | 48 | 72.5 | 73.5 | |||
37 | « | 100 | 0.1 | 1 | 5 | 51.0 | 50.7 | |||
38 | Tri-n-octylamin | 25 | 0.1 | 35 | 72.2 | 73.5 | ||||
39 | If | 100 | 0.1 | 1 | 4 | 50.6 | 50.7 | |||
Vergl. Bsp. 2 |
1 | |||||||||
Test No. 40 |
Triethylamin | 25 | 0.1 | 1 | 60.3 | 73.5 | ||||
41 | It | 50 | 0.1 | 1 | 52.1 | 66.0 | ||||
42 | TI | 100 | 0.1 | 1 | 39.9 | 50.7 | ||||
43 | T ri - n-prop3Tlamin | 25 | 0.1 | 1 | 68.4 | 73.5 | ||||
44 | 50 | 0.1 | 60.5 | 66.0 | ||||||
45 | IT | 100 | 0.1 | 45.2 | 50.7 |
(1) Art des Katalysators
(2) Reaktionstemperatur, 0C
(3) Menge des Katalysators (Mol)
(4) Rohmaterial SiH2Cl2 (Mol)
(5) Zeit, bis die SiH^-Konzentration konstant wird (min)
(6) SiH^-Konzentration im konstanten Zustand (%)
(7) Gleichgewichtskonzentration von SiKL (%)
BAD ORIGINAL
Nachfolgend wird der zweite Aspekt der vorliegenden Erfindung
anhand von Fig. 1 erläutert, in der eine Vorrichtung für die praktische Durchführung der Erfindung gezeigt
ist.
Ein hydriertes Siliciumchlorid, wie Trichlorsilan oder
Dichlorsilan, wird in den Kopf sowie in Zwischenstufen des Reaktionsturms 1 über eine Rohmaterial-Speiseleitung
4 eingeleitet. Der Reaktionsturm 1 ist ein Destillierturm aus Edelstahl mit einem Turmdurchmesser von 83 mm,
einer Höhe von 2000 mm und 18 Stufenböden. Jeder Boden ist ein Siebboden mit 37 Perforierungen, von denen jede
einen Durchmesser von 1,5 mm hat. Am Kopf des Reaktionsturms 1 ist ein Kühler 3 aus Edelstahl vorgesehen, der
gekühlt werden kann, indem man Kühlwasser durch den Mantel leitet. Ferner ist am Boden des Reaktionsturms 1 ein
Wiedererhitzer 2 vorgesehen, der eine Heizeinheit mit einer maximalen Ausgangsleistung von 4 KW umfaßt.
Im Reaktionsturm 1 laufen die Disproportionierungsreaktion und die Trennung von Reaktionsprodukt und Katalysator
durch Destillation gleichzeitig nebeneinander ab. Dabei bewegt sich ein Gas, das einen hohen Anteil an
niedrigsiedenden Komponenten aufweist, welche durch die Disproportionierungsreaktion gebildet wurden, nach aufwärts
in den Kühler 3f wo es gekühlt wird, um auf diese
Weise diejenigen hochsiedenden Komponenten zu kondensieren, die das Gas begleiten. Anschließend werden diese
hochsiedenden Komponenten in dem Edelstahlkühler 6 weiter kondensiert, der mit flüssigem Stickstoff vorgekühlt wurde.
Die niedrigsiedenden Komponenten werden in einem Sammeltank 7 in Form einer Flüssigkeit isoliert.
Andererseits bewegen sich diejenigen hochsiedenden Komponenten, wie Trichlorsilan, Siliciumtetrachlorid und dergl.,
eAo
welche bei der Disproportionierungsreaktion gebildet wurden,
auf den Boden des Reaktionsturms zu und werden in einen Verdampfungstank 9 zusammen mit dem Katalysator abgelassen.
Der Flüssigkeitsspiegel wird durch den Wiedererhitzer 2 eingestellt. Der Verdampfertank 9 ist ein
Edelstahlgefäß mit einer Kapazität von 3 1, das mit einem Rührer ausgerüstet ist und mit einem Heizmantel versehen
ist. In diesem Verdampfertank wird erhitztes öl als Heizmedium im Kreislauf geführt, um den Katalysator zu erhitzen.
Der Verdampfertank 9 wird mit einer Temperatur betrieben, die höher ist als der Siedepunkt des bei der
Disproportionierungsreaktion gebildeten Siliciumtetrachlorids, jedoch niedriger liegt als die des tertiären,
mit aliphatischem Kohlenwasserstoff substituierten Amins, welches den Katalysator darstellt. Auf diese Weise werden
das aus dem Wiedererhitzer 2 abgelassene Trichlorsilan und Siliciumtetrachlorid verdampft und in einem
Kühler 11 gesammelt, der zuvor mit Methanol und Trockeneis gekühlt wurde. Schließlich gelangen die kondensierten
Produkte in einen Vorratstank 12. Das in dem Verdampfertank 9 nach der Verdampfung zurückbleibende, tertiäre,
mit aliphatischem Kohlenwasserstoff substituierte Amin wird mittels einer Pumpe 10 entnommen und zum Kopfteil
des Reaktionsturms 1 zurückgeführt.
Im folgenden wird anhand mehrerer Beispiele das vorstehend beschriebene, erfindungsgemäße-Verfahren erläutert.
In diesen Beispielen bedeuten "%" MMol-96w, falls nicht
anders angegeben.
Gemäß Fig. 1 werden zunächst 2 1 Tri-n-octylamin als Katalysator
in das Verdampfungsgefäß 9 eingefüllt. Anschließend wird das als Heizmedium in dem Mantel des Ver-
BAD ORiGlNAL
'" 3"5Ö'O318
dampfungsgefäßes 9 vorgesehene Öl aufgeheizt und die Temperatur des flüssigen Katalysators bei 1000C gehalten.
Andererseits wird der Kühler 3, der am Kopf des Reaktionsturms vorgesehen ist, gekühlt, indem man Salzwasser
hindurchleitet. Die Temperatur wird bei -80C gehalten. Der Wiedererhitzer 2 am Boden des Reaktionsgefäßes wird
anschließend mittels eines elektrischen Heizers erhitzt, und zwar während man in das Reaktionsgefäß 1 Trichlorsilan
mit einer Einspeiserate von 2,0 kg/h durch die Rohmaterial-Speiseleitung
4 einspeist und während man das Tri-n-octylamin in dem Verdampfungsgefäß 9 mit einer Einspeisungsrate
von 530 g/h mittels der Katalysator-Zirkulierpumpe 10 einspeist. Der Innendruck des Reaktionsturms
wird mittels eines Justierventils 5 in der Weise eingestellt, daß er bei 9 kg/cm Ü gehalten wird.
Der Flüssigkeitspegel des Wiederverdampfers 2 wird mittels eines Justierventils 8 ebenfalls konstant gehalten.
Der Reaktionsbetrieb wird kontinuierlich 20 h durchgeführt. Dabei wird die Temperatur am Kopfteil des Reaktionsturms
1 bei 55°C gehalten und die Temperatur des Wiedererhitzers 2 am Bodenteil des Reaktionsturms wird
bei 148°C gehalten. Dabei wird ein Gasgemisch, bestehend aus 85% Monosilan, 8,596 Monochlorsilan und 6,5% Dichlorsilan
am Kopf des Turms mit einer Rate von 80 g/h erhalten. Das aus dem Verdampfungsgefäß 9 verdampfte Chlorsilan
wird ferner in dem Kühler 11 gekühlt, um es auf diese Weise im Tank 12 mit einer Rate von 1,92 kg/h zurückzugewinnen.
Aus der Analyse der zurückgewonnenen Flüssigkeit mittels Gaschromatographie ergibt sich, daß
die Zusammensetzung des flüssigen Gemisches aus 55% Trichlorsilan und 45% Siliciumtetrachlorid besteht.
Das Verfahren von Beispiel 3 wird wiederholt. Der Kühler 3 am Kopf des Reaktionsturms wird Jedoch gekühlt,
indem man Kühlwasser von 250C durchleitet,und der Innen-
druck des Reaktionsturms 1 wird bei 6 kg/cm Ü gehalten. Die Temperatur am Kopfteil des Reaktionsturms 1 wird bei
820C gehalten, während die Temperatur des Wiedererhitzers
am Boden des Reaktionsturms bei 1410C gehalten wird. Vom Kopf des Turms erhält man ein flüssiges Gemisch, bestehend
aus 12% Monochlorsilan, 73% Dichlorsilan und 15% Trichlorsilan, mit einer Rate von 530 g/h. Ferner wird
durch Verdampfung des Chlorsilans in dem Verdampfungsgefäß 9 und kontinuierliche Rückgewinnung mittels des
Kühlers 11 im Vorratstank 12 ein flüssiges Gemisch erhalten, welches aus 48% Trichlorsilan und 52% Siliciumtetrachlorid
besteht. Dieses Gemisch wird mit einer Rate von 1470 g/h erhalten.
Das Verfahren von Beispiel 3 wird wiederholt. Dabei wird jedoch das als tertiäres, mit aliphatischem Kohlenwasserstoff
substituiertes Amin-Katalysator verwendete Tri-nbutylamin
in den Reaktionsturm 1 aus dem Verdampfungsgefäß 9 mittels der Zirkulierpumpe 10 mit einer Rate von
278 g/h im Kreislauf zurückgeführt. Aus dem Kopf des Turms erhält man ein flüssiges Gemisch, bestehend aus
81% Monosilan, 11,3% Monochlorsilan und 7,7% Dichlorsilan, mit einer Rate von 77 g/h. Durch Verdampfung des
Chlorsilans aus dem Verdampfungsgefäß 9 und Rückgewinnung
mittels des Kühlers 10 in dem Tank 12 erhält man ein flüssiges Gemisch, bestehend aus 61% Trichlorsilan und
39% Siliciumtetrachlorid, mit einer Rate von 1,92 g/h.
BAD ORIGINAL
Beispiel 6
Dieses Beispiel betrifft den dritten Aspekt der vorliegenden Erfindung. Genauer gesagt, die Herstellung von
Monosilan durch die Kombination einer Verfahrensstufe
der Synthese von Trichlorsilan unter Verwendung von Silicium von metallurgischer Qualität, Chlorwasserstoff,
Wasserstoff und Siliciumtetrachlorid sowie die Umsetzung und Destillationsstufe für Monosilan, wie es in dem
obigen Beispiel 3 erläutert wurde. Gemäß dem in Fig. 3 gezeigten Fließschema wird das Experiment zur Herstellung
von Monosilan durchgeführt. Als Trichlorsilan-Syntheseofen
40 wird ein Reaktionsgefäß aus Hastelloy mit einer Innenkapazität von 20 1 verwendet. Dieses wird unter einem
Druck von 2 kg/cm U und bei einer Temperatur von 60O0C betrieben. Bei dieser Verfahrensstufe beträgt das
Umwandlungsverhältnis an Trichlorsilan 30%. Die Betriebsbedingungen für den Reaktions- und Destillierturm 43 und
den Verdampfer 52 sind die gleichen wie in Beispiel 3.
In diesem Experiment beträgt der Verbrauch des als Rohmaterial eingesetzten Siliciums von metallurgischer Qualität
etwa 65 g/h, wobei 68 g/h Monosilan erhalten werden.
In der folgenden Tabelle 3 sind die gemessenen Ergebnisse aufgeführt, die hinsichtlich des Materialverbrauchs
der einzelnen Substanzen im Zusammenhang mit dem Destillationsturm
41 für das Silangemisch festgestellt wurden. Anhand dieser Werte soll einer der Effekte der
vorliegenden Erfindung dargestellt werden. Zu Vergleichszwecken
wurde eine auf herkömmliche Weise betriebene Herstellung von Monosilan unter Verwendung eines
Ionenaustauscherharzes unter den gleichen Bedingungen
BAD OBM»"·
untersucht, wie sie vorstehend für die Monosilan-Herstellung
erwähnt wurden. Die Temperatur des Ionenaustauscherharz-Bettes "beträgt 6O0C. In der folgenden Tabelle 3
ist ferner der Materialdurchsatz beim Destillationsturm 26 für das Silangemisch angegeben.
Aus der Tabelle wird deutlich, daß bei der erfindungsgemäßen Durchführung die Abfallmenge in dem Destillationsturm etwa 8 kg/h beträgt. Das ist um mindestens 5096 weniger
als die 14 kg/h des Vergleichsbeispiels. Die Reaktionsapparatur kann somit kompakt ausgebildet werden,
und gleichzeitig kann der Aufwand verringert werden.
BAD ORiG/NAl
03
O »
Position d.Probe-
η η Ήτη o |
44 | g/h | mol/h | 26 | g/h | mol/h | 47 | ■ g/h | mol/h | 33 | g/h | mol/h | L | g/h | i | g/h | 15 | mol/h | Π | mol/h | 51 | g/h | mol/h | 30 | g/h | mol/h | 46 | g/h | mol/h | 29 | g/h | mol/h |
Beisp. 6 | 4,039 | 23.8 | 1,088 | 6.4 | 5,127 | 30.2 | ||||||||||||||||||||||||||
SiCl4 | 4,137 | 24.3 | 1,382 | 10.2 | 1,379 | 8.1 | 6,924 | 51.1 | 8,306 | 61.3 | 5,517 | 32.4 | ||||||||||||||||||||
SiHCl3 | 1,414 | 10.4 | 1,204 | 8.9 | 646 | 6.4 | 2,618 | 646 | 19.3 | 6.4 | ||||||||||||||||||||||
SiH2Cl2 | ||||||||||||||||||||||||||||||||
SiH3Cl | 68 | 2.1 | ||||||||||||||||||||||||||||||
SiH, 4 |
5,421 | 34.0 | 8,658 | 63.9 | 8,952 | 62.7 | 5,127 | 30.2 | 68 | 2.1 | 68 | 2.1 (-> |
||||||||||||||||||||
5,551 | 34.7 | 2,583 | 17.0 | 2,618 | 19.3 | 5,517 | 32.4 | 68 | 2.1 | |||||||||||||||||||||||
Po 8.d.Probenahme | ||||||||||||||||||||||||||||||||
Vergleichsbeispiel SiCl4 |
||||||||||||||||||||||||||||||||
SiHCl3 | ||||||||||||||||||||||||||||||||
SiH2Cl2 | ||||||||||||||||||||||||||||||||
SiH0Cl 0 |
||||||||||||||||||||||||||||||||
SiH4 | ||||||||||||||||||||||||||||||||
cn
OO
- Leerseite -
Claims (20)
1. Chlorsilan-Disproportionierungskatalysator, umfassend ein tertiäres Amin als Hauptkomponente, dadurch
gekennzeichnet, daß das tertiäre Amin folgende allgemeine Formel aufweist
wobei ;}eder der Reste R eine aliphatische Kohlenwasserstoffgruppe
bedeutet und die Summe der Kohlenstoffatome aller Reste R 12 oder mehr beträgt.
2. Chlorsilan-Disproportionierungskatalysator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Summe der
Kohlenstoffatome aller Reste R im Bereich von 12 bis 36 liegt.
3. Chlorsilan-Disproportionierungskatalysator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei dem
tertiären Amin um mindestens eine Art handelt, ausgewählt aus der Gruppe Tri-n-butylamin, Tri-n-pentylamin,
Tri-n-hexylamin, Tri-n-heptylamin, Tri-n-octylamin, Tri
n-decylamin und Tri-n-dodecylamin.
4. Chlorsilan-Disproportionierungskatalysator nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei dem
tertiären Amin um Tri-n-butylamin oder Tri-n-octylamin oder beide handelt.
5. Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung einer Silanverbindung, wobei ein hydriertes SiIiclumtetraChlorid,
wie Trichlorsilan, der Disproportionierungsreaktion unterworfen wird, um kontinuierlich eine
Silanverbindung, wie Monosilan oder Dichlorsilan, herzustellen,
gekennzeichnet durch folgende Verfahrensstufen:
(a) Einspeisen des hydrierten Siliciumchlorids als Ausgangsmaterial in einen Reaktionstunn mit Destillierfunktion,
welcher ein tertiäres, mit aliphatischem Kohlenwasserstoff substituiertes Amin gemäß der folgenden
allgemeinen Formel als Disproportionierungskatalysator enthält
wobei jeder der Reste R eine aliphatische Kohlenwasserstoffgruppe bedeutet und die Summe der Kohlenstoffatome
aller Reste R 12 oder mehr beträgt;
(b) Entnahme einer Silanverbindung, die mehr Wasserstoffatome enthält als in dem Ausgangsmaterialhydrierten
Siliciumchlorid vom Kopfteil des Reaktionsturms ; und
(c) Entnahme einer Lösungsmischung, umfassend
Silanverbindungen mit mehr Chloratomen als Nebenprodukte
und den Katalysator vom Bodenteil des Reaktionsturms.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man nach Abziehen der Lösungsmischung, welche
Silanverbindungen mit mehr Chloratomen als Nebenprodukte und den Katalysator umfaßt, vom Bodenbereich des Reaktionsturms
die Silanverbindungen und den Katalysator in dem Lösungsgemisch voneinander trennt und den abgetrennten
Katalysator wieder in den Reaktionsturm zurückführt.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Summe der Kohlenstoffatome aller Reste R
im Bereich von 12 bis 36 liegt.
8. Verfahren nach Anspruch 5f dadurch gekennzeichnet,
daß es sich bei dem tertiären Amin um mindestens eine Art handelt, ausgewählt aus der Gruppe Tri-n-butylamin,
Tri-n-pentylamin, Tri-n-hexylamin, Tri-n-heptylamin,
Tri-n-octylamin, Tri-n-decylamin und Tri-n-dodecylamin.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei dem tertiären Amin um Tri-n-butylamin
oder Tri-n-octylamin oder um beide handelt.
10. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Katalysator in einer Menge von 2 bis
50 Mol-%, bezogen auf das als Ausgangsmaterial eingesetzte
Chlorsilan, verwendet wird.
11. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Katalysator in einer Menge von 5 bis 40 Mol-95, bezogen auf das als Ausgangsmaterial eingesetzte
Chlorsilan, verwendet wird.
12. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Reaktionsbetrieb in dem Reaktionsturm unter
den Bedingungen einer Reaktionstemperatur im Bereich von Normaltemperatur bis 3000C und einem Betriebsdruck im
Bereich von 0 bis 40 kg/cm Ü durchgeführt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Reaktionsbetrieb in dem Reaktionsturm bei
einer Temperatur von 20 bis 1500C durchgeführt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß man das vom Bodenteil des Reaktionsturms abgezogene Lösungsgemisch auf eine Temperatur erhitzt, die
höher ist als der Siedepunkt von SiCl^, jedoch niedriger
-yt-l
3 5 ΟΌ 31 8
ist als der Siedepunkt des Katalysators, und auf diese Weise den Katalysator und das Chlorsilan voneinander
trennt.
15. Verfahren zur Herstellung einer Silanverbindung,
umfassend folgende Verfahrensstufen:
(a) die Synthese von Trichlorsilan durch Umsetzung
von metallischem Silicium metallurgischer Qualität, Wasserstoff, Chlorwasserstoff und Siliciumtetrachlorid
in einem Trichlorsilan-Syntheseturm;
(b) die anschließende Destillation einer Silanmischung,
enthaltend das Trichlorsilan, in einem Trichlorsilan-Destillierturm;
(c) die Einleitung des abgetrennten Trichlorsilans in einen Reaktionsturm mit Destillierfunktion,
der ein tertiäres Amin enthält,und die Durchführung einer
Disproportionierung oder Re-Verteilung mit dem Trichlorsilan;
und
(d) die nachfolgende Einführung des Reaktionsprodukts in einen Silan-Destillierturm und die Rückgewinnung
der Silanverbindung, welche mehr Wasserstoffatome als das als Rohmaterial eingesetzte Chlorsilan
aufweist, vom Kopfteil des Silan-Destillierturms.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet,
daß das Trichlorsilan mittels einer Fließbett-Reaktion bei einer Temperatur im Bereich von 400 bis
7000C unter einem Druck im Bereich von 1 bis 30 kg/cm
synthetisiert wird.
17. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Reaktionsturm bei einer Temperatur im Bereich
von 20 bis 3000C und unter einem Druck im Bereich von 0 bis 40 kg/cmU betrieben wird.
BAD ORIGINAL
350Ό318
18. Verfahren nach Anspruch 15» dadurch gekennzeichnet,
daß man dann, wenn das im Reaktionsturm gebildete Reaktionsprodukt in den Silan-Destillierturm eingeführt
wird und die Silanverbindung aus dem Kopfteil des Destillierturms zurückgewonnen wird, eine am Boden des Destillierturms
erhaltene, hochsiedende Komponente in den Reaktionsturm zurückführt.
19. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet,
daß man ein Lösungsgemisch aus dem Katalysator und
dem hochsiedenden Silan, das in dem Reaktionsturm gebildet wurde, und mehr Chloratome enthält, auf eine Tempera
tur erhitzt die höher ist als der Siedepunkt von Silici umtetrachlorid, jedoch niedriger ist als der Siedepunkt
des Katalysators, und man den Katalysator in den Reaktionsturm zurückführt, während das Chlorsilan in den
Trichlorsilan-Destillierturm zurückgeführt wird.
20. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß das als hochsiedende Komponente bei der Abtrennung
von Trichlorsilan durch Destillation abgetrennte Siliciumtetrachlorid in den Trichlorsilan-Syntheseturm
zurückgeführt wird.
eAo
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