DE102014007685B4 - Verfahren zur Herstellung von Hexachlordisilan - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Hexachlordisilan Download PDF

Info

Publication number
DE102014007685B4
DE102014007685B4 DE102014007685.7A DE102014007685A DE102014007685B4 DE 102014007685 B4 DE102014007685 B4 DE 102014007685B4 DE 102014007685 A DE102014007685 A DE 102014007685A DE 102014007685 B4 DE102014007685 B4 DE 102014007685B4
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
reaction
polysilanes
long
chlorinated polysilanes
kinetically stable
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
DE102014007685.7A
Other languages
English (en)
Other versions
DE102014007685A1 (de
Inventor
Patentinhaber gleich
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Holl Sven Dr De
Original Assignee
Individual
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Individual filed Critical Individual
Priority to DE102014007685.7A priority Critical patent/DE102014007685B4/de
Publication of DE102014007685A1 publication Critical patent/DE102014007685A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE102014007685B4 publication Critical patent/DE102014007685B4/de
Active legal-status Critical Current
Anticipated expiration legal-status Critical

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B33/00Silicon; Compounds thereof
    • C01B33/08Compounds containing halogen
    • C01B33/107Halogenated silanes
    • C01B33/1071Tetrachloride, trichlorosilane or silicochloroform, dichlorosilane, monochlorosilane or mixtures thereof
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B33/00Silicon; Compounds thereof
    • C01B33/04Hydrides of silicon

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Silicon Compounds (AREA)

Abstract

Verfahren zur Herstellung von Hexachlordisilan durch Zugabe von elementarem Chlor wobei mittels herbeigeführter Reaktion des elementaren Chlors mit langkettigen chlorierten Polysilanen kinetisch stabile Polysilane gebildet und zu Hexachlordisilan umgesetzt werden, dadurch gekennzeichnet, dass kinetisch stabile chlorierte Polysilane nach vollständiger oder teilweiser Abtrennung von Si2Cl6Reaktionsmischungen zur oxidativen Spaltung von langkettigen chlorierten Polysilanen zugesetzt werden.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Hexachlordisilan durch Zugabe von elementarem Chlor zu kinetisch stabilen chlorierten Polysilanen oder deren Mischungen unter geeigneten Bedingungen und nachfolgende Abtrennung von gebildetem Si2Cl6.
  • Aus M. Schmeisser, P. Voss, Zeitschrift für anorganische und allgemeine Chemie 334 (1964) 50 ist bekannt, dass langkettige perchlorierte Polysilane mit Chlorgas bei 60°C zu Mischungen perchlorierter Oligosilane SinCl2n+2 (n größer oder gleich 2) abgebaut werden. Erst ab Temperaturen von etwa 200°C findet in Anwesenheit von elementarem Chlor ein Abbau von Si2Cl6 zu SiCl4 statt.
  • Beispielsweise JP H01 278 411 A beansprucht die Herstellung von Si2Cl6 und Si3Cl8 durch Reaktion von chlorierten Polysilanen der Formel SinCl2n+2 (n ≥ 4) mit Chlorgas in Anwesenheit von Kupfer und/oder Kupferverbindungen. Die Reaktionstemperatur liegt dabei im Bereich von 100°C bis 200°C.
  • In DE 10 2009 056 438 A1 wird ein Verfahren zur Herstellung von Hexachlordisilan offenbart, indem chloriertes Polysilan der empirischen Formel SiClx (x = 0,2-0,8) oxidativ mit Chlorgas gespalten wird. Das Verfahren wird bei Reaktionstemperaturen zwischen 80°C und 145°C katalysatorfrei durchgeführt und erzielt Hexachlordisilan in einem Anteil von > 60% am Endprodukt. Neben geringen Mengen SiCl4 und unlöslicher Reststoffe wird ausschließlich Si2Cl6 als Reaktionsprodukt nachgewiesen.
  • Beispielsweise WO 2011/067415 A berichtet über Mischungen kinetisch stabiler halogenierter Polysilane mit jeweils mindestens vier miteinander verbundenen Siliciumatomen, deren Substituenten Chlor oder Chlor und Wasserstoff sind und in denen das Verhältnis Substituent zu Silicium mindestens 1 : 1 beträgt. Diese weisen eine hohe kinetische Stabilität gegen die oxidative Spaltung mit Chlor auf, die sich darin ausdrückt, dass bei Temperaturen von 120°C und Chlorgasüberschuss bei 1013 hPa innerhalb von 10 Stunden nicht mehr als 30 mol% abgebaut werden und die einen Anteil an Verzweigungsstellen von mehr als 8 mol%, insbesondere mehr als 11 mol% in den Polysilanmolekülen aufweisen. Zu den kinetisch stabilen Polysilanen zählen neben verzweigten mit jeweils mindestens vier miteinander verbundenen Siliciumatomen auch Disilane und Trisilane. Diese Mischungen kinetisch stabiler halogenierter Polysilane entstehen beispielsweise während des Teilabbaus von thermisch oder plasmachemisch hergestellten chlorierten Polysilanen mit elementarem Chlor bei 60°C bis 140°C und 200 hPa bis 2000 hPa Druck während 4 bis 29 h Reaktionszeit. Die einzelnen kinetisch stabilen chlorierten Polysilane weisen in ihren Molekülen zwei bis zehn direkt oder indirekt miteinander verbundene Siliciumatome auf.
  • Die kinetische Stabilität dieser chlorierten Polysilane mit drei bis zehn direkt oder indirekt miteinander verbundene Siliciumatomen verhindert einen weiteren Abbau dieser Verbindungen unter den beschriebenen Reaktionsbedingungen innerhalb einer akzeptablen Zeitspanne und reduziert dadurch die Ausbeute an Si2Cl6 aus der Chlorierung der thermisch oder plasmachemisch hergestellten chlorierten Polysilane.
  • Aufgabe der Erfindung ist es, Verfahren zur Verfügung zu stellen, die es ermöglichen in einfacher und vorteilhafter Weise auch die kinetisch stabilen chlorierten Polysilane mit drei bis zehn direkt oder indirekt miteinander verbundene Siliciumatomen weiter abzubauen und dadurch die Ausbeute an Si2Cl6 aus der oxidativen Spaltung von Mischungen langkettiger chlorierter Polysilane mit elementarem Chlor zu erhöhen.
  • Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung von Hexachlordisilan durch Zugabe von elementarem Chlor, wobei mittels herbeigeführter Reaktion des elementaren Chlors mit langkettigen chlorierten Polysilanen kinetisch stabile Polysilane gebildet und zu Hexachlordisilan umgesetzt werden, dadurch gekennzeichnet, dass kinetisch stabile chlorierte Polysilane nach vollständiger oder teilweiser Abtrennung von Si2Cl6 Reaktionsmischungen zur oxidativen Spaltung von langkettigen chlorierten Polysilanen zugesetzt werden.
  • Vorteilhaft gestaltet sich das Verfahren, indem ein wiederholtes Chlorieren bei jeweils stufenweise erhöhten Temperaturen im Bereich von 120°C bis 200°C durchgeführt wird.
  • Die erfindungsgemäßen Verfahren sind nicht auf die Umsetzung von kinetisch stabilen chlorierten Polysilanen aus der oxidativen Spaltung von thermisch oder plasmachemisch hergestellten chlorierten Polysilanen mit elementarem Chlor beschränkt. Sie können allgemein auf alle oxidativen Spaltungen von langkettigen chlorierten Polysilanen oder deren Mischungen mit elementarem Chlor angewendet werden, wenn dabei neben Si2Cl6 auch weitere kinetisch stabile chlorierte Polysilane gebildet werden.
  • Chlorierte Silane im Sinne der Erfindung sind Verbindungen der empirischen Formel SiCloHp (0 kleiner o kleiner oder gleich 4, 0 kleiner oder gleich p kleiner 4, 0,2 kleiner oder gleich o+p kleiner oder gleich 4). Dies umfasst sowohl eher molekulare Verbindungen mit 1 kleiner o+p kleiner oder gleich 4 als auch ausgedehnte und stark vernetzte Festkörperstrukturen mit 0,2 kleiner o+p kleiner oder gleich 1.
  • Chlorierte Polysilane im Sinne der Erfindung sind chlorierte Silane, die in ihrer Struktur mindestens eine direkte Bindung Si-Si aufweisen.
  • Langkettige chlorierte Polysilane im Sinne der Erfindung sind chlorierte Polysilane, die in ihrer Struktur mindestens 11 direkt oder indirekt miteinander verbundene Siliciumatome aufweisen, ohne dass dabei ein weiteres chemisches Element beteiligt ist.
  • Kurzkettige chlorierte Silane im Sinne der Erfindung sind chlorierte Silane, die in ihrer Struktur nicht mehr als 10 direkt oder indirekt miteinander verbundene Siliciumatome aufweisen, ohne dass dabei ein weiteres chemisches Element beteiligt ist, oder die nur ein Siliciumatom enthalten.
  • Mischungen langkettiger chlorierter Polysilane im Sinne der Erfindung können auch kurzkettige chlorierte Silane enthalten.
  • Mischungen kinetisch stabiler chlorierter Polysilane im Sinne der Erfindung können auch chlorierte Monosilane SiHxCl4-x (x gleich 0, 1, 2) enthalten.
  • Die kinetische Stabilität der während der Chlorspaltung von langkettigen chlorierten Polysilanen als Nebenprodukte gebildeten chlorierten Polysilane macht eine reine Verlängerung der Reaktionszeit ineffizient, da nur maximal 30 mol% dieser kinetisch stabilen Nebenprodukte während 10 h bei 120°C abgebaut werden.
  • Während der destillativen Abtrennung von Si2Cl6 aus einer Produktmischung von chlorierten Silanen verbleiben die kinetisch stabilen chlorierten Polysilane mit drei bis zehn direkt oder indirekt miteinander verbundene Siliciumatomen als Rückstand im Destillationssumpf. Dieser Destillationssumpf kann zur weiteren Herstellung von Si2Cl6 einer zusätzlichen Reaktion mit elementarem Chlor unterworfen werden.
  • Für eine selektive Kristallisation von Si2Cl6 aus einer Produktmischung von chlorierten Silanen, beispielsweise durch kontrolliertes Abkühlen der Produktmischung, verbleiben die kinetisch stabilen chlorierten Polysilane mit drei bis zehn direkt oder indirekt miteinander verbundene Siliciumatomen in der Mutterlösung. Diese Mutterlösung kann zur weiteren Herstellung von Si2Cl6 einer zusätzlichen Reaktion mit elementarem Chlor unterworfen werden.
  • Vor einer nachfolgenden Reaktion mit elementarem Chlor zur weiteren Herstellung von Si2Cl6 können weitere Bestandteile der Mischung kinetisch stabiler chlorierter Polysilane ganz oder teilweise aus der Mischung entfernt werden. Für chlorierte Tri- oder Tetrasilane kann dies beispielsweise durch fraktionierende Destillation bei reduziertem Druck geschehen.
  • Destillationsrückstände oder Mutterlösungen aus der vollständigen oder teilweisen Abtrennung von Si2Cl6, bestehend aus Mischungen von kinetisch stabilen chlorierten Polysilanen, können einer weiteren Chlorierung unterzogen werden. Diese Mischungen von kinetisch stabilen chlorierten Polysilanen können auch Si2Cl6 und/oder SiCl4 enthalten.
  • Stammen diese Destillationsrückstände oder Mutterlösungen aus der Abtrennung von Si2Cl6 nach einem Reaktionsansatz zur oxidativen Spaltung von langkettigen chlorierten Polysilanen mit elementarem Chlor, so kann diese zweite Chlorierung einer Mischung von kinetisch stabilen chlorierten Polysilanen bei einer im Vergleich zum Reaktionsansatz zur Spaltung von langkettigen chlorierten Polysilanen erhöhten Reaktionstemperatur erfolgen.
  • Mischungen von kinetisch stabilen chlorierten Polysilanen sind nach Abtrennung von Si2Cl6 üblicherweise dünnflüssig, insbesondere wenn sie auch Si3Cl8 enthalten. Allerdings sind beispielsweise neo-Si5Cl12 oder neo-Si6Cl14, die zu den kinetisch stabilen chlorierten Polysilanen zählen, in reiner Form kristalline Feststoffe. Abhängig von der Zusammensetzung der Mischungen kinetisch stabiler chlorierter Polysilane können diese Mischungen daher auch feste Bestandteile enthalten. Sind diese festen Bestandteile in so großer Menge enthalten, dass sie sich auch unter Reaktionstemperatur nicht vollständig in der Mischung kinetisch stabiler chlorierter Polysilane lösen, kann dadurch ein Durchmischen der Reaktionsmischung während der Chlorierung beeinträchtigt werden. Da dieses Durchmischen auch der Abführung von Reaktionswärme von den Orten höchster Chlorkonzentration in der Reaktionsmischung dient, kann daher eine lokale Überhitzung der Reaktion auftreten, die entweder zur vermehrten Bildung von SiCl4 führt, beispielsweise durch Abreaktion von Si2Cl6, oder sogar eine lokale Entzündung der Reaktionsmischung mit Flammenerscheinungen. Dies gilt insbesondere, wenn unverdünntes Chlorgas über Einleitrohre direkt in die Reaktionsmischung eingespeist wird. Daher ist es in besonderer Weise vorteilhaft, wenn Mischungen kinetisch stabiler chlorierter Polysilane mit hohen Anteilen fester Bestandteile mindestens ein flüssiges Verdünnungsmittel und/oder Lösungsmittel mindestens in einer solchen Menge zugegeben wird, dass unter Reaktionsbedingungen ein Durchmischen der Reaktionsmischung nicht behindert ist. Beispiele solcher flüssigen Verdünnungsmittel und/oder Lösungsmittel sind flüssige kurzkettige chlorierte Silane, insbesondere Si2Cl6 oder Si3Cl8 oder unter den Reaktionsbedingungen inerte organische Lösungsmittel. Weiterhin sind solche inerten organischen Lösungsmittel bevorzugt, die sich leicht von Si2Cl6 trennen lassen, insbesondere durch fraktionierende Destillation.
  • Als inert werden solche Verbindungen bezeichnet, die unter den Reaktionsbedingungen nicht mit elementarem Chlor und/oder solchen chlorierten Silanen reagieren, die in der Reaktionsmischung enthalten sind.
  • Die Umsetzung von kinetisch stabilen chlorierten Polysilanen mit drei bis zehn direkt oder indirekt miteinander verbundene Siliciumatomen mit elementarem Chlor kann ohne vorherige Abtrennung von während der Chlorierung langkettiger chlorierter Silane gebildetem Si2Cl6 erfolgen, indem nach Abschluss einer ersten Reaktionsphase bei einer ersten Reaktionstemperatur mindestens eine weitere erhöhte Reaktionstemperatur der Reaktionsmischung eingestellt und die Chlorierung fortgesetzt wird. Eine Erhöhung der Reaktionstemperatur kann auch in mehreren Stufen oder kontinuierlich bis zu einer höchsten Endtemperatur erfolgen.
  • Wird während einer vorhergehenden Reaktionsphase bei einer niedrigeren Temperatur auch SiCl4 gebildet, kann dies die Chloraufnahme der Reaktionsmischung negativ beeinflussen, da die Siedetemperatur der Mischung herabsetzt wird. Dadurch kann entweder eine gewünschte erhöhte Reaktionstemperatur in einer nachfolgenden Reaktionsphase nicht oder nur unter erhöhtem Druck erreicht werden oder ein fortwährendes Sieden der Reaktionsmischung bei der erhöhten Reaktionstemperatur auftreten. Es kann daher vorteilhaft sein, die Reaktionsapparatur mit einer Vorrichtung zu versehen, über die vor oder während der Erhöhung der Reaktionstemperatur zumindest ein Teil des gebildeten SiCl4 aus der Reaktionsmischung entfernt wird. Diese Vorrichtung kann beispielsweise eine Destillationseinrichtung mit einem Kühler sein. Die Entfernung des SiCl4 aus der Reaktionsmischung kann durch Absenken des Druckes in der Reaktionsapparatur unterstützt werden.
  • In einer ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden Mischungen kinetisch stabiler chlorierter Polysilane in Reaktionsmischungen gegeben, die einer oxidativen Spaltung von langkettigen chlorierten Silanen mit elementarem Chlor unterworfen werden. Beispielsweise werden Destillationsrückstände oder Mutterlösungen aus einem ersten Ansatz zur Chlorierung langkettiger chlorierter Silane nach vollständiger oder teilweiser Abtrennung von Si2Cl6 in einen nachfolgenden Reaktionsansatz zur Chlorierung langkettiger chlorierter Silane gegeben. Dadurch wird erreicht, dass ein weiterer Abbau der Mischung kinetisch stabiler chlorierter Polysilane unter Bildung von Si2Cl6 eintritt, ohne dass die Reaktionszeit für den ersten Ansatz zur Chlorierung langkettiger chlorierter Silane verlängert wird. Besonders vorteilhaft für eine maximale Gesamtausbeute an Si2Cl6 ist es, wenn die Destillationsrückstände oder Mutterlösungen aus einem Ansatz zur Chlorierung langkettiger chlorierter Silane nach Abtrennung von Si2Cl6 vollständig in einen nachfolgenden Reaktionsansatz zur Chlorierung langkettiger chlorierter Silane gegeben werden.
  • Für gleiche Reaktionsbedingungen bezüglich Temperatur, Druck und Reaktionszeit sowie ähnliche eingesetzte Mengen langkettiger chlorierter Silane in jedem der aufeinander folgenden Reaktionsansätze baut sich im Laufe der aufeinander folgenden Chlorierungsansätze ein in seiner Zusammensetzung und in seiner Masse weitgehend gleich bleibender Destillationsrückstand auf. Dies geschieht dadurch, dass während jedes Reaktionsansatzes ein Teil der zugesetzten kinetisch stabilen chlorierten Polysilane weiter zu schließlich Si2Cl6 und SiCl4 abgebaut wird, während gleichzeitig eine entsprechende Menge kinetisch stabiler chlorierter Polysilane aus den langkettigen chlorierten Silanen nachgebildet wird. Das Verhältnis zwischen der Masse frisch eingesetzter langkettiger chlorierter Silane und der Masse kinetisch stabiler chlorierter Polysilane, das mit diesem weitgehend stabilen Zustand verbunden ist, wird dabei durch die Reaktionsbedingungen wie Reaktionstemperatur und Reaktionsdauer bestimmt.
  • Ein weiterer Vorteil der Zugabe von kinetisch stabilen chlorierten Polysilanen zu langkettigen chlorierten Silanen vor der oxidativen Umsetzung mit elementarem Chlor liegt im dadurch erreichten Verdünnungseffekt. Mischungen langkettiger chlorierter Silane weisen häufig eine hohe Viskosität auf oder enthalten Feststoffe oder sind Feststoffe, was ein Durchmischen auch bei Reaktionstemperatur erschwert, und reagieren heftig mit elementarem Chlor, wodurch es zu lokalen Überhitzungen kommen kann. Die kinetisch stabilen chlorierten Polysilane reduzieren die Viskosität der Mischung oder die Feststoffkonzentration in der Mischung, so dass ein Zusatz weiterer Verdünnungsmittel zu den Mischungen langkettiger chlorierter Silane unterbleiben kann, wenn genügend kinetisch stabile chlorierte Polysilane eingesetzt werden. Die vergleichsweise träge Reaktion der kinetisch stabilen chlorierten Polysilane mit elementarem Chlor trägt außerdem dazu bei, dass die Reaktionswärme pro Volumen Reaktionsmischung insbesondere zu Beginn des Reaktionszeitraumes reduziert und auch dadurch einer lokalen Überhitzung vorgebeugt wird.
  • In einer zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden Mischungen kinetisch stabiler chlorierter Polysilane Reaktionsmischungen zugegeben, in denen die oxidative Spaltung von langkettigen chlorierten Silanen mit elementarem Chlor bei einer ersten Reaktionstemperatur erfolgt. Nach Abschluss dieser ersten Reaktionsphase bei einer ersten Reaktionstemperatur wird mindestens eine weitere erhöhte Reaktionstemperatur der Reaktionsmischung eingestellt und die Chlorierung fortgesetzt. Es kann auch eine Erhöhung der Reaktionstemperatur in mehreren Stufen bis zu einer höchsten Endtemperatur erfolgen. Vor oder während der Erhöhung der Reaktionstemperatur kann während der vorherigen Reaktionsphase gebildetes SiCl4 aus der Reaktionsmischung zumindest teilweise abgetrennt werden.
  • Durch die Anwesenheit größerer Mengen kinetisch stabiler chlorierter Polysilane mit höherem Siedepunkt als Si2Cl6 in der Reaktionsmischung wird außerdem ein erhöhter Siedepunkt der Reaktionsmischung insbesondere gegen Ende des Reaktionszeitraumes erreicht, wenn die Mischung bereits vergleichsweise hohe Konzentrationen an Si2Cl6 enthält. Dies erlaubt es, die Reaktionstemperatur der Mischung auf eine Endtemperatur oberhalb des Siedepunktes von Si2Cl6 einzustellen und damit eine kürzere Reaktionszeit zur Erzeugung von zusätzlichem Si2Cl6 aus den kinetisch stabilen chlorierten Polysilanen zu erreichen, als es mit niedrigeren Konzentrationen höher siedenden Materials möglich wäre.
  • Nach vollständiger oder teilweiser Abtrennung von Si2Cl6 und möglicherweise von weiteren Bestandteilen der Mischung kinetisch stabiler chlorierter Polysilane aus der Produktmischung der Reaktion wird der Rückstand vollständig in nachfolgende Ansätze zur oxidativen Spaltung von langkettigen chlorierten Silanen mit elementarem Chlor gegeben. Der Vorteil einer Reaktionsführung mit mindestens zwei Temperaturstufen ist, dass das Verhältnis zwischen den Massen frisch eingesetzter langkettiger chlorierter Silane und kinetisch stabiler chlorierter Polysilane aus dem Rückstand, das mit dem aus der fortgesetzten Rückführung des jeweiligen Rückstandes resultierenden weitgehend stabilen Zustand verbunden ist, deutlich höher wird als für die Reaktion bei nur einer niedrigen Reaktionstemperatur, ohne dabei die Reaktionszeit erheblich zu verlängern. Andererseits reduziert eine Reaktionsführung mit zunächst niedriger und später erhöhter Reaktionstemperatur das Risiko einer lokalen Überhitzung der Reaktion, das für einen Reaktionsstart bei der erhöhten Reaktionstemperatur auftritt.
  • Elementares Chlor kann der Reaktionsapparatur in jeder der Ausführungsformen als flüssige Mischung zugeführt werden, die aus in mindestens einem geeigneten Lösungsmittel gelöstem elementarem Chlor besteht. Beispiele für geeignete Lösungsmittel sind kurzkettige chlorierte Silane, insbesondere SiCl4 oder Si2Cl6, oder inerte organische Lösungsmittel oder Mischungen aus mindestens einem kurzkettigen chlorierten Silan und/oder mindestens einem inerten organischen Lösungsmittel. Die Lösung von elementarem Chlor wird der Reaktionsapparatur in einer solchen Menge pro Zeit zugegeben, dass die gewünschte Reaktionstemperatur zum jeweiligen Reaktionszeitpunkt durch die freigesetzte Reaktionswärme nicht überschritten wird.
  • Elementares Chlor kann der Reaktionsapparatur in jeder der Ausführungsformen während der Chlorierung gasförmig in reiner Form oder verdünnt mit einem Inertgas zugeführt werden. Beispiele für ein Inertgas sind N2, Ar oder He oder deren Mischungen. Das Reaktionsgas bestehend aus Chlorgas oder Chlorgas verdünnt mit Inertgas kann direkt in die Reaktionsmischung eingeleitet werden, beispielsweise durch ein oder mehrere Gaseinleitrohre. Diese können mit Frittenkonstruktionen oder anderen Bauteilen mit einer Mehrzahl kleinerer Öffnungen versehen sein, um eine bessere Verteilung und geringere Blasengröße des eingeleiteten Gases zu erreichen. Das Reaktionsgas kann auch durch eine oder mehrere Einleitöffnungen in den Gasraum geleitet werden, der an die flüssige Reaktionsmischung angrenzt.
  • Die Reaktionsmischung kann zur verbesserten Temperaturregelung und homogeneren Reaktionsführung während der Chlorierung gerührt oder in anderer Weise durchmischt werden.
  • Die Chlorierung kann so durchgeführt werden, dass Reste von Reaktionsgas den Chlorierungsreaktor während der Chlorierung verlassen. Dies ist insbesondere dann erforderlich, wenn das Reaktionsgas Anteile von Inertgas enthält.
  • Ein verbesserter Umsatz des eingesetzten Chlorgases kann dadurch erreicht werden, dass unverdünntes Chlorgas in einer solchen Menge in eine abgasseitig geschlossene Reaktionsapparatur eingeleitet wird, dass der Druck in der Apparatur nicht oder nur langsam steigt. Eine Druckentlastung erfolgt dann nur, falls der Druck in der Apparatur einen vorher festgelegten Wert erreicht.
  • Die Chlorierung einer Mischung kinetisch stabiler chlorierter Polysilane zur Herstellung von Si2Cl6 erfolgt bei einer Temperatur von 100°C bis 200°C, bevorzugt 120°C bis 170°C, besonders bevorzugt 140°C bis 160°C.
  • Schließt sich die Chlorierung einer Mischung kinetisch stabiler chlorierter Polysilane direkt an eine oxidative Spaltung von langkettigen chlorierten Polysilanen mit elementarem Chlor an, ohne vorherige Abtrennung von während der Chlorierung langkettiger chlorierter Silane gebildetem Si2Cl6, kann nach Abschluss einer ersten Reaktionsphase bei einer ersten Reaktionstemperatur mindestens eine weitere erhöhte Reaktionstemperatur der Reaktionsmischung eingestellt und die Chlorierung fortgesetzt werden. Es kann auch eine Erhöhung der Reaktionstemperatur in mehreren Stufen bis zu einer höchsten Endtemperatur erfolgen. Dies gilt auch, wenn einer Reaktionsmischung zur oxidativen Spaltung von langkettigen chlorierten Polysilanen mit elementarem Chlor kinetisch stabile chlorierte Polysilane zugesetzt werden. Die Reaktionstemperatur für die erste Reaktionsphase liegt dabei zwischen 0°C und 140°C, bevorzugt zwischen 15°C und 130°C, besonders bevorzugt zwischen 60°C und 120°C. Die Reaktionstemperatur für jede weitere Reaktionsphase liegt bei 120°C bis 200°C, bevorzugt bei 130°C bis 160°C. Die Reaktionstemperatur wird dabei für jede nachfolgende Reaktionsphase erhöht. Die Chlorierung kann für jede Reaktionsphase bei konstanter Temperatur der Reaktionsmischung durchgeführt werden. Die Chlorierung kann ebenso für jede Reaktionsphase mit stufenweise oder kontinuierlich ansteigender Temperatur der Reaktionsmischung bis zur jeweiligen Zieltemperatur durchgeführt werden.
  • Die Chlorierung wird in jeder Reaktionsphase bei einem Druck von 200 hPa bis 2000 hPa, bevorzugt 700 hPa bis 1500 hPa, besonders bevorzugt 900 hPa bis 1300 hPa durchgeführt. Während jeder einzelnen Reaktionsphase kann der Druck in der Reaktionsapparatur zwischenzeitlich abgesenkt werden, um gebildetes SiCl4 ab zu destillieren. Ebenso kann der Druck in der Apparatur vor oder während der Temperaturerhöhung zur nachfolgenden Reaktionsphase zwischenzeitlich abgesenkt werden, um gebildetes SiCl4 ab zu destillieren.
  • Nach Abschluss der Reaktion zur Herstellung von Hexachlordisilan durch Zugabe von elementarem Chlor zu kinetisch stabilen chlorierten Silanen oder deren Mischungen wird Si2Cl6 vollständig oder teilweise aus der Produktmischung abgetrennt. Dies kann beispielsweise durch fraktionierende Destillation geschehen. Insbesondere für hohe Konzentrationen an Si2Cl6 in der Produktmischung kann Si2Cl6 durch Abkühlen der Produktmischung auf weniger als 5°C, bevorzugt weniger als 0°C kristallisiert und als Feststoff von der flüssigen Mutterlösung getrennt werden. Bevorzugt ist die Abkühlung auf nicht weniger als -70°C. Dieses Trennverfahren kann bevorzugt dann angewendet werden, wenn keine weiteren Feststoffe in der Produktmischung enthalten sind und/oder keine weiteren Verbindungen während des Abkühlens auskristallisieren. An diesen Trennschritt durch Kristallisation kann sich ebenfalls eine fraktionierende Destillation der Mutterlösung und/oder des als Feststoff gewonnenen Materials anschließen.
  • Die aus den Trennschritten zur Gewinnung von Si2Cl6 resultierenden Rückstände werden als Mischungen kinetisch stabiler Polysilane in Reaktionsmischungen gegeben, die einer oxidativen Spaltung von langkettigen chlorierten Silanen mit elementarem Chlor unterworfen werden und so weiter mit elementarem Chlor zur Herstellung von zusätzlichem Hexachlordisilan umgesetzt.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren soll nachfolgend anhand von nicht einschränkenden Vergleichs- und Ausführungsbeispielen näher erläutert werden.
  • Vergleichsbeispiel:
  • 6516,5 g plasmachemisch hergestelltes chloriertes Polysilan werden mit 1470,9 g Hexachlordisilan verdünnt und mit abgasseitig geschlossener Apparatur unter heftigem Rühren bei einer Temperatur der Reaktionsmischung von maximal 120°C und einem Druck von 1000-1200 hPa insgesamt 2,5 kg Chlorgas eingeleitet. Ist der Maximaldruck erreicht, wird der Druck in der Apparatur durch kontrolliertes Ablassen von Gas um 50-100 hPa abgesenkt. Die Reaktionstemperatur wird zunächst durch kontrollierte Zugabe von Chlorgas und später durch externe Wärmezufuhr konstant gehalten. Zusätzlich wird die eingeleitete Chlorgasmenge pro Zeit an die Aufnahmekapazität der Reaktionslösung angepasst. Nach 30 h Reaktionszeit nimmt die Mischung kaum noch Chlorgas auf. Aus der Produktmischung werden durch fraktionierende Destillation 1498,7 g SiCl4 und 4798,2 g Si2Cl6 gewonnen. Es verbleibt ein Destillationsrückstand von 4068,9 g. Aus dem Rückstand lassen sich 2274,8 g Si3Cl8 abtrennen. Die restlichen 1794,1 g bestehen nach einer 29Si-NMR-Analyse neben Resten von Si3Cl8 aus iso-Si4Cl10, neo-Si5Cl12 und neo-Si6Cl14. Die während der Reaktion erzeugte Menge von 3327,3 g Si2Cl6 entspricht 51% der eingesetzten Masse an chloriertem Polysilan.
  • Ausführungsbeispiel 1:
  • 2394,3 g plasmachemisch hergestelltes chloriertes Polysilan werden mit 2480,9 g Destillationssumpf aus der Abtrennung von Si2Cl6 aus vorherigen Chlorierungsansätzen versetzt. In diese Mischung wird mit abgasseitig geschlossener Apparatur unter heftigem Rühren innerhalb von 31 h bei maximal 128°C und einem Druck von 1000-1200 hPa Chlorgas eingeleitet, bis kaum noch Gas aufgenommen wird. Ist der Maximaldruck erreicht, wird der Druck in der Apparatur jeweils durch kontrolliertes Ablassen von Gas um 50-100 hPa abgesenkt. Die Reaktionstemperatur wird zunächst durch kontrollierte Zugabe von Chlorgas und später durch externe Wärmezufuhr konstant gehalten. Zusätzlich wird die eingeleitete Chlorgasmenge pro Zeit an die Aufnahmekapazität der Reaktionslösung angepasst. Aus der Reaktionsmischung werden durch fraktionierende Destillation neben SiCl4 1515,0 g Si2Cl6 gewonnen. Die Menge des Destillationsrückstandes beträgt 3122,4 g. Die während der Reaktion erzeugte Menge an Si2Cl6 entspricht 63% der eingesetzten Masse an chloriertem Polysilan.
  • Ausführungsbeispiel 2:
  • 14,47 kg plasmachemisch hergestelltes chloriertes Polysilan werden mit 25,69 kg Destillationssumpf aus der Abtrennung von Si2Cl6 aus vorherigen Chlorierungsansätzen versetzt. In diese Mischung werden mit abgasseitig geschlossener Apparatur unter heftigem Rühren innerhalb von 49 h bei 130°C und einem Druck von 1000-1250 hPa insgesamt 5,6 kg Chlorgas mit zu Beginn 200 NL/h eingeleitet. Der Druck in der Apparatur erhöht sich während der Reaktion und wird bei Erreichen des Maximaldruckes jeweils durch kontrolliertes Ablassen von Gas aus der Apparatur um 50 bis 100 hPa reduziert. Die Chlorgaseinleitung pro Zeit wird an die Aufnahmekapazität der Reaktionsmischung angepasst. Die Chlorgasaufnahme pro Stunde in die Reaktionsmischung beträgt zuletzt nur etwa ein Zehntel des Anfangswertes. Aus der Reaktionsmischung werden durch fraktionierende Destillation 6,39 kg SiCl4 und 12,28 kg Si2Cl6 gewonnen. Die Menge des Destillationsrückstandes beträgt 24,64 kg. Die während der Reaktion erzeugte Menge an Si2Cl6 entspricht 85% der eingesetzten Masse an chloriertem Polysilan.
  • Ausführungsbeispiel 3:
  • 30,68 kg plasmachemisch hergestelltes chloriertes Polysilan werden mit 17,52 kg Destillationssumpf aus der Abtrennung von Si2Cl6 aus vorherigen Chlorierungsansätzen versetzt. In diese Mischung werden mit abgasseitig geschlossener Apparatur unter heftigem Rühren innerhalb von 48 h bei zunächst 120°C, später 140°C und schließlich 155°C und einem Druck von 1000-1250 hPa insgesamt 17,9 kg Chlorgas mit zu Beginn 200 NL/h eingeleitet. Der Druck in der Apparatur erhöht sich während der Reaktion und wird durch kontrolliertes Ablassen von Gas aus der Apparatur während der ersten Reaktionsphase mehrfach von 1150 auf 1130 hPa reduziert. Die erste Reaktionsphase bei 120°C wird beendet, sobald ein deutlicher Rückfluss von SiCl4 in der Reaktionsapparatur während einer solchen Druckreduktion beobachtet wird. Dann wird die Reaktionstemperatur auf 140°C erhöht und zunächst bei 1000-1050 hPa SiCl4 aus der Reaktionsmischung abdestilliert. Verluste an Si2Cl6 werden durch einen bei 60°C betriebenen Rückflusskühler begrenzt,
    welcher der Destillationseinrichtung vorgeschaltet ist. Danach wird die Chlorierung fortgesetzt und eine Druckerhöhung bis auf 1250 hPa zugelassen. Nach Erreichen des Maximaldruckes wird der Druck durch Ablassen von Gas aus der Apparatur jeweils auf 1230 hPa abgesenkt. Die Chlorgaseinleitung pro Zeit wird an die Aufnahmekapazität der Reaktionsmischung angepasst. Sobald die Chlorgasaufnahme in die Reaktionsmischung auf 100 NL/h gefallen ist, wird die Reaktionstemperatur auf 155°C erhöht und zunächst erneut bei 1000-1050 hPa SiCl4 aus der Reaktionsmischung abdestilliert. Danach wird die Chlorierung bei maximal 1250 hPa fortgesetzt. Alle 2-3 h wird der Druck erneut auf 1000-1050 hPa reduziert, um zusätzlich gebildetes SiCl4 aus der Reaktionsmischung zu entfernen. Die Chlorgasaufnahme pro Stunde in die Reaktionsmischung beträgt zuletzt nur etwa ein Zehntel des Anfangswertes. Aus der Reaktionsmischung werden durch fraktionierende Destillation neben SiCl4 28,56 kg Si2Cl6 gewonnen. Die Menge des Destillationsrückstandes beträgt 17,96 kg. Die während der Reaktion erzeugte Menge an Si2Cl6 entspricht 93% der eingesetzten Masse an chloriertem Polysilan.
  • Ausführungsbeispiel 4:
  • 28,34 kg plasmachemisch hergestelltes chloriertes Polysilan werden mit 17,96 kg Destillationssumpf aus dem vorherigen Chlorierungsansatz (Ausführungsbeispiel 3) versetzt. Für ein gleiches Vorgehen wie in Beispiel 3 werden in diese Mischung unter heftigem Rühren innerhalb von 48 h bei zunächst 120°C, später 140°C und schließlich 155°C und einem Druck von 1000-1250 hPa insgesamt 16,9 kg Chlorgas eingeleitet. Die Chlorgasaufnahme pro Stunde in die Reaktionsmischung beträgt zuletzt nur etwa ein Zehntel des Anfangswertes. Aus der Reaktionsmischung werden durch fraktionierende Destillation neben SiCl4 26,80 kg Si2Cl6 gewonnen. Die Menge des Destillationsrückstandes beträgt 17,30 kg. Die während der Reaktion erzeugte Menge an Si2Cl6 entspricht 95% der eingesetzten Masse an Polychlorsilan.

Claims (9)

  1. Verfahren zur Herstellung von Hexachlordisilan durch Zugabe von elementarem Chlor wobei mittels herbeigeführter Reaktion des elementaren Chlors mit langkettigen chlorierten Polysilanen kinetisch stabile Polysilane gebildet und zu Hexachlordisilan umgesetzt werden, dadurch gekennzeichnet, dass kinetisch stabile chlorierte Polysilane nach vollständiger oder teilweiser Abtrennung von Si2Cl6 Reaktionsmischungen zur oxidativen Spaltung von langkettigen chlorierten Polysilanen zugesetzt werden.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein wiederholtes Chlorieren bei jeweils stufenweise erhöhten Temperaturen im Bereich von 120 °C bis 200 °C durchgeführt wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass kinetisch stabile Polychlorsilane mit drei bis zehn direkt oder indirekt miteinander verbundenen Siliziumatomen aus der oxidativen Spaltung von langkettigen chlorierten Polysilanen nach vollständiger oder teilweiser Abtrennung von Si2Cl6 erneut mit elementarem Chlor umgesetzt werden.
  4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass diese zweite Chlorierung bei erhöhter Temperatur im Vergleich zur oxidativen Spaltung von langkettigen chlorierten Polysilanen mit elementarem Chlor geschieht.
  5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass kinetisch stabile chlorierte Polysilane ohne vorherige Abtrennung von während der Chlorierung langkettiger chlorierter Polysilane gebildetem Si2Cl6 weiter abgebaut werden, indem nach Abschluss einer ersten Reaktionsphase bei einer ersten Reaktionstemperatur mindestens eine weitere erhöhte Reaktionstemperatur der Reaktionsmischung eingestellt und die Chlorierung fortgesetzt wird.
  6. Verfahren nach den Ansprüchen 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass für die Umsetzung kinetisch stabiler chlorierter Polysilane nach einer oxidativen Spaltung von langkettigen chlorierten Polysilanen mit elementarem Chlor für eine erste Reaktionsphase in Anwesenheit von langkettigen chlorierten Polysilanen eine Reaktionstemperatur zwischen 0 °C und 140 °C verwendet wird und für jede weitere daran anschließende Reaktionsphase mit jeweils weiter erhöhter Temperatur eine Reaktionstemperatur von 120 °C bis 200 °C eingestellt wird.
  7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Umsetzung mit elementarem Chlor bei einem Druck von 200 hPa bis 2000 hPa geschieht.
  8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass während einer Reaktionsphase und/oder zwischen zwei aufeinander folgenden Reaktionsphasen durch die Einwirkung von elementarem Chlor gebildetes SiCl4 ganz oder teilweise aus der Reaktionsmischung abdestilliert wird.
  9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass dieses Abdestillieren von SiCl4 durch Druckabsenkung unterstützt wird.
DE102014007685.7A 2014-05-21 2014-05-21 Verfahren zur Herstellung von Hexachlordisilan Active DE102014007685B4 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102014007685.7A DE102014007685B4 (de) 2014-05-21 2014-05-21 Verfahren zur Herstellung von Hexachlordisilan

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102014007685.7A DE102014007685B4 (de) 2014-05-21 2014-05-21 Verfahren zur Herstellung von Hexachlordisilan

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE102014007685A1 DE102014007685A1 (de) 2015-11-26
DE102014007685B4 true DE102014007685B4 (de) 2022-04-07

Family

ID=54431509

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE102014007685.7A Active DE102014007685B4 (de) 2014-05-21 2014-05-21 Verfahren zur Herstellung von Hexachlordisilan

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE102014007685B4 (de)

Families Citing this family (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102016014900A1 (de) 2016-12-15 2018-06-21 Psc Polysilane Chemicals Gmbh Verfahren zur Erhöhung der Reinheit von Oligosilanen und Oligosilanverbindungen
DE102016225872A1 (de) * 2016-12-21 2018-06-21 Evonik Degussa Gmbh Verfahren zur Trennung von Gemischen höherer Silane

Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
JPH01278411A (ja) 1988-05-02 1989-11-08 Mitsubishi Metal Corp ヘキサクロルジシランおよびオクタクロルトリシランの製造方法
DE102009056438A1 (de) 2009-12-02 2011-06-09 Rev Renewable Energy Ventures, Inc. Verfahren zur Herstellung von Hexachlordisilan
WO2011067415A1 (de) 2009-12-04 2011-06-09 Spawnt Private S.À.R.L. Kinetisch stabile chlorierte polysilane und deren herstellung und verwendung

Family Cites Families (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP1264798B1 (de) * 2000-08-02 2016-08-31 Mitsubishi Materials Corporation Verfahren zur herstellung von disiliciumhexachlorid

Patent Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
JPH01278411A (ja) 1988-05-02 1989-11-08 Mitsubishi Metal Corp ヘキサクロルジシランおよびオクタクロルトリシランの製造方法
DE102009056438A1 (de) 2009-12-02 2011-06-09 Rev Renewable Energy Ventures, Inc. Verfahren zur Herstellung von Hexachlordisilan
WO2011067415A1 (de) 2009-12-04 2011-06-09 Spawnt Private S.À.R.L. Kinetisch stabile chlorierte polysilane und deren herstellung und verwendung

Non-Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Title
JP H01 278 411 A; AN_WPI: 1989373410 und englischsprachige Zusammenfassung
JP S61 205 614 A; AN_WPI: 1986281719 und englischsprachige Zusammenfassung

Also Published As

Publication number Publication date
DE102014007685A1 (de) 2015-11-26

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE102005012116B3 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von 4-Fluorethylencarbonat
EP2621856B1 (de) Verfahren zur herstellung höherer hydridosilanverbindungen
EP2507299A2 (de) Chlorierte oligogermane und verfahren zu deren herstellung
DE2633640C3 (de) Verfahren zur Gewinnung von gasförmigem Chlorwasserstoff aus verdünnter wäBriger Salzsäure
CH639936A5 (de) Verfahren zur mononitrierung von benzol.
DE102005001076A1 (de) Gleichgewichtsreaktion und Gas/Flüssigreaktion im Schlaufenreaktor
DE102009056438B4 (de) Verfahren zur Herstellung von Hexachlordisilan
EP3116637B1 (de) Verfahren zur herstellung von reinem trisilylamin
DE102012214290A1 (de) Verfahren zur gekoppelten Herstellung von Polysilazanen und Trisilylamin
DE102014007685B4 (de) Verfahren zur Herstellung von Hexachlordisilan
WO2012001180A1 (de) Polysilane mittlerer kettenlänge und verfahren zu deren herstellung
WO2016083175A1 (de) Herstellung eines metallalkoxids mittels reaktivdestillation
DE102017009059A1 (de) System zur Reinigung von Trichlorsilan und Verfahren zum Herstellen von polykristallinem Silicium
DE10100213B4 (de) Verfahren zur Herstellung von 1,1,1,5,5,5-Hexafluoracetylaceton mit einer Reinheit von wenigstens 99,7%
DE10307140A1 (de) Verfahren zur zweistufigen Herstellung von Dinitrotoluol
DE60004915T2 (de) Verfahren zur Herstellung von Phosphorsäuretriamiden und Verfahren zur Reinigung derselben
CH690330A5 (de) Verfahren zur Herstellung von Methylen-bis(dibutyl-dithiocarbamat) mit einer ASTM-Farbzahl kleiner als 2.
DE2945874A1 (de) Verfahren zur reinigung von nassverfahrenphosphorsaeure
DE2708388A1 (de) Verfahren zur herstellung von 4,4'- dihydroxydiphenylsulfon
DE3146765C2 (de)
DE102016014900A1 (de) Verfahren zur Erhöhung der Reinheit von Oligosilanen und Oligosilanverbindungen
DE10338731B4 (de) Verfahren zur Herstellung einer (RO)(R'O)(R''O)M=O-Verbindung, dünnschichtbildendes Material, Dünnschicht und Halbleiterelement
DE102014007766A1 (de) Verfahren zur plasmachemischen Herstellung halogenierter Oligosilane aus Tetrachlorsilan
EP2513038B1 (de) Zweistufiges verfahren zur kostengünstigen abscheidung von homogenen katalysatoren bei der mda-synthese
WO2016095953A1 (de) Verfahren zur herstellung von chlorierten oligosilanen

Legal Events

Date Code Title Description
R012 Request for examination validly filed
R086 Non-binding declaration of licensing interest
R016 Response to examination communication
R081 Change of applicant/patentee

Owner name: HOLL, SVEN, DR., DE

Free format text: FORMER OWNER: PSC POLYSILANE CHEMICALS GMBH, 06766 BITTERFELD-WOLFEN, DE

R082 Change of representative

Representative=s name: DINTER KREISSIG & PARTNER - RECHTS- UND PATENT, DE

R016 Response to examination communication
R016 Response to examination communication
R018 Grant decision by examination section/examining division
R020 Patent grant now final