DE3486210T2

DE3486210T2 - Verfahren zum Herstellen von Polsterartikeln.

Info

Publication number: DE3486210T2
Application number: DE89109554T
Authority: DE
Inventors: John E Hostetler; William H Hulsebusch; I Weir Sears
Original assignee: Sears Manufacturing Co
Current assignee: Sears Manufacturing Co
Priority date: 1984-01-19
Filing date: 1984-10-15
Publication date: 1994-04-07
Anticipated expiration: 2004-10-16
Also published as: BR8405531A; MX160413A; DE3486210D1; KR870000196B1; SE8405497L; EP0149303A3; CA1219715A; US4559094A; EP0149303A2; KR850005322A; IL73367A0; IL73367A; AU3417384A; EP0149303B1; ES8606071A1; ES537357A0; IN163004B; SE8405497D0; DE3483258D1; SU1449010A3

Description

Die vorliegenden Erfindung betrifft im allgemeinen einen Polsterartikel und ein Verfahren zum Formen des Artikels und im besonderen ein Polster mit einem Stoffbezug einschließlich einer äußeren Gewebeschicht mit stehenden Fasern oder ähnlichem, wobei das Gewebe wärmefixiert wird, ohne die natürlichen Oberflächeneigenschaften des Gewebes zu zerstören.
Herkömmliche Verfahren zur Herstellung von Polstern umfaßten das Schneiden des Bezugsmaterials in einer angepaßten Form, das Nähen des Materials und das Ausstopfen des Polsters. Solche Verfahren führen zu hohen Arbeitskosten, da die Schneide- und Nähschritte in den meisten Fällen manuell oder mit arbeitsintensiven Verfahren durchgeführt werden.
Um die Herstellungskosten von Polsterartikeln zu senken, wurde ein Formprozeß zur Herstellung von Sitzkissen mit einem Schaumteil mit einem integralen Vinylbezug entwickelt. Der Vinylbezug wird erst erwärmt und dann mittels eines Vakuums zwischen dem Vinyl und einer Form in die kalte Form gezogen. Dann wird Schaum in die Form gegossen, um den Schaumteil des Sitzpolsters zu bilden. Dieses Verfahren verringert deutlich die Herstellungskosten.
Jedoch besitzt Stoff viele Vorteile gegenüber Vinyl. Insbesondere ist Stoff durchlässig für Wasserdampf. Ausdünstungen, die sich normalerweise hinter einer im Vinylsitz sitzenden Person sammeln, können durch den Stoff hindurchgehen und verdampfen, so daß sich der Stoff während warmen Wetters kühler und während kalten Wetters wärmer anfühlt. Darüber hinaus fühlt sich der Stoff viel luxuriöser und eleganter an.
In Anbetracht dieser Vorteile wurde ein neues Verfahren zur Herstellung von Sitzpolstern mit einem Schaum-Verfahren zur Herstellung von Sitzpolstern mit einem Schaumteil mit einem integralen Bezug mit einer äußeren Stoffauflage entwickelt. Als besonders vorteilhaft wurde gefunden, den Stich der Gewebelage in der Form zu fixieren. Dies wird erreicht durch Verwenden einer Form, die wenigstens auf die Gewebefixiertemperatur erwärmt wird, wenn der Stoff in die Form gezogen ist. Die Gewebelage wird dadurch erwärmt und kann sich dann abkühlen. Durch dieses Verfahren wird der Gewebestich entsprechend den genauen Umrissen der Form fixiert. Ein schäumbares Material wird dann nach dem Abkühlschritt zum Bilden eines integralen Sitzpolsters mit einem Gewebezug gegossen. Das Gewebe ist normalerweise mit einem Vinylfilm verbunden oder laminiert, um ein Vakuumziehen des Bezugs in die Form zu ermöglichen.
All die obigen Erneuerungen in der Technik haben zur Arbeitsersparnis und verbesserten Produkten geführt, da der Stoff viel schneller als im herkömmlichen Schneide- und Nähverfahren verarbeitet und geformt wird. Üblicherweise bei Nadelflormöbeln angetroffene Formen erfordern ellenweises Nähen, und das Anordnen von Faserbüscheln erfordert ebenfalls ausgedehnte Arbeit.
Jedoch wurden bestimmte Probleme durch die obigen Erneuerungen in der Technik immer noch nicht gelöst. Zunächst entstehen enorme Zeit- und Energieverluste durch wiederholtes Erwärmen der Form zum Fixieren der Gewebelage des Bezugs und anschließendem Abkühlen, um das schäumbare Harz hineinzugießen und das integrale Polster zu bilden. Ein Verfahren zur Verringerung einiger Energieverluste wurde entwickelt, wobei der Stoff in einer ersten Form auf seine Fixiertemperatur erhitzt wird und dann in eine kältere Form gebracht wird, wo das Schaumpolster geformt wird. Dieses Verfahren benötigt jedoch offensichtlich mehrere Formen. Das Verfahren ist beschrieben in US-A-4 287 143.
Ein zweites mit diesem Verfahren nach dem Stand der Technik verbundenes Problem bezieht sich auf die Verwendung von stehenden oder Plüschfasern, die bestimmte Oberflächeneigenschaften haben. Für die hiesigen Anwendungen sollen diese Gewebe Velour, Samt, gebürstetes Material und eine Gruppe von Gewebematerialien umfassen, die einen bestimmten Flor haben, der zerdrückt oder dessen Oberflächeneigenschaften durch Wärme und Druck zerstört werden können. Wenn solche Florfasern in eine Form gezogen werden und auf ihre Fixiertemperatur der wärmeelastischen Fasern erwärmt werden, werden nicht nur die Fasern fixiert, sondern der Flor wird ebenfalls fixiert, während er gegen das Innere der Form gedrückt wird. Daher werden die Oberflächeneigenschaften des Flors verändert oder zerstört.
Die vorliegende Erfindung ist darauf gerichtet, die oben genannten Probleme zu lösen, indem ein neues und verbessertes Verfahren des Formens eines Polsterartikels ohne wiederholtes Erwärmen und Abkühlen von Formen und ohne Veränderung der Oberflächeneigenschaften des Bezugsgewebes des Polsters geschaffen wird.
In US-A-3 643 308 wird ein Verfahren zur Herstellung von Matratzen offenbart, bei dem ein Polsterelement, das eine Anordnung von Spiralfedern umfaßt, die zwischen zwei Schichten von Polstermaterial angeordnet sind, in einen beutelartigen Bezug eingeführt wird, der durch Zusammennähen von zwei Gewebestücken hergestellt wird. Um den Vorgang des Zusammensetzens zu erleichtern, besteht der Bezug aus wärmeschrumpfendem Gewebe, dessen anfängliches inneres Aufnahmevermögen größer ist als das Volumen des Polsterelements, und nach dem Aufziehen wird der Bezug erwärmt, so daß das Gewebe ausreichend schrumpft, um das eingeschlossene Polsterelement zusammenzudrücken. Dieses Verfahren hat bei der Herstellung von gewebebezogenen Schaumpolstern keine Vorteile.
In EP-A-00 72 648 wird ein Verfahren zur Herstellung von Kleidungsstücken, insbesondere Hosen, beschrieben, bei dem eine dehnbare Form verwendet wird, die die gewünschte Form des Kleidungsstückes hat. Eine vorgeformte Kleidungshülle aus unbearbeitetem Stoff wird auf die Form aufgelegt, die dann ausgedehnt wird, um gleichmäßigen Zug auf den Stoff auszuüben. Die Stoffhülle wird behandelt, beispielsweise durch Eintauchen in ein heißes Farbbad, während sie sich auf der ausgedehnten Form befindet, um den Stoff zu fixieren. Die Hülle wird dann von der Form entfernt und behält die dreidimensionale Form bei. Dieses Verfahren bietet jedoch keine Lösungen hinsichtlich der Nachteile, die den bekannten Verfahren zur Herstellung von stoffbezogenen Polsterartikeln innewohnen.
Erfindungsgemäß wird ein Verfahren zur Herstellung eines stoffbezogenen Polsterartikels geschaffen, das die Schritte der Herstellung eines Schaumpolsters mit der Form des gewünschten Polsterartikels, und des Aufziehens eines Stoffbezugs auf das Polster umfaßt, dadurch gekennzeichnet, daß der auf das Polster aufgezogene Stoffbezug aus unbearbeitetem Stoff besteht, und daß der Stoffbezug behandelt wird, während er sich auf dem Polster befindet, so daß der Stoff die dreidimensionale Form des Polsters beibehält.
Die vorliegende Erfindung schafft ein neues und verbessertes Verfahren zur Herstellung stoffbezogener Polsterartikel, wie Sitzkissen und dergleichen, welches Energieverluste durch wiederholtes Erwärmen und Abkühlen von Formen zunächst zum Fixieren des Stoffbezugs und dann zum Eingießen des Harzes und Aushärten des Schaums für das Kissen vermeidet oder deutlich verringert. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird der Stoffbezug eines Polsterartikels in der Form fixiert, nachdem das Polster hergestellt ist.
Bei einer speziellen Ausführung wird der Stoffbezug auf das Schaumpolster aufgezogen, nachdem es geformt und wärmegehärtet ist, wobei das Polster als Patrize wirkt.
In der Beschreibung unserer Europäischen Patentanmeldung 84 307 054.1 (Veröffentlichung Nr. 01 49 303), aus der diese Anmeldung ausgegliedert ist, wird ein Verfahren zur Herstellung von stoffbezogenen Polsterartikeln beschrieben, bei dem eine Form, die die Form des gewünschten Polsterartikels besitzt, hergestellt wird und ein Stoffbezug in die Form gezogen wird. Dann wird Polyurethanharz in die Form gegossen und ausgehärtet, so daß es den Schaumpolsterartikel bildet. Der Polsterartikel wird aus der Form entnommen und wenigstens auf die Fixiertemperatur der wärmefixierbaren Fasern des Stoffbezugs erwärmt. Damit wird der Stoffbezug in der Form wärmefixiert, nachdem das Polster hergestellt ist. Das ausgehärtete Schaumpolster selbst wirkt als Patrize und hält das Gewebe des Stoffs in Form, wenn es wärmefixiert wird. Durch die Verwendung des Polsters als Patrize wird jegliche Berührung mit der äußeren Gewebeschicht des Stoffbezugs oder mögliche Änderung der natürlichen Oberflächeneigenschaften derselben während des Wärmefixiervorgangs vermieden.
Bei einer speziellen Form der vorliegenden Erfindung wird das Harz direkt in die Form gegossen und ausgehärtet, um die gewünschte Form des Polsterartikels zu bilden. Der ausgehärtete Schaum wird aus der Form entnommen und ein unbearbeiteter Stoffbezug wird darübergezogen. Der Bezug wird vorzugsweise in eine komplementäre dreidimensionale Form vorgeformt und wird mit einer von einer Vielzahl von Einrichtungen, wie beispielsweise mechanischen Klemmen oder Klebstoff, auf dem Schaumpolsterartikel gehalten. Der Stoffbezug wird dann erwärmt, während er sich auf dem ausgehärteten Schaum befindet, so daß der Stoff die dreidimensionale Form des ausgehärteten Schaumpolsters beibehält. Der Stoffbezug wird anschließend abgekühlt, während er sich auf dem Polster befindet. Auch hier wirkt das ausgehärtete Schaumpolster selbst als Patrize und hält das Gewebe des Stoffs in Form, während es wärmefixiert wird.
Andere Merkmale, Vorteile und Aufgaben der Erfindungen gehen aus der folgenden ausführlichen Beschreibung im Zusammenhang mit den beigefügten Zeichnungen hervor, wobei:
Fig. 1 bis 6 aufeinanderfolgende Schritte bei der Ausführung des Verfahrens darstellen, bei dem der Stoff in eine Form gezogen wird, bevor der Schaum eingegossen und anschließend ausgehärtet wird, wobei das Polster anschließend entnommen und dem Stoffixiervorgang des Verfahrens unterzogen wird;
Fig. 7 eine perspektivische Ansicht eines geformten Polsters und einer Halteeinrichtung ist, die den Stoffbezug während des Fixierens bei einem erfindungsgemäßen Verfahren auf dem Polster hält;
Fig. 8 eine als Schnitt ausgeführte Teilansicht ist, die einen Abschnitt der Halteeinrichtung darstellt, der den Stoffbezug in einer Vertiefung im Polster hält; und
Fig. 9 eine Teilansicht eines Abschnitts der Halteeinrichtung ist, die ihren unteren gezahnten Rand darstellt.
Das Verfahren nach der vorliegenden Erfindung kann verwendet werden zum Formen oder Pressen eines stoffbezogenen Polsterartikels für jede erdenkliche Anwendung. Solche Anwendungen beinhalten Kraftfahrzeugsitze, Flugzeugsitze, Stuhlpolster, Sesselpolster und weitere Sitzanwendungen; Polsterungen für Kopfbretter, Kinderwagen, Vorderseiten von Theken, Kniebänke in Kirchen, Bussen und Handläufe; ebenso wie Auskleidungen und Wandbedeckungen für Aufzüge, Büros, Tische, Schränke und dergleichen.
Das Verfahren nach der vorliegenden Erfindung kann eine breite Palette von Stoffmaterialien verwenden, wie etwa gewebte oder gestrickte Materialien aus künstlichen oder natürlichen Garnen oder aus Fasern, die in der Lage sind, durch Wärme fixiert zu werden. Zu diesem Zweck betrachtet die Erfindung die Verwendung von "unbearbeitetem Stoff", was einen Stoff bedeuten soll, der nicht einem der herkömmlichen Verfahren mit der Absicht, dem Stoff ein permanentes Dimensions- oder Formgedächtnis zu geben oder die Schnittpunkte des Garns zu fixieren, unterworfen war.
Die Verwendung von "Geweben mit stehenden Fasern" soll Gewebe bedeuten, die eine bestimmte, natürliche Oberflächeneigenschaft oder eine "offene Oberfläche" haben, wie etwa Velour, Samt, gebürstetes Material und eine Gruppe von Gewebematerialien, die einen bestimmten Flor haben, der zerdrückt oder dessen Oberflächeneigenschaften durch Wärme und Druck zerstört oder verändert werden können.
In ihrer einfachsten Form betrifft die Erfindung die Wärmefixierung wenigstens der äußeren Gewebelage eines stoffbezogenen Polsterartikels in eine Form, nachdem das Polster selbst geformt wurde. Dies vermeidet nicht nur wiederholtes Erwärmen und Abkühlen in verschiedenen bekannten Verfahren, sondern die Oberflächeneigenschaften des Stoffgewebes bleiben unverändert und in natürlichem Zustand.
Vor der Beschreibung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird zunächst auf Fig. 1-6 Bezug genommen, die ein alternatives Verfahren veranschaulichen, das eine Form, wie beispielsweise Matrize 10 (Fig. 1) mit der Form des gewünschten Polsterartikels, wie etwa ein Sitzpolster oder ähnliches einschließt. Ein Stoffbezug 12 wird für den Polsterartikel zur Verfügung gestellt. Einige Stoffarten umfassen normalerweise eine äußere Gewebeschicht, die mit einer elastischen, zusammengesetzten Schicht verbunden ist. Die Gewebeschicht wird sich an die innere Oberfläche der Matrize 10 anlegen. Die zusammengesetzte Schicht umfaßt normalerweise eine Filmschicht und eine Schaumschicht, die zwischen der Filmschicht und der Gewebeschicht angeordnet ist. Die Filmschicht ermöglicht, daß der Stoffbezug mittels Vakuum in die Matrize 10 gezogen wird, wie in Fig. 2 dargestellt.
Nachdem der Stoffbezug 12 in die Form 10 gezogen worden ist, kann ein auf schäumbares Material (d. h. Polyurethanharz) 14 im flüssigen Zustand in die Form gegossen werden, wie in Fig. 3 dargestellt. Vorzugsweise wird kaltaushärtendes, polyetherhaltiges Polyurethan verwendet, obwohl jedes aufschäumbare Material, das an der Filmschicht des Stoffbezugs haftet, verwendet werden kann. In der Praxis kann die Matrize 10 auf eine Temperatur in der Größenordnung von etwa 130ºF (54ºC) erwärmt werden, um den Stoffbezug anschmiegsam zu machen.
Eine Patrize 16 wird dann, wie in Fig. 4 dargestellt, über der Matrize 10 angeordnet. Nach etwa 15 Minuten hat sich der Schaum 14 vollständig in der Form ausgebreitet. Der unbearbeitete Polsterartikel kann dann, wie in Fig. 5 dargestellt, aus der Matrize 10 entnommen werden.
Der unbehandelte Polsterartikel, allgemein mit 18 bezeichnet (Fig. 6), wird dann in einen Ofen 20 gelegt, wo er wenigstens bis auf die Fixiertemperatur der wärmefixierbaren Fasern des Stoffbezugs 12 erwärmt wird. Es ist also ersichtlich, daß der Stoffbezug nach dem Formen des Schaumpolsters in Form wärmefixiert wird. Das Schaumpolster dient als Patrize, um das Gewebe des Bezugs während des Wärmefixierens im Ofen 20 in Form zu halten.
Aus dem Vorangehenden ist ersichtlich, daß wiederholte Erwärmungs- und Abkühlschritte völlig vermieden werden und die äußere Oberfläche der äußeren Gewebeschicht des Stoffbezugs 12 nie mit der Oberfläche einer Form in Berührung kommt, die ausreichend erwärmt ist, um das Gewebe zu fixieren oder den Flor oder die natürlichen Oberflächeneigenschaften des Gewebes zu verändern. Die folgenden speziellen Beispiele dienen der weiteren Veranschaulichung obigen Verfahrens.

Beispiel 1

Ein formbarer Stoffbezug mit einer Gewebeschicht aus unbearbeitetem 14-Unzen-Polyester-Flormaterial wurde in die Form 10 gezogen. Auf schäumbares Material wurde in flüssigem Zustand in die Form gegossen und kalt ausgehärtet. Der unbearbeitete Polsterartikel wurde in einen Ofen 20 gelegt und auf eine Temperatur in der Größenordnung von etwa 360ºF (182ºC) erwärmt. Das Florgewebe wurde wärmefixiert, während das ausgehärtete Schaumpolster als Patrize diente, um den Stoffbezug während der Wärmefixierung des Gewebes in Form zu halten. Der Gewebeflor war unverändert und seine natürlichen Oberflächeneigenschaften wurden beibehalten.

Beispiel 2

Ein formbarer Stoff mit einer äußeren Schicht aus unbearbeitetem Nylon wurde in die Form 10 gezogen. Das Nylongewebe war ein 12-13-Unzen-Strickmaterial des Typs 6. Aufschäumbares Material 14 wurde im flüssigen Zustand in die Form gegossen und kalt ausgehärtet. Der unbearbeitete Polsterartikel wurde mit einer kalten Diesterlösung eingesprüht und in den Ofen 20 gelegt. Der Ofen wurde auf eine Temperatur in der Größenordnung von etwa 300ºF (149ºC) erwärmt. Das Nylongewebe des Bezugs für das Polster wurde in Form wärmefixiert, wobei der ausgehärtete Schaum als Patrize zum Halten des Gewebes während des Wärmefixierens diente. Die natürlichen Oberflächeneigenschaften des Nylongewebes blieben völlig unverändert und in natürlichem Zustand.

Beispiel 3

Ein formbarer Nylonstoff wurde in einem dem im obigen Beispiel 2 beschriebenen ähnlichen Verfahren verwendet. Jedoch wurde, anstatt eine kalte Diesterlösung auf das Gewebe aufzubringen und das mit dem Gewebe bezogene Polster in einem Ofen zu erwärmen, die Diesterlösung selbst heiß mit einer Temperatur in der Größenordnung von ungefähr 300ºF (149ºC) aufgebracht. Das Nylongewebe des Bezugs für das Polster wurde in Form wärmefixiert, wobei der ausgehärtete Schaum als Patrize zum Halten des Gewebes während des Wärmefixierens diente. Die natürlichen Oberflächeneigenschaften des Nylongewebes blieben völlig unverändert und in natürlichem Zustand.
Beim abgewandelten erfindungsgemäßen Verfahren wird Polyurethanharz 14 direkt in Form 10 gegossen und ausgehärtet, um die gewünschte Form des Schaumpolsterartikels zu bilden. Das auf schäumbare Material kann in seinem flüssigen Zustand in die Form gegossen werden und kalt ausgehärtet werden. Das ausgehärtete Schaumpolster wird aus der Form entnommen und ein Stoffbezug auf das Polster aufgezogen. Der Bezug besteht aus unbearbeitetem Stoff. Der Stoff wird vorzugsweise zu einer Hülle vorgeformt, die der dreidimensionalen Form des Polsterartikels komplementär ist. Die Hülle wird mit einer einer Vielzahl von Einrichtungen, wie beispielsweise einer mechanischen Einrichtung oder Klebstoff, am Polster gehalten. Ein offenzelliger Schaumstoff kann eingesetzt werden, und im Vakuum auf einen vinylverstärkten Bezug aufgetragen werden. Der Stoffbezug wird dann behandelt oder und/oder erwärmt, während er sich auf dem ausgehärteten Schaumpolster befindet, so daß der Stoff die dreidimensionale Form des Polsters beibehält. Der Stoffbezug wird dann auf dem Polster abgekühlt. Auch hier wirkt das ausgehärtete Schaumpolster als Patrize und hält das Gewebe des Stoffs beim Wärmefixieren in Form.
Der Stoffbezug wird auf eine Temperatur über dem Wärmefixierschwellenwert erwärmt und auf eine Temperatur unter der Wärmefixiertemperatur des Stoffs abgekühlt. Die vorliegende Erfindung soll jedoch nicht auf bestimmte Wärme- oder chemische Fixierverfahren beschränkt werden. Vielmehr zielt die vorliegende Erfindung auf jeden Behandlungsschritt, der Form- und Größengedächtnis des Stoffs bewirkt, während es sich auf dem ausgehärteten Schaumpolster befindet.
Nachdem zunächst das Schaumpolster hergestellt wurde und der Stoffbezug danach zum Fixieren auf das Polster aufgezogen wird, wird, wie unter Bezugnahme auf Fig. 7-9 erläutert, die dreidimensionale Hülle mittels einer Vielzahl von Einrichtungen, wie mechanischer Einrichtungen oder Klebstoff, auf dem Polster gehalten. Fig. 7-9 stellen eine Form einer mechanischen Einrichtung dar, die nicht nur die unbearbeitete Hülle auf dem vorgeformten Polster hält, sondern den Stoffbezug auch in verschiedenen Formen, die im Polster ausgeformt sein können, hält.
Das heißt, ein vorgeformtes Polster kann verschiedene Formlinien oder andere Formmerkmale haben, die Vertiefungen bilden. Der Stoffbezug kann beim Fixieren dazu neigen, zu schrumpfen oder Form zu verlieren und sich manchmal vom vorgeformten Polster abzuziehen. Daher werden geeignete komplementäre Halteeinrichtungen verwendet, die den Stoffbezug während des Wärmefixierens in Formvertiefungen halten. So kann das Polster beispielsweise Verzierungslinien oder - rillen 22 (Fig. 7) an seiner Oberfläche haben. Eine komplementäre Halte- oder Rahmeneinrichtung, allgemein mit 24 bezeichnet, dient dazu, den Stoffbezug in den Verzierungslinien oder -rillen zu halten. Halteeinrichtung 24 umfaßt, wie dargestellt, eine Vielzahl von dünnen Kantenvorsprüngen 26, die aus einem Stück geformt sind und durch Federn 28 auf dem Polster gehalten werden, die an einer entsprechenden Unterlage befestigt sind.
Fig. 8 stellt einen der Kantenvorsprünge 26 dar, die den Stoffbezug 12 in einer Verzierungslinie oder -rille 22 des Schaumpolsters 14 halten.
Fig. 9 stellt einen der Kantenvorsprünge 26 der Halteeinrichtung 24 dar, der mit einer gezahnten Unterkante 28 versehen ist. Beim Wärmefixieren prägt diese gezahnte Unterkante den Stoffbezug und simuliert verschiedene Muster, wie beispielsweise Nähte.
Der Stoffbezug kann, zusammengefaßt gesagt, auf verschiedenartige Weise behandelt werden, während er sich auf dem Schaumpolster befindet, um so die Oberflächenbearbeitung des Stoffs in der gewünschten vorgegebenen Form zu vollenden. Die jeweils verwendete Behandlung hängt natürlich von der im Verfahren verwendeten Stoffart ab. So können beispielsweise synthetische Stoffe wie Polyester, Nylon und Acryl wirksam mittels einer Spannbehandlung fixiert werden; Baumwollstoff kann durch Spannen und/oder Ammoniakquellverfahren fixiert werden; und Wolle durch Spannen oder Einbrennen, durch Trockenappretur und Dekatieren. Dem Fachmann ist jedoch klar, daß viele andere Fixierbehandlungsverfahren eingesetzt werden können. Es ist ersichtlich, daß der Schaumpolsterartikel, der als neuartige Patrize bei der Behandlung oder dem Fixieren des Stoffbezugs dient, ein Teil des Enderzeugnisses darstellt. Natürlich muß das ausgehärtete Schaumpolster ausreichend steif sein, um Schrumpfen des Stoffs während des Fixierens zu widerstehen. Es hat sich herausgestellt, daß ein Biegewert (deflection rating) von wenigstens 35 Pfund annehmbar ist. Mit anderen Worten, ein "Eindrucklast-Biege"-Wert ("indention load deflection rating") wird auf Grundlage des Gewichts bestimmt, das erforderlich ist, um den Schaum um ein Inch zu biegen, wenn es auf einer Fläche von 50 Inch wirkt.
Obwohl nur einige beispielhafte Ausführungen der vorliegenden Erfindung oben ausführlich beschrieben worden sind, ist es für den Fachmann ersichtlich, daß viele Abwandlungen, einschließlich verschiedener Wärmefixierverfahren in den beispielhaften Ausführungen möglich sind, ohne grundsätzlich von den neuen Lehren und Vorteilen der vorliegenden Erfindung abzuweichen.
Dementsprechend ist beabsichtigt, alle derartigen Abwandlungen in den Umfang dieser Erfindung gemäß der folgenden Patentansprüche einzuschließen.

Claims

1. Verfahren zur Herstellung eines stoffbezogenen Polsterartikels, das die Schritte der Herstellung eines Schaumpolsters (14) mit der Form des gewünschten Polsterartikels und des Aufziehens eines Stoffbezuges (12) auf das Polster umfaßt, dadurch gekennzeichnet, daß der auf das Polster aufgezogene Stoffbezug (12) aus unbearbeitetem Stoff besteht, und daß der Stoffbezug (12) behandelt wird, während er sich auf dem Polster (14) befindet, so daß der Stoff die dreidimensionale Form des Polsters beibehält.

2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei der auf das Polster (14) aufgezogene Stoffbezug (12) aus unbearbeitetem Stoff besteht, der wärmefixierbare Fasern enthält, der Stoffbezug mittels Erwärmen behandelt wird, indem er, während er sich auf dem Polster befindet, auf wenigstens die Wärmefixiertemperatur der wärmefixierbaren Fasern des Stoffbezuges erwärmt wird, so, daß der Stoff die dreidimensionale Form des Polsters beibehält, und der Stoffbezug abgekühlt wird, während er sich auf dem Polster befindet.

3. Verfahren nach Anspruch 2, wobei der Stoffbezug auf eine Temperatur über dem Wärmefixierschwellenwert des Stoffs erwärmt wird und auf eine Temperatur unter der Wärmefixiertemperatur des Stoffs abgekühlt wird.

4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, wobei der Stoffbezug (12) während des Erwärmungsschrittes auf dem Polster (14) gehalten wird.

5. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, wobei der Stoffbezug zu einer Hülle vorgeformt wird, die der dreidimensionalen Form des Polsters komplementär ist.

6. Verfahren nach Anspruch 5, wobei die vorgeformte Hülle während des Erwärmungsschrittes auf dem Polster gehalten wird.

7. Verfahren nach Anspruch 1, wobei der Stoffbezug (12) während des Behandlungsschrittes auf dem Polster (14) gehalten wird.

8. Verfahren nach Anspruch 7, wobei das Schaumpolster mit einer Form hergestellt wird, die wenigstens eine Vertiefung (22) enthält, und beim Halten des Stoffbezuges auf dem Polster Abschnitte davon in der Vertiefung gehalten werden.

9. Verfahren nach Anspruch 8, das den Schritt des Anbringens einer Haltevorrichtung (24) an dem Stoffbezug vor dem Behandlungsschritt enthält, um den Bezug auf dem Polster zu halten.

10. Verfahren nach Anspruch 9, wobei die Halteeinrichtung eine Vorsprungseinrichtung (26) zum Halten des Stoffbezuges in der Vertiefung aufweist.

11. Verfahren nach Anspruch 1, wobei der Stoffbezug zu einer Hülle vorgeformt wird, die der dreidimensionalen Form des Polsters komplementär ist.

12. Verfahren nach Anspruch 11, wobei die vorgeformte Hülle während des Behandlungsschrittes auf dem Polster gehalten wird.

13. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Schaumpolster mit einer Form hergestellt wird, die wenigstens eine Vertiefung (22) aufweist, der Stoffbezug wärmefixierbare Fasern enthält, der Stoffbezug auf dem Polster gehalten wird, wobei Abschnitte desselben in der Vertiefung gehalten werden, der Stoffbezug behandelt wird, indem der Stoffbezug, während er auf dem Polster gehalten wird, wenigstens auf die Fixiertemperatur der wärmefixierbaren Fasern des Stoffbezuges erwärmt wird, und der Stoffbezug auf dem Polster abgekühlt wird.

14. Verfahren nach Anspruch 13, wobei der Stoffbezug nach dem Abkühlungsschritt von dem Polster gelöst wird.

15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14, das den Schritt des Anbringens einer Halteeinrichtung (24) am Stoffbezug vor dem Erwärmungsschritt umfaßt, um den Bezug auf dem Polster zu halten.

16. Verfahren nach Anspruch 15, wobei die Halteeinrichtung eine Vorsprungseinrichtung (26) zum Halten des Stoffbezuges in der Vertiefung aufweist.

17. Verfahren nach Anspruch 16, wobei das Schaumpolster mit Vertiefungen hergestellt wird, die Verzierungslinien bilden, und die Halteeinrichtung mit Kantenvorsprüngen (26) versehen ist, die den Stoffbezug in den Verzierungslinienvertiefungen halten.

18. Verfahren nach Anspruch 17, wobei die Kantenvorsprünge (26) gezahnt sind, um beim Fixieren Prägungen im Stoffbezug zu erzeugen, die Nähte simulieren.