DE34855C - Kupplung für gewinkelte Wellen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT;

PATENTSCHRIFT

KLASSE 47: Maschinenelemente.

Kupplung für gewinkelte Wellen.

Fatentirt im Deutschen Reiche vom ao. Mai 1885 ab.

Die Kupplung ist für Wellen bestimmt, welche unter einem beliebigen Winkel gegen einander geneigt sind, und bezweckt die Uebertragung der Drehung der einen auf die andere.

In den mit einander zu kuppelnden Enden der Wellen sind je unter sich und mit ihrer betreffenden Wellenachse parallele Bohrungen angebracht, und die Bohrungen der einen Welle haben zu deren Achse dieselbe . Stellung wie die der anderen Welle zu der Achse dieser. In diese Bohrungen werden Stangen eingesetzt, welche darin gleiten , können, unid die in entsprechende Bohrungen der. beiden Wellenenden eingesetzten beiden Stangen sind mit einander durch Drehgelenke, Knie- oder Winkelstücke unter demselben Winkel verbünden, welchen die Achsen der beiden Wellen bilden. Wird nun eine der Wellen in Umdrehung versetzt, so nehmen diese Stangen unter gleichzeitiger Hin- und Herbewegung in ihren Bohrungen die andere W^Telle mit.

Widerstand infolge Zusammendrückens von Luft in den, Cylindern kann verhütet werden durch Anbringung von nach aufsen mündenden Kanälen, oder indem man die Bohrungen innerlich mit einander verbindet, wobei das Streben zur Verdichtung'der Luft infolge der Einwärtsbewegung einer . Stange durch das Streben zur Ausdehnung infolge der Auswärtsbewegung der entgegengesetzten Stange genau ausgeglichen wird, so dafs die Bewegung der Stangen weder Verdichtung, noch Verdünnung der in den Bohrungen enthaltenen Luft erzeugt.

, Die beschriebene Anordnung kann in Verbindung mit einer beliebigen Anzahl von Wellen benutzt . werden, und diese können unter jedem . beliebigen , Winkel zu einander Hegen. Wird auf die Stangen oder Tauchkolben eine Kraft so ausgeübt, dafs sie sich der Länge nach bewegen, so werden beide Wellen durch sie in Drehung versetzt.

Die' beiliegende Zeichnung zeigt beispielsweise die Anwendung auf zwei Wellen, welche rechtwinklig zu einander liegen; S S, Fig. 1, sind die zu drehenden Wellen oder andere Bestandteile eines Mechanismus; HH... sind die in ihren benachbarten Enden angebrachten Bohrungen und RR... die in letztere eingesetzten Winkelstangen. Die Theile S sind in Halslagern C gelagert, welche in geeigneter Weise, starr mit einander oder mit. einem besonderen Träger verbünden sind. Eine Längsverschiebung der Wellen wird durch an denselben befestigte Ringe P verhindert, oder man steckt zu dem Zwecke eine den Stangen R gleich gebogene unbewegliche Achse in Mittelbohrungen der beiden Wellen S, welche nun wie ein Lager wirkt. Fig. 2 zeigt eine einzelne Winkelstange R und Fig. 3 eine Vorderansicht eines der Wellenenden mit den Bohrungen H. Fig. 4 . veranschaulicht die Anwendung der Kupplung auf drei Wellen.

Fig. 5 verdeutlicht die Wirkungsweise der Vorrichtung, wenn Dampf, oder andere Druckflüssigkeit benutzt wird, um die Tauchkolben R unmittelbar zu bewegen. Der hohle Kragen A ist in einen Einlafskanal B und einen Auslafs-

kanal C getheilt, welche durch Gänge h mit den Bohrungen H zur Aufnahme der Kolben R verbunden sind. Der Einlafs B ist so gelegen, dafs er durch /; mit den Bohrungen derjenigen Kolben in Verbiridung steht, welche sich auswärts bewegen, während die Bohrungen H der sich einwärts bewegenden Tauchkolben R durch h mit dem Auslafskanal C verbunden sind. Wenn sich die Welle S dreht, wird der Dampf in jede Bohrung H eingeführt und aus derselben entlassen. Eine ähnliche Anordnung kann gleichzeitig benutzt werden, um die sich einwärts bewegenden Kolben zu treiben; der Hals für die Dampfzuführung liegt dabei am entgegengesetzten Ende des Weges der Kolben, welche in diesem Falle wie gewöhnliche Dampfkolben gebaut sind. Durch Umsteuerung der Richtung des Dampfeinlasses wird auch die Drehrichtung umgesteuert.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Eine Kupplung, bei welcher zur Uebertragung der Drehbewegung von einer Welle aus an eine andere in derselben Ebene unter einem Winkel geneigte Welle Gleitstangen R angewendet werden, die an den Gleitstellen cylindrisch geformt sind und in zu den Wellenachsen parallelen Bohrungen der Wellenkörper sich verschieben.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.