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Steilrohrkessel mit einer Ablenkungsvorrichtung im Dampfraum eines
Oberkessels. Steilrohrkessel mit einer Anzahl von Oberkesseln, von denen zum wenigsten
einer, aus dem Dampf entnommen wird, im Dampfraum mit einer Ablenkungsvorrichtung
.versehen ist, die gegenüber einer Gruppe der Rohre, die .die Dampfräume miteinander
verbinden, angeordnet ist. Diese Ablenkungsvorrichtung soll das Verhältnis bestimmen,
nach welchem der Dampf den verschiedenen Kesseln entnommen wird.
Bei
der üblichen Bauart von Wasserröhrenkesseln des obengenannten Systems ist der Feuchtigkeitsgehalt
des Dampfes, in den verschiedenen Oberkesseln verschieden. Bekanntlich ist der Dampf,
der dem vorderen Oberkessel entnommen wird, feuchter als der Dampf aus den übrigen
OberkesseIn. Auch der aus dem mittleren Oberkessel austretende Dampf ist feuchter
als der Dampf aus dem hinteren Oberkessel.
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Als wichtiges Merkmal der Erfindung ist anzusehen, daß mit der genannten
Ablenkungsvorrichtung ein Ventil o. dgl. zusammenarbeitet, durch das, je nach seiner
Stellung zu einer oder mehreren Öffnungen in einer oder mehreren Ablenkungsplatten,
der Weg des Dampfes und das Verhältnis der den verschiedenen Oberkesseln entnommenen
Dampfmenge und somit auch der durchschnittliche Feuchtigkeitsgrad des entnommenen
Dampfes bestimmt wird.
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In den Zeichnungen sind mehrere Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes
beispielsweise zur Darstellung gebracht. Abb. i zeigt einen Teil des mittleren Oberkessels
eines mit drei derartigen Oberkesseln ausgestatteten Dampfkessels; Abb.2 zeigt im
vergrößerten Maßstabe ein Ventil; Abb. 3 ist der Grundriß der drei Oberkessel mit
der Ablenkungsvorrichtung in kleinerem Maßstabe ; Abb. q. ist ein teilweiser Höhenschnitt
eines Dampfkessels mit zwei Oberkesseln; Abb. 5 ist der Grundriß des in Abb. q.
dargestellten Kessels im kleineren Maßstabe ; Abb. 6 ist der Schnitt einer Abart
des Ventils, Abb. 7 zeigt gleichfalls einen Schnitt durch eine Regelungsvorrichtung,
die aus einer zwischen zwei Ablenkungsplatten drehbar befestigten Klappe besteht;
und Abb. 8 zeigt den Grundriß zweier Oberkessel, von denen der eine mit zwei Ablenkungsvorrichtungen
versehen ist.
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Bei den in Abb. i bis 3 gezeigten Ausführungsformen sind drei Oberkessel
a, b und c vorgesehen. Der mittlere a ist mit dem vorderen und hinteren
b und c durch Dampfrohre d und e
verbunden. Gegenüber den Enden
einiger Rohre e ist eine Ablenkungsplatte g und gegenüber den Enden einiger Rohre
d ist eine Ablenkungsplatte 1a vorgesehen. Die Ablenkungsplatten g und 1a
verlaufen mit einem Teil ihrer Flächen parallel zueinander und besitzen einander
gegnüberliegende Öffnungen i und j.
Der Durchgangsquerschnitt dieser
Öffnungen ist um ein Geringes größer als der der Rohrgruppen d und e. Durch eine
Stopfbüchse Z in dem Oberkessel a ragt eine Ventilspindel k, und zwar rechtwinklig
zu den parallelen Teilen der Ablenkungsplatten g und h in der Weise in den Oberkessel,
daß sie- mitten durch die Öffnungen i und y geht. Die Spindel h trägt eine
Ventilplatte in zwischen den beiden Ablenkungsplatten g und h, mittels deren
man die eine oder die andere der beiden- Öffnungen verschließen kann. Die Ventilscheibe
in besitzt zweckmäßig einen größeren Durchmesser als die Öffnungen i und y und ist
auf beiden Seiten nahe der Kanten mit einem Dichtungsmaterial n aus Asbestgewebe,
Fiber o. dgl. ausgestattet. Das Ventil m wird in seiner Lage auf der Spindel k zwischen
den Ablenkungsplatten vorzugsweise durch Federn o und o1 gehalten, deren Spannung
mit Hilfe von Muttern P o. dgl. geregelt werden kann. Durch diese Federn wird verhindert,
daß ein übermäßig starker Druck infolge sorgloser Handhabung auf die Ablenkungsplatten
ausgeübt werden kann. Wird das Ventil in aufwärts bewegt, um die Öffnung in der
oberen Ablenkungsplatte g zu verschließen, so wird nur aus dem hinteren Oberkessel
Dampf entnommen. Wird jedoch das Ventil abwärts bewegt, um die Öffnung der unteren
Ablenkungsplatte h abzuschließen, so wird Dampf aus dem vorderen und aus dem hinteren
Oberkessel im gleichen Verhältnis entnommen. Befindet sich das Ventil in der mittleren
Lage zwischen den beiden Ablenkungsplatten, so wird Dampf im gleichen Verhältnis
aus allen drei Oberkesseln abgeleitet. Bewegt man das Ventil um. ein Geringes aufwärts,
so wird die dem hinteren Oberkessel entnommene Dampfmenge vergrößert, gegenüber
der dem vorderen und mittleren. Oberkessel entnommennen Dampfmenge. Wird jedoch
das Ventil um ein Geringes aufwärts bewegt, so wird die dem vorderen Oberkessel
entnommene Dampfmenge vergrößert und die dem mittleren Oberkessel entnommene verringert.
Auf diese Weise kann der Feuchtigkeitsgehalt des entnommenen Dampfes von einem Höchstbetrag
in der tiefsten Stellung des Ventiles bis zu einem Mindestbetrag in der höchsten
Lage des Ventils geändert werden.
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Die beschriebene Bauart kann mancherlei Abänderungen erfahren, ohne
vom fiesen der Erfindung abzuweichen. So kann die Ventilplatte m durch ein paar
Ventilscheiben m= ersetzt werden, die die beiden Ablenkungsplatten g'-' und g3 zwischen
sich aufnehmen (Abb: 6) oder das Ventil kann auch durch eine drehbar befestigte
Klappe g1 (Abb. 7) ersetzt werden, die so bewegt werden kann, daß sie entweder gegen
die feste Ablenkungsplatte g° sich dichtschließend anlegt, um den Auslaßstutzen
v und unter Umständen auch eine Gruppe von Dampfrohren e1 zu verschließen, oder
auch gegen die Ablenkungsplatte g6 .sich anlegt, um nicht nur den Aüslaßstutzen
v und die Gruppe von Rohren e1, sondern auch die Gruppe von Rohreü dl zu verschließen.
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Besondere Hilfsmittel können in Anwendung kommen, um die jeweilige
Lage des Ventils anzuzeigen. So kann beispielsweise ein fester Zeiger in der Nähe
der Ventilspindel k angebracht
werden, während die Ventilspindel
mit einer Einteilung ausgerüstet sein kann. Es kann aber auch der Zeiger an der
Spindel sitzen, die in Verbindung mit einer feststehenden Einteilung arbeitet. Wird
die Spindel mit Hilfe eines Hebels o. dgl. bewegt, so kann die je-
weilige
Stellung des Hebels als Erkennungsgegenstand für die Lage des Ventils dienen.
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Bei der "in den Abb. q. und 5 gezeigten Ausführungsform, bei der zwei-
Oberkessel in Anwendung kommen, wird nur eine einzige Ablenkungsplatte g1 gegenüber
dem Auslaßstutzen u und einer Gruppe von Verbindungsrohren dl in dem hinteren Oberkessel
b1 benutzt, während eine Ablenkungsplatte lal indem vorderen Oberkessel a1 gegenüber
den Enden dieser Rohre dl und auch den Enden weiterer Verbindungsrohre dl angeordnet
sind. In der Ablenkungsplatte g1 in dem hinteren Oberkessel ist eine Öffnung il
vorgesehen, die durch ein Ventil ml verschließbar ist. Bei verschlossenem Ventil
ml tritt Dampf aus dem hinteren Oberkessel b1 in den Raum über, der durch die Platte
Al. in dem vorderen Oberkessel a1 abgegrenzt ist, und aus diesem Raum gelangt der
Dampf in einen Raum in den hinteren Oberkessel b1, der durch die Ablenkungsplatte
g1 abgegrenzt ist, um schließlich durch den Auslaßstutzen auszutreten. Ist das Ventil
ml teilweise geöffnet, so nimmt der -Dampf nur zum Teil den oben beschriebenen Weg,
während ein anderer Teil des Dampfes unmittelbar aus dem hinteren Oberkessel b1
nach dem Auslaßstutzen durch die Öffnung il gelangt. Ist die Öffnung il vollkommen
freigegeben, so wird nahezu sämtlicher Dampf dem hinteren Oberkessel b1 entnommen.
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Die Abgrenzung eines Raumes durch Ablenkungsplatten kann bei der in
Abb. 8 gezeigten Ausführungsform in ähnlicher Weise erfolgen wie beim Gegenstand
der Abb.. z bis 3, wobei die untere Ablenkungsplatte eine Gruppe von Dampfrohren
d2 abtrennt, die unmittelbar in den vorderen Oberkessel führen, während die obere
Platte den Dampfauslaß und eine Gruppe von Dampfrohren d3 abtrennt, die in den Raum
einmündet, der in dem vorderen Oberkessel durch die Ablenkungsplatte abgegrenzt
wird. Diese Ablenkungsplatte umschließt auch eine Gruppe von Verbindungsrohren d4,
die unmittelbar zum hinteren Oberkessel führen. Befindet sich in diesem Falle das
Ventil in seiner tiefsten Lage, so wird Dampf unmittelbar aus dem vorderen Oberkessel
sowohl als auch mittelbar aus dem hinteren Oberkessel durch den Raum, der in dem
vorderen Oberkessel durch die Ablenkungsplatte abgeteilt ist, ausströmen. Befindet
sich das Ventil in der Mittelstellung, so wird auch Dampf unmittelbar dem hinteren
Oberkessel entnommen. Befindet sich das Ventil in einer solchen Lage, daß die Öffnung
in der oberen Ablenkungsplatte geschlossen ist, so wird Dampf lediglich aus dem
abgeteilten Raum in dem verderen Oberkessel austreten' können.