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Möbel-Traggestell
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Die Erfindung betrifft ein Möbel-Traggestell für Personen-Tragmöbel,
wie Sitzmöbel, mit mindestens einer aufrechten Biegefeder, wie einer Blattfeder,
als im wesentlichen tragende und federnde Verbindung zwischen einem unteren Standsockel
und einem darüberliegenden, gegenüber dem Standsockel federnd beweglichen Tragsockel
für den Möbelkörper.
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Es ist ein Traggestell dieser Art bekanntgeworden (US-PS 4,340,250),
welches für ein Sitzmöbel vorgesehen ist und zwei beiderseits am Sitzteil verankerte
Blattfedern aufweist, die in einer gemeinsamen Ebene liegen und unterhalb des Sitzteiles
am Standsockel verankert sind. Die verhältnismäßig kurzen Blattfedern erlauben es,
daß der Sitzteil aus seiner monostabilen Ausgangslage - je nach Belastung - nach
hinten und vorne federnd geschwenkt werden kann. Der Sitzteil nimmt also, ähnlich
wie bei einem Schaukelstuhl, je nach dem Schwenkweg eine mehr oder weniger schräge
Gebrauchslage ein. Die dadurch bestimmte Bewegungsbahn des in diesem Fall durch
den Sitzteil gebildeten Möbel körpers ist für viele Verwendungszwecke von Möbeln
unerwünscht. Beispielsweise besteht bei Arbeitsstühlen, aber auch z.B. bei E5zimmer-Stühlen,
in aller Regel das Bedürfnis, trotz einfacher Federung eine
Schräglage
oder zumindest eine zu starke Schräglage des Sitzteiles zu vermeiden. Um dies zu
erreichen, mußte bisher auf komplizierte Federanordnungen und Lagerungen des Möbelkörpers
zurückgegriffen werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Möbel-Traggestell der
genannten Art zu schaffen, welches unter Beibehaltung der einfachen Federung durch
mindestens eine Biegefeder eine wenigstens annähernd trans-latorische Verlagerung
des Möbelkörpers über den Federweg gewährleistet.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein Möbel-Traggestell der eingangs beschriebenen
Art erfindungsgemäß gekennzeichnet durch eine in Höhenrichtung liegende Führung
für die annähernd parallel verlagerbare Ausrichtung des Tragsockels gegenüber dem
Standsockel. Die im wesentlichen tragende und federnde Verbindung zwischen dem Tragsockel
und dem Standsockel ist also durch eine oder mehrere Biegefedern gebildet, und die
Führung sorgt dafür, daß der Tragsockel keine oder allenfalls nur geringe gewünschte
Schräglagen einnimmt, wodurch es auch möglich ist, die Länge der Biegefedern wesentlich
größer als bei den bisher bekannten Lösungen zu wählen und dadurch wesentlich freier
in der Gestaltung der Federkennlinie der Federung zu sein.
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Es ist zwar denkbar, als Führung eine Gleit- bzw. Schiebeführung oder
dgl. vorzusehen, jedoch ergibt sich eine besonders einfache Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes,
wenn die Führung nach Art einer Parallelogrammführung ausgebildet ist. Dabei kann
auf besonders ausgestaltete Schwenkgelenke mit gegeneinander verschwenkbaren Gelenkteilen,
also auf im engeren Sinn bewegliche Teile vollständig verzichtet werden, wenn die
Führung durch
mindestens eine weitere, etwa gleich ausgerichtet
wie die erste Biegefeder liegende, jedoch gegenüber deren Biegeachse querversetzte
Biegefeder gebildet ist. Dadurch sind außer Biegefedern keine weiteren Verbindungsglieder
zwischen Standsockel und Tragsockel erforderlich, so daß sich ein sehr einfacher
und formschöner Aufbau des Traggestelles ergibt. Durch die beschriebene Federanordnung
kann in Abhängigkeit vom Federweg auch bei schlanker Dimensionierung der Biegefedern
ein.e hohe Progression der Federkennlinie erreicht werden.
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Damit sehr schlanke und einfach herzustellende Biegefedern verwendet
werden können, ist es zweckmäßig, wenn mehr als zwei, insbesondere gleiche Biegefedern,
etwa parallel zueinander und/oder in konstanten Abständen hintereinander, bei einem
Sitzmöbel vorzugsweise in dessen Tiefenrichtung hintereinander vorgesehen sind.
Bei Verwendung des erfindungsgemäßen Traggestelles für ein Liegemöbel sind die Biegefedern
zweckmäßig in dessen Längsrichtung hintereinander angeordnet.
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Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn bei einem Sitzmöbel das
obere Ende der hintersten Biegefeder im Bereich der hinteren Begrenzung des Sitzteiles
und/oder das obere Ende der vordersten Biegefeder im Bereich der Mitte der Tiefe
des Sitzteiles liegt, wobei vorzugsweise zwischen der hintersten und der vordersten
Biegefeder mindestens zwei, insbesondere drei weitere Biegefedern vorgesehen sind.
Das untere Ende der vordersten Biegefeder liegt bei einer solchen Anordnung zweckmäßig
im vorderen bzw. vordersten Bereich des Standsockels.
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Durch die erfindungsgemäl3e Ausbildung ist es des weiteren
möglich,
die Biegefedern, insbesondere im Falle von Blattfedern, so anzuordnen, daß ihre
Mittelebenen in der Ausgangslage von der ebenen-parallelen Ausrichtung abweichen.
Beispielsweise können mehrere, insbesondere gleiche Biegefedern sternförmig um eine
aufrechte Mittelachse, vorzugsweise mit gleichen Radialabständen und/oder Bogenabständen,
vorgesehen sein, so daß der Tragsockel auf seinem Federweg außer seiner Bewegung
in Höhenrichtung eine Drehbewegung um diese Mittelachse ausführt. Eine solche Anordnung
kann beispielsweise für den Tragsockel eines Sitzhockers besonders vorteilhaft sein.
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Das erfindungsgemäße Traggestell bietet eine verhältnismäßig große
Beinfreiheit, wenn mehrere, insbesondere alle Biegefedern nach Art eines Einsäulenbeines
zusammengefaßt und vorzugsweise symmetrisch zur Breite mindestens eines Sockels
angeordnet sind, wodurch auch die Formschönheit des Traggestelles weiter verbessert
werden kann.
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Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes
besteht darin, daß mindestens zwei, insbesondere benachbarte, und/oder alle Biegefedern
zwischen dem Standsockel und dem Tragsockel von wenigstens einem die Federcharakteristik
beeinflussenden Versteifungssockel erfaßt werden. Je nach dem,in welcher Höhe dieser
Versteifungssockel an den Biegefedern anliegt, kann die Federung des Traggestelles
mehr oder weniger hart eingestellt werden. Dabei ergibt sich ein äußerst einfacher
Aufbau, wenn der Versteifungssockel gegenüber dem Tragsockel und dem Standsockel
berührungsfrei ausschließlich von den zugehörigen Biegefedern getragen ist.
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Durch das bekannte Traggestell (US-PS 4,340,250) ist zwar
ein
festsitzend am Standsockel und/oder am Tragsockel angeordneter Biegeanschlag für
die Blattfedern bekanntgeworden, gegen welch.en sich die Biegefedern nach einem
vorbestimmten Schwenkweg mit einer zwischen ihrer unteren und oberen Einspannung
liegenden Zone anlegen, jedoch bewirkt dieser Anschlag eine abrupte Erhöhung der
Federsteifigkeit, so daß sich bei einer solchen Ausgestaltung eine sehr ungünstige
Federkennlinie ergibt. Demgegenüber kann der erfindungsgemäße Versteifungssockel
außer zur Herbeiführung einer solchen bekannten Federkennlinie auch so ausgestaltet
werden, daß er vom Anfang des Federweges über den gesamten Federweg gleichmäßig
bzw. mit gleichmäßigen übergängen wirkt.
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Des weiteren ermöglicht die erfindungsgemäße Ausbildung des Versteifungssockels
auf einfache Weise eine jederzeitige Veränderung der Federungshärte. Dies ist z.B.
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auf überraschend einfache Weise dadurch zu erreichen, daß der Versteifungssockel
in Höhenrichtung entlang der Biegefedern, insbesondere im wesentlichen über deren
gesamte freie Länge bis zum Anschlag am Standsockel und/ oder am Trag.sockel, verschiebbar
und festsetzbar gelagert ist, wobei vorzugsweise die jeweilige Biegefeder mit vorbestimmter
Klemmreibung in den Versteifungssockel eingreift und dadurch der Versteifungssockel
in jeder Einstell-Lage selbsthemmend festgesetzt ist.
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Das erfindungsgemäße Gestell läßt sich im Bereich des jeweiligen Socke-ls
sehr einfach mit den Federn zusammensetzen sowie nach den jeweiligen Erfordernissen
beliebig vergrößern und verkleinern, wenn mindestens ein Sockel gegliedert ist und
wenn seine zugehörigen einzelnen Sockelglieder beiderseits der jeweiligen Biegefeder
bzw.
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zwischen jeweils zwei benachbarten Biegefedern liegen, wodurch auch
bei relativ geringer Erstreckung des jeweil igen Sockels in Höhenrichtung eine sehr
starre und sichere Verbindung zwischen dem Sockel und den Biegefedern auf einem
relativ kurzen Abschnitt der jeweiligen Biegefeder erreicht werden kann. Dies ist
insbesondere der Fall, wenn alle Sockelglieder des jeweiligen Sockels mit mindestens
einem durchgehenden gemeinsamen Spannglied gesichert sind.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform gehen die Spannglieder mindestens
eines Sockels, insbesondere des Stand-und/oder des Tragsockels, durch Durchgangsöffnungen
im wesentlichen aller zugehörigen Biegefedern durch, so daß außer der Befestigung
durch Paketverspannung auch eine formschlüssige Verbindung zwischen den Biegefedern
und dei jeweiligen Sockel gegeben ist.
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Des weiteren kann es vorteilhaft sein, wenn die Spannglieder mindestens
eines Sockels, insbesondere des Versteifungssockels, seitlich unmittelbar benachbart
zu den Biegefedern angeordnet sind, wobei vorzugsweise zwei beiderseits der Biegefedern
in gleicher Höhe liegende Spannglieder vorgesehen sind. Dadurch wird auf einfache
Weise die verschiebbare Anordnung des Versteifungssockels trotz sicherer Verbindung
mit den Biegefedern aufrechterhalten.
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Bei einer einfachen, kompakt auszubildenden und für die Obertragung
hoher Kräfte geeigneten Ausführungsform ist das jeweilige Spannglied als Zugspannglied,
insbesondere als Spannstab, ausgebildet, der vorzugsweise an beiden Enden etwa in
seiner Achse liegende Spannschrauben
zur Abstützung am zugehörigen
Sockelglied aufweist, so daß auch jederzeit - insbesondere im Falle des Versteifungssockels
- ein Verstellen der Spannkraft möglich ist.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes entspricht
die Breite der höchstens wenige Millimeter, nämlich beispielsweise zwei Millimeter,
dicken Biegefeder mit beispielsweise 15 cm etwa der Hälfte ihrer freien Länge, die
mit 35 cm zweckmäßig etwas größer als die doppelte Breite ist. Der Abstand zwischen
benachbarten Biegefedern entspricht zweckmäßig zwischen einem Fünfzehntel und einem
Fünftel, im beschriebenen Ausführung.sbeispiel mit etwa 4 cm vorzugsweise ungefähr
einem Zehntel ihrer freien Länge.
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Mindestens eine Biegefeder, insbesondere alle Biegefedern, können
in der Ausgangsstellung genau vertikal stehen, so daß eine Auslenkung der Biegefedern
in Abhängigkeit von ihrer Belastungsrichtung nach beiden möglichen Biegerichtungen
erzielt we-rden kann. Es ist aber auch in besonders vorteilhafter Weise möglich,
die jeweilige Biegefeder so anzuordnen, daß ihr oberes Ende quer zur Biegeachse
und quer zu ihrer Längsrichtung gegenüber dem unteren Ende versetzt ist, wobei vorzugsweise
die Biegefeder in Ausgangsstellung gegenüber der Standebene des Standsockels um
wenige Winkelgrade geneigt ist. Dadurch führt jede etwa vertikale Belastung zur
Auslenkung der Biegefeder in nur einer einzigen möglichen Richtung.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes besteht
darin, daß der Tragsockel und/oder der
Standsockel einen gegenüber
seinem Befestigungsteil für die Biegefedern gesonderten Sockel teil aufweist, der
gegenüber dem Befestigungsteil um eine etwa vertikale zentrale Achse, insbesondere
um mindestens 1800, umsetzbar und/oder drehbar ist. Dadurch kann beispielsweise
bei einem Sitzinöbel oder dgl. durch Umsetzen bzw.
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Drehen des zugehörigen Sockelteiles erreicht werden, daß die Auslenkrichtung
der Biegefeder bzw. Biegefedern unterschiedlich zur Mittelebene des Sitzteiles liegt,
beispielsweise nach vorne, nach hinten oder zur Seite gerichtet ist.
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Besonders günstige Federungseigenschaften bei leichtem Gewicht, einfacher
Wartung und hoher Bruchfestigkeit ergeben sich, wenn mindestens eine Biegefeder,
insbesondere alle Biegefedern, aus armiertem Kunststoff, vorzugsweise aus gleichgerichtet
glasfaserverstärktem Kunststoff bestehen und/oder in entspanntem Zustand durchgehend
eben sind.
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Die Erfindung wird im folgenden mit weiteren Einzelheiten anhand der
in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es sind dargestellt
in Fig. 1 ein erfindungsgemäßes Möbel-Traggestell in Anwendung an einem Stuhl in
Seitenansicht, Fig. 2 das Traggestell gem. Fig. 1 in Vorderansicht, Fig. 3 ein Ausschnitt
der Fig. 1 in vergrößerter Darstellung, Fig. 4 ein weiteres Ausführungsbeispiel
eines Traggestelles in Ansicht,
Fig. 5 das Traggestell gem. Fig.
4 in Draufsicht, Fig. 6 eines der Einzelelemente des Traggestelles gem. den Figuren
4 und 5 in Ansicht und Fig. 7 das Einzelelement gem. Fig. 6 in Draufsicht.
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Wie die Figuren 1 bis 3 zeigen, weist ein erfindungsgemäßes Möbel-Traggestell
1 einen horizontalen Standsockel 2, einen darü.ber und parallel zum Standsockel
2 liegenden Tragsockel 3 und einen zwischen diesen beiden Sockeln parallel zu diesen
liegenden Versteifungssockel 4 auf, wobei der Standsockel 2 mit dem Tragsockel 3
durch eine Anzahl aufrechter, zueinander paralleler Biegefedern 5 bis 7 verb-unden
ist, die durch Einspannung in den Standsockel 2 und den Tragsockel 3 sowie du.rch
Hindurchführung durch den Versteifungssockel 4 zu einem Einsäulenbein gebündelt
sind. In entspannter Ausgangslage sind die nach Art von rechteckigen Platten begrenzten,
ebenen Biegefedern 5 bis 7 unter einem spitzen Winkel zwischen etwa 5 und 25°, vorzugsweise
15°, zur Vertikalen nach hinten geneigt, d-erart, daß ihre unteren Enden 8 gegenü-ber
den oberen Enden 9 nach vorne versetzt sind. Der Versteifungssockel 4 wird ausschließlich
von den Biegefedern 5 bis 7 get.ragen und ist ausschließlich über diese Biegefedern
5 bis 7 mit den beiden anderen Sockeln verbunden, wobei jedoch der Versteifungssockel
4 auf den Bieg-efedern 5 bis 7 höh.enverschiebbar derart gelagert ist, daß er in
seiner unteren Endstellung flach auf dem Standsockel 2 aufliegt und in seiner oberen
Endstellung ebenso flach an der Unterseite des Tragsockels 3 anliegt.
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Der Standsockel 2 ist ebenso wie die beiden anderen Sockel durch eine
Anzahl einzelner Sockelglieder 10 bis 12 gebildet, die um ein Sockelglied höher
ist als die Anzahl der Biegefedern 5 bis 7. Zwei der Sockelglieder, nämlich die
Sockelglieder 10, 11, sind als untereinander und gegenüber den übrigen Sockelgliedern
12 unterschiedliche Endglieder ausgebildet, während die übrigen Sockelglieder 12
durch gleich ausgebildete Glieder gebildet sind und jeweils zwischen zwei benachbarten
Biegefedern 5 bis 7 liegen. Diese Sockelglieder 12 sind an die Abstände zwischen
benachbarten Biegefedern 5 bis 7 angepaßt, derart, daß ihre einander zugekehrten,
entsprechend der Schräglage der Biegefedern 5 bis 7 schräggestellten Flächen wie
die einander zugekehrten Flächen der als Endglieder vorgesehenen Sockelglieder 10,
11, als Spannflächen für die Einspannung der zugehörigen Enden 8 der Biegefedern
5 bis 7 ausgebildet sind. Die Sockelglieder 10 bis 12 bzw. der Standsockel 2 stehen
in Breitenrichtung beiderseits über die Biegefedern 5 bis 7 vor und bilden beiderseits
dieser Biegefedern 5 bis 7 die Standflächen 13 für den Standsockel 2, dessen Höhe
kleiner als die Breite der Biegefedern 5 bis 7 ist.
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In Längsansicht auf den Standsockel 2, d.h. in Ansicht auf dessen
Vorder- oder Rückseite können alle Sockelglieder 10 bis 12 gleiche Außenkontur aufweisen.
Beiderseits benachbart zu ihren jeweils in einer gemeinsamen, zur Mittelebene des
Traggestelles parallelen Ebene liegenden Seitenkanten sind die Biegefedern an ihren
unteren und oberen Enden 8, 9 jeweils mit Durchgangsöffnungen für ein Spannglied
14, beispielsweise mit Bohrungen versehen, wobei jeweils die einander zugehörigen
Bohrungen aller Biegefedern 5 bis 7 miteinander fluchten. In jeweils eine Reihe
hintereinanderliegender
Durchgangsöffnungen greift ein Spannglied
14 ein, das in entsprechenden Durchgangsöffnungen des Standsockels 2 bzw. der Sockelglieder
10 bis 12 parallel zu der durch die Standflächen 13 definierten Standebene liegt.
Jedes Spannglied 14 weist einen zylindrischen, mit geringem Toleranzspiel in die
zugehörigen Durchgangsöffnungen eingesetzten Spannstab 15 auf, der an. beiden Enden
mit Gewindebohrungen versehen ist, in welche jeweils eine Spannschraube 16 eingesetzt
ist. Der Kopf jeder Spannschraube 17 liegt versenkt im zugehörigen, als Endglied
vorgesehenen Sockelglied 10 bzw. 11 an einer Senkbohrungs-Schulter 18 a.n, so daß
mit den Spannschrauben 16 alle Sockelglieder 10 bis 12 gegeneinander sowie gegen
die zugehörigen Enden 8 der Biegefedern 5 bis 7 verspannt werden können. Die Oberseiten
19 der Sockelglieder 10 bis 12 liegen in einer gemeinsamen Ebene.
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In vergleichbarer Weise ist der Tragsockel 3 aus Sockelgliedern 20
bis 22 zusammengesetzt, deren Oberseiten im dargestellten Ausführungsbeispiel die
dann ebenfalls gegliederte Sitzfläche 23 des Stuhles bilden. Diese Sockelglieder
sind mit zu den unteren Spanngliedern parallelen Spanngliedern 24 gegeneinander
sowie gegen die Biegefedern 5 bis 7 verspannt, wobei diese Spannglieder 24 Spannstäbe
25 gleichen Querschnittes wie die Spannstäbe 15 und Spannschrauben 26 mit Köpfen
27 aufweisen, die sich in versenkter Anordnung an den Schultern 28 abstützen. Die
Unterseiten 29 der an die Biegefedern 5 bis 7 anschließenden bzw. zwischen diesen
liegenden Abschnitte der Sockelglieder 20 bis 22 liegen ebenfalls in einer gemeinsamen,
zur Standebene parallelen Ebene.
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Auch der Versteifungssockel 4 besteht aus einer gleichen Anzahl von
Sockelgliedern 30 bis 32 wie der Standsockel 2
und der Tragsockel
3. Auch diese Sockelglieder 30 bis 32 sind mit zwei zueinander und zu den übrigen
Spanngliedern parallelen Spanngliedern 34 gegeneinander bzw. gegen die Biegefedern
5 bis 7 verspannt, wobei diese im Querschnitt gegenüber den Spanngliedern 14, 24
schwächeren Spannglieder 34 ebenfalls jeweils aus einem Spannstab 35 und zwei endseitigen
Spannschrauben 36 bestehen, welche sich mit ihren Köpfen 37 versenkt an Schultern
38 der beiden jeweils endseitigen Sockelglieder 30, 31 abstützen. Die Höhe bzw.
Dicke des Versteifungssockels 4 ist kleiner als die des Standsockels 2 bzw. des
Tragsockels 3 und beträgt nur einen Bruchteil des lichten Abstandes zwischen dem
Standsockel 2 und dem Tragsockel 3. Die Oberseiten 33 wie auch die Unterseiten 39
der Sockelglieder 30 bis 32 liegen jeweils in einer geneinsamen, zur Standebene
parallelen Ebene. Beim Versteifungssockel 4 durchsetzen die Spannglieder 34 die
Biegefedern 5 bis 7 nicht, sondern die Spannglieder 34 liegen beiderseits unmittelbar
benachbart zu den Seitenkanten der Biegefedern 5 bis 7 außerhalb von diesen, so
daß sie lediglich die Sockelglieder 30 bis 32 durchsetzen, die über die Seitenkanten
der Biegefedern 5 bis 7 nur um das für die Aufnahme der Spannglieder 35 erforderliche
Maß vorstehen. Alle Sockelglieder 30 bis 32 des Versteifungssockels 4 haben im wesentlichen
gleiche Außenform und sind in Seitenansicht gemäß Fig. 1 wie die Sockelglieder 10
bis 12 und die Sockelglieder 22 parallelogran1lllförmig.
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Beim Standsockel 2 ist das vorderste Sockelglied 10 wesentlich kürzer
als das hinterste Sockelglied 11, wobei das vorderste Sockelglied 10 in Richtung
der Verspannung des Standsockels 2 etwa gleiche Erstreckung wie die Sockelglieder
12 aufwei-sen kann. Die Anordnung ist dabei so getroffen,
daß das
untere Ende 8 der hintersten Biegefeder 6 etwa in der Mitte der Länge bzw. Tiefe
des Standsocke.ls 2 liegt. Beim Tragsockel 3 ist das vorderste Sockelglied 20 mit
dem zwischen dem oberen Ende 9 der vordersten Biegefeder 5 und der Vorderkante des
Sitzteiles 41 liegenden Abschnitt 40 dieses Sitzteiles 41 zu einem Bauteil integriert,
wobei die Spannglieder 24 unmittelbar unterhalb des Sitzteiles liegen. Der vordere
Abschnitt 40 reicht dabei etwa über die Hälfte der Tiefe des Sitzteiles 41. Das
hinterste Sockelglied 21 ist mit der nach oben über die Sitzfläche 23 vorstehenden
Rückenlehne 42 des Stuhles integriert, wobei das obere Ende der nach hinten geneigten
Rückenlehne 42 etwa vertikal oberhalb des hinteren Endes des Standsockels 2 vorgesehen
ist. Das vordere Ende des Sitzteiles 41 ragt demgegenüber weiter vor als das vordere
Ende des Tragsockels 2.
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Wie Fig. 3 zeigt, sind zwischen den den Biegefedern 5 bis 7 zugekehrten
Anlageflächen 43 der Sockelglieder 30 bis 32 und den Biegefedern 5 bis 7 Gleit-
und Reibungs-Beläge 44 in Form beispielsweise von Hartfilz-Streifen angeordnet,
welche einerseits ein leichtgängiges Gleiten des Versteifungssockels 4 auf den Biegefedern
5 bis 7 gewährleisten und andererseits für eine genügend große Reibung zwischen
Versteifungssockel 4 und Biegefedern 5 bis 7 derart sorgen, daß der Versteifungssockel
4 in jeder eingestellten Höhenlage auch bei Federbewegungen der Biegefedern 5 bis
7 durch Reibungsschluß unverrückbar gehalten wird. Mindestens ein Sockelglied bzw.
alle Sockelglieder wenigstens eines Sockels, insbesondere aller Sockel, können aus
Holz gefertigt sein. Die Spannglieder bestehen zweckmäßig aus Stahl, während die
Biegefedern 5 bis 7 aus armiertem Kunststoff, beispielsweise
dem
unter dem Warenzeichen Scotchply bekannten Kunststoff bestehen.
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Dadurch daß die Biegefedern 5 bis 7 nach Art eines Parallelogrammgestänges
miteinander verbunden sind, bildet jede einzelne Biegefeder für alle übrigen Biegefedern
eine Führung 45, durch welche der Tragsockel 3 bei seinen federnden Höhenbewegungen
wenigstens annähernd parallel zu seiner Ausgangslage gehalten wird. Bei Lage des
Versteifungssockels 4 in der Mitte der Höhe zwischen dem Standsockel 2 und dem Tragsockel
3 ist die durch die Biegefedern gebildete Federung für den Tragsockel 3 am härtesten,
während sie bei Anlage des Versteifungssockels 4 entweder am Standsockel 2 oder
am Tragsockel 3 am weichsten ist; in jeder Stellung zwischen der Mittelstellung
und einer der beiden Endstellungen ergibt sich eine mehr oder weniger harte Federung,
so daß also die Federung für den Tragsockel 3 stufenlos eingestellt werden kann.
In den aus der Ausgangslage ausgelenkten Stellungen nehmen die Biegefedern 5 bis
7 jeweils einen etwa S-förmig gekrümmten Verlauf, also einen Verlauf ein, bei welchem
sie im Bereich ihrer beiden Enden entgegengesetzt gekrümmt sind und etwa in der
Mitte zwischen den Enden eine Umkehr der Krümmungsrichtung erfolgt.
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In den Figuren 4 bis 7 sind für einander entsprechende Teile die gleichen
Bezugszeichen wie in den Figuren 1 bis 3, jedoch mit dem Index "a" verwendet. Die
auch bei diesem Ausführungsbeispiel gleich langen Biegefedern 5a sind hinsichtlich
ihrer Längsrichtung parallel zueinander achssymmetrisch bzw. sternförmig um eine
Mittelachse 46 angeordnet und mit ihren Enden 8a, 9a zwischen jeweils zwei Sockelgliedern
10a bzw. 20a des Standsockels 2a bzw.
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des Tragsockels 3a befestigt, wobei in diesem AusfüElrungsbeisiel
diese beiden Sockel gleich ausgebildet
sind, so daß sich eine zur
horizontalen Mittelebene spiegelsyietrische Ausbildung des Traggestelles la ergibt.
Die Sockelglieder 10a, 20a sind annähernd gleichschenklig spitzwinklig dreieckförmig
bzw. kreisausschnittförmig und weisen an ihren einander zugekehrten Kanten jeweils
zwei benachbart zu den aufrechten Seitenkanten der Biegefedern 5a liegende Dübelstifte
14a bzw. 24a auf, die mit beiden Enden in Sacklochbohrungen der beiden zugehörigen
Seitenkanten eingesetzt sind und mit ihrem Mittelabschnitt eine Durchgangsöffnung
im zugehörigen, zwischen die beiden Seitenkanten eingesetzten Ende der jeweiligen
Biegefeder 5a durchsetzen. Die Dübelstifte 14a, 24a können in den Sockelgliedern
10a bzw. 20a unter gegenseitiger Verspannung dieser Sockel glieder durch Verleimung
befestigt sein. Im dargestellten Ausführungsbeispiel weist das Traggestell la zwölf
Biegefedern 5a auf. Bei der federnden Bewegung des Tragsockels 3a gegenüber dem
Standsockel 2a führen diese beiden Sockel außer der gegenseitigen Höhenbewegung
auch eine torsionsartige Drehbewegung um die Mittelachse 46 gegeneinander aus.In
Fig.2 ist bei 47 eine der Biegeachsen angedeutet.
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Die erfindungsgemäße Ausbildung ermöglicht eine äußerst große Vielzahl
von Ausgestaltungen des Traggestelles.
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Beispielsweise können die Biegefedern zusätzlich zu den beschriebenen
Anordnungen in Vorderansicht, beispielsweise unter einem Winkel von 45°, schräg
geneigt sein, derart, daß sie z.B. bei einem Traggestell für ein Sitzmöbel an dessen
Sitzteil benachbart zu seiner einen Seitenfläche und an den Standsockel benachbart
zur anderen Seitenfläche anschließen. Hierbei ist es auch denkbar, mindestens eine
Biegefeder zu den anderen Biege-
Biegefedern entgegengesetzt geneigt
anzuordnen, wobei die Biegefedern dann in Vorderansicht in Form eines sich nach
unten oder eines sich nach oben erweiternden Dreieckes oder Trapezes angeordnet
sein können; des weiteren können die Biegefedern in Vorderansicht dabei einander
kreuzend angeordnet sein. In jedem Falle ist es bei dieser Ausgestaltung zweckmäßig,
wenn jeweils gleiche Anzahlen von Biegefedern in gleicher Querneigung angeordnet
sind, wobei bei kreuzender Anordnung abwechselnd jeweils eine Biegefeder zwischen
zwei sie kreuzende Biegefedern eingreift. Weiterhin ist es bei der erfindungsgemäßen
Ausbildung möglich, die Biegefedern in mindestens zwei parallelen, im seitlichen
Abstand nebeneinander stehenden Gruppen anzuordnen, beispielsweise derart, daß sie
nach Art zweier seitlicher Säulenbeine links und rechts am Trag- und Standsockel
angeordnet sind. Insbesondere bei einem Sitzmöbel können die Biegefedern in diesem
Falle den Tragsockel beiderseits seitlich nach oben überragen, wobei dann das obere
Ende mindestens einer Biegefeder wenigstens einer Gruppe eine Armlehne tragen kann;
durch Wahl der Anzahl der Biegefedern, welche bis zur Verbindung mit der Armlehne
geführt sind, kann die Federcharakteristik dieser Armlehne bestimmt werden. Es ist
auch in vorteilhafter Weise möglich, an einem einzigen Standsockel zwei oder mehr
Tragsockel gesondert federnd mit gesonderten Biegefederbündeln anzuordnen.
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Um die Blattfedern in ihrem Erscheinungsbild an das jeweilige Möbel
anpassen zu können, können diese Blattfedern entweder mit Farbe oder mit folienartigen
bzw.
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streifenförmigen dünnen Deckschichten, z.B. durch Klebung, versehen
werden. Des weiteren ist es möglich, jede einzelne Blattfeder in sich mehrschichtig
auszubilbilden
und dadurch die Federungseigenschaften an die jeweiligen
Erfordernisse anzupassen.
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