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Titel: Hobel für die untertägige Gewinnung
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Die Erfindung betrifft einen Hobel für die untertägige Gewinnung,
der mit mindestens einer in einem Scharnier schwenkbar gelagerten lösbaren Meißelklappe
versehen ist.
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Es ist bekannt, Kohlenhobel mit Meißelklappen auszurüsten, an denen
die Lösewerkzeuge des Hobels in Meißeltaschen auswechselbar gehalten sind (DE-OS
33 13 502, DE-OS 27 09 392, DE-OS 31 06 565, DE-OS 28 19 082, DE-PS 25 00 680).
Die Meißelklappen sind um vertikale oder schräg stehende Gelenkachsen schwenkbar
so am Hobelkörper gelagert, daß sie je nach Laufrichtung des Hobels entweder in
eine Arbeitsstellung ausgestellt sind, in der die Lösewerkzeuge Schälarbeit verrichten,
oder aber in eine Ruhestellung zurückgeklappt sind, in der die Lösewerkzeuge keinen
Kontakt mit dem Kohlenstoß haben Die schwenkbare Verbindung der Meißelklappen erfoIgt
mittels Scharnierbolzen. Um die einem hohen Verschleiß unterliegenden Meißelklappen
ausbauen und auswechseln zu können, müssen die verhältnismäßig langen Scharnierbolzen
nach oben aus den Bolzenlöchern herausgezogen werden. Dies erfordert einen nicht
unerheblichen Freiraum über dem Hobel, der in den untertägigen Gewinnungsbetrieben
häufig nicht vorhanden ist. Die Montage und Demontage der Meißelklappen gestalten
sich insbesondere bei hoch aufgestocktem Hobel, bei dem mehrere Meißelklappen und
sonstige Werkzeuträger übereinander angeordnet
sind, umständlich
und langwierig.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen Hobel der genannten Art, bei dem
die Meißelklappen vorzugsweise um vertikale Achsen schwenkbar sind, so auszugestalten,
daß bei Wahrung einer kräftigen Scharnierverbindung das Aus- und Einbauen der Meißelklappen
erheblich erleichtert werden.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Scharnier
als Steckscharnier ausgebildet ist, das mit einem offenen Zapfenlager für den Gelenkzapfen-Eingriff
versehen ist. Vorzugsweise ist das Zapfenlager am Hobelkörper und der Gelenkzapfen
fest an der Meißelklappe angeordnet. Die Orientierung des Steckscharniers ist vorteilhafterweise
so getroffen, daß die Meißelklappe zum Abbaustoß hin oder aber schräg zum Stoß hin,
d.h. schräg zur Hobellaufrichtung aus dem Scharniereingriff herausführbar ist.
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Bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung der Scharnierverbindung wird
für den Gelenkanschluß der Meißelklappe kein gesonderter langer Scharnierbolzen
benötigt, der zum Lösen der Verbindung aus den Bolzenlöchern nach oben herausgezogen
werden muß und daher über dem Hobel einen beträchtlichen Freiraum benötigt. Vielmehr
ist für den Gelenkanschluß ein Steckscharnier vorgesehen, bei welchem bei der Montage
der Meißelklappe ein fest angeordneter Gelenkzapfen quer zur Gelenkachse in das
offene Zapfenlager eingeführt werden kann. Damit gestalten sich der Aus- und Einbau
der Meißelklappe vergleichsweise einfach. Es ist keine über dem Hobel liegende Freihöhe
erforderlich, weil zum Lösen der Scharnierverbindung die Meißelklappe nur in Richtung
auf den Abbaustoß oder schräg hierzu, also etwa schräg in Hobellaufrichtung, abgezogen
zu werden braucht.
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Das erfindungsgemäß vorgesehene Steckscharnier läßt sich außerdem
kräftig ausbilden, so daß es auch den im Hobelbetrieb
auftretenden
hohen Stoßbelastungen gewachsen ist.
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Die Anordnung wird vorteilhafterweise so getroffen, daß die Meißelklappe
nur in einer vorgegebenen Schwenklage aus dem Schwenkeingriff mit dem Hobelkörper
herausführbar ist.
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Dabei ist eine mechanische Schwenkbegrenzung vorgesehen, welche nach
Lösen eines Kopplungsgliedes eine Verschwenkung der Meißelklappe in die genannte
Schwenkposition gestattet, in der die Meißelklappe vom Hobel abgezogen werden kann.
Die Schwenkbegrenzung besteht z.B. aus einem Anschlagbolzen od.dgl., der an der
Meißelklappe und an dem Hobel körper gelenkig angeschlossen ist, wobei mindestens
eines der Anschlußgelenke leicht lösbar ist. Andererseits kann die mechanische Schwenkbegrenzung
aber auch aus einer lösbaren Zwangskopplung der Meißelklappe mit einem anderen am
Hobel körper angeordneten schwenkbaren Meißelträger bestehen. Solche Zwangskopplungen
sind in verschiedenen Ausführungen bekannt.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist am Hobelkörper
eine das Zapfenlager an seiner offenen Seite mit Abstand übergreifende Riegelnase
od.dgl. fest angeordnet, gegen deren Rückenfläche sich die Meißelklappe mit einem
festen Stützansatz schwenkbeweglich abstützt. Die Rückenfläche der Riegel nase und
die sich hierauf abstützende Stützfläche des Stützansatzes sind zweckmäßig als zylindrische
Lagerflächen ausgebildet. Die Meißelklappe erhält vorteilhafterweise eine seitlich
offene Tasche, in die die Riegelnase von der Seite einfaßt und die im Radialabstand
zu dem Zapfenlager von dem innenliegenden Stützansatz der Meißelklappe begrenzt
ist.
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Die Erfindung wird nachfolgend im Zusammenhang mit dem in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiel näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig.
1 einen erfindungsgemäßen Hobel in einer Ansicht vom Abbaustoß her; Fig. 2 den Hobel
nach Fig. 1 in Draufsicht; Fig. 3, 4 und 5 jeweils einen horizontalen Teilschnitt
durch den Hobelkörper und die hieran gelagerte Meißelklappe, wobei die Fig. 3 und
5 einen Schnitt nach Linie III-III der Fig. 7 zeigen; Fig. 6 und 7 jeweils in einem
vereinfachten Vertikalschnitt die Lagerung der Meißelklappe am Hobelkörper.
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Der in den Fig. 1 und 2 gezeigte Hobel ist, wie bekannt, als Doppelhobel
ausgebildet. Er weist zwei Hobelkörper 10 und 11 auf, die in bekannter Weise an
einer gemeinsamen Hobel führung zwangsgeführt sind, die abbaustoßseitig am Strebförderer
angebaut sein kann. Die beiden Hobelkörper 10 und 11 sind bei 12 gelenkig miteinander
gekoppelt. Sie werden, wie ebenfalls bekannt, von einer angetriebenen Hobelkette
13 in beiden Richtungen längs am Abbau- bzw.
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Kohlenstoß entlanggezogen, wobei sie Schälarbeit verrichten.
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Die Hobelkörper 10 und 11 sind spiegelbildlich gleich ausgebildet.
Sie weisen an ihren einander abgewandten Enden jeweils eine Meißelklappe 14 auf,
die um eine vertikale Achse 15 schwenkbar am Hobelkörper 10 bzw. 11 gelagert ist
und jeweils eine Gruppe an Stoßmeißeln 16 trägt, die in Übereinanderanordnung in
Meißeltaschen der Meißelklappe 14 auswechselbar gelagert sind. Unter der Meißelklappe
14 ist an jedem Hobelkörper 10 und 11 ein Schwenksegment 17 in einer Bogenführung
des Hobelkörpers in der Vertikalebene schwenkbar gelagert, das mit einem Bodenmeißel
18
bestückt ist. Solche Bodenmeißel-Schwenksegmente sind ebenfalls bekannt.
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Die beiden Hobelkörper 10 und 11 weisen an ihren einander zugewandten
Enden jeweils zwei übereinander angeordnete Meißelklappen 19 und 20 auf, die ebenfalls
mit Lösewerkzeugen 16 bestückt sind. Die unteren Meißelklappen 19 sind um vertikale
Gelenkachsen 21, die oberen Meißelklappen 20 um vertikale Gelenkachsen 22 schwenkbar
am betreffenden Hobelkörper 10 bzw. 11 gelagert. Die Schwenkachsen 22 der oberen
Meißelklappen 20 sind gegenüber den Schwenkachsen 21 der unteren Meißelklappen 19
zurückversetzt.
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Bei der Bewegung des Hobels in Pfeilrichtung A sind die Meißelklappe
14 des Hobelkörpers 11 und die Meißelklappen 19 und 20 des Hobelkörpers 10 gegen
den Abbaustoß ausgeschwenkt, so daß ihre als Stoßmeißel ausgebildeten Lösewerkzeuge
16 Schälarbeit verrichten. Die übrigen Meißelklappen sind vom Abbaustoß zurückgeschwenkt,
so daß ihre Lösewerkzeuge 16 keine Lösearbeit verrichten. Das Schwenksegment 17
des Hobelkörpers 11 befindet sich in der Arbeitsstellung, in der sein Bodenmeißel
18 im Liegendniveau schneidet.
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Bei Umkehr der Bewegungsrichtung des Hobels kehrt sich entsprechend
die Schwenkposition der verschiedenen Meißelklappen um.
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Sämtliche Meißelklappen 14, 19 und 20 des Hobels sind mittels eines
als Steckscharnier ausgebildeten Scharniers am Hobel körper 10 bzw. 11 schwenkbar
gelagert. Im folgenden wird die Ausbildung dieser Steckscharniere in Verbindung
mit der am Hobelkörper 11 angeordneten Meißelklappe 14 näher erläutert. Wie die
Fig 3 bis 7 zeigen, besteht das Steckscharnier 23 aus einem offenen Zapfenlager
24 für den Gelenkzapfeneingrif. Bei dem gezeigten bevorzugten Ausführungsbeispiel
wird
das Zapfenlager 24 von zwei vertikal übereinander am Hobelkörper angeordneten Lagerteilen
25 gebildet, die jeweils zum Abbaustoß hin, d.h. in Pfeilrichtung B offene Lagerausnehmungen
25 für zwei an der Meißelklappe 14 fest angeordnete kurze Gelenkzapfen 26 aufweisen.
Der Hobelkörper 10 bzw. 11 ist mit einer Ausnehmung 27 für die Aufnahme der segmentförmigen
Meißelklappe 14 versehen. Am Grund dieser Ausnehmung 27 ist das Zapfenlager 24 mit
den Lagerausnehmungen 25 angeordnet.
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Die Meißelklappe 14 weist zwischen ihren beiden auf einer gemeinsamen
Vertikalachse liegenden Gelenkzapfen 26 ein Fenster 28 (Fig. 6) auf.
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Die Fig. 3, 4 und 7 zeigen die Meißelklappe im Schwenkeingriff; die
Gelenkzapfen 26 stützen sich in den offenen Lagerausnehmungen 25 des Zapfenlagers
24 drehbeweglich ab.
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Die Ausnehmung 27 des Hobelkörpers ist so angelegt, daß die Meißelklappe
eine ausreichende Schwenk-Freiheit hat.
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Am Hobelkörper 10 bzw. 11 ist eine das Zapfenlager 24 an seiner offenen
Seite mit radialem Abstand übergreifende feste Riegelnase 29 angeordnet (Fig. 3).
Die Riegelnase 29 springt seitlich in die Ausnehmung 27 des Hobelkörpers vor; sie
befindet sich gegenüber dem Zapfenlager 24 zum Abbaustoß hin versetzt. Die Meißelklappe
14 weist einen festen Stützansatz 30 auf, der im radialen Abstand zu den Gelenkzapfen
26 so an der Meißelklappe 14 angeordnet, daß er die Riegelnase 29 hintergreift und
hierdurch den Gelenkanschluß der Meißelklappe 14 am Hobelkörper sichert. Die Rückenfläche
31 der Riegelnase 29 ist als zylindrische Lagerfläche und die Stützfläche 32 als
entsprechende zylindrische Gegenfläche ausgebildet, wobei der Mittelpunkt der zylindrischen
Flächen 31 und 32 mit der Gelenkachse des Steckscharniers zusammenfällt. Die Meißelklappe
weist eine seitlich offene Tasche 33 auf, in die die Riegelnase 29 von der Seite
her einfaßt und die im Radialabstand zu dem Zapfenlager von dem innenliegenden Stützansatz
30 der Meißelklappe
14 begrenzt wird.
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Wie die Fig. 6 und 7 zeigen, können am Hobelkörper im Abstand vertikal
übereinander zwei Riegelnasen 29 der beschriebenen Art etwa in Höhe der beiden Gelenkzapfen
26 oder etwas darüber angeordnet sein. Die Anordnung der Riegelnase(n) 29 und des
sie hintergreifenden Stützansatzes 30 sichert den Gelenkeingriff der Meißelklappe
auf dem Schwenkbereich zwischen ihrer ausgeklappten Schwenkposition (Arbeitsstellung)
und ihrer eingeklappten Position (Ruhestellung). Der Meißelklappe 14 ist eine mechanische
Schwenkbegrenzung zugeordnet, welche den Schwenkbereich der Meißelklappe begrenzt
und die mit einem an der Meißelklappe angreifenden lösbaren Kopplungsglied versehen
ist.
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Wie Fig. 3 zeigt, besteht das Kopplungsglied der Schwenkbegrenzung
bei dem hier gezeigten Beispiel aus einem Anschlagbolzen 34, der in einem Bolzen-Anschlußgelenk
35 horizontal schwenkbar in einer Einziehung 36 des Hobelkörpers 11 befestigt ist
und der mit seinem freien Gewindeende in eine Tasche 37 der Meißelklappe 14 mit
ausreichendem Spiel einfaßt. Auf das Gewindeende des Anschlagbolzens 34 ist eine
Anschlagmutter 38 aufgeschraubt. Diese begrenzt die Einschwenkbewegung der Meißelklappe
14 in Pfeilrichtung C durch Anschlag ihrer balligen Rückenfläche an einer entsprechenden
Stützfläche 39 der Meißelklappe 14. Der Anschlagbolzen 34 kann sich in der Schnittebene
oberhalb oder unterhalb der Schnittebene nach Fig. 3 befinden.
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Um die Meißelklappe 14 auszubauen, wird entweder das von der Anschlagmutter
38 gebildete Anschlußgelenk oder aber das Anschlußgelenk 35 des Anschlagbolzens
34 gelöst. Die Meißelklappe 14 läßt sich jetzt in Pfeilrichtung C so weit verschwenken,
daß der Stützansatz 30 von der Riegelnase 29 frei kommt und die gesamte Meißelklappe
14 gemäß Fig. 5 nun in Pfeilrichtung D schräg zum Kohlenstoß hin bzw. schräg in
Hobelfahrtrichtung vom Hobelkörper abgezogen werden kann.
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Die Montage der Meißelklappe 14 erfolgt sinngemäß in umgekehrter Richtung.
Sobald die Gelenkzapfen 26 der Meißelklappe 14 in die Lagerausnehmungen 25 des Zapfenlagers
24 einfassen, wird die Meißelklappe 14 entgegen der Pfeilrichtung C so weit verschwenkt,
daß ihr Stützansatz 30 hinter die Riegelnase 29 faßt. Anschließend wird dann die
Verbindung mit dem als Schwenkbegrenzung dienenden Anschlagbolzen 34 wieder hergestellt.
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Anstelle des Anschlagbolzens 34 kann als Schwenkbegrenzung für die
Meißelklappe aber auch eine andere Vorrichtung vorgesehen werden. Insbesondere kann
die mechanische Schwenkbegrenzung aus einer lösbaren Zwangskopplung der Meißelklappe
14 mitbinem anderen am Hobelkörper 10 bzw. 11 angeordneten schwenkbaren Meißelträger
bestehen. Wie Fig. 1 zeigt, ist an jedem Hobelkörper 10 und 11 die untere innenliegende
Meißelklappe 19 mit dem am selben Hobelkörper außenseitig angeordneten Bodenmeißel-Schwenksegment
17 mechanisch über eine Hebelgetriebe zwangsgekoppelt, welches aus einer am Hobel
körper in der Vertikalebene verschwenkbaren Schwinge 40 besteht, mit der das Schwenksegment
17 über eine gelenkig eingeschaltete Steuerstange 41 und die Meißelklappe 19 über
eine ebenfalls gelenkig eingeschaltete Steuerstange 42 so verbunden sind, daß bei
der Rückschwenkung der Meißelklappe 19 in die Ruhestellung, in der die Lösewerkzeuge
16 keine Arbeit verrichten, das Schwenksegment 17 in die Arbeitsstellung und umgekehrt
verschwenkt wird. Die mechanische Zwangskopplung 40, 41, 42 der beiden Werkzeugträger
17 und 19 bildet hier die Schwenkbegrenzung für die Meißelklappe 19, die somit eine
Verschwenkung der Meißelklappe 19 in eine Schwenkposition verhindert, in der die
Meißelklappe ihren Gelenkanschluß am Hobelkörper verlieren würde. Um die Meißelklappe
dennoch im Bedarfsfall ausbauen zu können, ist die mechanische Zwangskopplung lösbar,
indem z.B. das Anschlußgelenk 43 der Steuerstange 42 an der Meißelklappe 19 gelöst
wird. Die Meißelklappe 19 läßt sich dann
über die normale Endposition
hinaus so weit schwenken, daß sie, wie in Fig. 5 gezeigt, seitlich aus dem Gelenkeingriff
und aus der Ausnehmung 27 des Hobelkörpers herausgezogen werden kann.
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Falls der Hobel, wie üblich, mit mehreren Meißelklappen bestückt ist,
empfiehlt es sich, sämtliche Meißelklappen in der beschriebenen Weise über ein Steckscharnier
mit dem Hobel körper zu verbinden. Wie die Fig. 6 und 7 zeigen, kann in der Ausnehmung
27 des Hobelkörpers eine zum Zapfenlager 24 hin gerichtete schräge Leitfläche 44
vorgesehen sein, um das Einführen der Gelenkzapfen 26 in das Zapfenlager 24 zu erleichtern.
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