DE3445639A1

DE3445639A1 - Kolorimetrischer indikator zur anzeige des erschoepfungszustandes von gasfiltern

Info

Publication number: DE3445639A1
Application number: DE19843445639
Authority: DE
Inventors: Kurt 2401 Groß Grönau Leichnitz
Original assignee: Draegerwerk AG and Co KGaA
Current assignee: Draegerwerk AG and Co KGaA
Priority date: 1984-12-14
Filing date: 1984-12-14
Publication date: 1986-06-26
Also published as: DE3445639C2; GB2168259A; GB8530095D0; US4684380A; GB2168259B

Description

Drägerwerk Aktiengesellschaft Moislinger Allee 53-55, 2400 Lübeck, DE

Kolorimetrischer Indikator zur Anzeige des Erschöpfungszustandes von Gasfiltern

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Anzeige des Erschöpfungszustandes von Gasfiltern durch einen kolorimetrischen Indikator, welcher in einem von außen durch ein Fenster einsehbaren Behälter, der innerhalb des FiI-tergehäuses angeordnet ist, den die Erschöpfung der Filtermasse anzeigenden Stoff enthält.

Die Gasfilter schützen in Atemgeräten wie Masken oder an anderen Atemanschlüssen den Träger gegen das Einatmen toxischer Gase. Der Schutz verringert sich mit der Benutzungszeit. Um den Träger rechtzeitig auf die drohende Erschöpfung des Filtermaterials aufmerksam zu machen, sind die Atemfilter mit Indikatoren versehen worden, die durch optische Merkmale die restliche Benutzungszeit sichtbar machen sollen.

Eine Vorrichtung zur Anzeige des Erschöpfungszustandes von Gasfiltern der genannten Art ist aus der DE-PS 694 423 bekannt. Dort ist ein Atemschutzfilter mit mehreren lösbar hintereinander geschalteten Einzelfiltern bekannt, die auch einen die Erschöpfung der Filtermasse anzeigenden Stoff enthalten. Er ist unterhalb eines Fensters, das in der Filtergehäusewandung angeordnet ist, angebracht. Bei der dargestellten Ausführungsform ist das Fenster in einen am Filtergehäuse angebrachten Stutzen eingeschraubt. Das Fenster kann so geformt sein, daß es zugleich den Behälter für den Anzeigestoff bildet. Der Anzeigestoff zeigt jedoch die Erschöpfung der Filtermasse erst dann an, wenn der zurückzuhaltende Giftstoff schon die Filtermasse vollständig durchdrungen hat, so daß eine rechtzeitige Warnung, daß heißt schon vor vollständiger Erschöpfung der

Filtermasse und vor dem Durchtritt des Giftstoffes, dem Benutzer nicht gegeben wird.

Aus der DE-PS 703 932 ist ein Atemschutzfilter bekannt, bei dem die Filtermasse in zwei Schichten geteilt ist, wobei ein Rohrstück in die Filtermasse von der Luftaustrittsseite her eingesetzt ist. Bei Durchtritt des schädlichen Giftstoffes durch die erste Schicht des Filterstoffes, welche vom Filtereintritt bis zum Ansatz des genannten Rohrstückes reicht, wird der Geräteträger teilweise ungefiltertes Atemgas durch das Rohrstück einatmen, und der Benutzer soll durch seinen Geruchssinn feststellen, daß das Filtermaterial fast vollständig von dem festzuhaltenden Schadstoff durchdrungen ist. Eine solche Erschöpfungsanzeige spricht jedoch nur den Geruchssinn des Geräteträgers an, und es ist mit dieser Vorrichtung nicht möglich, geruchlose Schadstoffe rechtzeitig zu bemerken.

Ein weiterer kolorimetrischer Indikator zur Anzeige des Erschöpfungszustandes eines Organovinylverbindungen zurückhaltenden Filters ist bereits aus der DE-PS 26 23 065 bekannt. Das Filter besteht aus einer das aktive Filtermaterial enthaltenden Kammer, die angrenzend an eine Auslaßöffnung ein den Blick in das Kammerinnere freigebendes Indikatorfenster aufweist. Das kolorimetrische Indikatormaterial ist unmittelbar hinter dem Indikatorfenster angeordnet. Es erstreckt sich etwas in das aktive Filtermaterial hinein.

Das Indikatormaterial, hier aktiviertes Aluminiumoxid, das mit Kaliumpermanganat imprägniert ist, verändert seine rote Farbe unter Einwirkung der im Filter zurückzuhaltenden Vinylverbindungen in braun. Diese Farbumwandlung geschieht mit dem Nachlassen des Zurückhaltevermögens

und erfolgt in Richtung auf den Filterauslaß. Durch das Hineinreichen des Indikators in das Filtermaterial ist iüt eine rechtzeitige Warnung gesorgt.

Da das Indikatormaterial im äußeren Randbereich des das Filtermaterial enthaltenden Behälters angeordnet ist, kann infolge der unterschiedlichen Strömungsgeschwindigkeiten des Atemgases innerhalb der Filtermasse ein Durchtritt des festzuhaltenden Schadstoffes auch dann schon eintreten, wenn das Indikatormaterial einen vollständigen Farbumschlag noch nicht erreicht hat.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung zur Anzeige des Erschöpfungszustandes von Gasfiltern der genannten Art so zu verbessern, daß sie infolge einer gleichbleibenden, kontrollierten Durchströmung mit Atemgas den nahenden Erschöpfungszustand des Filtermaterials anzeigt. Eine Auswahl des Indikators soll unabhängig von dem eingesetzten Filtermaterial ausschließlich nach Gesichtspunkten einer für den festzustellenden Schadstoff geeigneten Farbreaktion erfolgen.

Die Lösung dieser Aufgabe wird dadurch erreicht, daß der Behälter eine zwischen zwei von Atemgas durchströmbaren Scheiben angeordnete Granulatschicht mit dem Farbindikator aufweist, wobei der Behälter mit dem Einlaßsieb bis zu der Eintauchtiefe in das Filtermaterial hineinreicht. Durch die erfindungsgemäße Anordnung des Behälters in der Füllung des Filtermaterials wird sichergestellt, daß der Strömungswiderstand durch die Indikatorschicht dem Widerstand der Filterfüllung entspricht, welche den gleichen geometrischen Raum einnehmen würde. Dadurch wird bei jedem Einatemzug eine bestimmte Teilmenge des Atemgases durch die Indikatorschicht geleitet. Erreicht der in dem Filtermaterial festzuhaltende Schadstoff den Behälter, so wird

eine umgehende Beaufschlagung der Indikatorschicht mit dem Schadstoff erzielt, bevor das übrige Filtermaterial mit dem Schadstoff gesättigt ist.

Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.

Insbesondere kann die nahende Erschöpfung des Filtermaterial stufenweise zu unterschiedlich frühen Zeitpunkten erkannt werden, wenn mehrere Indikatoren mit ihren Behältern in unterschiedlichen Eintauchtiefen in das Filtermaterial eingebracht werden. Somit kann ein zeitliches Fortschreiten der Belastung des Filtermaterials mit Schadstoffen von dem Geräteträger beobachtet werden, was insbesondere dann vorteilhaft ist, wenn die Umgebungsatmosphäre mit hohen Mengen Schadstoff belastet ist. Zur genaueren Überwachung der Indikatorschicht wird diese zweckmaßigerweise durch eine Lupe betrachtet.

Sollen mehrere Schadstoffe, welche durch das Filtermaterial hindurchtreten können, angezeigt werden, ist es vorteilhaft, mehrere Indikatoren mit jeweils einer für den nachzuweisenden Schadstoff spezifischen Indikatorschicht vorzusehen.

Die bisher beschriebenen Indikatoren zur Erschöpfungsanzeige gestatten nur eine Farbreaktion mit einem oder einigen wenigen Schadstoffen und können somit den Anwendungsbereich von Mehrbereichsfiltern nicht abdecken.

Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform der Erfindung kann der Behälter zusätzlich mit einer Vorschicht ausgestattet sein, durch welche beispielsweise eine Vielzahl organischer Verbindungen, die als solche nur einen fast unmerklichen Farbumschlag ergeben würden, in solche Substanzen umgewandelt werden, die eine deutlich unterscheidbare Farbreaktion im Farbindikator bewirken.

In einer besonders günstig ausgestalteten Form kann der Behälter mit der Indikatorschicht als eine Einheit ausgebildet sein, die in eine vorbereitete Aufnahmevorrichtung der Filterfüllung eingesetzt werden kann.

Da der Indikatorbehälter von der Atemluft durchströmt ist, kann zweckmäßigerweise im Sichtbereich des Fensters eine zusätzlich Windfahne angeordnet werden.

Ein Ausführungsbeispiel des kolorimetrischen Indikators in einem Gasfilter ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigen

Fig. 1 ein Atemfilter mit dem kolorimetrischen Indikator,

Fig. 2 einen Indikator in einer Aufnahmevorrichtung,

Das Atemfilter 1 enthält in einem Filtergehäuse 2 das zwischen einem Obersieb 3 und einem Untersieb 4 gehaltene Filtermaterial 5. Das zu reinigende Gas, in den meisten Fällen die Umgebungsluft, fließt durch einen Eingangsstützen 6, das Filtermaterial 5 und dann durch einen Auslaßstutzen 7 gereinigt wieder ab.

Der koloriinetrische Indikator 8 ist in dem Obersieb 3 einem als Lupe ausgebildeten Fenster 9 gegenüber angebracht. Er enthält in einem für den Gasfluß offenen Behälter 10 eine Granulatschicht 11 mit dem Farbindikator. Der Behälter 10, der durch ein Einlaßsieb 12 abgedeckt ist, reicht mit einer Eintauchtiefe 13 in das Filtermaterial 5 hinein. Die Granulatschicht 11 wird am anderen Behälterende 14 zwisdhen Sieben 15 lose geschüttet gehalten. Die Durchströmung des Indikators 8 wird durch eine im Sichtbereich des Fensters 9 angeordnete Windfahne 16 angezeigt.

In Fig. 2 ist der aus dem Behälter 10, den Sieben 15 und der Granulatschicht 11 bestehende Indikator in eine Aufnahmevorrichtung 17 eingesetzt. Die Aufnahmevorrichtung 17 trägt auch das Einlaßsieb 12.

Claims

Patentansprüche

1. Vorrichtung zur Anzeige des Erschöpfungszustandes von Gasfiltern durch einen kolorimetrischen Indikator, welcher in einem von außen durch ein Fenster einsehbaren Behälter, der innerhalb des Filtergehäuses angeordnet ist, den die Erschöpfung der Filtermasse anzeigenden Stoff enthält, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (10) eine zwischen zwei von Atemgas durchströmbaren Scheiben (15) angeordnete Granulatschicht (11) mit dem Farbindikator aufweist, wobei der Behälter (10) mit dem Einlaßsieb (12) bis zu der Eintauchtiefe (13) in das Filtermaterial (5) hineinreicht.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheiben (15) an dem dem Filtermaterial (5) abgewandten Ende (14) des Behälters (10) angebracht sind.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Fenster (9) als Lupe ausgebildet ist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Indikatoren (8) mit unterschiedlichen Eintauchtiefen (13) in das Filtermaterial (5) hineinreichen.

5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Indikatoren (8) mit einem jeweils spezifischen Farbindikator in der Granulatschicht (11) vorgesehen sind.

6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Granulatschicht (11) mit dem Farbindikator mindestens eine Vorschicht zur Umwandlung

des Schadstoffes in eine durch den Farbindikator erkennbare Substanz vorgelagert ist.

7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1, 4, 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (10) mit den Scheiben (15) und der zwischen ihnen befindlichen Granulatschicht (11) als eine Einheit in eine Aufnahmevorrichtung (17) einsetzbar sind.

8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch geken n— zeichnet, daß an dem dem Filtermaterial " (5) abgewandten Ende (14) des Behälters (10) eine Windfahne (16) angeordnet ist.