DE10030831B4 - Indikatorpatrone für die Gasreinigung - Google Patents

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Abstract

Gasreinigungssystem mit Indikatorfunktion, wobei eine Gasfiltereinheit (3) aus einer oder mehreren Gasreinigungspatronen und eine Indikatoreinheit (5) aus einer oder mehreren Indikatorpatronen räumlich getrennt hintereinander geschaltet sind, so dass Gasfiltereinheit (3) und Indikatoreinheit (5) nacheinander von einem Gasstrom durchströmbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens einer Indikatorpatrone ein Schutzfilter (6) nachgeordnet ist oder mindestens eine Indikatorpatrone (5) mit integriertem Schutzfilter (6) enthalten ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Gasreinigungssystem mit Indikatorfunktion, ein Indikatorsystem für die Anzeige von Verunreinigungen in einem Gas und ein Verfahren zur Reinigung eines Gases.
  • Im Laborbereich werden heute Gasnachreinigungspatronen verwendet, mit denen Flaschengase von Verunreinigungskomponenten befreit werden, die für die spätere Anwendung hinderlich sind. Besonders verbreitet sind diese Systeme in Analysenlabors, in denen besonders reine Gase als Betriebsgase für Laborgeräte oder als Kalibriergase verwendet werden.
  • Übliche Funktion solcher Patronensysteme ist die Entfernung von Feuchte, Sauerstoff, Kohlenwasserstoffen oder Kombinationen dieser Komponenten. Besonders leistungsfähige Systeme reinigen Gasströme bis zu Restverunreinigungen von 1 ppb.
  • Die Reinigungsmassen haben eine begrenzte Kapazität, die jeweiligen Komponenten aus dem Gasstrom zurückzuhalten. Wenn diese Kapazität erschöpft ist, bricht die zu entfernende Komponente durch und passiert das Reinigungssystem.
  • Da die verwendeten Analysensysteme besonders empfindlich auf die Gasqualität reagieren und Gasverunreinigungen mitunter zu empfindlichen Beschädigungen der Analysensysteme führen können, ist die einwandfreie und zuverlässige Funktion der Reinigungspatronen entscheidend für den Anwender. Deshalb ist eine rechtzeitige und zuverlässige Erkennung des Durchbruchpunktes wichtig für den Einsatz der Reinigungspatronen.
  • Reinigungspatronen mit Indikatorfunktion sind für Sauerstoff bekannt. Dabei wird der Reinigungs- oder Adsorbermasse ein Zuschlagstoff beigesetzt, der mit zunehmender Sättigung mit Sauerstoff farblich umschlägt. Ist das Gehäuse der Reinigungspatrone z. B. aus Glas, so kann der Anwender die verbleibende Reinigungskapazität der Patronen an der Position der Farbumschlags-Front erkennen und die noch verbleibende Betriebszeit abschätzen. Eine Adsorbermasse für Sauerstoff mit Indikatorfunktion ist z. B. in der DE-AS 16 67 129 beschrieben.
  • Eine Gasreinigungspatrone mit einem selbstanzeigenden Feuchte-Adsorbens ist in der EP 0 641 592 B1 (interne Bezeichnung MG 1887) beschrieben. Andere Gasreinigungssysteme sind beispielsweise aus der DE-A-34 45 639 , der DE-T-692 15 243 , der GE-B-1218736 , der DE-A-30 34 656 und der US-A-4,530,706 bekannt. Eine kombinierte Reinigungs-/Indikatormasse hat einen entscheidenden Nachteil: sie erfordert die Konstruktion des Reinigergehäuses aus transparentem Material (meist Glas). Damit sind der Reiniger-Konstruktion hinsichtlich Größe, Volumen und Stabilität enge Grenzen gesetzt.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Gasreinigungssystem mit Indikatorfunktion bereitzustellen, das die genannten Nachteile vermeidet.
  • Gelöst wurde die Aufgabe durch ein Gasreinigungssystem mit Indikatorfunktion, bei dem Gasreinigungsfunktion und nutzbare Indikatorfunktion räumlich getrennt sind.
  • Das Gasreinigungssystem besteht in der Regel aus mindestens einer Gasfiltereinheit, das ist z. B. eine Gasfilterpatrone, und mindestens einer nachgeschalteten Indikatoreinheit, die die Indikatorfunktion für eine oder mehrere Komponenten eines mit der Indikatoreinheit in Kontakt gebrachten Gases erfüllt. Im allgemeinen sind Gasfiltereinheit und Indikatoreinheit für durchströmende Gase konstruiert, z. B. als mit einer Gasreinigungsmasse oder Indikatormasse gepackte Patronen.
  • Die Form, Gestalt, Größe und Gehäusematerial der Gasfiltereinheit des Gasreinigungssystems mit Indikatorfunktion unterliegen aufgrund des neuartigen Aufbauprinzips keiner Beschränkung. Das heißt die Gasfiltereinheit kann in unterschied lichen Gehäusen mit unterschiedlichen Dimensionen und aus unterschiedlichen Materialien untergebracht werden. Das Gehäuse der Gasfiltereinheit besteht beispielsweise aus Metall (z. B. Stahl oder Aluminium) oder Kunststoff. Das Gehäusematerial der Gasfiltereinheit ist transparent oder undurchsichtig.
  • Die Indikatoreinheit weist mindestens ein transparentes Fenster oder eine transparente Wandung (z. B. ringförmiger transparenter Abschnitt oder Teil des Indikatorgehäuses). Das transparente Teil besteht in der Regel aus Glas oder transparentem Kunststoff. Die Indikatoreinheit ist beispielsweise eine Indikatorpatrone mit transparenter Wandung. Die Indikatoreinheit enthält eine Indikatormasse, z. B. Silicagel mit einem Indikator ("Blaugel") oder "Hydrosorb" (von Messer Griesheim) für Feuchtigkeit oder Oxysorb®" (von Messer Griesheim) für Sauerstoff. Geeignete Indikatormassen oder Indikatoren für die Anzeige von chemischen Verbindungen sind dem Fachmann bekannt
  • Es sind heute Reinigungsmassen bekannt, die mehrere der oben genannten Komponenten aus einem Gasstrom entfernen können. Auch der Durchbruch solcher Reinigungspatronen sollte erkannt werden können. Zu diesem Zweck kann man Indikatormassen verwenden, die selektiv auf einzelne Verunreinigungskomponenten reagieren. Vorteilhaft werden zwei oder mehrere Indikatoreinheiten oder zwei oder mehrere Indikatorsysteme in einer Indikatoreinheit kombiniert. Beispielsweise wird eine Indikatorpatrone zur Anzeige von Sauerstoff (z. B. mit Oxysorb®) und eine Indikatorpatrone zur Anzeige von Feuchtigkeit (z. B. mit Hydrosorb) durch Hintereinanderschalten kombiniert. Sehr vorteilhaft werden die Indikatormassen in jeweils unterschiedlichen Abschnitten einer Indikatorpatrone (z. B. aufeinanderfolgende Schichten von Indikatormassen) untergebracht (siehe 2: Multi-Komponenten-Indikatorpatrone mit Schutzfilter). Damit hat man nicht nur den Durchbruch der vorgeschalteten Reinigungspatrone sichtbar gemacht, sondern kann auch die Komponente identifizieren, die den Durchbruch ausgelöst hat. Gleichzeitig verhindert wieder der Schutzfilter, daß die durchbrechende Komponente auch die Indikatorpatrone passiert und z. B. in ein nachfolgendes Analysengerät gelangt.
  • Erfindungsgemäß wird der Indikatoreinheit ein Schutzfilter, insbesondere für die anzuzeigende Komponente, nachgeschaltet. Diese Anordnung verhindert, daß der "Durchbruch" einer Verunreinigung bei der Reinigerpatrone (Gasfiltereinheit, Gasreinigungseinheit) erst dann erkannt wird, wenn die Verunreinigung bereits das Reinigungssystem passiert hat und beispielsweise in das Analysengerät gelangt ist.
  • Alternativ wird als Indikatoreinheit mit Schutzfilter eine nach der Gasfiltereinheit angeordnete Indikatorpatrone mit integriertem Schutzfilter eingesetzt. Diese Patrone beinhaltet in Richtung des Gasstroms zunächst die Indikatormasse und nachfolgend, z. B. getrennt durch eine poröse Scheibe, eine Reinigungsmasse, wie sie z. B. auch in der vorgeschalteten Reinigungspatrone enthalten ist (siehe 1: Anordnung Reinigungspatrone und Indikatorpatrone mit Schutzfilter). Reinigungsmassen und Indikatormassen sind einzeln für die relevanten Verunreinigungskomponenten bekannt.
  • Diese Indikatorpatrone zeigt im Bereich des Indikators sofort an, wenn die vorgeschaltete Reinigungspatrone durchbricht. Die in die Indikatorpatrone integrierte Reinigermasse stellt jedoch sicher, daß für einen gewissen Zeitraum nach dem Durchbruch das nachfolgende Analysengerät noch vor der Verunreinigungskomponente geschützt bleibt.
  • Die Indikatoreinheit mit integriertem oder nachgeordnetem Schutzfilter bietet den Vorteil, daß nur sehr wenig Indikatormasse benötigt wird, um den Durchbruch der Reinigerpatrone anzuzeigen. Gleichzeitig wird nur eine geringe Menge Reinigermasse benötigt, um die Schutzfunktion für einen begrenzten Zeitraum aufrecht zu erhalten. Damit kann die Indikatorpatrone oder kombinierte Indikatorpatrone sehr klein konstruiert werden und unbedenklich aus transparentem Material (z. B. Glas) gefertigt werden. Sie kann je nach Bedarf an bestehende Reinigungssysteme angeschlossen werden. Eine Unterscheidung zwischen verschiedenen Reinigern mit und ohne Indikatorfunktion entfällt für den Anwender.
  • Gerade bei Reinigungsmassen für Entfernung mehrerer Komponenten aus einem Gasstrom werden Multi-Komponenten-Indikatorpatronen mit integriertem Schutzfilter bevorzugt eingesetzt (siehe 2: Multi-Komponenten-Indikatorpatrone mit Schutzfilter). Damit wird nicht nur der Durchbruch der vorgeschalteten Reini gungspatrone sichtbar gemacht, sondern kann auch die Komponente identifizieren, die den Durchbruch ausgelöst hat. Gleichzeitig verhindert der Schutzfilter, daß die durchbrechende Komponente auch die Indikatorpatrone passiert und in das Analysengerät gelangt.
  • Die erwähnten Reinigungspatronen (Gasfiltereinheiten) sind außer im Laborbereich auch bei technischen Gasversorgungen im Einsatz, allerdings in wesentlich größerer Dimensionierung. Auch für diese Anwendung kann das beschriebene Prinzip der Indikatorpatrone mit integriertem Schutzfilter vorteilhaft eingesetzt werden.
  • In einer weiteren Ausführungsform kann die Erkennung des Durchschlagpunktes automatisiert werden: Der von außen sichtbare Farbumschlag der Indikatorpatrone wird vorteilhaft über ein optisches System (optischer Sensor, z. B. photometrischer Detektor für Transmission oder Reflexion; Kamera, insbesondere CCD-Kamera) erfaßt. Das System wird beispielsweise von außen auf die Indikatorpatrone gerichtet und ist genau auf die jeweiligen Farben eingestellt, so daß ein Farbumschlag detektiert wird (siehe 3: optische Überwachung der Indikatorpatrone mit Schutzfilter). An dieses Detektorsystem wird besonders vorteilhaft eine Warneinrichtung gekoppelt. Wenn die regelmäßige Beaufsichtigung des Systems nicht sichergestellt werden kann, so kann an das Detektorsystem eine automatische Ventilschaltung gekoppelt werden, die im Durchbruchsfall den Gasstrom blockiert und die Weiterführung z. B. in ein Analysengerät verhindert.
  • Die Erfindung wird anhand der Zeichnung erläutert.
  • 1 zeigt ein Schema eines Gasreinigungssystems aus einer Anordnung von Gasreinigungspatrone und Indikatorpatrone mit Schutzfilter.
  • 2 zeigt schematisch eine Anordnung von Gasreinigungspatrone und Multikomponenten-Indikatorpatrone mit Schutzfilter als Gasreinigungssystem.
  • 3 zeigt ein Gasreinigungssystem mit optischer Überwachungseinrichtung an der Indikatorpatrone.
  • Das in 1 gezeigte Gasreinigungssystem besteht aus einer Gasreinigungseinheit 3 (Gasreinigungspatrone), einer Indikatoreinheit 5 mit nachgeordnetem Schutzfilter 6.
  • Gasreinigungseinheit 3 und Indikatoreinheit 5 sind über eine lösbare Verbindungseinheit 4 verbunden. Das zu reinigende Gas tritt am Gaseingang 1 in die Reinigungseinheit 3 ein. Am Gasausgang 2 verläßt das Gas das Gasreinigungssystem. Beispielsweise ist das Gasreinigungssystem zur Trocknung eines Gases (z. B. Entfernung von Feuchtigkeitsspuren in einem Gas) ausgelegt. In diesem Beispiel enthält die Gasreinigungseinheit 3 eine Gasreinigungsmasse (Trockenmittel) wie Kieselgel oder "Hydrosorb" (Fa. Messer Griesheim). Die Gasreinigungseinheit 3 ist z. B. eine Kleinpatrone oder Großpatrone aus Aluminium oder Glas. Die Indikatoreinheit 5, die ein Gehäuse oder Fenster aus einem transparenten Material wie Glas oder Kunststoff aufweist, enthält die Indikatormasse (z. B. Trockenmittel mit Feuchteindikator wie Blaugel oder "Hydrosorb". Der Indikatoreinheit 5 ist ein Schutzfilter 6 nachgeschaltet, das in der Regel die gleiche Gasreinigungsmasse wie die Gasreinigungseinheit 3 enthält. Schutzfilter 6 hat in der Regel eine wesentlich geringere Gasreinigungskapazität als die Gasreinigungseinheit 3. Indikatoreinheit 5 und Schutzfilter 6 können in einem gemeinsamen Gehäuse angeordnet werden.
  • Das Gasreinigungssystem von 2 zeigt die Besonderheit des kombinierten Einsatzes von z. B. drei Indikatoreinheiten 5, 5', 5''. Es werden vorteilhaft zwei, drei oder mehrere Indikatoreinheiten kombiniert, z. B. eine Indikatoreinheit zur Anzeige von Feuchtigkeit, eine Indikatoreinheit zur Anzeige einer Gasverunreinigung wie Sauerstoff und eine Indikatoreinheit zur Anzeige von Kohlendioxid.
  • In 3 wird der Farbumschlag der Indikatoreinheit 5 mit Hilfe eines optischen Sensors 7 überwacht. Als optischer Sensor dient beispielsweise ein CCD-Sensor oder eine CCD-Kamera. Der optische Sensor 7 ist mit einer Steuereinheit 9 verbunden, die bei Farbumschlag einen Alarm auslöst oder mit Hilfe eines steuerbaren Absperrventiles 8 (z. B. Magnetventil) die Gaszufuhr am Gaseingang 1 unterbricht. Bei Einsatz einer Kamera als optischem Sensor 7 kann eine Computereinheit z. B. mit Hilfe eine Bilderfassungs- und -auswertungsprogammes einen Farbumschlag in der Indikatoreinheit 5 erfassen. Die gestrichelte Linie zwischen Sensor 7 und Steuereinheit 9 und zwischen Steuereinheit 9 und Absperrventil 8 stellt eine Leitung zur Übertragung von Meß- oder Steuersignalen dar.
  • 1
    Gaseingang
    2
    Gasausgang
    3
    Reinigungsfilter
    4
    Verbindungsteil
    5, 5', 5''
    Indikatormasse
    6
    Schutzfilter
    7
    optischer Sensor
    8
    Absperrventil
    9
    Steuerung

Claims (5)

  1. Gasreinigungssystem mit Indikatorfunktion, wobei eine Gasfiltereinheit (3) aus einer oder mehreren Gasreinigungspatronen und eine Indikatoreinheit (5) aus einer oder mehreren Indikatorpatronen räumlich getrennt hintereinander geschaltet sind, so dass Gasfiltereinheit (3) und Indikatoreinheit (5) nacheinander von einem Gasstrom durchströmbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens einer Indikatorpatrone ein Schutzfilter (6) nachgeordnet ist oder mindestens eine Indikatorpatrone (5) mit integriertem Schutzfilter (6) enthalten ist.
  2. Gasreinigungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Gasfiltereinheit (3) ein undurchsichtiges Gehäuse und die Indikatoreinheit (5) ein Gehäuse mit einem transparenten Bereich aufweisen.
  3. Gasreinigungssystem nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Indikatoreinheit (5) mindestens zwei verschiedene Indikatorpatronen mit verschiedenen Indikatormassen oder eine Indikatorpatrone mit mindestens zwei verschiedenen Indikatormassen enthält.
  4. Gasreinigungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Indikatorsystem mit einem optischen Sensor (7) ausgestattet ist.
  5. Gasreinigungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit einem optischen Sensor (7) zur Überwachung des Farbumschlages der Indikatoreinheit.
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