DE3445319C2 - - Google Patents
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- F23—COMBUSTION APPARATUS; COMBUSTION PROCESSES
- F23J—REMOVAL OR TREATMENT OF COMBUSTION PRODUCTS OR COMBUSTION RESIDUES; FLUES
- F23J13/00—Fittings for chimneys or flues
- F23J13/02—Linings; Jackets; Casings
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Schornsteineinsatz- und
Schornsteininnenrohr gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Bekannte Schornsteineinsatz- und -innenrohre besitzen ein
Rohr aus Edelstahl. Dieses wird in Abhängigkeit vom Säuretaupunkt
der Abgase sowie durch die Bildung von SO2 (Schwefeldioxid),
SO3 (Schwefeltrioxid) und H2SO3 (schweflige Säure)
beschädigt und zerstört. Wenn noch ein Lösungsmittel wie
Niederschlagswasser der abströmenden Abgase anfällt -
z. B. beim Anfahren der Feuerstätte - so ist die schnelle
Zerstörung des Edelstahlrohres nur noch eine Frage der
Temperaturen und der Kondensatmenge der Abgase.
Da sich die bisher verwendeten nichtrostenden Stähle für
Abgasrohre, Innenschalen von Schornsteinen und Einsatzrohren
sowie für die Schornsteinsanierung unter Beachtung neu ent
wickelter Feuerstätten, wie Niedertemperatur- und Brennwertkessel
als nicht sicher für die Abgasleitung gezeigt haben, wurden
unter Beachtung energiesparender Heiztechnik emaillierte
Schornsteinrohre für die praktische Anwendung bei der Ableitung
der Verbrennungsendprodukte von Feuerstätten vorgeschlagen.
Es hat sich aber gezeigt, daß die Emailleschicht der metallischen
Rohre unter Einwirkung der heißen und mit aggressiven Bestand
teilen beladenen Abgase zerstört wird. Zwar wurde versucht,
die Emaillierungen von Stahlschornsteinen an die auftretenden
und wechselnden Temperaturen anzupassen. Dies ist jedoch bisher
ohne Erfolg geblieben, so daß die Verwendung von mit Emaille
beschichteten Gasabströmungsvorrichtungen bisher keinen Eingang
in die Praxis gefunden haben.
In Fachkreisen ist es allgemein bekannt, daß emaillierte Schorn
steinrohrflächen eine sehr geringe Temperaturwechsel
beständigkeit aufweisen und demzufolge sehr schadensanfällig
und folglich für Schornsteineinsatz- und -innenrohre nicht
geeignet.
So war es bisher nicht möglich, eine emaillierte Schornstein
fläche herzustellen, die Korrosionsschäden am Trägermaterial,
d. h. am metallischen Rohr verhindert und die der Einwirkung
von schwefligen Säuren widersteht, welche in feinste Undichtig
keiten der Emailleschicht eindringen.
Es sind auch Schornsteinkonstruktionen bekanntgeworden, deren
Gasableitungsfläche aus einem Schwarzblechrohr mit nur einer
einschichtigen Emaillierung auf der Innenfläche besteht.
Umgeben ist dieses allseitig mit Dämmstoffen von unterschiedlichen
Materialarten und Materialdicken und demzufolge auch unter
schiedlichen Wärmeleitfähigkeiten und unterschiedlichen Wärme
durchgangskoeffizienten, so daß sich über den Abströmungsver
lauf der Abgase und deren Temperaturübertragung auf die
emaillierte Innenfläche des Abgasrohres erhebliche Unterschiede
des Wärmedurchlaßwiderstandes ergeben und die daraus resultierenden
Temperatursprünge zu Schäden an der Emaillierung der Innenfläche
des Schornsteinrohres führen.
Da auf der Rohraußenfläche keine Emaillebeschichtungen aufge
bracht sind, können Feuchtigkeitsniederschläge aus dem Luft
bereich zu Metallkorrosionen und dadurch zu Schadensbildungen
führen, welche durch die nur einschichtige Emaillierung der
Rohrinnenfläche begünstigt wird. Das Herausbrechen von Emaille
beschichtungsteilen und Haarrißbildungen sind bei diesen
Schornsteinkonstruktionen die Regel, was Korrosionsschäden
an der darunterliegenden Metallfläche des Rohres zur Folge hat.
Hierin ist auch der Grund zu sehen, warum Gasabströmungsvorrichtungen
aus metallischen, nur innen mit Emaille beschichteten Rohren
wegen ihrer Schadensanfälligkeit keinen Eingang in die Praxis
der Schornsteintechnik oder Abgasleitungstechnik gefunden haben.
Für die vorher beschriebenen Schadensereignisse wurde die
Ursache gefunden, daß Schwarzblech ohne entsprechende tech
nologische Eigenschaften für dauerhafte Emaillierungen wenig
geeignet ist, weil in der Regel auf der Emailleschicht beim
Emaillierungsvorgang sogenannte Blasen, Zeilen, Abplatzungen
und Schuppen auftreten.
Die stark eingeschränkte Brauchbarkeit von Schornsteineinsatz- und
-innenrohren mit emaillierten Gasabströmungsinnenflächen ist
auch dadurch gegeben, daß durch die Reinigung dieser Innenflächen
mit Geräten, welche von einem Schornsteinfegermeister benutzt
werden, z. B. einer Eisenkugel und einem Stahlbesen, die
emaillierte Innenschicht Schäden in Form von Rißbildungen und
Abplatzungen erleidet.
Es sind auch emaillierte Ofenrohre zur Verbindung der Feuer
stätte mit dem Schornstein bekannt, bei welchen die Innen- und
Außenflächen Emaillierungen aufweisen, die nur zur Dekoration
in einer Schichtdicke von etwa 0,10 mm aufgebracht sind. Schon
nach wenigen Nutzungstagen sind unter Einwirkung der Abgase
und deren Kondensate die Rohrinnenflächen bzw. deren Emaillierungen
völlig verbraucht, d. h. die Emaillierung verliert ihre Haftung
am metallischen Rohr, so daß der gewollte Schutz für das
metallische Rohr völlig verloren geht.
Es ist darüber hinaus aus der DE-OS 27 00 246 ein Isolier
schornstein in Zweischalen-Bauweise gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 1 bekannt, dessen Innenrohr feuer- und
säurefest emailliert und von einer Wärmedämmschicht umge
ben ist, die z. B. aus Mineralwolle oder Foamglas bestehen
kann. Wichtig hierbei ist, daß die Wärmedämmschicht sich
selbst tragen kann und somit die Standsicherheit des gesam
ten Isolierschornsteines gewährleistet. Dabei stehen die
einzelnen, im Querschnitt rechteckigen Elemente der Wärme
dämmschicht auf einer Geschoßdecke. Die Wärmedämmschicht
selbst steht in einem allseitigen Abstand vom Außenumfang
des Innenrohres. Lediglich im Bereich der Geschoßdecken,
in welchen keine Wärmedämmschicht vorgesehen ist, ist eine
Zwischenlage von Steinwolle zwischen dem Außenumfang des
Innenrohres und der Geschoßdecke selbst angeordnet.
Es hat sich nun gezeigt, daß dieses, mit Dämmstoffen von
unterschiedlichen Materialarten und Materialdicken und
demzufolge auch unterschiedlichen Wärmeleitfähigkeiten und
unterschiedlichen Wärmedurchgangskoeffizienten versehene
Innenrohr als Schornsteineinsatz- und Schornsteininnenrohr
nicht geeignet ist, da sich über dem Abströmungsverlauf der
Abgase und deren Temperaturübertragung auf die emaillierte
Innenfläche des Abgasrohres erhebliche Unterschiede des
Wärmedurchlaßwiderstandes ergeben, und daß die daraus resul
tierenden Temperatursprünge zu Schäden an der Emaillierung
der Innenfläche des Schornsteinrohres führen.
Entsprechend nachteilige Verhältnisse liegen auch beim Iso
lierschornstein gemäß DE-OS 27 00 246 vor. So wird durch eine
Temperatureinwirkung von 300°C der Rauchgase auf die email
lierte Innenfläche des Innenrohres die dort angebrachte
Emaille abspringen, weil das Innenrohr teilweise nur durch
eine Luftschicht geringer Toleranz isoliert ist und ledig
lich im Bereich der Geschoßdecke mit Steinwolle als Wärme
dämmung unmittelbar auf der Rohraußenfläche umgeben ist.
Auf Grund der Luftschicht liegt das Wärmedämm-Material
nicht unmittelbar am Innenrohr an, woraus die oben beschrie
benen Nachteile resultieren.
Tatsächlich liegt die Wärmeleitfähigkeit der Luftschicht in
der Anwendung bei Schornsteinquerschnittsberechnungen bei
0,139, wohingegen im Bereich Geschoßdecke für die Stein
wolle eine Wärmeleitzahl von 0,045 anzuwenden ist. Die
hieraus resultierenden Temperatursprünge und daraus resul
tierenden Schäden an der Emaillierung des Innenrohres durch
die unterschiedliche Wärmebeanspruchung waren offenbar die
Gründe dafür, daß der bekannte Isolierschornstein bisher keinen
Eingang in die Fachwelt gefunden hat.
Der Erfindung liegt von daher die Aufgabe zugrunde, ein
Schornsteineinsatz- und Schornsteininnenrohr der gattungs
gemäßen Art zu schaffen, bei welchem eine Beschädigung der
Emailleschicht auf der Innenseite des metallischen Rohres
durch Temperaturunterschiede und aggressive Bestandteile
der Abgase sowie durch mechanische Beschädigungen beim
Reinigen vermieden ist.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden
Merkmale des Patentanspruches 1. Durch
diese erfindungsgemäße Gesamtkombination wird ein Schorn
steineinsatz- und Schornsteininnenrohr geschaffen, dessen
Emailleschichten auf der Innenseite nicht durch Temperatur
einwirkungen der Rauchgase von z. B. 300°C beschädigt werden
können, da zu deren Schutz sowohl auf der Innenseite als
auch auf der Außenseite des Innenrohres erfindungswesent
liche Maßnahmen getroffen worden sind. Sofern diese Maß
nahmen nicht beachtet werden, ist mit Schäden an der inne
ren Emaillebeschichtung infolge von Temperatursprüngen zu
rechnen, woraus wiederum Lochfraß am metallischen Werkstoff
des Innenrohres auftritt, so daß ausströmende Verbrennungs
gase Schäden verursachen können.
Demgegenüber ist es aus der DE-PS 32 38 762 lediglich bekannt,
bei Heizungskesseln auf einer säurefesten Emailleschicht
eine Deckschicht aus Quarzpartikeln aufzubringen, wobei
die Quarzpartikel abgastemperaturbeständig, säurefest,
hart und durch die Aufbringung in ihrer Gesamtheit porös
sind. Hierdurch ist nur auf einem gattungsfremden Sachge
biet ein Teilmerkmal der Erfindung vorbekannt. Hierbei
ist zu berücksichtigen, daß in der Fachwelt die Gebiete
des Heizungskesselbaues und des Schornsteinbaues als
technisch und wirtschaftlich unterschiedlich anerkannt sind.
Gemäß der Erfindung ist auf die emaillierte Innenfläche
des Schornsteineinsatz- und -innenrohres zusätzlich eine
poröse Deckschicht, insbesondere Sinterkeramik oder Emaille
von großer Härte und säurefester Beschaffenheit mit einer
Mindestdicke von 0,25 mm aufgebracht, um die innere Emaille
schicht zu schützen. Das Aufbringen der porösen Deckschicht
erfolgt durch kraftschlüssiges Aufschmelzen auf die innere
Emailleschicht. Die technische Wirkung der aufgeschmolzenen,
porösen Sinterkeramik oder Emaille besteht darin, daß diese
ein Schutzelement für die innere Emailleschicht bildet. Die
poröse Deckschicht ist einerseits wegen ihrer großen Härte
ein Oberflächenschutz für die innere Emaillierung des Rohres,
welches somit bei Reinigungsarbeiten keine Schäden mehr er
leidet. Andererseits weist die poröse Sinterkeramik- oder
Emaille-Deckschicht eine Vielzahl kleinster Poren bzw.
Hohlräume auf, welche eine Kapillarwirkung haben und demzu
folge die anfallenden Abgaskondensate in Form von Säuren und
Wasser aus den Verbrennungsgasen aufnehmen können. Diese Auf
nahme erfolgt am Anfang der Gasabströmung nach Beginn der
Verbrennung. In den Heizpausen beim intermittierenden Heiz
betrieb werden nach Erwärmung des Schornsteinrohres be
günstigt durch die
äußere Wärmedämmung, die eingedrungenen Kondensate wieder
in den Abströmungsverlauf durch Verdunstung bzw. Vergasung
eingegeben. Die aufgeschmolzene, poröse Deckschicht
hat somit neben der Funktion einer mechanischen Schutzschicht
für die innere Emailleschicht die Wirkung, daß die bei der
Verbrennung anfallenden Abgaskondensate in Form von Säuren und
Wasser aufgenommen und später wieder abgegeben werden. Wie ein
Schwamm saugt die poröse Deckschicht sich die Wasser- und
Säureanteile aus den sich auf ihr niederschlagenden Abgas
kondensaten auf und führt die eingedrungenen Stoffe nach
einer Temperatureinwirkung der Abgaswärme der an der porösen
Deckschicht vorbeiströmenden Verbrennungsgase wieder im
Gas- und Dampfzustand in die freie Atmosphäre ab. Der Anfall
von flüssigen Kondensaten ist hierdurch bedingt an der Sohle
der Gasabströmungsvorrichtung geringer im Vergleich zu Gas
ableitungsflächen, die durch ihre Dichtigkeit, wie z. B.
Metallflächen oder glasierte Schamotterohre, den Kondensat
anfall direkt in Richtung der Sohle abfließen lassen, wobei
die Beseitigung des angefallenen Kondensats durch Neutralisation
oder direkte Einleitung in das Abwassernetz kostenaufwendig ist.
Durch die Wärmedämmschicht mit den erfindungsgemäß genau
bestimmten Eigenschaften werden durch Temperaturunterschiede
auftretende Spannungen zwischen der Innenfläche und der
Außenfläche der Gasabströmungsvorrichtung, bezogen auf die
Emaillebeschichtungen ausgeglichen, so daß Schäden an der
emaillierten Gasabströmungsvorrichtung vermieden sind.
Auch Temperaturdifferenzen durch Änderungen der Umgebungs
temperatur, hervorgerufen z. B. durch Sonnenbestrahlung oder
Kälteeinwirkung, werden durch die auf der Außenseite der
emaillierten Abgasleitung aufgebrachte Wärmedämmschicht aufgehoben,
so daß die Emailleschichten nicht gefährdet werden. Es ist völlig
unbedeutend, welche Abgasstruktur gegeben ist, sofern nur
erreicht wird, daß die Emailleschichten der Abgasleitung innen
durch die hygroskopsiche, poröse Emaille-Deckschicht geschützt
sind und das emaillierte Rohr außen durch die Wärmedämmschicht
mit den genau bestimmten Eigenschaften ummantelt und so
geschützt ist. Wenn keine extrem hohen Abgastemperaturunter
schiede, wie eine Eintrittstemperatur von mehr als 300°C
und eine Taupunkttemperatur im Bereich der Abgasabströmung
vorhanden sind, ist die Wärmedämmschicht der Gasabströmungs
vorrichtung mit einem Wärmedurchlaßwiderstand von 0,15 m2 K/W
völlig ausreichend für die Sicherheit der Emailleschichten.
Ein erheblicher Temperaturabfall der abzuführenden Gase über
die Abströmfläche, welcher z. B. bei hohen Schornsteinen auftritt,
bewirkt aber bei den großen Temperaturdifferenzen der Gase
zwischen ihrer Einströmung in die Gasabströmungsvorrichtung
und ihrer Abströmung in das Freie auch bei gleichbleibender
Wärmedämmung mit einem Wärmedurchgangswiderstand von 0,15 m2
K/W im Verlaufe der Gasabströmungsflächen Schäden an den
aufgebrachten Emaillierungen. Durch weitere Versuche wurde
festgestellt, daß die an sehr hohen Gasabströmungsvorrichtungen
durch Temperaturunterschiede auftretenden Schäden gemäß den
Merkmalen des Patentanspruches 2 vermieden werden können.
Hiermit wird über den Gasabströmungsverlauf ein sich erhöhender
Wärmedurchlaßwiderstand erreicht, der eine schadensfreie
Verteilung der Oberflächentemperaturen für die Emailleschichten
gewährleistet. Eine weitere Erhöhung des Wärmedurchlaßwiderstandes
über 0,65 m2 K/W hinaus wirkt sich nicht mehr schadensmindernd aus.
Durch die erfindungsgemäße Merkmalskombination werden Schutz
maßnahmen für eine ausreichende Temperaturwechselbeständigkeit
erzielt, wodurch Haarrißbildungen, Herausbrechen von Emaille
schichten und die in beiden Fällen damit verbundene Korrosion
der darunter liegenden Metallflächen vermieden werden. Auch
werden durch die beiderseitige Beschichtung des metallischen
Rohres Korrosionsschäden durch Feuchtigkeit der Umgebungsluft
vermieden. Durch die Wärmedämmung der Gasabströmungsfläche
von außen her werden Schäden sowohl durch die Luftfeuchtigkeit
als auch durch die Sonneneinwirkung vermieden.
Als Material für das metallische Rohr, welches als Träger
material für die Emailleschichten einschließlich der
zusätzlichen Beschichtung der Innenfläche mit der Deck
schicht dient, kommen insbesondere weiche, unlegierte und
verzugsarme Stähle zur Anwendung, deren Verwendung über
große Temperaturbereiche möglich ist, welche üblicherweise
bei Verbrennungsprozessen auftreten können. Zum Beispiel
können die Stahlsorten EK 2, ED 3 gemäß DIN 1623, Teil B,
Vornorm Februar 1983, verwendet werden. Die Stahlbänder und
-bleche sollen zum Schweißen geeignet sein.
Die Dicke der porösen Deckschicht auf der Innenfläche des
mit Emaille beschichteten Rohres soll eine Mindestdicke von
0,25 mm nicht unterschreiten. Die poröse Deckschicht soll
die Außenkante überdecken und ferner einen umlaufenden Außenrand
von mindestens 20 mm Breite auf der äußeren Emailleschicht bilden.
Die Emailleschichten selbst sollen mindestens aus einer Zwei
schichtenemaillierung gebildet sein, welche auch in unter
schiedlichen Schichtdicken hergestellt sein kann. Die Emaille
schichten sollen die Rohrinnen- und Rohraußenflächen und ins
besondere auch die Rohrkanten vollständig überdecken. Durch die
sorgfältige Auswahl der Beschichtung kann bereits ein Material
spannungsausgleich erzielt werden.
Durch die erfindungsgemäße Merkmalskombination der innen und
außen vollständig mit Emaille beschichteten metallischen
Gasabströmungsflächen und der innenseitigen Deckschicht als Schutz
schicht aus Emaille sowie der außenseitigen Wärmedämmschicht mit
genau bestimmtem Wärmedurchlaßwiderstand wird gezielt auf die
Emaillierung, insbesondere auf die innere Emaillierung des
Rohres eingewirkt, welches dadurch eine verbesserte Haltbarkeit
und damit Brauchbarkeit für den Anwendungsfall bei Gasabströmungs
vorrichtungen erhält.
Durch die erfindungsgemäße Merkmalskombination wird gezielt
auf die Emaillierung des metallischen Rohres, insbesondere
auf dessen innere Emailleschicht eingewirkt. Hierdurch werden
schädigende Einwirkungen auf die innere Emailleschicht, wie
insbesondere schnelle Temperatursprünge vermieden. Der Verbund
werkstoff aus Metall und Glas, nämlich Emaille, wird durch diese
Schutzmaßnahmen temperaturbeständig, bleibt verschleißfest,
chemisch ausreichend widerstandsfähig gegen Abgaskondensate
und mechanisch widerstandsfähig gegen die Beschädigungsgefahr
beim Reinigen der Gasabströmungsvorrichtung mit mechanischen
Mitteln. Die gezielte Wahl der genau bestimmten Emailleschichten
als Oberflächenschutz des Rohres gegen Korrosion und die innere
hygroskopische und poröse Emaille-Deckschicht in Verbindung
mit der äußeren Dämmschicht ermöglichen die sichere Anwendung
für eine schadensfreie Brauchbarkeit der so hergestellten
Gasabströmungsvorrichtungen auf dem Gebiet des Hausbrandes und
auf dem Gebiet auszuwählender Bereiche der Industrie, wobei
nunmehr der Einsatz von außen und innen emaillierten metal
lischen Rohren als Gasabströmungsvorrichtung
für Schornsteine, Schornsteineinsatzrohre, Kanäle, Verbindungs
rohre zwischen Feuerstätte und Schornstein u. dgl. ermöglicht
wird. Das als Schutzmittel gegen Zerstörungen der metallischen
Abgasrohre verwendete Emaille kann nun mit hohem Nutzeffekt
auch bei neuzeitigen Feuerstätten angewendet werden, wie z. B.
bei Niedertemperaturkesseln mit Abgastemperaturen unter 140°C
und bei Brennwertfeuerstätten mit Abgastemperaturen unter 80°C,
wobei die Kondensation der Abgase keine Zerstörung der Gasab
strömungsvorrichtung mehr zur Folge hat. Die metallischen Rohre
der Gasabströmungsvorrichtungen werden somit auch gegen durch
wechselnde Temperaturen bedingte Materialspannungen dauerhaft
haltbar, so daß die Emaillierungen als beständiger Korrosions
schutz gegen Metallzerstörungen wirken können.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand von zwei in den Zeichnungen
dargestellten Ausführungsbeispielen von Gasabströmungsvor
richtungen näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 und 2 Vertikalschnitte durch ein Schorn
steinrohr in einer verschiedenen
Ausführungsformen.
Die in der Fig. 1 dargestellte Gasabströmungsvorrichtung als
Schornsteinrohr besteht aus einem metallischen Rohr 1 aus
weichem, unlegiertem und zum Emaillieren geeigneten Blech,
welches in der 1. Ausführungsform zunächst allseitig, d. h.
außen und innen mit einer festen Emailleschicht 2, 2′ von
0,20 mm Dicke versehen ist. Darüber befinden sich zweite und
dritte Emailleschichten 3, 3′ von größerer Dicke, nämlich
von je 0,5 mm. Die Emailleschichten 2, 2′ und 3, 3′ haben somit
eine Gesamtdicke von mindestens 1,20 mm je Flächenseite.
Als Schutz für die mit den Emailleschichten 2, 3 versehene
Innenseite der Gasabströmungsvorrichtung bzw. des Rohres 1
ist auf die Innenseite zusätzlich eine Deckschicht 5 aus hygros
kopischer, poröser Emaille von großer Härte und säurefester
Beschaffenheit in einer Mindestdicke von 1,00 mm aufgebracht
und mit der Emailleschicht 3 durch Schmelzen fest verbunden.
Das metallische Rohr 1 mit den Emailleschichten 2, 2′; 3, 3′
und der inneren Emaille-Deckschicht 5 ist auf seiner Außen
seite über seine gesamte Länge mit mindestens einer Wärmedämm
schicht 4 mit einem Wärmedurchlaßwiderstand von mindestens
0,15 m2 K/W ummantelt, welche an das Rohr 1 dicht angepreßt ist.
Durch Versuche wurde festgestellt, daß durch die material-
temperatur-ausgleichende Wärmedämmschicht 4 am Umfang und über
die volle Länge bzw. Höhe der Gasabströmungsvorrichtung mittels
Dämmstoffen entsprechender Wärmeleitfähigkeit und in gleich
bleibender Wärmedurchlaßwiderstandsgüte mit einem Wärmedurch
laßwiderstandswert von mindestens 0,15 m2 K/W über den Gas
abströmungsverlauf keinerlei Schäden an den Emailleschichten
2, 2′; 3, 3′ und der porösen, hygroskopischen Emaille-
Deckschicht 5 des Rohres 1 auftreten. Dies gilt
in überraschender Weise auch für die emaillierte Außenfläche
und deren Randzonen, insbesondere für die Rohrenden, dort wo
die Sicherheitshaltbarkeit der Emaillierung normalerweise sehr
gefährdet ist.
Durch Versuche in Temperaturbereichen der Abgase zwischen
40°C und 600°C konnten keine Schäden an den emaillierten
Flächen des Rohres 1 und der inneren Emaille-Deckschicht 5
festgestellt werden. Dies wird darauf zurückgeführt, daß bei
der erfindungsgemäßen Gasabströmungsvorrichtung verhindert ist,
daß eine temperaturunterschiedliche Wärmeverteilung auf der
Gasabströmungsvorrichtung möglich wird. Statt dessen wird eine
gleichmäßige Temperaturverteilung erzielt, welche eine
gefahrlose Abströmung der Gase ermöglicht.
Die sichere Haltbarkeit der Flächenemaillierungen (Emailleschichten 2, 2′ und 3, 3′)
wird dadurch erreicht, daß das somit beschichtete metallische
Rohr 1 innen mit der hygroskopischen, porösen Emaille-Deck
schicht versehen ist und daß das so beschichtete metallische
Rohr 1 über seine gesamte Länge mit mindestens einer Wärmedämm
schicht 4 mit einem Wärmedurchlaßwiderstand von mindestens
0,15 m2 K/W eng ummantelt ist.
Derartige Gasabströmungsvorrichtungen können als Schornstein
einsatzrohr verwendet werden, welches nur von Luft, die auch
feucht sein kann, zwischen der Außenfläche der Wärmedämmschicht 4
und der Innenfläche des Schornsteinmauerwerks umgeben ist.
Ein anderer Anwendungsfall ist die Verwendung als Schornstein
innenrohr in einer dreischaligen Schornsteinkonstruktion, wobei
die Gasabströmungsvorrichtung bei der Erstellung von einem
plastisch angemachten Dämmstoff zeitweilig umhüllt ist.
Zu beachten ist, daß die Verwendung des metallischen
Rohres 1 mit den Emailleschichten 2, 2′; 3, 3′ und der
hygroskopischen, porösen Emaille-Deckschicht 5 um mindestens
30% billiger ist als die Verwendung von Rohren aus Edelstahl
oder von Rohren aus massiver Porzellan-Keramik zur Ableitung
der Verbrennungsendprodukte der Brennstoffe vom Abgasstutzen
der Feuerstätte bis hin in die freie Luftströmung.
Durch die erfindungsgemäße Kombination ist nunmehr auch eine
sichere Abgasführung der Verbrennungsendprodukte von sogenannten
Brennwertfeuerstätten möglich geworden, für welche bisher
keine sichere Lösung bekannt war.
Wesentlich ist, daß die Wärmedämmschicht 4 dicht an die
Außenfläche des beschichteten metallischen Rohres 1 angepreßt
wird. Dies kann z. B. mit nicht näher dargestellten Schellen
in geringem Abstand erfolgen.
Als Wärmedämmaterialien kommen insbesondere Steinwolle in
Mattenform und als Dämmplatten in Betracht.
Bei der in Fig. 2 dargestellten zweiten Ausführungsform der
Gasabströmungsvorrichtung ist das metallische Rohr 1 mit den
Emailleschichten 2, 2′ und 3, 3′ und der hygroskopischen, porösen
Emaille-Deckschicht 5 in gleicher Weise beschichtet wie bei
der ersten Ausführungsform und außen mit einer Wärmedämmschicht
4′ versehen, während deren Dicke d jedoch noch im Bereich 7 der
Abgaseinführung in das metallische Rohr 1 dünner ist als
die Dicke D im Bereich 8 der Abgasabführung ins Freie. Die
Strömungsrichtung ist mit dem Pfeil 9 angedeutet. Dabei sollen
im Bereich 7 der Abgaseinführung in das Rohr 1 der Wärmedurch
laßwiderstand von 0,15 m2 K/W nicht unterschritten und im
Bereich 8 der Wärmeabführung ins Freie der Wärmedurchlaßwider
stand von 0,65 m2 K/W nicht überschritten werden. Zwischen den
Bereichen 7 und 8 nimmt die Dicke der Wärmedämmschicht 4′
kontinuierlich zu, damit nimmt auch der Wärmedurchlaßwiderstand
von 0,15 m2 K/W kontinuierlich bis auf 0,65 m2 K/W zu. Eine
weitere Erhöhung des Wärmedurchlaßwiderstandes über 0,65 m2 K/W
hinaus wirkt sich nicht mehr vorteilhaft aus. Eine solche Gas
abströmungsvorrichtung wird insbesondere bei sehr hohen Schorn
steinen verwendet, um den hier sonst auftretenden Temperatur
abfall der abzuführenden Abgase zu vermeiden bzw. um eine
gleichmäßige Erwärmung des beschichteten metallischen Rohres
1 sicherzustellen, so daß hierdurch eine sichere Haltbarkeit
der Emailleschichten 2, 2′ und 3, 3′ gewährleistet wird und
ein Abströmen der von der hygroskopischen, porösen Deckschicht
5 aus Emaille aufgenommenen Kondensate, wie Feuchtigkeit
und Säuren in die freie Abluftströmung zureichend unter
stützt wird.
Die Deckschicht 5 besteht aus sogenannten Grundemailles
bekannter Charakteristik mit Zusätzen, wie insbesondere
Quarz und Schwermetalloxiden, wie Chromoxid, und mit
Zusätzen aus Aluminiumpulver. Der letztgenannte Zusatz
reagiert beim Einbrennen in der Weise, daß eine poröse
Oberfläche entsteht, die auch wie ein Katalysator wirkt,
weil Hohlräume gebildet werden. Die erstgenannten Zusätze,
Quarz und Chromoxid stabilisieren die Deckschicht 5 aus
Emaille gegen Schäden durch hohe Abgastemperatureinwirkung
und mechanische Beanspruchung.
Bei der in Fig. 3 dargestellten dritten Ausführungsform der
Gasabströmungsvorrichtung sind auf die von losen Teilen
gereinigte und entfettete Innenfäche des metallischen
Rohres 1 ein oder zwei Emailleschichten 2, 3 von je 0,18 mm
Dicke aufgebracht, die widerstandsfähig gegen Abgaskonden
sate aus der Brennstoffverbrennung in Feuerstätten und
insbesondere gegen die Schadensbildung durch schweflige
Säure und Schwefelsäure sind. Diese Emailleschichten 2, 3
sind auf der Grundlage silikatischer Gläser hergestellt und
zeichnen sich durch Dichtigkeit und Säurefestigkeit aus.
Durch die Art der Emaillierung in je nach Notwendigkeit
ein- oder zweifacher Beschichtung in einer Dicke von
2 × 0,18 mm = 0,36 mm ist für den Bereich der Säureeinwirkung
und der Korrosionsschäden durch Wasser für die metallische
Gasabströmungsvorrichtung zureichende Sicherheit gegeben.
Die innere, zweischichtige Direktemaillierung des metallischen
Rohres 1 mit den Emailleschichten 2, 3 der beschriebenen
Eigenschaften erhält zusätzlich gegen mechanische Einwirkungen,
z. B. durch Reinigungsgeräte des Schornsteinfegermeisters,
Schutz durch eine dritte aufgeschmolzene Deckschicht 5, die
in einer Mindestdicke von 0,25 mm aufgebracht wird, um die
sichere Haftung der darunter liegenden Emailleschichten 2, 3
durch mechanische Einwirkungen nicht zu gefährden. Als be
sonders geeignet hierfür hat sich eine aufzuschmelzende
Deckschicht aus Sinterkeramik gezeigt, welche die Eigen
schaften hoher Abriebfestigkeit mit säurefester Beschaffen
heit in der Oberflächenstruktur verbindet. Sinterkeramik ist
für die Anwendung als Korrosionsschutz der Feuerräume von
Zentralheizungskesseln bekannt.
Die Fritten für die Sinterkeramik werden in Emaillierwerken
unmittelbar hergestellt. Diese Emaillierart ist ein Ober
flächenschutz, der in seiner Strukturbeschaffenheit den
Sinterwaren der Keramik durch große Anteile gesinterter
stark verglaster Scherben entspricht und so einen Übergang
von Emaille zur Keramik darstellt. Sinterkeramik enthält
Bestandteile aus Chromoxid, Manganoxid, Borosilikaten,
Kalzium und dgl.
Die sichere Haltbarkeit der inneren Deckschicht 5 aus Sinter
keramik hat sich in Kehrversuchen bereits gezeigt. Hierbei
konnte kein nennenswerter Abrieb der Sinterkeramikschicht
festgestellt werden.
Claims (5)
1. Schornsteineinsatz- und Schornsteninnenrohr mit einem
abgastemperaturfesten und säurefesten, innen und außen
emaillierten metallischen Rohr und mit einer dieses um
gebenden Wärmedämmschicht, wobei diese das metallische
Rohr auf seiner gesamten Außenfläche und über seine
gesamte Länge umgibt und von gleicher Materialbeschaffen
heit, gleicher Stoffgüte und mit gleicher Wärmeleitzahl
ausgebildet ist,
gekennzeichnet durch
die Kombination der Merkmale,
- a) daß das metallische Rohr (1) innenseitig mit mehreren Emailleschichten (2, 3) versehen ist, wobei die Mindest dicke jeder innenseitigen Emailleschicht (2, 3) 0,18 mm beträgt,
- b) daß auf die innere Emailleschicht (3) eine abgastemperatur beständige und säurefeste, harte und poröse Deckschicht (5) in einer Dicke von mindestens 0,25 mm bis 1,00 mm aufge schmolzen ist,
- c) daß die Wärmedämmschicht (4, 4′) unmittelbar auf die Außenfläche des beschichteten metallischen Rohres (1) aufgebracht ist und
- d) daß das metallische Rohr (1) und die Wärmedämmschicht (4, 4′) zusammen einen Wärmedurchlaßwiderstand von mindestens 0,15 m2 K/W aufweisen.
2. Schornsteineinsatz- und Schornsteininnenrohr nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß die Deckschicht (5) aus
Sinterkeramik gebildet ist.
3. Schornsteineinsatz- und Schornsteininnenrohr nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Deckschicht
(5) hygroskopischer Emaille gebildet ist.
4. Schornsteineinsatz- und Schornsteininnenrohr nach einem
der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Dicke der Wärmedämmschicht (4′) vom Bereich (7) der Abgas
einführung in das beschichtete metallische Rohr (1) zum
Bereich (8) der Abgasabführung in das Freie kontinuierlich
vergrößert ist, so daß der Wärmedurchlaßwiderstand von
mindestens 0,15 m2 K/W im Bereich der Abgaseinführung bis
zu einem Wärmedurchlaßwiderstand von maximal 0,65 m2 K/W
im Bereich der Abgasabführung in das Freie kontinuierlich
erhöht wird.
5. Schornsteineinsatz- und Schornsteininnenrohr nach einem
der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
erste Schicht (2) der mehrschichtig ausgebildeten inneren
Emailleschichten (2, 3) in geringerer Dicke als die weiteren
Schichten (3) ausgebildet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19843445319 DE3445319A1 (de) | 1984-12-07 | 1984-12-07 | Gasabstroemungsvorrichtung |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19843445319 DE3445319A1 (de) | 1984-12-07 | 1984-12-07 | Gasabstroemungsvorrichtung |
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DE3445319A1 DE3445319A1 (de) | 1986-06-12 |
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ID=6252590
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DE19843445319 Granted DE3445319A1 (de) | 1984-12-07 | 1984-12-07 | Gasabstroemungsvorrichtung |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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-
1984
- 1984-12-07 DE DE19843445319 patent/DE3445319A1/de active Granted
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