-
Reinigungsgerät für Gewächshäuser
-
Die Reinigung von Gewächshäusern ist bekanntlich von entscheidender
Bedeutung, da die Gewächse auf das natürliche Licht angewiesen sind und somit besonders
in lichtschwachen Monaten dafür Sorge getragen werden muß, daß die Glaswände und
vor allem die Glasdächer sauer, also gut lichtdurchlässig, sind. Zur Verdeutlichung
des Stellenwertes der Reinigung sei erwähnt, daß 1% weniger rftcht (z.B. wegen schmutziger
Glasdächer oder Glaswände) auch etwa 1% weniger Wachstum bedeutet.
-
Der somit bekannten Notwendigkeit einer gewissenhaften Reinigung der
Gewächshäuser von Staub usw. kann allerdings in der täglichen Praxis nur ungenügend
und mit erheblichem Aufwand Rechnung getragen werden. Da die Dächer aus Glas bestehen,
entfällt wegen der Gefahr eines Einbruches die scheinbar naheliegende Möglichkeit,
daß sich eine Person auf das Glasdach stellt, um die Reinigung durchzuführen.
-
Man hat sich bisher mit teuren Spezialleitern beholfen, die - an das
Gewächshaus gestellt - am oberen Ende ein besonderes Gelenk besitzen Damit läßt
sich ein
zusätzliches Leiterteil entsprechend der Dachneigung fixieren,
so daß es möglich ist, von diesem Leiterteil aus einen Rundumbereich der Dachfläche
von Hand zu reinigen Abgesehen davon, daß die genannten Spezialleitern einen komplizierten
Aufbau besitzen und teuer sind, ist diese Art der Reinigung mit einem erheblichen
Zeiaufwand verbunden. Von dem zusätzlichen Leiterteil aus läßt sich jeweils nur
ein relativ kleiner Bereich reinigen, und anschließend ist es erforderlich, die
Leiter zu verlassen, sie seitlich weiter zu verstellen, bevor dann ein erneuter
Bereich der Dachfläche gereinigt werden kann.
-
Aus Stabilitäts- und Sicherheitsgründen ist die Länge des zusätzlichen
Leiterteiles übrigens begrenzt, so daß die Spezialleitern bei großen Dächern kaum
von Nutzen sind, da das Leiterteil nicht bis zum Dachfirst reicht.
-
Eine andere Söglichkeit der Reinigung von Gewächshäusern liegt in
der Verwendung von Chemikalien, die auf dem Dach versprüht und anschließend mit
Wasser abgespült werden. Die Verwendung von solchen speziellen Chemikalien ist aber
gerade bei Gewächshäusern und in
Gärtnereien aus Gründen des Umweltschutzes
als nachteilig einzustufen. Die abgespülte Flüssigkeit kann nämlich in das Erdreich
einsickern und dort Schäden verursachen.
-
Trotz der enormen Bedeutung, die der Reinigung von Gewächshäusern
zukommt, gibt es also bisher insgesamt keine befriedigenden Reinigungsmöglichkeiten.
-
Hier greift die Erfindung ein, der die Aufgabe zugrunde liegt, ein
einfaches und leicht bedienbares Reinigungsgerät für Gewächshäuser zu schaffen.
-
Zur Lösung dieser Aufgabe ist das Reinigungsgerät dadurch gekennzeichnet,
daß in einem nach unten offenen Gehäuse eine drehbare Bürstenwalze vorgesehen ist,
die mit einem Antrieb in Verbindung steht, daß das Gehäuse durch seitliche Laufräder
getragen ist, und daß in Bewegungsrichtung vorne am Gehäuse Tandemräder vorgesehen
sind.
-
Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, für die Reinigung der Glasdächer
von Gewächshäusern ein fahrbares Gerät zu verwenden und dabei für die Reinigung
das Bürstenprinzip mit einer rotierenden Bürstenwalze vorzusehen, dessen elastische
Borsten gegen das Glasdach
drücken und es in Folge der Rotation
reinigen.
-
Der Vorgang der Reinigung kann in zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung
dadurch unterstützt werden, daß die Bürstenwalze mit Wasser berieselt wird. Zu diesem
Zweck wird innerhalb des Gehäuses ein Berieselungsrohr oberhalb der Bürstenwalze
vorgesehen, und über einen seitlich am Gehäuse befindlichen Wasseranschluß kann
das Berieselungsrohr mit einem Wasser schlauch verbunden werden.
-
Die beiden seitlichen Laufräder geben dem Reinigungsgerät eine große
Beweglichkeit. Über ein an dem Gehäuse befestigtes Bediengestänge ist es möglich,
das Reinigungsgerät in großem Abstand durch Anfassen des Bediengestänges zu führen
bzw. längs der einzelnen Glasbahnen zu bewegen. Die Bedienungsperson braucht daher
das Glasdach selbst nicht zu betreten.
-
Die Bewegung des Reinigungsgerätes wird übrigens in vorteilhafter
Ausgestaltung der Erfindung durch die Rotation der Bürstenwalze unterstützt, denn
die Drehrichtung der Bürstenwalze ist so gewählt, daß sich in Folge der Reibungskräfte
zwischen den Nylonborsten und der Dachfläche eine in Bewegungsrichtung wirkende
Kraftkomponente ergibt.
-
Von besonderer Bedeutung sind die vorderen kleinen Tandemräder am
Gehäuse des Reinigungsgerätes. Auf der Dachfläche befinden sich nämlich häufig Lüftungsfenster,
die längs der Dach schräge einen treppenförmigen Ansatz bilden. Mit Hilfe der Tandemräder
ist es nun ohne weiteres möglich, den Höhenunterschied 1 einfach zu überwinden.
Die kleinen Tandemräder gleiten längs der "Treppenstufe" hoch, so daß die größeren
Laufräder ohne weiteres folgen können.
-
Bei entsprechender Länge des erwähnten Bediengestänges können ohne
weiteres auch große Dachflächen gereinigt werden, wobei es nicht erforderlich ist,
daß die Bedienperson die Dachfläche selbst betritt. Vielmehr genügt es, vom Dachrand
her das Reinigungsgerät mit dem Bediengestänge zu "steuern".
-
Das neuartige Reinigungsgerät umfaßt relativ wenige Einzelteile und
läßt sich daher leicht ausbilden, so daß die Gefahr eines Einbruches nicht gegeben
ist. In zweckmäßiger Weise kann das Gehäuse aus Kunststoff bestehen, und für den
Antrieb der Bürstenwalze wird ein spritzwassergeschützter Elektromotor verwendet.
-
Andere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung
sind in den Unteransprüchen angegeben und
der Zeichnung zu entnehmen.
-
Nachfolgend wird die Erfindung an Hand des in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine perspektivische Prinzip-Darstellung
eines Reinigungsgerätes, Fig. 2 eine Seitenansicht der Bürstenwalze an ihrer Antriebsseite,
und Fig. 3 eine Querschnittsansicht der Bürstenwalze.
-
Das in Fig. 1 dargestellte und als ganzes mit der Bezugsziffer 10
bezeichnete Reinigungsgerät besitzt ein nach unten offenes Gehäuse 12. Das Gehäuse
12 wird durch zwei Seitenwände 14,16, eine Vorderwand 18, eine Rückwand 20 und eine
obere Gehäusewand 22 gebildet. Die Vorderwand 18 und die Rückwand 20 verlaufen dachförmig,
so daß der untere Gehäuseraum größer als der obere Gehäuseraum ist.
-
An jeder Seitenwand 14 und 16 befindet sich außen ein Laufrad 32,
von denen in Fig. 1 nur das eine seitliche Laufrad 32 zu erkennen ist. Die Laufräder
32 sind einzeln für sich an der Seitenwand 14 bzw. 16 gelagert und tragen das Reinigungsgerät
10, welches somit durch äußere Krafteinwirkung über ein Bediengestänge 30 bewegbar
ist.
-
An der Vorderseite der beiden Seitenwände 14 und 16 befinden sich
zwei äußere Tandemräder 34, die kleiner als die Laufräder 32 ausgebildet sind. Jedes
Tandemrad 34 ist für sich drehbar an der Seitenwand 14 bzw.
-
16 gelagert.
-
Innerhalb des Gehäuses 12 erstreckt sich zwischen den beiden Seitenwänden
14 und 16 ein Bürstenkörper 54 mit Nylonbürsten 56. Wie Fig. 3 zeigt, ist der Bürstenkörper
54 drehfest auf einer Welle 58 angeordnet, welche drehbar in dem Gehäuse 12 gelagert
ist.
-
Für den Antrieb der Welle 58 bzw des Bürstenkörpers 54 ist ein spritzwassergeschützter
Elektromotor 24 vorgesehen, der sich auf der oberen Gehäusewand 22 befindet. Über
einen oberhalb der oberen Gehäusewand 22 durch ein Schutzblech 26 geschützten Zahnradriemen
28 wird die Welle 58 mittels eines Zahnrades 52 angetrieben.
Zweckmäßigerweise
befindet sich das Zahnrad 52 an dem einen äußeren - in Fig. 1 dem vorderen -Ende
der drehbar gelagerten Welle 58. Für die Stromzufuhr des spritzwassergeschützten
Elektromotors 24 ist ein elektrisches Kabel 42 vorgesehen, welches zu einem Schalter
40 und von dort zum Elektromotor 24 führt.
-
Oberhalb und etwas seitlich des Bürstenkörpers 54 ist innerhalb des
Gehäuses 12 ein Berieselungsrohr 48 angeordnet, welches in Fig. 1 gestrichelt gezeigt
und mit einem Wasseranschluß 44 verbunden ist. Für die Wasserzufuhr dient ein anschließbarer
Wasserschlauch 46, so daß bei geöffnetem Bedienhebel 50 Wasser aus öffnungen des
Berieselungsrohres 48 austreten kann.
-
Die öffnungen erstrecken sich dabei über den gesamten Bereich des
Bürstenkörpers 54, den die Nylonborsten 56 einnehmen.
-
Zur Verdeutlichung der Wirkungsweise des Reinigungsgerätes 10 ist
in Fig. 1 eine schräg verlaufende Dachfläche 36 eines Gewächshauses angedeutet.
Von einer Bedienungsperson wird das Reinigungsgerät 10 mittels des Bediengestänges
30 in die durch den Pfeil A angedeutete Bewegungsrichtung geschoben. Dabei säubern
die rotierenden Nylonbürsten 56 unter Zuhilfenahme des
aus dem
Berieselungsrohr 48 stammenden Wassers die Glasdachfläche. In dieser Arbeitsfunktion
rollt das Reinigungsgerät 10 auf den Laufrädern 32, während sich die Tandemräder
34 im Abstand von der Glasdachfläche 36 befinden. Das Reinigungsgerät 10 besitzt
somit eine große Beweglichkeit und läßt sich leicht führen. Im übrigen können aber
auch die Tandemräder 34 mit der Glasdachfläche 36 in Berührung stehen (vgl. Fig.
1), ohne daß die Arbeitsweise dadurch beeinträchtigt wird.
-
In Fig. 1 besitzt die Dachfläche 36 ein Lüftungsfenster 38. Die dadurch
gegebene Unebenheit bereitet dem neuartigen Reinigungsgerät 10 keine Schwierigkeiten,
denn durch die Tandemräder 34 läßt sich das Reinigungsgerät 10 mühelos über das
Lüftungsfenster hinwegführen, welches somit ebenfalls gesäubert werden kann.
-
Das eingangs erwähnte anstrengende Versetzen von Arbeitsleitern kann
bei der Erfindung weitgehend entfallen, da die beiden großen Laufräder 32 ein leichtes
Manövrieren des Reinigungsgerätes 10 ermöglichen. Die in Fig. 2 durch den Pfeil
B angedeutete Drehrichtung bei der Rotation des Bürstenkörpers 54 unterstützt den
Aufwärtstrieb längs der Dachfläche 36 und erleichtert damit zusätzlich die Handhabung.
-
Das Bediengestänge 30 ermöglicht ein sicheres Arbeiten vom Dachrand
der Dachfläche her, die von der Bedienperson nicht betreten zu werden braucht. Durch
entsprechend lange Ausbildung des Bediengestänges 30 lassen sich auch extrem große
Dächer vollständig reinigen, da es mit dem langen Bediengestänge 30 möglich ist,
das Reinigungsgerät 10 bis zum Dachfirst zu schieben.
-
Das Reinigungsgerät 10 läßt sich relativ leicht ausbilden, so daß
die Gefahr eines Einbrechens der Dachfläche 36 nicht besteht. Im übrigen kann der
Radabstand der beiden Laufräder 32 zweckmäßigerweise gleich dem Abstand der einzelnen
Glasbahnen gewählt werden, so daß die Laufräder 32 längs der Verbindungselemente
benachbarter Glasbahnen geführt werden.
-
tT - Leerseite -