Die Erfindung betrifft eine Auslöseskibindung der im
Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art.
Bei einer aus der EP-PS 00 31 570 bekannten
Auslöseskibindung wird das Rastglied von einer liegenden
Druckfederanordnung beaufschlagt, wobei zur Kopplung
ein Kniegelenkmechanismus verwendet ist. Die auf dem
Ski angebrachten Bindungsteile bauen verhältnismäßig
hoch. Das Einfädeln der Ausnehmungen in der Sohle beim
Einsetzen des Skischuhs muß mit großer Sorgfalt
vorgenommen werden.
Bei einer aus der AT-PS 3 16 388 bekannten
Auslöseskibindung sind die auf dem Ski angeordneten
Bindungsteile verhältnismäßig hoch. Beim Aufsetzen des
Skischubs ist für eine einwandfreie Festlegung große
Sorgfalt aufzubringen.
Bei einer aus der DE-OS 28 01 893 bekannten
Auslöseskibindung ist das hintere Rastglied über einen
Kniegelenkmechanismus mit der Druckfeder gekoppelt, die
auf einer im Bindungsgehäuse gelagerten Zugstange
angebracht ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Auslöseskibindung der eingangs genannten Art zu
schaffen, die sich durch eine geringe Bauhöhe der auf
dem Ski angebrachten Bindungsteile und ein leichtes
Festlegen des Skischuhs auch für unbeholfene Skiläufer
auszeichnet.
Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den im
kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen
Merkmalen gelöst.
Bei dieser Ausbildung ergibt sich durch die im
Bindungsgehäuse angeordnete Steuerkurve und den direkt
am hinteren Rastglied angreifenden Mitnehmer und die
hintereinanderliegende Anordnung von Mitnehmer und
Druckfeder eine flache Bauweise für die am Ski
angeordneten Bindungsteile. Da die beiden Rastglieder
auch ohne besondere Sorgfalt korrekt in den Ausnehmungen
der Sohle zum Angriff gelangen und das hintere Rastglied
über einen relativ großen Schwenkhub in seine
Raststellung geht, ist das Festspannen des Skischuhs
auch für einen unbeholfenen Skiläufer einfach.
Zweckmäßige Ausführungsformen des Erfindungsgegenstands
gehen aus den Unteransprüchen hervor.
An Hand der Zeichnung werden Ausführungsformen des
Erfindungsgegenstands erläutert. Es zeigen
Fig. 1 einen vertikalen Längsmittelschnitt durch ein
erstes Ausführungsbeispiel in der
Fahrtstellung,
Fig. 2 eine Draufsicht auf den Ski bei abgenommenem
Skischuh,
Fig. 3 einen der Fig. 1 entsprechenden Schnitt bei
einem unwillkürlichen Auslösevorgang im
Fersenbereich,
Fig. 4 eine Draufsicht entsprechend Fig. 2 auf die
Bindung bei einem unwillkürlichen
Auslösevorgang im Bereich der Skischuhspitze,
Fig. 5+6 den Fig. 1 und 2 entsprechende Darstellungen
für das zweite Ausführungsbeispiel,
Fig. 7 einen vertikalen Längsmittelschnitt durch die
Skibindung nach Fig. 5 und 6 bei einem
unwillkürlichen Auslösevorgang,
Fig. 8 ein Detail aus Fig. 5,
Fig. 9+10 Schnitte nach den Linien IX-IX bzw. X-X in
Fig. 5, und
Fig. 11 ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung
in einem vertikalen Längsmittelschnitt.
Bei einer Auslöseskibindung gemäß den Fig. 1 bis 4 ist
auf der Skioberseite ein Bindungsgehäuse 1 mit einer
vorne zur Skioberseite vertikalen Achse 2 angeordnet. An
der Achse 2 ist ein vorderes Rastglied 3 schwenkbar
gelagert, das in eine Ausnehmung 30a in der Sohle
eines Skischuhs 30 eingreift. In einer nach unten
offenen Federkammer 4 des Bindungsgehäuses 1 ist eine
Druckfeder 5 untergebracht, die ein hinteres Rastglied
20 beaufschlagt. Die Druckfeder 5 ist an einem
Federteller 6 und an einem verstellbaren Widerlager 7
abgestützt. Der Federteller liegt an einem in
Langlöchern 9 geführten Bolzen 8 an. Eine Schraube 11
durchsetzt eine Stützwand 10 oben auf der Federkammer 4.
Ein gegen Verdrehen gesicherter Federteller 12, in den
die Schraube 11 eingreift, stützt eine Druckfeder 13
für das vordere Rastglied 3 ab. Die Druckfeder 13 ist in
einer Federhülse 14 untergebracht, die mit ihrem eine
ebene Fläche aufweisenden Boden am vorderen Rastglied 3
anliegt.
Am Boden des Bindungsgehäuses 1 ist anschließend an die
Federkammer 4 eine Steuerkurve 15 vorgesehen, die
zwei horizontale Äste 15a, 15c und einen diese
verbindenden schrägen Ast 15b aufweist. Der horizontale
Ast 15a ist ein Sperrast der Steuerkurve 15. In Richtung
zum Skiende hin erstrecken sich beiderseits der
Steuerkurve 15 Längswände 16, die oben durch einen eine
Auflagestelle für den Absatz des Skischubs bildenden
Steg 26 verbunden sind. Zwischen den Längswänden 16 ist
mit einer Schwenkachse 22 ein Auslösehebel 17 in
vertikalen Langlöchern 23 gelagert und geführt. Am
Auslösehebel 17 sind mit einer Achse 25 zwei
Zugstangen 24, 24′ angelenkt, die bis zum Bolzen 8
verlaufen und von diesem durchsetzt werden. Im mittleren
Bereich der Zugstange 24, 24′ ist ein rollenförmiger
Mitnehmer 19 auf einer Achse 18 gelagert. Der Mitnehmer
19 liegt auf der Steuerkurve 15 auf.
Oberhalb der Steuerkurve 15 ist das hintere Rastglied 20
um eine Querachse 21 im Gehäuse 1 schwenkbar. Das
hintere Rastglied 20 greift in eine Ausnehmung 30b der
Schuhsole ein. Eine nicht gezeigte Feder belastet das
Rastglied in Fig. 1 im Uhrzeigersinn. Das Rastglied 20
besitzt einen Fortsatz 20a, an dem der Mitnehmer 19
angreift. Der Fortsatz 20a weist erste und zweite
Steuerflächen 20a₁, 20a₂ auf, zwischen denen der
Auslösepunkt für das Rastglied 20 liegt. Am Rastglied 20
sind ein weiterer Fortsatz 20b, der vom Absatz des
Skischuhs beaufschlagt werden kann, sowie ein
Niederhalter 20d vorgesehen.
Die Fahrtstellung der Auslöseskibindung ist in Fig. 1
dargestellt. Zum unwillkürlichen Auslösen wird der
Auslösehebel 17 entgegen dem Uhrzeigersinn verschwenkt,
wobei der Mitnehmer 19 entlang der Steuerkurve 15 auf
den Ast 15c gerollt wird, bis der Fortsatz 20a freikommt
(Fig. 3).
Bei einer unwillkürlichen Auslösung beim hinteren
Rastglied 20 wird dieses durch den Skischub 30 im
Uhrzeigersinn verschwenkt. Die Steuerfläche 20a₁ bewegt
den Mitnehmer 19 entlang der Steuerkurve 15 in Richtung
zum Skiende, wobei die Druckfeder 5 für die
Druckstangen 24 komprimiert wird. Sobald der Mitnehmer
19 auf dem unteren Ast 15c angelangt ist, kommt der
Fortsatz 20a frei, ehe der Mitnehmer 19 durch die Kraft
der Druckfeder 5 über die zweite Steuerfläche 20a₂ des
Rastglieds in die Öffnungsstellung dringt.
Bei einer Auslösung über das vordere Rastglied 3 (Fig.
4) gleitet der Skischuh 30 mit seiner Fläche 30b₁ der
Ausnehmung 30b etwa horizontal entlang der bogenförmigen
Fläche 20c dieses hinteren Rastgliedes 20, das jedoch in
der gezeichneten Lage gemäß Fig. 1 verbleibt. Durch
Schwenken des vorderen Rastglieds 3 wird die Feder 13
zusammengedrückt, bis der Skischuh vom vorderen
Rastglied 3 freikommt. Auf die aus Fig. 4 ersichtliche
Form der Ausnehmung 30a für das vordere Rastglied 3 wird
ausdrücklich hingewiesen. Beim Wiedereinstieg muß der
Auslösehebel 17 entgegen dem Uhrzeigersinn verschwenkt
werden.
Beim Wiedereinstieg wird das vordere Rastglied 3 einfach
eingefädelt und der Absatz des Skischuhs 30 dann
niedergetreten, wobei der Absatz des Skischuhs am
Fortsatz 20b des hinteren Rastglieds zur Anlage
kommt. Das Rastglied 20 wird entgegen dem Uhrzeigersinn
verschwenkt. Der Mitnehmer 19 rollt in die Ausgangslage
gemäß Fig. 1 zurück.
Bei der Ausführungsform der Fig. 5 bis 10 ist eine
skifeste Führungsschiene 131 für ein zweiteiliges
Bindungsgehäuse 31, 31a, 31b vorgesehen. Der vordere
Teil 31a ist auf der Führungsschiene 131 begrenzt
verschiebbar. Auf einer senkrechten Achse 32 ist ein
vorderes Rastglied 33 schwenkbar gelagert, an dessen
ebener Rückseite ein bügelförmiges Federgehäuse 44 für
zumindest eine Druckfeder 43 anliegt. Das Federgehäuse
44 ist im vorderen Teil 31a in Skilängsrichtung
verschiebbar geführt.
Die Druckfeder 43 liegt ferner an einer Scheibe 36 an,
die gegen eine mit ihrem Außengewinde im vorderen Teil
31a verschraubbare Gewindehülse 37 drückt. Innen weist
die Gewindehülse 37 Sternkeilnuten auf, in denen eine
mit entsprechenden Vorsprüngen versehene Zwischenhülse
139 geführt ist. Die Zwischenhülse besitzt einen Flansch
139a. Das Außengewinde der Gewindehülse 37 ist ein
Rechtsgewinde. Eine Aufbiegung 131a der Führungsschiene
131 fixiert den hinteren Teil 31b. Eine andere
Aufbiegung 131b stützt zwei Schubfedern 140 ab, die das
Bindungsgehäuse 31 beaufschlagen. Die Schubfedern 140
definieren den möglichen Verschiebeweg des vorderen
Teiles 31a.
Zwischen Längswänden 31d ist ein hinteres Rastglied 50
auf einer Querachse 50a schwenkbar gelagert, das durch
wenigstens eine Druckfeder 35 in einem U-förmigen
Federgehäuse 34 belastet wird. Das Federgehäuse 34 wirkt
auf eine Achse 48 eines rollenförmigen Mitnehmers 49
ein, der in der Fahrtstellung der Skibindung an einem
Fortsatz 51 des Rastgliedes 50 anliegt.
Der Mitnehmer 49 liegt auf einer Steuerkurve 45 im Boden
des Bindungsgehäuses 31. Zwei Zugstangen 54, 54′ sind
mit einer Achse 55 an einem Auslösehebel 47 angelenkt,
der mit einer Schwenkachse 52 am Gehäuse 31 gelagert
ist. Zwischen den beiden Zugstangen 54, 54′ ist ein
Pedal 152 auf einer Querachse 152a in einem Lagerbock
31b₁ gelagert, dessen freies Ende auf das Rastglied 50
ausgerichtet ist und beim Einsteigen durch den Absatz
des Skischuhs 30 das Rastglied 50 verschwenkt.
In den Enden der Zugstangen 54, 54′ sind querverlaufende
Bolzen 148a, 148′a angeordnet, die an der Skispitze
zugewandten Seitenflächen nach unten ragender Ansätze
50e des Rastgliedes 50 zum Eingriff bringbar sind. Die
Zugstangen 54, 54′ sind in Schlitzen der Ansätze 50e
geführt.
Ein Schraubbolzen 151 im Federgehäuse 34 trägt eine
Scheibe 153 als Widerlager der Druckfeder 35. Das andere
Ende der Druckfeder 35 liegt an einer Stützplatte 40 an.
Das Gewinde des Schraubbolzens 151 ist ein Linksgewinde,
das in eine Gewindebohrung einer Zwischenhülse 139
eingreift. Ein Flansch 139a der Zwischenhülse 139 weist
eine Verzahnung auf, welche mit der Zahnstange eines
Werkzeuges 154 (Fig. 10) in Eingriff bringbar ist. Das
Werkzeug 154 wird zum Einstellen der Federvorspannung in
eine in Querrichtung verlaufende Nut 31c des Teiles 31b
eingelegt. Durch Verschieben des Werkzeugs 154 läßt sich
die Vorspannung beider Druckfedern 35 und 43
gleichzeitig im gleichen Sinn verändern. Durch
unterschiedliche Gewindesteigungen der Gewindehülse 37
und des Schraubbolzens 151 braucht die Änderung der
Vorspannung beider Federn 35, 43 nicht gleich zu sein.
Bei einer willkürlichen Auslösung gelangt das Rastglied
50 durch die Bolzen 148a, 148′a zwangsläufig in die
Offenstellung. Eine separate Öffnungsfeder für das
Rastglied 50 ist entbehrlich.
Bei einer unwillkürlichen Auslösung bleibt der
Auslösehebel 47 in der gezeigten Ruhestellung. Beim
Wiedereinstieg ist es nicht erforderlich, den
Auslöseskihebel zu verschwenken.
Beim Wiedereinstieg wird zunächst der Spitzenbereich des
Skischubs an das vordere Rastglied 33 angesetzt und dann
das Pedal 152 niedergetreten. Dieses verschwenkt das
hintere Rastglied 50 entgegen dem Uhrzeigersinn, bis der
Absatzbereich des Skischuhs verriegelt ist.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 11 sind die
Ausnehmungen 30′a, 30′b in der Sohle durch einen nach
unten ragenden hammerkopfartigen Vorsprung 30′c
begrenzt. Im Gegensatz zu den vorbeschriebenen
Ausführungsbeispielen sind die vorderen und hinteren
Rastglieder 63, 80 zueinander hin gerichtet. Am vorderen
Rastglied 63 ist eine zur Anlage einer Federhülse 74
bestimmte ebene Fläche angeordnet, die bei eingesetztem
Skischuh 30′ unterhalb des hammerkopfartigen Vorsprungs
30′c liegt. Die Federhülse 74 ist im Bindungsgehäuse 61
in Skilängsrichtung verschiebbar. Die Druckfeder 73
stützt sich mit einem Ende an einer Stützwand 70 des
Bindungsgehäuses 61 und mit dem anderen Ende über die
Federhülse 74 an der ebenen Fläche des vorderen
Rastglieds 63 ab.
Das hintere Rastglied 80 ist auf einer Querachse 81 im
Bindungsgehäuse 61 gelagert und mit zwei Fortsätzen 80a,
80b versehen. In der Fahrtstellung der Bindung liegt ein
rollenartiger Mitnehmer 79 am Fortsatz 80b an, wobei der
Mitnehmer 79 auf einer auf einem Quersteg des
Bindungsgehäuses 61 angeordneten Steuerkurve aufliegt.
Am Fortsatz 80a greift hingegen ein auf Halbachsen 77a
im Bindungsgehäuse 61 gelagerter, durch eine nicht
dargestellte Feder im Uhrzeigersinn beaufschlagter
Auslösehebel 77 mittels einer Rolle 77b unmittelbar an.
Der Mitnehmer 79 ist über Zugstangen 84, 84′und einen
Bolzen 68 mit einem Federteller 66 gekoppelt, den
eine in einer Federkammer 64 angeordnete Druckfeder 65
beaufschlagt. Langlöcher 69 für den Bolzen 68 begrenzen
den Weg des Federtellers 66 nach hinten.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 7 kann das Pedal 152
zum Verschwenken einer Skibremse in deren
Bereitschaftsstellung benutzt werden.