DE3230187A1 - Seitenausloesbarer vorderbacken mit zwei seitlich ausschwenkbaren seitenbacken - Google Patents

Seitenausloesbarer vorderbacken mit zwei seitlich ausschwenkbaren seitenbacken

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DE3230187A1 DE19823230187 DE3230187A DE3230187A1 DE 3230187 A1 DE3230187 A1 DE 3230187A1 DE 19823230187 DE19823230187 DE 19823230187 DE 3230187 A DE3230187 A DE 3230187A DE 3230187 A1 DE3230187 A1 DE 3230187A1
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Description

Die Erfindung betrifft einen seitenauslösbaren Vorderbacken mit zwei seitlich ausschwenkbaren Seitenbacken, welche durch ein von einer Auslösefeder beaufschlagtes Joch, in ihrer Schuhhalteposition gehalten und unter Zurückdrängen des Joches gegen die Federkraft zur Freigabe des Skischuhs seitlich ausschwenkbar sind, wobei das am Joch abgestützte Foderende unmittelbar oder mittelbar von einem sich in Skilängsrichtung erstreckenden Gestänge entgegen der Richtung der Federkraft beaufschlagt ist, auf welches über die Kraftumlenkgetriebe durch eine hinter dem seitlich skifesten Sohlenniederhalter angeordnete, vertikal geringfügig bewegliche Trittplatte eine von der senkrecht auf die Trittplatte drückenden Trittkraft abhängige , der Federkraft entgegenwirkende Längskraft einwirkt.
Derartige seitenauslösbare Vorderbacken haben die Aufgabe, die bei einer Vorlage des Skifahrers im vorderen Bereich der Schuhsohle verstärkt auftretenden Reibungskräfte bei einer Seitenauslösung dadurch zu kompensieren, daß über die Trittplatte und das Gestänge die die Seitenbacken beaufschlagende Auslösefeder teilweise entlastet wird. Wesentlich dabei ist, daß das Gestänge auf dasjenige Ende der Auslösefeder einwirkt, welches den Seitenauslösemechanismus beaufschlagt (DE-OS 29 05 837) .
Weiter ist es schon bekanntgeworden (DE-OS 31 24 993), bei einem seitenauslösbaren Vorderbacken mit zwei seitlich ausschwenkbaren Seitenbacken den Sohlenniederhalter höhenverschiebbar auszugestalten und die auf ihn nach oben wirkende Kraft über einen doppelarmigen, am Grundkörper um eine Querachse schwenkbar angelenkten Hebel derart auf die Seitenbacken zu leiten, daß diese im Falle einer Rücklage des Skifahrers und einer entsprechend auf den Sohlenniederhalter nach oben ausgeübten Kraft die Seiten-· backen im gleichen Sinne wie der Schuh bei einer Seitenauslösung beaufschlagen. Hierdurch soll erreicht werden, daß bei einem nachjiiückwärts erfolgenden Sturz zwischen Skischuhsohle und Sohlenniederhalter auftretende zusätzliche Reibungskräfte durch Erniedrigung der seitlichen Auslösekraft kompensiert werden,
so daß die Gesamtkraft für die seitliche Auslösung nahezu konstant bleibt.
Die Erfindung geht nun von der Erkenntnis aus, daß es zweckmäßig wäre, wenn sowohl bei Vorlage als auch bei Rücklage des Skifahrers eine Reibungskompensation durchgeführt werden würde.
Die Aufgabe der Erfindung besteht somit darin, einen möglichst einfach aufgebauten, kompakten und gleichwohl sehr betriebs= sicheren Mechanismus zu schaffen, mit dem unter zumindest teilweiser Ausnutzung gleicher Bauteile die zusätzlichen Reibungskräfte zwischen Sohlenniederhalter und Schuhsohle bei einer Rücklage sowie zwischen Schuhsohle und Trittplatte bei einer Vorlage des Skifahrers wirksam kompensiert werden.
Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung vor, daß an demselben Gestänge im gleichen Sinne ein Hebel angreift, der von dem höhenverschieb- oder -verschwenkbar angeordneten Sohlenniederhalter mit einer von der vertikal nach oben gerichteten auf den Sohlenniederhalter wirkenden Kraft abhängigen Entlastungskraft beaufschlagt ist. Der Erfindungsgedanke ist also darin zu sehen, daß für die Reibungskompensation bei Vorlage bereits vorhandene Gestänge zusätzlich dazu auszunutzen, auch eine ■ Entlastungskraft auf das Joch oder ein sonstiges Teil am Ende der Auslösefeder zu übertragen, wenn auf den Sohlenniederhalter eine nach oben gerichtete Kraft wirkt. Die Übertragungsverhältnisse der einzelnen Getriebe sollen dabei so sein, daß möglichst proportional zu den zunehmenden Reibungskräften die Auslösefeder zunehmend entlastet wird.
Besonders vorteilhaft wird die Erfindung bei einem Vorderbacken angewandt, bei dem das Gestänge im Bereich der Trittplatte eine Schrägfläche aufweist, die von einer dazu komplementären Gegenfläche an der Trittplatte beaufschlagt ist. In diesem Fall
zeichnet sich eine sehr kompakte und wirtschaftlich herstellbare Ausführungsform dadurch aus, daß das Gestänge aus einer vorne einen aufrecht stehenden, an dem Joch angreifenden Lappen tragenden zentralen Stange mit zwei Querstreben besteht, von denen die hintere die Schrägfläche aufweist und die vordere an ihren Enden aufrechtstehende Lappen trägt, die hinter zwei im wesentlichen vertikal angeordnete Hebel des oben am Grundkörper um eine Querachse schwenkbar angelenkten Sohlenniederhalters greift. Die Herstellung wird vor allen Dingen dadurch erleichtert, daß das Gestänge als Stanzteil· mit abgebogenen Lappen und Schrägflächentragteii ausgebiidet ist. Ein derartiges Stanzteil kann zur Erzielung einer kompakten Anordnung auch sehr flach ausgebildet sein, so daß es ohne eine wesentliche Vergrößerung der Bauhöhe die doppelte Reibungskompensation gemäß der Erfindung .gestattet.
Vor allen Dingen eignet sich die Ausbildung gemäß vorliegender Erfindung dazu, einen ganzen Bindungssatz mit unterschiedlichen Eigenschaften zur Verfügung zu stellen. Will man nur eine Reibungskompensation bei Vorlage, so braucht lediglich auf die schwenkbare Anordnung des Sohlenniederhalters und den Kraftübertragungshebel verzichtet zu werden, während alle anderen Bauteile gleichbleiben können. Will man auf die Reibungskompensation bei Vorlage des Skifahrers verzichten, so braucht man lediglich
die bewegliche Trittplatte durch eine an sich bekannte starre Trittplatte zu ersetzen.
Der gleiche Vorderbacken kann auch durch Weglassen des Gestänges, der Trittplatte und der Verschwenkbarkeit des Niederhalters ohne jede Kompensation ausgebildet werden. Diese Universalität ist möglich, weil die für die Kompensation erforderlichen Bauteile wenig platzaufwendig und kompakt unterzubringen sind.
Die Erfindung wird im folgenden beispielsweise anhand der Zeichnung beschrieben; in dieser zeigt:
Fig. 1 eine teilweise geschnittene Seitenansicht eines seitenauslösbaren Vorderbackens mit zwei seitlich ausschwenkbaren Seitenbacken und
Fig. 2 eine teilweise geschnittene Draufsicht des Gegenstandes der Fig. 1.
Nach der Zeichnung weist der erfindungsgemäße Vorderbacken zwei um seitlich der Mittellängsachse 32 im gleichen Abstand angeordnete Vertikalachsen 33 verschwenkbare Seitenbacken 11 auf, deren langer Hebelarm am hinteren Ende mit der Schuhsohle in Eingriff tretende Rollen 28 und deren kürzere Hebelarme Vorsprünge 34 tragen, die hinter ein Joch 26 greifen, das an einem Federkäfig 3 5 ausgebildet ist. Die Ausbildung oberhalb von der Mittellängsachse 32 in Fig. 2 ist symmetrisch zu der Ausbildung unterhalb der Mittellängsachse.
Der Federkäfig ist axial verschiebbar in einer in Skilängsrichtung weisenden Bohrung 36 des Grundkörpers 23 angeordnet'. Innerhalb des Federkäfigs befindet sich die Auslösefeder 30, welche sich hinten an einer Stirnwand 37 des Grundkörpers 23 und vorn an einer Vorspannungsverstellschraube 31 abstützt, die in eine vordere Stirnöffnung des Federkäfigs 3 5 mehr oder weniger tief eingeschraubt ist.
Aufgrund dieser Ausbildung werden die Seitenbacken 11 in der aus der Zeichnung ersichtlichen Schuhhaltestellung gehalten. Wirkt eine für das Skifahrerbein gefährliche Seitenkraft auf einen der Seitenbacken 11, so drückt der betreffende Vorsprung 3 4 das Joch 26 unter Zusammendrückung der Auslösefeder 30 nach hinten,und es kann eine Seitenauslösung stattfinden.
Im oberen Bereich des Grundkörpers 2 3 ist um eine Querachse schwenkbar ein Sohlenniederhalter 13 angeordnet, welcher sich zwischen den die Rollen 28 tragenden Hebelarmen der Seiten-
backen 11 in einem Bereich erstreckt, wo sich das vordere Ende der Schuhsohle befindet, so daß bei eingestelltem Skischuh der Sohlenniederhalter 13 die Schuhsohio von oben festhält. Mittels einer Verstellschraube 2 9 kann die Höhenlage des Sohlenniederhalters 13 relativ zum Grundkörper eingestellt werden. Auf diese Weise kann eine Anpassung des Sohlenniederhalters 13 an verschiedene Schuhsohlenstärken erfolgen.
Vom vorderen Bereich des Sohlenhalters 13 erstrecken sich seitlich zwei Hebel 14 im wesentlichen senkrecht zum Sohlenniederhalter 13 nach unten bis zu einem relativ geringen Abstand oberhalb des Bodens. In einem flachen Hohlraum 44 im unteren Bereich des Grundkörpers 2 3 ist ein flaches Gestänge 12 angeordnet, welches in Draufsicht etwa die Form eines Doppelkreuzes hat. Es besitzt eine zentrale flache Stange 18, welche vorn in einem nach oben abgebogenen Lappen 25 endet, der von unten in eine Ausnehmung des Federkäfigs 35 eingreift und mit einer zur Mittellängsachse 32 senkrecht stehenden Anschlagwand 3 9 zusammenwirkt. Der Lappen 25 verläuft senkrecht zur Stange 18.
Im Bereich der Hebel 14 zweigen von der zentralen Stange seitlich Querstreben 20 ab, die an ihren seitlichen Enden aufrechtstehende Lappen 22 aufweisen, welche mit den hinteren Kanten der Hebel 14 am unteren Ende in kraftübertragenden Eingriff stehen.
Nach hinten erstreckt sich die zentrale Stange 18 über den Grundkörper 23 deutlich hinaus bis unter eine Trittplatte 15, die unten mit einer Schrägfläche 17 versehen ist, welche mit einer dazu komplementären Schrägfläche 16 an einem nach oben abgebogenen Schrägflächentragteil 27 einer weiteren Querstrebe 19 in Eingriff steht, die am hinteren Ende der zentralen Stange 18 ausgebildet ist und im wesentlichen ebenso breit wie die Querstrebe 20 ist. Zur Stabilisierung
kann die Querstrebe 19 in ihrem hinteren Bereich abermals nach unten abgewinkelt sein. Durchweine flache Verschlußplatte 40 ist das Gestänge von unten abgedeckt. Die Trittplatte 15 ist mit dieser Verschlußplatte 40 am hinteren Ende bei 41 so verbunden, daß sie relativ zur Verschlußplatte 40 und zum Ski nach unten bewegt werden kann» Entsprechend ist die Trittplatte 15 auch am vorderen Ende bei 42 an dem Grundkörper 23 angebracht. An der Oberseite der Trittplatte 15 kann noch ein oben vorstehender Gleitstreifen 43 aus reibungsminderndem Material eingesetzt sein.
Die Wirkungsweise des erfindungsgemäßen Vorderbackens ist wie folgt:
Bei Vorlage des Skifahrers wird eine zunehmende nach- unten gerichtete Kraft auf die Trittplatte 15 ausgeübt, welche über die Schrägflächen 16, 17 eine nach hinten gerichtete Kraft auf die zentrale Stange 18 ausübt, die über den Lappen 25 auf das Joch 26 weitergeleitet wird. Entsprechend der Trittkraft wird das den Seitenauslösernechanismus beaufschlagende Ende der Auslösefeder 30 zunehmend entlastet, so daß unter Berücksichtigung der zunehmenden Reibungskraft eine_im wesentlichen konstante Seitenauslösekraft erzielt wird.
Entsprechendes geschieht, wenn bei einer Rücklage des Skifahrers die Schuhsohle von unten gegen den Sohlenniederhalter 13 zunehmend drückt. Jetzt wird diese nach oben gerichtete Kraft über die Hebel 14 auf die Lappen 22 übertragen, von wo aus ebenfalls eine nach hinten gerichtete Längskraft über die Stange auf den Lappen 25 wirkt. Das Gestänge 12 wird somit zur weitgehenden Reibungskompensation sowohl bei Vorlage als auch bei Rücklage des Skifahrers ausgenutzt. .
Leerseite

Claims (3)

Patentanspr ü c h e
1. Seitenauslösbarer Vorderbacken mit zwei seitlich ausschwenkbaren Seitenbacken, welche durch ein von einer Auslösefeder beaufschlagtes Joch in ihrer Schuhhalteposxtxon gehalten und unter Zurückdrängen des Joches gegen die Federkraft zur Freigabe des Skischuhs seitlich ausschwenkbar sind, wobei das am Joch abgestützte Federende unmittelbar oder mittelbar von einem sich in Skilängsrichtung erstreckenden Gestänge entgegen der Richtung der Federkraft beaufschlagt ist, auf welches über ein Kraftumlenkgetriebe durch eine hinter dem seitlich skifesten Sohlenniederhalter angeordnete, vertikal geringfügig bewegliche Trittplatte eine von der senkrecht auf die Trittplatte drückenden Trittkraft abhängige, der Federkraft entgegenwirkende Längskraft einwirkt, dadurch g e k e η η -
zeichnet , daß an demselben Gestänge (12) im gleichen Sinne wenigstens ein Hebel (14) angreift, der von dem höhenverschieb- oder -verschwenkbar angeordneten Sohlenniederhalter T13) mit einer von der vertikal nach oben gerichteten auf den Sohlenniederhalter (13) wirkenden Kraft abhängigen Entlastungskraft beaufschlagt ist.
2. Vorderbacken nach Anspruch 1, bei dem das Gestänge im Bereich der Trittplatte eine Schrägfläche aufweist, die von einer dazu komplementären Gegenfläche an der Trittplatte beaufschlagt ist, dadurch gekennzeichnet , daß das Gestänge (12) aus einer vorne einen aufrecht stehenden, an dem Joch (26) angreifenden Lappen (25) tragenden zentralen Stange (18) mit zwei Querstreben (.19, 20) besteht, von denen die hintere die Schrägfläche (16) aufweist und die vordere an ihren Enden aufrechtstehende Lappen (22) trägt, die hinter zwei im wesentlichen vertikal angeordnete Hebel (14) des oben am Grundkörper (23) um eine Querachse (24) schwenkbar angelenkten Sohlennicderhalters (13) greift.
3. Vorderbacken nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Gestänge (3 2) als Stanzteil mit abgebogenen Lappen (22, 25) und Schrägflächentragteil (27)' ausgebildet ist.
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