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Turmkran mit geteiltem Ausleger
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Die Erfindung betrifft einen Turmkran nach dem Oberbegriff des Anspruches
1.
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Insbesondere bei Turmkränen mit teleskopierbarem Turm, die für den
Straßentransport umgelegt werden können, wobei die durch die Straßenverkehrsordnung
vorgegebenen Naximalabmessungen einzuhalten sind, muß in vielen Fällen auch der
Ausleger zusammenklappbar ausgebildet sein. Die üblicherweise im Querschnitt dreieckigen
Auslegerteile mit einem oben liegenden Obergurt und zwei unten liegenden Untergurten
können nur bei sehr kleinen Kränen in zusammengeklapptem Zustand aufeinanderliegen.
Bei diesen Kranen ist die Schwenkachse des Klappgelenks direkt zwischen den Obergurten
der beiden Auslegerteile angeordnet. Da in der Regel die beiden Auslegerteile aus
Platzgründen für den Transport nicht in dieser Stellung verbleiben können, sind
bereits
eine Vielzahl von technischen Lösungen entwickelt worden,
die ein seitliches Anklappen des Auslegerspitzenteils an den Auslegerfußteil ermöglichen,
wenn diese beiden Auslegerteile - wie allgemein üblich - nach Art eines gleichschenkligen
Dreiecks mit oben liegender Spitze ausgebildet sind.
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Aus der DE-AS 20 20 238 ist beispielsweise ein Turmkran bekannt, bei
dem ein unteres Klappgelenk in der Nachbarschaft der beiden einander zugeordneten
Untergurte der beiden Auslegerteile angeordnet ist, dessen Schwenkachse parallel
zu der durch den entsprechenden Untergurt und den zugeordneten Obergurt gebildeten
Dreieckseite verläuft. Ein oberes Klappgelenk wird dadurch gebildet, daß an jedem
Obergurt eine Lasche angelenkt ist, so daß sich zwei im Abstand voneinander befindliche
Gelenkpunkte bilden. Die beiden durch diese Gelenkpunkte gehenden Schwenkachsen
liegen parallel zur erstgenannten Schwenkachse. Diese Ausgestaltung erfordert ein
gewisses Spiel in der Laschenverbindung, so daß die Verbindung "weich" ist. Bei
einer anderen, aus dem DE-GM 8c o9 o33 bekannten Ausgestaltung ist zwischen den
Auslegerteilen ein Zwischenrahmen angebracht, der ein Zusammenklappen in zwei Klappebenen
ermöglicht.
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Eine solche Konstruktion ist verhältnismäßig aufwendig.
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Gleiches gilt im Grundsatz für eine Ausgestaltung mit einem Zwischenrahmen
zwischen den Auslegerteilen, wie sie aus der DE-OS 23 51 953 bekannt ist.
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Aus der DE-OS 33 11 588 ist ein Turmkran mit einem zweiteilig ausgebildeten
Ausleger bekannt, zwischen dessen Auslegerteilen nur zwei Klappgelenke mit einer
gemeinsamen Schwenkachse angeordnet sind, wobei der
Gelenkpunkt
des oberen Klappgelenks unmittelbar oberhalb des jeweiligen Obergurtes der gleichschenklig
dreieckig ausgebildeten Auslegerteile angeordnet ist, um eine besonders einfache
und sichere Klappverbindung zu schaffen.
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Turmkräne der gattungsgemäßen Art mit nur einer, parallel zu den durch
die Untergurte aufgespannten Ebenen parallelen Schwenkachse haben den Vorteil, daß
das Strecken des Auslegers und das Zusammenklappen des Auslegers in der Ebene erfolgen
kann, die durch den Ausleger und den Turm aufgespannt ist. Es erfolgt also keine
dreidimensionale Zusammenklapp- bzw. Streck-Bewegung des Auslegers.
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Der Erfinaung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Turmkran der gattungsgemäßen
Art so auszubilden, daß bei Beibehaltung der Zusammenklapp- bzw. Streckbewegung
in nur einer Ebene eine raumsparende Anordnung der Auslegerteile in zusammengeklapptem
Zustand erreicht wird.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale im Kennzeichnungsteil
des Anspruches 1 gelöst. Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen wird erreicht, daß
der eine, den Querschnitt eines U aufweisende Auslegerteil sich in zusammengeklapptem
Zustand des Auslegers über den anderen dreieckförmigen Auslegerteil legt, diesen
also aufnimmt.
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Ein optimales Zusammenklappen wird durch die Dimensionierung nach
Anspruch 2 erreicht.
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Die Ausgestaltung nach Anspruch 3 stellt sicher, daß bei gestrecktem
Ausleger Zugkräfte zwischen den Obcrgurten der beiden Auslegerteile übertragen werden
können.
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Dies wird in besonders einfacher Weise durch die Weiterbildung nach
Anspruch 4 sichergestellt.
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Die Maßnahmen nach Anspruch 5 bezwecken, dem beim Zusammenklappen
des Auslegers nicht benötigten Zugstab eine eindeutige Führung zu geben, so daß
er beim Strecken des Auslegers auf eine definierte Weise wieder in Verbindung mit
dem zugeordneten Obergurt kommt.
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Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispieles anhand der Zeichnung. Es zeigt Fig. 1 einen
Turmkran mit senkrecht herabhängendem, zusammengeklapptem Ausleger, Fig. 2 den Turmkran
im Augenblick des Hochziehens des Auslegers in erst teilweise gestrecktem Zustand,
Fig. 3 den Turmkran mit völlig gestrecktem Ausleger, Fig. 4 den Ausleger in teilweise
gestrecktem Zustand in gegenüber Fig. 2 vergrößerter Darstellung, Fig. 5 eine Teil-Seitenansicht
des Auslegers im Bereich der Verbindung der beiden Auslegerteile, Fig. 6 eine Draufsicht
auf die Verbindung der beiden Auslegerteile gemäß dem Sichtpfeil VI in Fig. 5 und
Fig.
7 eine Draufsicht auf den Turmkran mit zusammengeklapptem und angeklapptem Ausleger
gemäß dem Sichtpfeil VII in Fig. 1 in gegenüber Fig. 1 vergrößerter Darstellung.
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Der in der Zeichnung dargestellte Turmkran weist in üblicher Weise
ein Untergestell 1 auf, das straßen-und/oder schienenverfahrbar ausgebildet sein
kann.
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Auf diesem Untergestell 1 ist eine Drehbühne 2 drehbar angeordnet,
die einen teleskopierbar ausgebildeten Turm 3 trägt, an dessen Turmkopf 4 ein zweiteilig
ausgebildeter Ausleger 5 mit seinem Auslegerfuß 6 derart angelenkt ist, daß er an
den Turm 3 anlegbar ist. Der geteilte Ausleger 5 besteht aus einem Auslegerfußteil
7 und einem Auslegerspitzenteil 8, die gelenkig miteinander verbunden sind und für
einen Transport des Krans in zusammengelegtem Zustand aneinanderklappbar sind, wie
in Fig. 1 angedeutet ist. Für den Transport kann nicht nur der Ausleger 5 zusammengeklappt
und an den Turm 3 gelegt werden, sondern es kann auch der Turm 3 zusammengefahren
und dieses gesamte Turm-und Auslegerpaket in die Horizontale umgelegt werden.
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Am turmkopfseitigen Ende des Auslegerfußteils 7 ist ein Auslegeraufrichte-
und Abspann-Seil 9 befestigt, das mit seinem anderen Ende an der Drehbühne 2 befestigt
ist. Mittels dieses Auslegeraufrichte- und Abspann-Seils 9 wird der Ausleger 5 beim
Teleskopieren des Turms hochgeschwenkt.
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Zwischen dem Turmkopf 4 und dem dem Auslegerspitzenteil 8 abgewendeten
Ende des Auslegerfußteils 7 ist ein Flaschenzug lo angeordnet, über den ein Auslegermontageseil
11 geschoren ist. Dieses ist an einer
am Auslegerspitzenteil schwenkbar
angebrachten Schwenkstütze 12 befestigt, die in eine zur Längsrichtung des Auslegerspitzenteils
etwa senkrechte Stellung hochschwenkbar ist und in dieser Stellung gegen einen Anschlag
13 anliegt. Beim Teleskopieren des Turms 3 und dem damit verbundenen Hochschwenken
des Auslegerfußteils 7 wird der Flaschenzug lo zusammengefahren, so daß der Auslegerspitzenteil
8 aus seiner an den Auslegerfußteil 7 angeklappten Stellung durch Schwerkraft nach
außen in eine zum Auslegerfußteil 7 gestreckte Stellung verschwenkt wird. Beim Einfahren
des Turms 3 und dem damit verbundenen Herunterschwenken des Auslegers 5 wird der
Flaschenzug 10 auseinandergezogen, wodurch das Auslegermontageseil 11 verkürzt wird.
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Dies führt dazu, daß zuerst die Schwenkstütze 12 in ihrer Lage gegen
den Anschlag 13 hochgeschwenkt wird und bei weiterer Verkürzung des Seils 11 der
Auslegerspitzenteil 8 an den Auslegerfußteil 7 herangeschwenkt wird. Das Auslegermontageseil
11 ist in, Auslegerfußteil 7 über eine Führungsrolle 14 geführt. Bei gestrecktem
Ausleger 5 ist das Auslegermontageseil 11 entspannt, d.h. die Schwenkstütze 12 liegt
nicht mehr am Anschlag 13 an, sondern liegt kräftefrei im Auslegerspitzenteil 8.
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Soweit der Kran bisher beschrieben ist, ist er bekannt und daher nicht
Teil der Erfindung.
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Ein Auslegerteil - im dargestellten Fall der Auslegerfußteil 7 - hat
den üblichen Querschnitt in Form eines gleichseitigen Dreiecks, während der andere
Auslegerteil - im dargestellten Fall der Auslegerspitzenteil 8 -den Querschnitt
eines nach oben offenen U aufweist, so daß beim Zusammenklappen des Auslegers 5
dieser U-förmige Auslegerspitzenteil 8 raumsparend über den Auslegerfußteil geklappt
werden kann.
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Der Auslegerfußteil 7 weist den Querschnitt eines gleichschenkligen
Dreiecks auf, dessen Spitze durch einen Obergurt 15 und dessen Fußpunkte durch Untergurte
16, 17 begrenzt werden. Die Gurte 15, 16, 17 sind mittels Fachwerkstäben 18 miteinander
verbunden.
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Der Auslegerspitzenteil 8 weist ebenfalls zwei Untergurte 19, 20 auf,
senkrecht über denen jeweils ein Obergurt 21 bzw. 22 angeordnet ist. Untergurt 19
und Obergurt 21 bzw. Untergurt 20 und Obergurt 22 und gleichermaßen die Untergurte
19, 20 untereinander sind ebenfalls mittels Fachwerkstäben 23 miteinander verbunden.
Die beiden Obergurte 21, 22 sind nicht mit Fachwerkstäben miteinander verbunden,
so daß der Auslegerspitzenteil 8 nach oben offen ist.
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Wie aus den Fig. 4, 5 und 6 hervorgeht, endet der Obergurt 15 des
Auslegerfußteils 7 im Verbindungsbereich mit dem Auslegerspitzenteil 8 vor den Untergurten
16, 17; dieser Spitzenpunkt ist mit den beiden entsprechenden Spitzenpunkten der
Untergurte 16, 17 über zwei schräg zum Auslegerspitzenteil 8 hin verlaufenden Fachwerkstäben
18 verbunden. An dem erläuterten Spitzenpunkt des Obergurtes 15 ist ein Zugstab
24 mittels eines Gelenks 25 schwenkbar angebracht, der weiter unten noch näher erläutert
wird.
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Von den ebenfalls schon erwähnten vorderen Endpunkten der Untergurte
16, 17 des Auslegerfußteils 7 ragen Lagerböcke 26, 27 nach oben, in denen eine am
Auslegerspitzenteil 8 befestigte Schwenkachse 28 drehbar gelagert ist. Diese Schwenkachse
28 ist etwa im halben Abstand zwischen den Untergurtern 19, 20 und den Obergurten
21, 22 angeordnet. Sie verläuft senkrecht zu den
Untergurten 19,
20 bzw. den beiden Obergurten 21, 22 und parallel zu den beiden durch die Untergurte
19, 20 bzw. die Obergurte 21, 22 aufgespannten Ebenen.
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Bei einer Verschwenkung des Auslegerspitzenteils 8 um diese Schwenkachse
28 aus einer gestreckten Lage entsprechend Fig. 3 in eine zusammengeklappte Lage
des Auslegers 5 entsprechend Fig. 1 legt sich der nach oben offene Auslegerspitzenteil
8 über den nach oben spitz verlaufenden Auslegerfußteil 7, so daß die Obergurte
21, 22 des Auslegerspitzenteils 8 benachbart zu den Untergurten 16, 17 des Auslegerfußteils
liegen, während der Obergurt 15 des Auslegerfußteils 7 benachbart zu den Fachwerkstäben
23 liegt, die die Untergurte 19, 20 des Auslegerspitzenteils 8 miteinander verbinden.
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Der Zugstab 24 ist dreieckförmig ausgebildet und weist im Bereich
seiner dem Gelenk 25 abgewandten und dem Auslegerspitzenteil 8 zugewandten Basis
zwei Rollen 29 oder Gleitstücke auf. Diese Rollen 29 sind in Führungsschienen 30,
31 verschiebbar gelagert, die - wie aus den Fig. 4 und 5 hervorgeht - etwa halbkreisförmig
ausgebildet sind. Sie sind jeweils zwischen einem Untergurt 19 bzw. 2o an dem jeweils
senkrecht hierüber angeordneten Obergurt .21 bzw. 22 angebracht and zur Spitze des
Auslegerspitzenteils 8 hin gekrümmt, d.h. ihr jeweiliges oberes und unteres Ende
ist dem Auslegerfußteil 7 benachbart. Die Führungsschienen 30, 31 sind als C-Profile
ausgebildet, deren offene Seiten einander zugewandt sind, so daß die Rollen 29 in
diesen Führungsschienen 30, 31 geführt werden können. Am oberen, dem jeweiligen
Obergurt 21 bzw. 22 zugeordneten Ende der Führungsschienen sind diese mit einem
Anschlag 32
verschlossen, gegen den die entsprechende Rolle 29
in gestreckter Lage von Auslegerfußteil 7 und Auslegerspitzenteil 8 anliegt, so
daß die Zugkräfte von den Obergurten 21, 22 über diesen Zugstab 24 auf den Obergurt
15 des Auslegerfußteils 7 übertragen werden.
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Die Uruckkrafte von den ntergurten 19, 2G des Auslegerspitzenteils
8 werden entweder über die Schwenkachse 28 und die Lagerböcke 26, 27 auf die Untergurte
16, 17 des Auslegerfußteils 7 oder direkt von den Untergurten 19, 20 durch entsprechende
Anlage auf die Untergurte 16, 17 übertragen. In letzterem Fall sollte die Verbindung
zwischen Schwenkachse 28 und Lagerböcken 26, 27 entsprechend nachgiebig ausgestaltet
sein.
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Lie wesentliche Funktion der Führungsschienen liegt darin, die Rollen
29 exakt vor die Anschläge 22 zu führen, d.h. ihre Krümmung und Anordnung ist derart,
daß der Zugstab 24 mit seinen Rollen 29 wclhrend des Anklappens bzw. Abklappens
des Auslegerspitzenteils verklemmungsfrei geführt wird. Ren Anschlägen 32 können
noch die Rollen gegen ein lierausspringen aus den Führungsschienen 30, 31 gesicherte
Fangstege 33 zrjgeordnet sein.