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Lastanhänger
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Die Erfindung betrifft einen Lastanhänger, insbesondere für Personenwagen,
bestehend aus einem auf Bodenrädern abgestützten, nach oben offenen Kasten, von
dem mindestens die Rückwand abnehmbar oder abklappbar ist.
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Lastanhänger dieser Art sind in vielfältigen Bauarten bekannt, um
über eine Deichsel mit einer Anhängerkupplung an einem Zugfahrzeug, z.B. einem Personenkraftwagen,
einem Motorrad oder Fahrrad angehängt und gezogen zu werden. Hauptsächlich aus Gründen
der amtlichen Zulassungsbedingungen sind derartige Lastanhänger fast immer einachsig
ausgeführt, obwohl die Erfindung auch bei anderen Arten von Anhängern mit Vorteil
zur Anwendung kommen kann. Wenn mit dem Lastanhänger Schüttgut oder Baumaterial,
z.B. Steine transportiert werden, besteht meist das Bedürfnis, den Anhänger schnell
und bequem entladen zu können, beispielsweise um den Halteplatz schnell wieder räumen
oder mehrere Fuhren nacheinander heranfahren zu können. In diesen Fällen bleibt
der Lastanhänger am Zugfahrzeug angekuppelt, so daß im Fall eines Einachsanhängers
nicht die Möglichkeit besteht, ihn im entkuppelten Zustand schräg zu stellen, so
daß durch die geöffnete Rückwand das Schüttgut mehr oder weniger selbsttätig entlädt.
Andererseits
ist die maximal einstellbare Schräglage des Anhängers
ungenügend, um den z.B. für Maurersteine erreichbaren Schüttwinkel zu erreichen
bzw. zu überschreiten.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Lastanhänger der vorbeschriebenen
Art dahingehend zu verbessern und weiterzubilden, daß er auch im am Zugfahrzeug
verbleibend angehängten Zustand bequem'und schnell entladen werden kann.
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Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß eine in
den Kasten gesetzte Kippwanne an der der Kastenrückwand benachbarten Seite offen
ist, etwa unterhalb dieser Offnung durch eine waagerechte Schwenkachse mit dem Kasten
in Verbindung steht und mit einer Antriebseinrichtung versehen ist, die an der Kippwanne
zu deren Verschwenkung beim Entleeren angreift.
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Dem Grundgedanke der Erfindung entsprechend dient die in einen bestehenden
Lastanhänger beispielsweise nachträglich oder bei Bedarf einzubauende Kippwanne
nicht nur als Entleerungshilfet sondern gegebenenfalls als spezieller Transportbehälter
für beliebiges Transportgut, vor allem Schüttgut. In diesem Sinne kann die Kippwanne
beispielsweise aus einem ein- oder mehrstöckigen Behälter aus Kunststoff oder Blech
oder einem anderen geeigneten Material bestehen. Unter dem Gesichtspunkt des Transportes
von empfindlichen oder aggressivem Gut schützt die Kippwanne gleichzeitig auch den
Anhängerkasten. Dies gilt nicht zuletzt vor allem dann, wenn flüssiges Gut, z.B.
Beton, Mörtel oder Farbe transportiert werden, wozu in diesem Fall die Rückwand
der Kippwanne geschlossen oder verschließbar gemacht und mit einer verschließbaren
Auslaßöffnung
versehen sein kann, die zusätzlich zur beweglichen oder abnehmbaren Rückwand des
Anhängerkastens vorgesehen wird. Die Kippwanne kann durch erhöhte Seitenwände ein
gegenüber dem Anhängerkasten vergrößertes Transportvolumen aufweisen, selbst unter
Berücksichtigung der Tatsache, daß zweckmäßigerweise zwischen der Vorderwand des
Kastens und der Kippwanne ein Freiraum bestehen bleibt, der zur Unterbringung von
Zubehör oder von einem Windengestell vorgesehen wird. Im Zusammenwirken mit der
ebenfalls am Lasthänger abgestützten Antriebseinrichtung für den Betrieb der Kippwanne
entsteht eine einfach und mit geringen Kosten zu ergänzende Transporteinheit, die
Handwerkern oder auch einem Heimwerker die verschiedensten Arbeiten erleichtern
hilft. Besondere Vorteile ergeben sich vor allem dann, wenn sich der Einsatz spezialisierter
und professioneller Transportfahrzeuge noch nicht lohnt oder durch schlechte Befahrbarkeit
oder verminderte Zugänglichkeit der Baustelle oder Abladestelle nicht möglich ist.
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Zweckmäßigerweise ist die Kippwanne beiderseits der rückwärtigen Öffnung
verstärkt und mit waagerechten Aufnahme bohrungen für die Schwenkachse bildende
Steckbolzen versehen, die durch die Seitenwände des Anhängerkastens hindurch einsteckbar
sind. Auf diese Weise läßt sich ein bestehender Lastanhänger nachträglich mit geringem
Aufwand mit der erfindungsgemäßen Kippeinrichtung versehen.
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Gemäß einer ersten bevorzugten Ausführungsform kann die Antriebs einrichtung
aus einem zwischen dem Boden der Kippwanne des Kastens angeordneten balgförmigen
aufblasbaren
Wagenheber bestehen, der über eine unterhalb des Bodens
des Anhängers geführte Leitung an die Auspuffanlage des Zugfahrzeuges anschließbar
ist. Derartige aufblasbare Wagenheber werden zu günstigem Preis als Serienprodukt
angeboten und finden als Antrieb für die Kippwanne eine besonders sinnvolle Verwendung,
zumal beabsichtigt ist, daß der Anhänger mit dem Zugfahrzeug gekoppelt bleibt, so
daß der Fahrer zum Entladen des Anhängers lediglich die Rückwand öffnet und dann
die Zuleitung zum Balg an den Auspuff anschließt bzw. auf diesen aufsteckt.
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In Ausgestaltung der vorbeschriebenen Ausführungsform kann der Boden
der Kippwanne durch Querrippen versteift sein, wobei der Abstand der Querrippen
voneinander so gewählt ist, daß zwischen zwei benachbarten Querrippen der aufgeblasene
Balg des Wagenhebers bezüglich der Kippwanne positioniert ist. Durch diese Bauweise
ist es möglich, den Wagenheberbalg verhältnismäßig nahe an die Schwenkachse der
Kippwanne heranzulegen, so daß diese durch das Aufblasen des Balges in eine sehr
steile Kipplage überführt werden kann.
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Der Balg kann insbesondere zusätzlich durch einen durch den Boden
des Anhängerkastens geführten Rohrleitungswinkel festgehalten werden, an den eine
mindesten bis zur Deichselkupplung geführte Rohrleitung angeschlossen ist. Der durch
den Kastenboden führende Rohrleitungswinkel kann bei einer einfachen Ausführungsform
als hauptsächliche oder einzige Fixierung des Wagenhebers ausreichen.
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Gemäß einer Variante kann der aufblasbare Balg des Wagenhebers einen
durch eine Seitenwand des Anhängerkastens hindurch geführten Anschlußstutzen aufweisen,
an den eine zur Auspuffanlage führende Schlauchleitung angeschlossen wird. In weiterer
Ausgestaltung kann an einer oder mehreren Stellen zwischen dem Boden des Anhängerkastens
und der Unterseite der Kippwanne eine vorzugsweise elastische Verbindung z.B. in
Form eines Gummibandes oder einer Feder vorgesehen sein, die in der angehobenen
Stellung das berkippen der Kippwanne verhindert und andererseits deren Rückführung
beschleunigt, wenn zum Absenken der Kippwanne ein Ventil am Balg geöffnet oder die
Verbindung zur Auspuffanlage des Zugfahrzeuges unterbrochen wird.
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Gemäß einer zweiten grundsätzlichen Ausführungsform der Erfindung
kann als Antriebseinrichtung eine Seilwinde mit einem zusammenlegbaren und zusammensteckbaren
Windengestell vorgesehen sein, das normalerweise in einem Hohlraum zwischen der
Vorderwand des Anhängerkastens und der Kippwanne untergebracht und mit Hilfe von
Steck- und Schraubverbindungen über dem Anhängerkasten aufstellbar ist. Zweckmäßigerweise
trägt das Windengestell eine obere Seilrolle, über die eins von der z.B. von der
Anhängerdeichsel festklemmbaren Winde ausgehendes Zugseil geführt und mit seinem
freien Ende an der Kippwanne befestigt ist.
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Die von Hand oder motorisch betätigte Seilwinde kann selbstverständlich
auch von einer anderen geeigneten Stelle, z.B am Anhängerkasten selbst befestigt
sein.
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In aufgebautem Zustand befindet sich das zusammengesteckte Windengestell
über dem vorderen Ende des Anhängerkastens
bzw. der Kippwanne und
kann dort während der gesamten Einätzzeit (beim Transport sowie beim Abladen) verbleiben,
ohne störend zu wirken.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen des erfindungsgemäßen Lastanhängers in Verbindung
mit den Zeichnungen, die wesentliche Einzelheiten zeigen, und aus den Ansprüchen.
Die einzelnen Merkmale können je einzeln für sich oder zu mehreren in beliebiger
Kombination bei einer Ausführungsform der Erfindung verwirklicht sein. Es zeigen
Fig. 1 eine schematische Draufsicht auf einen Lastanhänger nach der Erfindung, Fig.
2 eine Seitenansicht auf den Anhänger nach Fig.1 mit in angehobener Stellung befindlicher
Kippwanne, Fig. 3 eine schematische Frontansicht des auf einem Anhängerkasten befestigten
Windengestell und Fig. 4 eine Seitenansicht des Windengestells nach Fig. 3.
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Entsprechend Figur 1 und 2 ist ein als Beispiel gewählter einachsiger
Lastanhänger als selbsttragender Kasten 10 ausgeführt, der über eine unterhalb des
Kastenbodens befestigte Querachse 12 auf zwei Bodenrädern 14 abgestützt ist. Am
vorderen Ende trägt der Anhänger eine Deichsel 16, die in einer Anhängerkupplung
18 zum Anschluß an einen Personenkraftwagen oder ein anderes Fahrzeug endet. Der
nach oben
offene Anhängerkasten besitzt eine Vorderwand 20, Seitenwände
22 und eine Rückwand 24, die in Fig. 1 in nach unten abgeklapptem Zustand eingezeichnet
ist.
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In den Eckbeschlägen 26 an den rückwärtigen Enden der Seitenwände
22 befinden sich seitliche und querverlaufende untere Öffnungen zur Aufnahme von
in Fig. 2 erkennbaren Steckbolzen 28. Die Steckbolzen sind zueinander ausgeflochtet
und bilden gemeinsam eine waagerechte Schwenkachse für eine Kippwanne 30, die ungefähr
den Abmessungen des Kastens 1o entspricht, jedoch höhere Seitenwände als diese haben
kann. Die Kippwanne 30 ist etwas kürzer, als der Kasten, so daß zwischen dessen
Vorderwand und der Kippwanne ein beliebig nutzbarer Freiraum entsteht. Das rückwärtige
Ende der Kippwanne 30 ist offen, und im Bereich des rückwärtigen Endes der Seitenwände
enthält sie Öffnungen zur Aufnahme der Steckbolzen 28. Zur Versteifung der Kippwanne
und auch zur Vereinfachung des gesamten Aufbaus kann am Ende der Wanne ein Querrohr
angeschweißt, angeformt oder befestigt sein, um die Steckbolzen aufzunehmen und
als Schwenkachse für die Kippwanne zu dienen.
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Gemäß Fig. 1 und 2 sind auf dem Boden des Anhängerkastens 1o ein Wagenheber
36 in Form eines aufblasbaren Balgs (air check) angeordnet, der in Fig. 1 zwischen
der mit unterbrochenen Linien angedeuteten zusammengefalteten Ruhestellung und der
mit ausgezogenen Linien dargestellten Betriebsstellung bewegt werden kann. Zu diesem
Zweck ist der Balg mit Hilfe eines von seiner Unterseite abgedichtet ausgehenden
starren Rohrwinkels 38, weiter über eine unterhalb
des Anhängers
geführte Leitung 40 und einen weiterführenden Schlauch 42 an den Auspuff 44 des
Zugfahrzeuges angeschlossen, um mit den von dort mit überdruck abströmenden Abgasen
aufgeblasen zu werden.
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Obwohl der aufblasbare Balg 36 durch seinen unteren am Boden des Kastens
befestigten Anschluß insoweit festgelegt ist, können als zusätzliche Festlegungshilfe
vom Boden 32 der Kippwannw 30 ausgehende oder dort angeformte Querrippen 34 dienen.
Der Abstand bzw. die Relativlage der Querrippen 34 bezüglich der Lage und der Form
des Balges 36 ist so gewählt, daß bei aufgeblasenem Balg dieser zwischen zwei Querrippen
34 oder wenigstens unter eine greift, um die Kippwanne mit der anzuhebenden Last
sicher zu untergreifen.
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Zur Rückführung der Kippwanne nach ihrer Entleerung dient ihr Eigengewicht
und/oder zusätzlich eine oder mehrere Rückholfedern, die zwischen dem Boden des
Kastens und dem der Kippwanne gehalten sind.
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Bei der Ausführungsform nach Fig.3 und 4 ist als Antriebseinrichtung
zum Anheben der Kippwanne 30 eine Seilwinde in Verbindung mit einem zusammenlegbaren
und zusammensteckbaren Windengestells 50 vorgesehen. Das Windengestell 50 besteht
aus zwei unteren Trägern 52, die in den vorderen Hohlraum zwischen Anhängerkasten
und Kippwanne 30 eingesetzt und mit oberen angeformten Klemmbacken 54 an die Seitenwände
22 des Kastens übergreifen und dort mit Hilfe von Schrauben 56 festgeklemmt sind.
Von der Oberseite der Stützteile 52 gehen geneigte Rohrstutzen 58 aus, in denen
jeweils
ein Trägerrohr 60 aufgenommen wird. Die beiden Trägerrohre
sind durch eine obere angeschraubte Querstrebe 62 gegenseitig versteift. Am oberen
Ende der Trägerrohre 60 sind im zusammengebauten Zustand senkrecht verlaufende Platten
64 angeschweißt, die miteinander fluchtende Bohrungen 65 enthalten, in die ein Stift
68 als Achse für eine zwischen den Scheiben 64 angeordnete Seilrolle 66 hineingeschoben
und versplinted wird.
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er die Seilrolle 66 läuft ein Zugseil, dessen eines Ende auf eine
Seilwinde 70 aufläuft und dessen anderes Ende an der Kippwanne 30 angreift. Wie
dargestellt, kann die Seilwinde7 vorzugsweise abnehmbar, auf der Deichsel befestigt
und entweder motorisch oder manuell betätigbar ausgeführt sein.
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In zusammengebautem Zustand finden das Windengestell 50 und die Seilwinde
70 in dem Abstand zwischen den vorderen Enden des Kastens lo und der Kippwanne 30
Platz.