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Verfahren zur Herstellung von p-tert. Butylbenzoesäure
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer
unverfärbten, rein weißen p-tert. Butylbenzoesäure durch Oxidation von p-tert. Butyltoluol
mit Sauerstoff in Gegenwart von Essigsäure als Lösungs- bzw.
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Verdünnungsmittel, einer Kobaltverbindung als Katalysator und ggf.
einer Bromidionen liefernden Substanz als Eokatalysator bei Temperaturen unter 1500
C.
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Nach bekannten Verfahren zur Herstellung von p-tert. Butyl benzoesäure,
z.B. der US-PS 2 966 515, wird durch hohe Temperaturen mit Eobalt- und/oder Mangansalzen
in Eombination mit einem Bromid als Katalysator die Oxidation von p-tert. Butyltoluol
zu Terephthalsäure begünstigt. Das vorliegende Verfahren wird daher bei Temperaturen
von weniger als 1500 C, vorzugsweise bei ca. 80 bis 1300 C, bei einem erhöhten Druck
von ca. 5 bis ca. 80 bar, vorzugsweise 10 bis 50 bar mit Sauerstoff bzw. einem Sauerstoff
enthaltenden Gas, vorzugsweise Luft, durchgeführt.
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Neben der Bildung von Terephthalsäure stellt die gute Lös-
lichkeit
von p-tert. Butylbenzoesäure in Essigsäure ein weiteres Problem bei der Gewinnung
dieses Produktes dar.
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Gemäß der DE-OS 31 28 147 können in Essigsäure gut löslich aromatische
Monocarbonsäuren, beispielsweise p-tert. Butyl benzoesäure, in hoher Ausbeute und
Reinheit dadurch gewonnen werden, daß die Oxidation in Gegenwart nur relativ geringer
Mengen Essigsäure als Verdünnungsmittel durchgeführt und die zur Isolierung des
Zielproduktes durch eine üblich Fest-Flfissig-Trennung erforderliche stärkere Verdünnung
des Reaktionsgemisches erst nach der Reaktion vorgenommen wird.
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Zur Verdünnung des Reaktionsgemisches kann dann vorteilhaft Wasser,
wässrig-verdünnte Essigsäure und insbesondere das am Zielprodukt praktisch gesättigte
Waschfiltrat eines vorausgegangenen Ansatzes verwendet werden. Eine Verwendung des
Waschfiltrats führt zu einer Verbesserung der Ausbeute und vermindert die Menge
der destillativ aufzuarbeitenden essigsauren Filtrate.
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Das Verfahren der DE-OS 31 28 147 ergibt aber verfärbte ptert. Butylbenzoesäure,
die lediglich als kristalline Substanz dem Auge farblos erscheint, aber schon bei
Gebrauch einer Farbskala die Verfärbung erkennen läßt. Zu scheinbar farblosen Produkten
gehören verfärbte Schmelzen einer JFZ von 5 bis 10 (Jodfarbznh1 nach DIN 6162).
Technisch entstehen Produkte nach der DE-OS mit Farbzahlen bis 80, die nicht vérkäuflich
waren. In der DE-OS und dem weiteren Stand der Technik fehlt jeder Hinweis, wie
Färbung zu vermeiden ist und die vom Markt geforderte JFZ unter 2 erreichbar sein
könnte.
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Soweit Waschfiltrate in an sich vorteilhafter Weise zum Verdünnen
der Reaktionsgemische verwendet werden, erhöht das wesentlich die Verfärbung.
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Als völlig ungeeignet erwies sich die in der US-PS und der DE-OS vorgeschlagene
Wiederverwendung der nach der Isolierung des Zielproduktes gewonnenen Mutterlauge
als Reaktions medium, da unbrauchbare, zu stark gefärbte Produkte erhal-
ten
wurden.
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Es bestand daher die Aufgabe, rein weiße, auch als Schmelze praktisch
farblose p-tert. Butylbenzoesäure herzustellen und die Vorteile des Verfahrens nach
der DE-OS 31 28 147 zu erhalten, besonders die hohe Ausbeute und Reinheit, sowie
der geringe Gehalt von Essigsäure in der Reaktionslösung. Zur Realisierung der hohen
Ausbeute sollte dieses Verfahren, je nach Reinheit des Ausgangsproduktes, wahlweise
die Möglichkeit einer relativ starken wässrigen Verdünnung des Reaktionsgemisches
und/oder einen wiederholten Einsatz des wässrig-essigsauren Waschfiltrates zur Verdünnung
des Reaktionsgemisches eines nachfolgenden Ansatze einer Ansatz serie und/oder die
Wiederverwendung der Mutterlauge als Reaktionsmedium weiterer Ansätze einer Ansatzserie
in der zuvor beschriebenen Weise gestatten.
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Diese Aufgabe wird nach dem erfindungsgemäßen Verfahren durch sehr
spezielle Konzentrationsverhältnisse im Einsatzgemisch, insbesondere eine strenge
Limitierung der Bromidkonzentration, und einem bestimmten Wassergehalt im Reaktionsgemisch
erreicht.
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Gegenstand der Erfindung ist das Verfahren nach Anspruch 1.
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Grundlage der Erfindung war die überraschende Beobachtung, daß mit
steigender Bromidkonzentration im Einsatzgemisch unter gleichen Reaktions- und Aufarbeitungsbedingungen
eine zunehmende Gelbfärbung des Produktes eintritt. Obgleich das Bromid als Kokatalysator
wirkt, kann dessen Gehalt ves mindert werden. Besonders die Verminderung des Bromgehaltes
ermöglicht die Rückführung von Mutterlaugen ohne Gelbfärbung des Produktes. Die
Rückführung von Mutterlaugen erbringt unmittelbar höhere Ausbeuten, erhebliche Vereinfachung
des Verfahrens und sehr geringen Verbrauch der Eatalysatoren.
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Während die vorliegenden Beispiele 1 und 9 eine rein weiße, auch als
Schmelze farblose p-tert. Butylbenzoesäure ergeben, fihrte die Verdoppelung der
Bromid-Einsatzmengen in den Vergleichsbeispielen A und D zu einem gelb gefärbten
Produkt, das eine intensiv gelb gefärbte Schmelze (JFZ 40) ergab. Eine weitere Steigerung
der Bromid-Einsatzmengen (Vergleichsbeispiele B und C) führte zu noch intensiver
gefärbten Produkten.
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Um eine derartige Produktverfärbung zu vermeiden, im Sinne des zuvor
erläuterten Zieles der Erfindung, eine unverfärbte p-tert. Butylbenzoesäure in hoher
Ausbeute und hoher Reinheit zu gewinnen, muß erfindungsgemäß die Bromidkonzentration
im Einsatzgemisch für die bei Temperature von unter 150° C, vorzugsweise unter 130°C
durchgeführte Oxidation weniger als 0,22 Gew.-%, vorzugsweise 0 bis 0,15 Gew.-%,
sehr bevorzugt 0,04 bis 0,12 Gew.-% betragen.
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Während die Limitierung der Bromidkonzentration für das erfindungsgemäße
Verfahren entscheidend ist, kommt der Art der Bromidionen liefernden Substanz keine
entsprechende Bedeutung zu, sofern durch die Art der Bromverbindung keine Störung
der Oxidationsreaktion oder Beeinträchtigung der Produktreinheit oder Produktfarbe
erfolgt. Geeignete Bromverbindungen sind neben den Alkalibromiden auch z.B. Ammoniumbromid,
Erdalkalibromide, Kobaltbromid, Bromwasserstoff, elementares Brom oder auch bestimmte
organische Bromverbindungen wie beispielsweise Acetylbromid, die im Einsatzgemisch
vor oder auch erst wahrend der Oxidation Bromidionen oder Bromradikale abzuspalten
vermögen.
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Die entscheidende Bedeutung einer Limitierung der Bromidkonzentration
für die Gewinnung eines unverfärbten Produktes war nicht vorherzusehen. In der erwähnten
US-PS und der DE-OS werden bezüglich der Bromidkomponenten sehr weite Konzentrationsbereiche
als geeignet genannt. Das Er-
kennen des entsprechend negativen
Einflusses eines Bromideinsatzes über den erfindungsgemäßen Konzentrationsbereich
hinaus wurde auch noch dadurch besonders erschwert, daß nicht allein das Bromid/tert.-Butyltoluol-Verhältnis
im Einsatzgemisch die Farbe des Produktes bestimmt.
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So zeigt Beispiel 10, daß auch bei dem Bromid/tert.-Butyltoluol-Verhältnis
entsprechend dem Vergleichsbeispiel A bzw. D durch Vergrößerung der Lösungsmittelmenge
im Einsatzgemisch bei übereinstimmenden Aufarbeitungsbedingungen ein weißes Zielprodukt
erhalten werden kann. Somit kommt also auch der Einsatzmenge an Essigsäure eine
Bedeutung für die Produktfärbung zu. Dem wird in der angegebenen Weise dadurch entsprochen,
daß die begrenzte Bromid-Einsatzmenge beim erfindungsgemäßen Verfahren nicht auf
die tert.-Butyltoluol-Einsatzmenge, sondern auf das gesamte Einsatzgemisch bezogen
wird.
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Während also bei einer vorgegebenen Bromid-Einsatzmenge ei ne Vergrößerung
des Essigsäure-Einsatzes die Produktfärbung vermindert, erschwert dies andererseits
die Isolierung des Zielproduktes in hoher Ausbeute wegen der guten Löslichkeit von
p-tert. Butylbenzoesäure in Essigsäure.
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Demgegenüber soll deshalb nach der genannten DE-OS eine möglichst
geringe Menge dieses Lösungsmittels im Reaktions ansatz und eine nachträgliche Verdünnung
des Reaktionsgemisches mit wässrig-essigsaurem Waschfiltrat vorgenommen werden.
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Die Mindestmenge an Essigsäure im Einsatzgemisch folgt aus der Forderung
nach einem noch rühr- und pumpbaren Reaktion gemisch unter den milden Reaktionsbedingungen
bei annähern vollständigem Umsatz des Alkylaromaten vor eventueller Zugabe eines
Verdünnungsmittels. Diese Mindestmenge beträgt ca. 0,2 Gew.-Teile Essigsäure pro
Gew.-Teil tert.-Butyltoluol.
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Damit ergeben sich beim erfindungsgemäßen Verfahren Essigsäure-Einsatzmengen
von vorzugsweise 0,2 bis 0,7 Gew.-?eilen pro Gew.-Teil tert-Butyltoluol.
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Allerdings gibt es auch gewichtige Argumente für eine grössere Essigsäuremenge
im Einsatzgemisch. Uberraschend wurde gefunden, daß unter ansonsten gleichen Reaktionsbedingungen
die erforderliche Menge des Bromid-Kokatalysators um so stärker reduziert werden
kann, je mehr Essigsäure und Kobaltkatalysator das Einsatzgemisch enthält. Wie das
Beispiel 12 zeigt, kann schließlich bei einem Einsatz von mehr als ca. 1 Gew.-Teil
Essigsäure pro Gew.-Teil tert.-Butyltoluol sogar ganz auf die Mitverwendung des
Bromids verzichtet werden. Das ist überraschend, denn Bromidgehalte de Katalysators
galten als unverzichtbar.
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Die starke Reduzierung der Bromidkonzentration und insbesondere der
völlige Verzicht auf die Bromidkomponenten haben einen weiteren Vorteil. Es ist
bekannt, daß ein Bromidgehalt die Korrosivität von Essigsäure beträchtlich erhöht.
Die sich aus diesen Aspekten ergebenden Vorteile eines Verfahrens ohne Bromid-Kokatalysator
können geringe Nachteile, z.B. bezüglich der Produktausbeute oder einer weniger
einfachen Verfahrensweise, kompensieren.
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Die weniger einfache Verfahrensweise, die jedoch einen größeren Einsatz
von Essigsäure bei der Reaktion und damit einen geringeren oder gar keinen Bromideinsatz
ermöglicht, kann darin bestehen, daß nach der Reaktion und vor einer Zugabe von
Wasser, wässrig-verdünnter Essigsäure oder dem Waschfiltrat eines vorausgegangenen
Ansatzes zunächst aus dem Reaktionsgemisch ein Teil der Essigsäure und des Reaktionswassers
abgezogen wird.
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Bei einer derartigen Verfahrensweise könnten dann also auch hehr als
0,7, beispielsweise 1 bis 2 Gew.-Teile Essigsäure pro Gew.-Teil tert. Butyltoluol
eingesetzt werden.
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Eine größere Lösungsmittelmenge hat auch dann einen geringe Einfluß
auf die Gesamtausbeute, wenn im Falle eines p-tert.
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Butyltoluols genügender Reinheit die entsprechend vorberei-
tete
Mutterlauge wiederholt als Reaktionsmedium weiterer Ansätze verwendbar wird, wie
Beispiel 14 zeigt. Es wird bei viermaligem Einsatz von Mutterlauge eine Gesamtausbeute
von 97,5 % gegenüber 92,5 % der Beispiele 2 bis 8 erreicht. Die insgesamt verwendete
Menge der Katalysatoren ist wesentlich durch die Rückführung gesenkt. Der Aufwand
für die Destillation beträgt weniger als 50 %. Die Menge des zu entsorgenden Destillationssumpfes
ist viel geringer Bei der Destillation braucht Wasser nicht vollständig entfernt
zu werden.
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Vielmehr sind bis zu 15 Gew.-%, vorzugsweise bis zu 10 Gew.-% Wasser
in den zur Reaktion wieder verwendeten Mutterlaugen zulässig.
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Es ist allerdings bekannt, daß Wasser bei der Oxidation von Alkylaromaten
störend wirkt. Dieses Problem ist in der genannten DE-OS ausführlich erläutert.
Es zeigte sich, daß im Falle der Oxidation von p-tert. Butylbenzoesäure bei Anwesenheit
von Wasser lediglich eine etwas höhere Reaktionstemperatur von mehr als 1000 C und
eine etwas höhere Katalysatorkonzentration erforderlich ist.
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Bezüglich des Oxidations-Schwermetallkatalysators wurde gefunden,
daß im Gegensatz zu dem in der US-PS beschriebenen Verfahren ein Mangankatalysator
oder ein Mangan-Eobalt-Mischkatalysator mit einem Mn/Co-Molverhältnis von mehr als
1 : 4 unter den erfindungsgemäßen Bedingungen wenig geeignet ist, da in diesem Fall
auch kein rein weißes Produkt resultiert. Geeignet ist dagegen ein reiner Eobaltkataly-
sator,
der vorzugsweise in Form einer in Essigsäure löslichen Verbindung, wie beispielsweise
Kobaltacetat, zum Einsatz kommt.
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Die erforderliche Menge des Kobaltkatalysators beträgt beim erfindungsgemäßen
Verfahren -bezogen auf Kobalt- mehr als '0,1 aew.-/O des Einsatzgemisches. Die noch
sinnvolle obere
Grenze liegt unter Berücksichtigung der Kosten
und der erforderlichen Produktwäsche bei ca. 1,5 Gew.-% des Einsatzgemisches.
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Wie beim Bromid-Kokatalysator ist auch beim Kobaltkatalysator die
erforderliche Einsatzmenge mit von der Lösungsmittelmenge im Einsatzgemisch abhängig.
Im Gegensatz zum Bromideinsatz ist jedoch eine um so größere Menge des Kobaltkatalysators
notwendig, je mehr Essigsäure das Einsatzgemisch aufweist. Zwischen den geeigneten
bzw. erforderlichen Mengen an Kobaltkatalysator, Bromid-Kokatalysator und Essigsäure
im Einsatzgemisch besteht somit eine überraschende, wechselseitige Beziehung. Einerseits
ist bei gleichen Verhältnissen bezüglich p-tert. Butyltoluol-Einsatz, Druck, Sauerstoffangebot
und Temperatur eine um so geringere Menge des Kobaltkatalysators für einen vergleichbaren
Reaktionsverlauf erforderlich, je weniger Essigsäure und je mehr Bromid das Einsatzgemisch
enthält.
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Andererseits kann unter den gleichen Voraussetzungen die Bromid-Einsatzmenge
um so stärker reduziert werden, je mehr Essigs-äure und Kobalt das Einsatzgemisch
enthält.
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Damit ergeben sich für das erfindungsgemäße Verfahren im Einsatzgemisch
sehr spezielle, bevorzugte Konzentrationsverhältnisse von 0,3 bis 1,5 Gew.-Teilen
Essigsäure pro Gew.-Teil p-tert. Butyltoluol, 0,2 bis 0,6 Gew.-% Kobalt und 0,15
bis 0 Gew.-% Brom. Dadurch sind z.B. im Falle geringer Mengen Essigsäure (und Kobalt)
für die Reaktion höhere Brommengen nötig , aber die Brommenge ist limitiert aus
Gründen der Farbzahl. Für hohe Essigsäuremengen, mit dem Nachteil geringerer Ausbeute
und Gefäßnutzung, kann die Brommenge gering sein oder sogar fortfallen. Dieser überraschende
Zusammenhang wurde nur bei der Oxidation von p-tert. Butyltoluol beobachtet. Die
Brommenge ist umgekehrt proportional zur Essigsäuremenge und zur Eobaltmenge.
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Allerdings bietet die Einstellung der erfindungsgemäßen, speziellen
Konzentrationsverhältnisse im Einsatzgemisch allein auch noch keine Gewähr dafür,
daß ein völlig unverfärbtes Produkt erhalten wird. Als weitere Voraussetzung darf
vielmehr die Menge des dem Reaktionsgemisch direkt oder in Form einer wässrig-verdünnten
Essigsäure bzw. des Waschfiltrats eines vorausgegangenen Ansatzes zugefügten Wassers
in Relation zu der vor und ggf. nach der Reaktion zugegebenen Essigsäure einen oberen
Grenzwert nicht überschreiten.
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Unter Berücksichtigung einer abnehmenden Löslichkeit von ptert. Butylbenzoesäure
in Essigsäure mit zunehmendem wässrigen Verdünnungsgrad wäre im Hinblick auf die
Ausbeute ein relativ hoher Wassergehalt des Reaktionsgemisches und der zum Waschen
verwendeten Essigsäure vorteilhaft. Ein Hauptteil des Wassergehaltes im Reaktionsgemisch
fällt bei der Reaktion als Reaktionswasser an. Ein im allgemeinen kleinerer Teil
des Wassergehaltes konnte bereits in das Einsatzgemisch direkt, als Wassergehalt
der Katalysatoren oder der Essigsäure bzw. der als Reaktionsmedium wiederverwendeten
Mutterlauge eines vorausgegangenen Ansatzes eingebracht worden sein. Ein weiterer
Teil Wasser kann schließlich dem Reaktionsgemisch nach beendeter Reaktion direkt,
als wässrig-verdünnte Essigsäure oder als Waschfiltrat eines vorausgegangenen Ansatzes
zugefügt werden.
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Es wurde nun gefunden, daß durch Fest-Flüssig-Trennung des Reaktionsgemisches
und Waschen des Produktes mit wässrigverdinnter Essigsäure keine rein weiße, auch
als Schmelze praktisch farblose p-tert. Butylbenzoesäure erhalten wird, wenn das
Reaktionsgemisch einer unter Berücksichtigung der erfindungsgemäßen Konzentrationsverhältnisse
im Einsatzgemisch bei weniger als 1500 C durchgeführten Oxidation von p-tert. Butyltoluol
mit Sauerstoff nach eventueller Verdünnung mit Wasser oder wässrig-verdünnter Essigsäure
mehr
Gew.-Teile Wasser als Essigsäure enthält. Im Hinblick auf
das Ziel der vorliegenden Erfindung werden die dem Reaktion -gemisch ggf. zugesetzten
Wassermengen daher so bemessen, daß unter Berücksichtigung des Reaktionswassers
und des eventuell im Einsatzgemisch mit eingebrachten Wassers das Gemisch vor der
Produktisolierung pro Gew. -Teil Essigsäure weniger als 1, vorzugsweise 0,1 bis
0,8 und insbesondere ca 0,2 bis 0,6 Gew.-Teile Wasser enthält.
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Der in Relation zur Essigsäure ohne Nachteil für die Produktfärbung
mögliche Wassergehalt des Reaktionsgemisches is abhängig von der Bromidkonzentration
des Einsatzgemisches.
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Je weniger Bromid bei der Oxidation eingesetzt wird, um so mehr Wasser
kann das Reaktionsgemisch innerhalb der genannten Grenzen enthalten, ohne daß eine
Gelbfärbung des Produktes resultiert.
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Durch Kombination der erfindungsgemäßen Maßnahmen, d.h.
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durch den Verzicht auf den Bromid-Kokatalysator bzw. durch die Begrenzung
dieser für die Oxidation recht wirkungsvolle Komponente auf möglichst geringe Konzentrationen
im Einsatzgemisch innerhalb der genannten Grenzen, durch realtiv milde Reaktionsbedingungen
und schließlich durch den geeigneten, wässrigen Verd;innungsgrad in den angegebenen
Verhältnissen konnten alle Ziele für ein verbessertes Verfahren zur Herstellung
von p-tert. Butylbenzoesäure erreicht werden.
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Beispiel 1 Ein mit Ihrer, Gaseinleitungsrohr, Demperaturf;ihler, Manometer
und Druck-R:ickflußtihler ausgestatteter, beheizbarer Autoklav aus Hastelloy C wurde
mit 300 g p-tert.
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Butyltoluol (Reinheit 96,2 %), 100 g Essigsäure, 4 g Kobaltacetat-tetrahydrat
und 1 g Natriumbromid beschickt.
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Durch die Mischung wurde bei 1200 C und einem Druck von 25 bar unter
R:ihren Luft mit einer gleichbleibenden Austrittsgeschwindigkeit von 2 1/min. geleitet.
Der Reaktions verlauf wurde durch kontinuierliche Messung des Sauerstoffgehaltes
im Abgas kontrolliert. Das Ende der Reaktion nach 270 Minuten gab sich dadurch zu
erkennen, daß der 02-Gehalt im Abgas wieder den Ausgangswert von 21 * erreichte.
Die Lufteinleitung wurde noch 10 Minuten fortgesetzt. Das Reaktionsgemisch wurde
dann mit 315 g Essigsäure und 135 g Wasser (entsprechend 450 g ?0%iger Essigsäure)
verd:innt und unter Ihren auf 210 C abgekihlt. Das kristalline Zielprodukt wurde
unter Verwendung einer Drucknutsche abgetrennt, mit 450 g 70 Gew.-°%iger Essigsäure
gewaschen und getrocknet. Es wurden 315,8 g p-tert.
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Butylbenzoesäure mit einem Terephthalsäuregehalt von weniger als 0,2
% und einer Jodfarbzahl (JFZ) der Schmelze von weniger als 2 erhalten.
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Beispiel 2 bis 8 Beispiel 1 wurde wiederholt, wobei jedoch zur Verdünnung
des Reaktionsgemisches die beim Beispiel 1 von der Mutterlauge getrennt aufgefangenen
460 g Waschfiltrat verwendet wurden. Es wurden 323,4 g p-tert. Butylbenzoesäure
gleicher Qualität wie in Beispiel 1 erhalten.
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Die Beispiel 3 bis 8 wurden entsprechend Beispiel 1 und 2 durchgef:ihrt,
wobei jeweils das Waschfiltrat des vorausgegangenen Ansatzes zur Verd;innung des
Reaktionsgemisches verwendet wurde. Bei einer durchschnittlichen Ausbeute von
322
g resultierte die p-tert. Butylbenzoesäure mit gleicher Qualität wie in den Beispieln
1 und 2.
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Beispiel 9 Der in Beispiel 1 beschriebene Versuch wurde mit auf 200
g Essigsäure und 8 g Kobaltacetat-tetrahydrat erhöhten Einsatzmengen wiederholt.
Das Reaktionsgemisch wurde mit 215g Essigsäure und 135 g Wasser (entsprechend 350
g 61,4 Gew.-%iger Essigsäure) verzinnt und dann entsprechend Beispiel 1 aufgearbeitet.
Die p-tert. Butylbenzoesäure-Ausbeute betrug 320,5 g bei einer entsprechenden Qualität
wie in Beispiel 1.
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Vergleichsbeispiel A Der in Beispiel 1 beschriebene Versuch wurde
mit einer auf 2 g erhöhten NaBr-Einsatzmenge wiederholt. Es wurden unter gleichen
Aufarbeitungsbedingungen 312,7 g eines gelb gefärbten Produktes mit JFZ ca. 40 (der
Schmelze) erhalten.
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Vergleichsbeispiel B Der in Beispiel 1 beschriebene Versuch wurde
mit 3 g NaBr wiederholt. Mit einer Ausbeute von 310,8 g wurde ein stark gelb gefärbtes
Produkt (JFZ ca. 60 in der Schmelze) erhalten.
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Vergleichsbeispiel C Der in Beispiel 1 beschriebene Versuch wurde
mit 4 g NaBr wiederholt. Fir die Schmelze der erhaltenen 311,3 g intensiv gelb gefärbten
p-tert. Butylbenzoesäure wurde die Farbzahl zu ca. JFZ 80 bestimmt.
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Vergleichsbeispiel D Der in Beispiel 9 beschriebene Versuch wurde
mit 2 g NaBr
wiederholt. Dabei resultierten 317,6 g p-tert. Butylbenzoesäure
mit einer fr die Schmelze bestimmten Farbzahl von ca. JFZ 40.
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Beispiel 10 Vergleichsbeispiel 4 wurde mit 400 g Essigsäure im Einsatzgemisch
wiederholt. Die Verdünnung des Reaktionsgemisches erfolgt mit 15 g Essigsäure und
135 g Wasser (entsprechend 150 g 10 Gew.-*iger Essigsäure). Die Schmelze der erhaltenen
318,9 g weißen p-tert. Butylbenzoesäure wies eine Farbzahl von JFZ weniger als 2
auf.
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Beispiel 11 Der in Beispiel 1 beschriebene Versuch wurde mit Einsatzmengen
von 300 g p-tert. Butyltoluol, 150 g Essigsäure, 8 g Kobaltacetat-tetrahydrat und
0,5 g Natriumbromid bei einer Reaktionstemperatur von 1100 C wiederholt, das Reaktionsgemisch
mit 240 g Essigsäure und 160 g Wasser (entsprechend 400 g 60 Gew.-%iger Essigsäure)
verdünnt und das Produkt mit 400 g 60 Gew.-%iger Essigsäure gewaschen. Es resultierten
323,7 g p-tert. Butylbenzoesäure gleicher Qualität wie in Beispiel 1 (JFZ weniger
als 2).
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Vergleichsbeispiel E Der in Beispiel 11 beschriebene Versuch wurde
wiederholt, das Reaktionsgemisch jedoch mit 175 g Essigsäure und 225 g Wasser verdiinnt
und das Produkt mit 400 g einer 44 Gew.-%igen Essigsäure gewaschen. Es resultierten
335 g gelbliche p-tert. Butylbenzoesäure mit einer gaschromatographisch bestimmten
Reinheit von 99,5 %. pir die Schmelze des Produktes wurde die JFZ 5 bestimmt.
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Beispiel 12 Beispiel 1 wurde mit Einsatzmengen von 300 g p-tert. Butyl
benzoesäure,
300 g Essigsäure und 15 g Kobaltacetat-tetrahydrat ohne Zusatz von Natriumbromid
wiederholt. Das Reaktionsgemisch wurde mit 115 g Essigsäure und 131,5 g Wasser verdünnt
und das abfiltrierte Produkt mit 450 g 70 Gew.-%iger Essigsäure gewaschen. Es wurden
317,8 g p-tert. Butylbenzoesäure mit einem Terephthalsäuregehalt von weniger als
0,2 % gewonnen. Die Schmelze des Produktes ließ keinerlei Gelbfärbung, jedoch durch
einen geringen Co-Gehalt von 24 ppm verursacht eine schwache Blaufärbung erkennen.
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Beispiel 13 Der in Beispiel 12 beschriebene Versuch wurde mit zusätzlich
1 g Natriumbromid und 30 g Wasser im Einsatzgemisch bei einer Reaktionstemperatur
von 1100 C ohne nachträgliche Verdünnung des Reaktionsgemisches wiederholt. Es resultierten
313,6 g p-tert. Butylbenzoesäure gleicher Qualität wie in Beispiel 12.
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Beispiel 14 Die mit dem Waschfiltrat vereinte Mutterlauge aus Beispiel
13 wurde destillativ bis auf 393 g im Rückstand mit einem Wassergehalt von 8,4 Gew.-%
eingeengt, mit 1 g einer 50 zeigen HBr-Lösung und 260 g p-tert. Butyltoluol versetzt
und erneut den Oxidations- und Aufarbeitungsbedingungen entsprechend Beispiel 13
unterworfen. Es resultierten 291,3 g p-tert. Butylbenzoesäure. Die Filtrate wurden
erneut eingeengt und nach Ergänzung der Bromidverluste und Zusatz von 260 g p-tert.
Butyltoluol eine weitere Oxidation durchgeführt. In gleicher Weise wurde dann noch
weitere zweimal verfahren. Insgesamt wurden in der Versuchsserie also ohne zusätzlichen
Kobaltkatalysator 1040 g p-tert. Butyltoluol mit einem Gehalt des p-Isomeren von
96,2 Gew.-% eingesetzt und daraus 1173 g p-tert. Butylbenzoesäure (97,5 % d. Th.)
mit einem Terephthalsäuregehalt von weniger als 0,3 * und einer JFZ der Schmelze
von weniger als 2 gewonnen.
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Beispiel 15 In Analogie zu Beispiel 1 wurde bei etwas geänderten Katalysatorkonzentrationen
ein Einsatzgemisch aus 4,71 m3 (= 4,05 t) p-tert. Butyltoluol, 1,29 m3 (= 1,35 t)
Essigsäure, 80 kg Eobaltacetat-tetrahydrat und 8 kg Natriumbromid der Oxidation
bei 25 bar, 100 bis 1200 C und einem Luftangebot von ca. 300 bis 700 Nm3/h unterworfen.
Die Oxidation verlief bei praktisch quantitativer Sauerstoffaufnahme störungsfrei
und ergab nach Verdünnung des Reaktionsgemisches mit einer 65 %igen Essigsäure,
Abzentrifugieren bei Raumtemperatur und Auswaschen des Eristallisates mit 65 obiger
Essigsäure eine weiße p-tert. Butylbenzoesäure (JFZ weniger als 2).
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Vergleichsbeispiel 6 Beispiel 15 wurde mit einer auf 5 kg reduzierten
Einsatzmenge von Natriumbromid wiederholt. Diesmal brach die Sauerstoffaufnahme
bereits nach sehr kurzer Reaktionszeit ab. Erst nach Zugabe von einem weiteren kg
Natriumbromid konnte die Oxidation erneut gestartet und dann entsprech Beispiel
15 zu Ende geführt werden.
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Beispiel 16 Vergleichsbeispiel 6 mit 5 kg Natriumbromid wurde mit
einer auf 1,9 m3 (1,996 t) erhöhten Einsatzmenge an Essigsäure wiederholt. In diesem
Fall brach die Reaktion nicht ab, sondern verlief analog Beispiel 15.