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Die Erfindung betrifft eine bituminöse- Schweißbahn'
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gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
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Derartige bituminöse Schweiß bahnen werden im Hoch-und Tiefbau zur
Verwahrung. von Gebäudeflächen benutzt.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand-ihres bevorzugten Anwendungsgebietes
näher erläutert. Hierbei bildet die Bahn zusammen mit parallelen, an ihren Rändern
miteinander verschweißten Bahnen eine Schicht, welche für sich oder mit einer oder
mehreren übereinander angeordneten weiteren Schichten der Dacheindeckung dient.
Außer Bitumen enthält die erfindungsgefäße Schweißbahn in der Regel auch noch andere
Stoffe, darunter auch Füllstoffe. Unter Hitzeeinwirkung tritt eine Erweichung des
Bahnmaterials'ein, welche dazu dient, auf dem Dach der Bahnkanten miteinander und
die Bahn im übrigen mit der zu verarbeitenden Dachfläche bzw. einer darauf befindlichen
Dachhaut, gegebenenfalls nach vorheriger Anbringung eines kaltflüssigen Bitumenanstriches
zu verschweißen. Die erfindungsgemäße Bahn wird auf der Dachseite unmittelbar durch
Anflämmen vor ihrer Verklebung erhitzt.
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Bei der erfindungsgemäßen Bahn können die Bahnränder, welche zur Verbindung
paralleler Bahnen miteinander verschweißt werden müssen, frei von Trennfolie -gehalten
sein. Daher braucht in diesen Fällen die Trennfolie auch nur auf den Klebeflächen
beseitigt werden, auf denen die Bahn unmittelbar mit dem Dach verbunden ist.
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Eine aus solchen Bahnen bestehende Dacheindeckung ist während ihrer
Lebensdauer mannigfaltigen Beanspruchungen ausgesetzt. Hauptsächlich berücksichtigt
man die auf die Dacheindeckung wirkende Sogkraft bei Windbelastung, die man auf
den Quadratmeter umrechnet.
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DieserSogbelastung, welche z.B. bei Gebäuden mit einer Höhe von ca.
20 bis ca. 100 m über dem Gelände maximal 3.080 N/m2 beträgt, müssen entsprechende
Kräfte entgegenwirken. Wenn die Dacheindeckung nicht zusätzlich beschwert wird,
beruhen diese Kräfte im wesentlichen auf der durch die Verschweißung erzielten Klebefläche
der Bahn. Andererseits kann man die Klebefläche nicht beliebig vergrößern. Denn
die Bahn bildet eine Daepfseerre.Deshalb muß unter der von der Bahn gebildeten Eindeckung
ein Ausgleich geschaffen werden, welcher die Bildung von Blasen und anderen Verwerfungen
der Dacheindeckung vermeidet. Das geschieht auf einer Freifläche, welche einen bestimmten
Bruchteil der Bahnfläche einnimmt und zusammen mit der Klebefläche die Bahnfläche
ausmacht.
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Die Erfindung geht von einer vorbekannten bituminösen Schweißbahn
aus (DBP 25 06 723). Bei diesen bituminösen Schweißbahnen erfüllt die Trennfolie
im wesentlichen zwei Funktionen. Sie verhindert das Verkleben der für den Transport
bis zur Verlegung aufgewickelten Bahn, weil sie zwischen den Windungen der Wickel
auch unter Hitze und Druckeinwirkung nicht mit dem Bahnmaterial verklebt. Deswegen
muß die Trennfolie vor dem Verkleben der Bahn durch die Schweißhitze insbesondere
durch direktes Anflämmen beseitigt werden.
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Das gelingt bei einer vorzugsweise aus Polyäthylen bestehenden Trennfolie
geringer Dicke rückstandslos,
so daß es auf der Klebefläche zu einer
einwandfreien Verschweißung kommt. Hierbei erfüllt die Trennfolie den weiteren Zweck,
die Klebefläche streng zu, begrenzen. Allerdings zeigt sich in der Praxis, daß die
geforderte Ausgleichsschicht häufig unzureichend ausfällt. Das beruht insbesondere
bei sehr glatten Untergründen darauf, daß die Bahn sich zwischen den Verklebungen
auf dem Untergrund festsaugt und daß die hiervon ausgehenden Haftkräfte dem gewünschten
Dehnungsausgleich entgegenwirken.
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Es sind allerdings auch bituminöse Schweißbahnen bekannt, welche auf
ihrer Dachseite mit Erhebungen versehen sind, deren Oberseiten in einer Bahnebene
angeordnet sind, wobei die Vertiefungen in einer Bahn-' ebene verlaufen, die parallel
zu den Oberseiten der Erhebungen angeordnet ist. Diese Erhebungen. besitzen eine
dem Gleitschutz von Fußballstiefeln angenäherte Formgebung und werden daher als
Stollen bezeichnet.
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Sie sollen die Klebefläche vorgeben. Im allgemeinen wird beim Verlegen
solcher bituminösen Schweißbahnen so vorgegangen, daß man die zu verklebende Fläche,
nachdem man sie entsprechend vorbereitet hat, mit einem kaltflüssigen Bitumen-Voranstrich
versieht, z.B. anstreicht. Dann werden die Stollen kurz angeflämmt und im erweichten
Zustand aufgeklebt. Das führt in der Praxis allerdings dazu, daß das Bahnmaterial
unter der Hitzeeinwirkung auseinanderfließt und sich dadurch die Stollen verbreitern.
Unter dem nachfolgenden Druck vereinigen sich dadurch benachbarte Stollen teilweise
miteinander. Da die Vertiefungen in einheitlicher Ebene angeordnet sind, bilden
sich zwischen mehreren benachbarten Stollen Teilbereiche der Ausgleichsschicht aus,
die nicht
untereinander verbunden sind. Einerseits wird durch das
beschriebene Auseinanderfließen des Materials der Erhebungen das Verhältnis zwischen
Verklebungsfläche und Freifläche -unkalkulierbar. Andererseits ist ein ausreichender
Druckausgleich in der Ausgleichsschicht nicht möglich.
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Es sind allerdings bituminöse Schweißbahnen mit Schichtenfolgen bekannt,
bei denen als erste Lage zum Ausgleich eine Lochglasvlies-Bahn dient. Durch eine
unter der Lochglasvlies-Bitumendachbahn vorgesehene, grobe Bekiesung wird ein Zwischenraum
von ca. 2 bis- 3 mm gebildet, aus dem die Ausgleichsschicht besteht. Das heißflüssige
Bitumen dringt in die Bekiesung ein.
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Dadurch tritt eine regelmäßige Verbreiterung der Verklebung gegenüber
der Lochfläche des Vlieses ein. Es ergibt sich dann allerdings ein relativ geringer
Anteil der Klebefläche gegenüber der Freifläche der Eindeckung, so daß die Haftung
der Eindeckung zu gering ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine bituminöse Schweißbahn
der als bekannt vorausgesetzten Art zu schaffen, welche einen ausreichenden Dehnungsausgleich
auf ihren Freiflächen gewährleistet und außerdem einen hohen Anteil an Klebefläche
mit einem dementsprechend verringerten Anteil an Freifläche ermöglicht.
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Diese Aufgabe löst die Erfindung mit den Merkmalen des Anspruches
1. Zweckmäßige Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Bei der Erfindung ist durch die Ausbildung der Erhebungen und Vertiefungen
auf der Kl-ebefläche keine Verringerung der Verschweißbarkeit verbunden.
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Auf der Klebefläche läßt sich vielmehr die Trennfolie mit der'für
die Erhaltung des vorgegebenen vom Hundertwertes notwendigen Sicherheit mit den
eingangs beschriebenen Verfahren so entfernen, daß in der Verarbeitungshitze das-Material
verschweißt.
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Auf der Klebefläche läßt sich daher die Verklebung wie bisher ungestört
von der Trennfolie durchführen.
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Auf der Freifläche bleibt die Trennfolie dagegen vollflächig erhalten.
Sie begrenzt daher nicht nur auf den Erhebungen und deren Flanken, sondern auch
in den Vertiefungen die Klebefläche. Der Anteil der Klebefläche läßt sich daher
in der Praxis mit der erforderlichen Genauigkeit festlegen und einhalten. Andererseits
führen die durchgehenden Spalte zu einem Dampfdruckausgleich über die gesamte Freifläche
der Folie, weil die Folie in den Vertiefungen sich auf einen glatten Untergrund
nicht festsaugen kann. Das bedeutet eine Unterbrechung der Haftung der Trennfolie
auf dem Untergrund und damit eine Beschränkung derjenigen Kräfte, welche auf der
Freifläche den Ausgleichskräften entgegenwirken. Daher läßt sich die Freifläche
anteilsmäßig verringern und die Klebefläche entsprechend vergrößern, um die Haftung
zu verbessern.
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Die Erfindung hat den Vorteil, daß sie sich an bituminösen Schweißbahnen
leicht verwirklichen läßt, weil die Erhebungen und Vertiefungen durch eine Prägung
mit vorgegebenem Prägemuster im Anschluß an die Kaschierung der Schweißbahn verwirklicht
werden können. Diese bituminösen Schweißbahnen gemäß der
-Erfindung
lassen sich nach dem vorbekannten Verfahren verarbeiten, erfordern also keine Umstellung
der hiermit beschäftlgten Dachdecker auf neuartige Verfahrensweisen.
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Vorzugsweise und mit den Merkmalen des Anspruches 2 wird erreicht,
daß sich auf der Flächeneinheit eine relativ große Zahl von Vertiefungen anbringen
lassen, welche die durchlaufenden Spalten bilden. Dadurch kann auch bei ausgedehnten
Klebeflächen für einen ausreichenden Dampfdruckausgleich gesorgt werden.
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Mit den Merkmalen des Anspruches 3 erreicht man ein verhältnismäßig
größeres Spaltvolumen gegenüber Ausführungsarten, bei denen die Vertiefungen sämtlich
in der gleichen Bahnebene angeordnet sind.
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Die Einzelheiten, weiteren Merkmale und andere Vorteile der Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einer Ausführungsform anhand der
Figuren in der Zeichnung. Es zeigen Fig. 1 einen Abschnitt einer bituminösen Schweißbahn
gemäß der Erfindung in Draufsicht, wobei die Dachseite der Bahn in der Zeichenebene
liegt, Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie II-II der Fig. 1, Fig. 3 einen Schnitt
längs der Linie III-III der Fig. 1 und
Fig. 4 einen Schnitt längs
der Linie IV-IV der Fig. 1.
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Die in den Figuren dargestellte bituminöse Schweißbahn 1 besteht aus
bituminösem Material, wie beispielsweise bei 2 in Fig.2 angedeutet ist. Sie hat
eine Oberseite 3 und eine Dachseite 6. Auf der Dachseite 6 ist eine dünne Polyäthylenfolie
5 aufkaschiert. Diese Folie dient als Trennfolie. Sie wird bei der Bahnverleung
vor dem Befestigen der Bahn durch die Schweißhitze entfernt, was insbesondere durch
Aufflämmen an den Klebeflächen der Bahn erfolgt, wobei sich eine Propangasflamme
auf die Folie 5 richtet.
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Wie die Fig. 1 zeigt, weist die Bahn 1 auf ihrer Dachseite 6 Erhebungen
7 auf, deren Oberseiten 8 in einer Bahnebene angeordnet sind. Diese Ebene verläuft
parallel zur Ebene der Rückseite 3. Die sich hieraus ergebenden Vertiefungen sind
rillenförmig und beispielsweise bei 9 in Fig.2 dargestellt. Gemäß der dargestellten
Ausführungsform sind die Vertiefungen 9 eben und in mehreren parallen Reihen lo
bzw. 11 angeordnet, welche senkrecht zu den Bahnkanten 13, 14 verlaufen, die ihrerseits
einander parallel sind. Ferner sind die Vertiefungen 9 in mehreren senkrecht zu
den Reihen 10, 11 verlaufenden Reihen 15, 16 angeordnet. Die Reihen 15, 16 haben
eine geringere Breite b als die Reihen 10, 11, deren Breite mit B bezeichnet ist.
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Die Tiefe in den Reihen 10, llt ist geringer als die Tiefe T in den
Reihen 15, 16, was aus Fig. 3 hervorgeht.
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An den Kreuzungsstellen der Reihen 10, 11 bzw. 15, 16,
von
denen eine bei 18 gezeichnet ist (Fig. 1) ist die Tiefe Ti noch etwas größer als
die Tiefe T.
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Die Trennfolie bildet eine durchgehende Abdeckung der Oberseiten 19
und der Flanken 20, 21 (Fig. 3), sowie' 24, 25 (Fig. 4) der Erhebungen 8, sowie
der Vertiefungen 10, .11 bzw. 15, 16. Dadurch werden zwischen einer nicht dargestellten
Oberfläche und den unverklebten Bereicheh der Bahnseite durchlaufende Spalte gebildet.
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Die dargestellte bituminöse Bahn läßt sich zwischen Walzen herstellen,
die das bituminöse Bahnmaterial 2 auf die geforderte Dicke bringt. Die Trennfolie
5 wird der Bahn über eine Walze zugeführt, welche die Folie mit einem gewissen Materialüberschuß
auf das Bahnmaterial 2 aufkaschiert. Im Anschluß daran werden die Vertiefungen 10,
11 sowie 15, 16 durch Prägen, beispielsweise durch Riffelwalzen hergestellt. Dadurch
sowie durch Mateialüberschuß der Folie 5 bilden sich tiefere und flachere Falten,
wie beispielsweise bei 27 und 26 in Fig. 1 dargestellt, aus. Die flacheren Falten
verlaufen parallel zueinander und sind im allgemeinen stärker ausgeprägt als die
Falten 26, welche annähernd parallel zu den tieferen Rillen in den Reihen 15, 16
verlaufen und nicht diagonal, wie das bei den Falten 27 der Fall ist. Auf diese
Weise ist die glatte Oberfläche der Folie 5 außer durch die Vertiefungen nch durch
die Falten 27 und 26 unterbrochen. Das führt dazu, daß die Haftkräfte auch auf den
Oberseiten 19 der Erhebungen 8 vermindert sind bzw. gänzlich entfallen.