DE3534076C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Dachabdichtungsbahn aus einer beidseitig mit Bitumen beschichteten Träger­ schicht und aus einer oberseitigen Schutzschicht, die eine Dicke von 50-500 µm aufweist.

Eine sol­ che Dachabdichtungsbahn ist aus der FR-PS 12 31 645 und aus der Zeitschrift "Das Dach­ decker-Handwerk", 1985, Heft 14/15, Seite 4, bekannt. Als Schutzschicht werden dabei Kunststoffmaterialien verwendet, beispielsweise Polypropylen-Polyethylen- oder Polyesterfolien. Diese Folien haben alle selbst­ tragende Eigenschaften, d. h. sie sind bei den verwen­ deten Schichtdicken zwischen 50 und 500 µm reißfest und stabil, so daß sie selbständig gut handhabbar sind. Die in der Regel besonders dünn ausgebildeten Folien weisen jedoch keine besonders gute Witterungsbeständigkeit auf. Außer­ dem erfahren sie bei Temperaturänderungen andere Längen­ änderungen als ihre Unterlage und können sich demzufolge von dieser lösen.

Ebenfalls bekannt ist der Einsatz von reinen Ethylen- Copolymerisat-Bitumen-Bahnen (ECB-Bahnen), die mindestens 2 mm dick sind und nach herkömmlichen Verlegemetho­ den für bituminöse Dachabdichtungsbahnen verarbeitet werden kön­ nen. Diese ECB-Bahnen weisen eine besonders gute Witterungs­ beständigkeit auf. Nachteilig ist jedoch der relativ hohe Preis für solche Abdichtungsbahnen und ihre geringe Formbeständigkeit.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer gattungsgemäßen Dachabdichtungsbahn auf möglichst preisgünstige Weise deren Witterungsbeständigkeit zu verbessern, ohne dabei ihre Formbeständigkeit zu beeinträchtigen.

Diese Aufgabe wird bei einer Dachabdichtungsbahn der eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 angegebenen Merkmale ge­ löst. Ein besonderer Vorteil der so erhaltenen Dachabdich­ tungsbahn liegt darin, daß im Gegensatz zur Verwendung der bekannten Kunststoffolien, wie z. B. aus Polypropylen, Polyethylen oder Polyester, die ECB-Schicht eine Bi­ tumenschicht ist, die sich mit der Trägerschicht, die beidseitig mit Bitumen beschichtet ist, be­ sonders innig verbindet, d. h. man erhält zwischen der ECB-Schicht und der mit Bitumen beschichteten Trägerschicht eine echte Integra­ tion, während bei der Verwendung von Kunststoffolien diese lediglich an der Oberseite der mit Bitumen beschichteten Träger­ schicht haften.

Zur Anwendung kommen hierbei z. B. handelsübliche Elastomer-Bitumen-Bahnen, die aus einer Trägerschicht aus Glasvlies, Glasgewebe, Jutegewebe, Metallfolie, Kunststoffolie, Kunststoffvlies od. dgl. mit einer beidseitigen Beschichtung aus Elastomer-Bitumen be­ stehen. Das Elastomer-Bitumen enthält dabei eine Mischung aus Destillations-Bitumen und einem Styrol- Butadien-Styrol-Blockpolymer in einem Mischungsver­ hältnis von beispielsweise 10 bs 20 Teile des Block­ polymers auf 100 Teile des Bitumens.

Die ECB-Folie (Schutzschicht) besteht aus einem handelsüblichen Ethylen- Butylacrylat-Copolymerisat-Bitumen, das sich zu einer Folie verarbeiten läßt. Ein wesentlicher Vorteil der ECB-Schutzschicht besteht darin, daß beim Eintrocknen von Pfützen keine die Dachabdichtung beanspruchenden Kräfte auftreten.

Da die ECB-Schutzschicht die zugleich die Funktion der früher notwendigen mineralischen Abstreuung bzw. der Kunststoffolie übernimt, eine Bitumenschicht ist, ist es möglich, bei der Verlegung in den Naht­ bereichen besonders kleine Überlappungen vorzusehen, ohne Gefahr zu laufen, undichte Stellen in der Dachab­ dichtung zu erhalten. Dadurch kann der Materialeinsatz bei der Herstellung von Dachabdichtungen mit den er­ findungsgemäßen Bahnen gegenüber den herkömmlichen Bahnen gesenkt werden, so daß eine Dachabdichtung mit dem erfindungsgemäßen Bahnenmaterial insgesamt erheblich billiger durchgeführt werden kann als mit den herkömmlichen Bahnen.

Durch die Verwandheit des Materials des Beschichtungsbitumens für die Trägerschicht und der ECB-Folie gestaltet sich die dichte Verbindung der verlegten Bahnen im Nahtbereich sehr einfach, da weder ein bituminöser Voranstrich im Überlappungsbe­ reich aufgebracht werden muß noch eine besondere Ver­ bindungstechnik erforderlich ist. Die Nahtstellen können mit den herkömmlichen Verbindungsmethoden, wie z. B. mit dem Heißluftverschweißen, hergestellt werden.

Die ECB-Folie kann flächig mit dem Elastomer-Bitumen der Trägerschicht verschweißt sein. Bei diesem Verfah­ ren werden die ECB-Folie und die Bitumen-Bahn geson­ dert gefertigt und durch einen weiteren Verarbeitungs­ prozeß, beispielsweise durch Wärmekaschieren, mitein­ ander flächig verbunden.

Bei einer weiteren Herstellungsmöglichkeit für die Dachabdichtungsbahn gemäß der Erfindung ist die ECB-Folie auf das Bitumen der Trä­ gerschicht aufextrudiert. Bei dieser Herstellung des Bahnenmaterials erspart man sich den gesonderten Her­ stellungsprozeß für die ECB-Folie. Dies gilt auch bei einem Aufgießen oder Aufstreichen der ECB-Masse auf die mit Bitumen beschichtete Trägerschicht.

Die Vorteile des ECB-Dachabdichtungsmaterials können schon bei einer relativ kleinen Schichtdicke erzielt werden, da die Formbeständigkeit und die sonstigen mecha­ nischen Eigenschaften von der billig herzustellen­ den Unterlage gewährleistet werden. Gegenüber den her­ kömmlichen ECB-Bahnen, die Schichtdicken von 2 mm und mehr aufweisen, wird eine erhebliche Einsparung an relativ teurem ECB-Material erreicht.

Mit Hilfe des er­ findungsgemäßen Bahnenmaterials kann also eine qualitativ besonders hochstehende Dachabdichtung bei günstigen Gesamtkosten hergestellt werden.

Die Zeichnung zeigt einen Querschnitt durch einen Teil einer erfindungsgemäß ausgebildeten Dachabdichtungsbahn. Diese umfaßt als untere Lage 1 eine konventionelle Bitumen-Bahn aus einer faserigen, vliesartigen Trägerschicht 2, die beidseitig eine Bitumenschicht 3 aufweist. Das Bitu­ men dringt dabei von beiden Seiten her in die fa­ serige Trägerschicht 2 ein und bildet eine geschlossene Oberfläche aus.

Als obere Lage ist auf der unteren Lage 1 eine als Schutzschicht 4 dienende ECB- Folie 5 angeordnet, die mit der unteren Lage 1 unmittelbar verbunden ist, z. B. durch Aufschweißen oder durch Aufextrudieren. Diese Folie 5 kann auch durch Aufgießen oder Aufstreichen des ECB-Materials auf die Unterlage 1 hergestellt werden.

Claims (1)

1. Dachabdichtungsbahn aus einer beidseitig mit Bitumen beschichteten Trägerschicht und aus einer oberseiti­ gen Schutzschicht, die eine Dicke von 50-500 µm auf­ weist, dadurch gekennzeichnet, daß die Schutzschicht (4) durch eine mit der betref­ fenden Bitumenschicht (3) unmittelbar verbundene, z. B. aufgeschweißte oder auf­ extrudierte, Ethylen-Buthylacrylat- Copolymerisat-Bitumen-Folie (5) gebildet ist.