DE3534076A1 - Bahnenmaterial zur dachabdichtung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Bahnenmaterial zur Dachabdich­ tung, das eine beidseitig mit Bitumen beschichtete Trä­ gerschicht umfaßt und an der Oberfläche eine Schutzschicht gegen unbeabsichtigtes Verkleben gegen mechanische Bean­ spruchung und gegen Verwitterung aufweist.

Bekannt ist bisher ein Bahnenmaterial zur Dachabdichtung, das aus einer beidseitig mit Elastomer-Bitumen beschich­ teten Trägerschicht besteht, wobei die Trägerschicht aus Glasvlies, Glasgewebe, Jutegewebe, Metallfolie, Kunst­ stoffolie, Kunststoffvlies und ähnlichem gebildet wird. Dieses Bahnenmaterial wird üblicherweise einseitig mit mineralischem Material bestreut, wie z.B. Sand, Talkum oder auch Schieferbestreuung, um zum einen ein Verkleben des aufgerollten Bahnenmaterials zu verhindern und zum anderen einen gewissen Schutz gegen UV-Strahlen sowie thermische und mechanische Beanspruchungen zu bieten.

Bekannt ist außerdem, die Bitumen-Masse mit Anteilen von Ethylen-Copolymerisat-Bitumen zu versetzen, um die me­ chanischen Eigenschaften des Bahnenmaterials, wie Dehn- und Reißfestigkeit zu verbessern. Bei diesem Bahnenma­ terial ist wie bei den reinen Bitumen-Dachabdichtungen eine mineralische Abstreuung erforderlich.

Die, insbesondere im Hinblick auf die Verklebeneigung des Bahnenmaterials,unverzichtbare mineralische Abstreu­ ung wirkt sich nachteilig bei dem Verarbeiten des Bah­ nenmaterials zu Dachabdichtungen in den Nahtbereichen aus, da an diesen Stellen große Überlappungsbereiche vor­ zusehen sind, um dichte Stoßstellen zu gewährleisten. Die relativ großen Überlappungen der Abdichtungsbahnen im Stoßbereich, die in der Praxis aus Sicherheitsgründen gewählt werden müssen, führen zu einem unverhältnismä­ ßig großen Materialverbrauch.

Ebenfalls bekannt ist der Einsatz von reinen Ethylen- Copolymerisat-Bitumen-Bahnen (ECB-Bahnen), die meist 2 mm dick sind und nach herkömmlichen Verlegemethoden für bi­ tuminöse Dachbahnen verarbeitet werden können. Das ECB- Material weist eine bessere Witterungsbeständigkeit als die herkömmlichen Bitumen-Abdichtungsbahnen auf, nachtei­ lig ist jedoch der relativ hohe Preis für solche Abdich­ tungsbahnen und ihre geringe Formstabilität.

Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, die herkömmlichen Bitumen-Bahnen in ihrer Witterungsbeständigkeit und in ihrer mechanischen Beständigkeit zu verbessern.

Diese Aufgabe wird bei einem Bahnenmaterial der eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Bahnenmaterial auf einer Oberfläche mit einer Ethylen- Butylacrylat-Copolymerisat-Bitumen-Folie (ECB-Folie) als Schutzschicht kaschiert ist, die eine Dicke von 50 bis 500 µm aufweist.

Zur Anwendung kommen hierbei z.B. handelsübliche Elastomer- Bitumen-Bahnen, die aus einer Trägerschicht aus Glasvlies, Glasgewebe, Jutegewebe, Metallfolie, Kunststoffolie, Kunst­ stoffvlies o.dgl. mit einer beidseitigen Beschichtung aus Elastomer-Bitumen besteht. Das Elastomer-Bitumen enthält dabei eine Mischung aus Destillations-Bitumen und einem Styrol-Butadien-Styrol-Blockpolymer in einem Mischungs­ verhältnis von beispielsweise 10 bis 20 Teile des Block­ polymers auf 100 Teile Bitumen.

Die ECB-Folie besteht aus einem handelsüblichen Ethylen- Butylacrylat-Copolymerisat-Bitumen, das sich zu einer Fo­ lie verarbeiten läßt. Ein wesentlicher Vorteil der ECB- Schutzschicht besteht darin, daß beim Eintrocknen von Pfützen keine die Dachabdeckung beanspruchenden Kräfte auftreten.

Da die ECB-Schutzschicht gleichzeitig den Verklebungs­ schutz der früher notwendigen mineralischen Abstreuung übernimmt, ist es möglich, bei der Verlegung in Nahtbe­ reichen wesentlich kleinere Überlappungen vorzusehen, oh­ ne Gefahr zu laufen, undichte Stellen in der Dachabdich­ tung zu erhalten. Dadurch kann der Materialeinsatz bei der Herstellung von Dachabdichtungen mit den erfindungs­ gemäßen Bahnen gegenüber den herkömmlichen Bitumen-Bahnen wesentlich gesenkt werden, so daß eine Dachabdeckung mit dem erfindungsgemäßen Bahnenmaterial insgesamt erheblich billiger durchgeführt werden kann als mit den herkömmli­ chen Bitumen-Bahnen.

Durch die Verwandtheit des Materials des Bitumens und der ECB-Folie gestaltet sich die dichte Verbindung der verlegten Bahnen im Nahtbereich sehr einfach, da weder ein bituminöser Voranstrich im Überlappungsbereich aufge­ bracht werden muß noch eine besondere Verbindungstechnik erforderlich ist. Die Nahtstellen können mit den herkömm­ lichen Verlegemethoden, wie z.B. dem Heißluftverschweißen, hergestellt werden.

Gemäß einer bevorzugten Ausführung ist die ECB-Folie flä­ chig mit dem Elastomer-Bitumen der Trägerschicht verklebt oder verschweißt. Bei diesem Verfahren werden die ECB- Folie und die Bitumen-Bahn gesondert gefertigt und in ei­ nem weiteren Verarbeitungsprozeß, beispielsweise dem Wär­ mekaschieren, miteinander flächig verbunden.

Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Er­ findung ist die ECB-Folie auf das Bitumen der Trägerschicht aufextrudiert. Bei der Herstellung dieses Bahnenmaterials erspart man sich den gesonderten Herstellungsprozeß für die ECB-Folie.

Die Vorteile des ECB-Dachabdichtungsmaterials können schon bei einer relativ kleinen Schichtdicke erzielt wer­ den, da die Formstabilität und sonstige mechanische Eigen­ schaften von einer billiger herzustellenden Grundlage übernommen werden. Gegenüber den herkömmlichen ECB-Bahnen- Materialien, die Schichtdicken von 2 mm und mehr aufwei­ sen, wird eine erhebliche Einsparung des relativ teueren ECB-Materials erreicht. Da auch der flächenmäßige Ver­ brauch des Bahnenmaterials gegenüber den reinen Elastomer- Bitumen-Bahnen deutlich verringert wird, kann mit Hilfe des erfindungsgemäßen Bahnenmaterials eine gegenüber dem Stand der Technik qualitativ deutlich verbesserte Dachab­ deckung bei günstigeren Gesamtkosten hergestellt werden.

Die beigefügte Zeichnung zeigt einen Querschnitt durch ein erfindungsgemäßes Bahnmaterial. Dieses umfaßt als un­ tere Lage 1 eine konventionelle Bitumen-Bahn mit einer faserigen, vliesartigen Trägerschicht 2, die beidseitig mit Bitumen 3 beschichtet ist. Das Bitumen 3 dringt da­ bei von beiden Seiten her in die faserige Trägerschicht 2 ein und bildet eine geschlossene Oberfläche aus.

Als obere Lage 4 ist auf die untere Lage 1 eine ECB-Folie 5 angeordnet, die mit der unteren Lage flächig verbunden ist, sei es durch Verkleben oder Verschweißen oder durch Aufextrudieren beim Herstellungsprozeß selbst.

Claims (3)

1. Bahnenmaterial zur Dachabdichtung, das eine beidseitig mit Bitumen beschichtete Trägerschicht umfaßt und an der Oberfläche eine Schutzschicht aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß das Bahnenmaterial an der Oberfläche mit einer Ethylen- Butylacrylat-Copolymerisat-Bitumen-Folie (ECB-Folie) als Schutzschicht kaschiert ist, die eine Dicke von 50 bis 500 µm aufweist.

2. Bahnenmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß die ECB-Folie flächig mit dem Bitumen der Trägerschicht verklebt oder verschweißt ist.

3. Bahnenmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß die ECB-Folie auf das Bitumen der Träger­ schicht aufextrudiert ist.