DE3440140C2 - Verwendung von Thiamphenicol gegen die Gewöhnung an zentral wirkende Analgetika - Google Patents
Verwendung von Thiamphenicol gegen die Gewöhnung an zentral wirkende AnalgetikaInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung von Thiamphenicol
gegen die Gewöhnung an zentral wirkende Analgetika.
Eine derartige Gewöhnung an zentral angreifende Analgetika
beobachtet man üblicherweise bei der Behandlung
von Schmerzsymptomen.
Thiamphenicol (Merck Index. X. Auflage, Seite 1332)
ist seit vielen Jahren als antibakterielles Mittel bekannt.
Es wurde nun gefunden, daß Thiamphenicol bei der Behandlung
von Schmerzsymptomen gegen die Gewöhnung an zentral
wirkende Analgetika wirkt.
Bekanntlich treten nach wiederholten Verabreichungen
von zentral wirkenden Analgetika eine Vielzahl von Nebenwirkungen
auf. Eine derartige Nebenwirkung ist, daß
eine Gewöhnung an die Wirkungen des Arzneimittels beobachtet
wird. Dieses Phänomen führt dazu, daß die zu
verabreichende Dosis gesteigert werden muß, um den gewünschten
analgetischen Effekt zu erzielen.
Die mittelfristige bis langfristige Behandlung mit zentral
wirkenden Analgetika kann man schematisch in drei Zeitabschnitte
unterteilen. Im ersten Zeitabschnitt zu Beginn
der Behandlung stellt sich eine Gewöhnung ein. Während
der Behandlung bleibt die Gewöhnung dann erhalten. Nach
Unterbrechen der Behandlung ist eine Gewöhnung nicht
mehr zu beobachten.
Dieses Phänomen ist insbesondere beim Morphium ausgeprägt.
Bei anderen zentral wirkenden Analgetika, wie Pentazocin,
Meperidin, Methadon und Laevorphanol ist dieses Phänomen
im allgemeinen in ähnlicher Weise zu beobachten. Es
ist jedoch oft weniger stark ausgeprägt.
Weiterhin ist bekannt, daß Chloramphenicol (Merck Index,
X. Auflage, Seite 289), das ein mit Thiamphenicol stark
verwandtes antibakterielles Mittel darstellt, die Wiederherstellung
der normalen Sensibilität bei Tieren nach
Unterbrechung der Behandlung mit einem Analgetikum inhibiert.
Diese Verbindung beeinflußt jedoch nicht die
Gewöhnung oder den Gewöhnungsbeginn.
Es ist daher außerordentlich überraschend, daß
Thiamphenicol eine Gewöhnung bzw. einen Gewöhnungsbeginn
verhindert.
Die Fähigkeit von Thiamphenicol, eine durch Morphin
bei Mäusen induzierte Gewöhnung bzw. einen Gewöhnungsbeginn
zu vermeiden, ist in der nachstehenden Tabelle
gezeigt.
Bei den Tieren, die mit Morphin so lange behandelt wurden,
bis eine Gewöhnung eintrat, führte außerdem die Zugabe
von Thiamphenicol zu Morphin dazu, daß die analgetische
Wirkung von Morphin zunehmend wieder eintrat.
Die analgetische Aktivität wurde mit dem Heizplattentest
bestimmt.
Die analgetische Aktivität wurde ausgedrückt als Latenzzeit
20 Minuten nach Verabreichung der Challenge von
Morphin.
Jede Gruppe bestand aus 40 Tieren.
Bei der Tiergruppe, die 4 Tage nur mit Morphin behandelt
worden war, betrug P<0,001.
Bedingt durch die Tatsache, daß die Zeitspanne, die bis
zum Gewöhnungseintritt vergeht, und daß das Ausmaß der
Gewöhnung von Analgetikum zu Analgetikum unterschiedlich
ist, muß die Thiamphenicoldosis unterschiedlich gewählt
werden. Dabei ist der Zustand des Patienten, die Dosis
und die Art des an den Patienten verabreichten zentral
wirkenden Analgetikum zu berücksichtigen. Ein Patient
kann somit eine Dosis von 1 mg bis 15 mg pro 1 mg des
verabreichten Analgetikums erhalten.
Thiamphenicol kann in verschiedenen pharmazeutischen
Formen verabreicht werden. So ist es möglich, Thiamphenicol
durch ein geeignetes Derivat davon zu ersetzen,
das Thiamphenicol in dem behandelten Patienten (Mensch
und Tier) freisetzt. Als Beispiele derartiger Derivate
kann man Thiamphenicolglycinathydrochlorid, Thiamphenicolpalmitat
und Thiamphenicolsuccinat nennen. Die Dosen
dieser Produkte wählt man dabei so aus, daß man
die in dem behandelten Körper freigesetzte Thiamphenicolmenge
und die zur Freisetzung dieser Menge erforderliche
Zeit berücksichtigt. An den Menschen verabreicht man
Thiamphenicol oder ein Derivat davon in Form einer pharmazeutischen
Formulierung.
Man kann den Wirkstoff alleine oder zusammen mit zentral
wirkenden Analgetika einsetzen. Dies macht man vorzugsweise
dann, wenn man die Verbindungen injizieren will.
Diese Mittel können den Wirkstoff oder die Wirkstoffe
zusammen mit organischen oder anorganischen, festen oder
flüssigen pharmazeutischen Trägern enthalten und können
als orale oder parenterale Zubereitungen vorliegen.
Die Mittel können dabei in fester Form, beispielsweise
als Tabletten, mit Zucker überzogene Tabletten, Kapseln,
Pulver und Granulate, oder als Flüssigkeit, beispielsweise
als Lösungen, Suspensionen und Emulsionen, vorliegen.
Sie können so zubereitet werden, daß die Abgabe des Arzneimittels
nach Verabreichung verzögert wird. Sie können
außerdem Konservierungsmittel, Stabilisierungsmittel,
Befeuchtungsmittel, Emulgatoren, Salze zur Regulierung
des osmotischen Drucks, Puffer, Farbstoffe, Geschmackstoffe
usw. enthalten.
Die erfindungsgemäßen pharmazeutischen Mittel kann man
auf übliche Weise herstellen. Dazu zählt das Zerkleinern
und Tablettieren oder Lösen und Sterilisieren der Bestandteile,
je nachdem, welche pharmazeutische Form man wählt.
Die genannten Mittel können verabreicht werden, wenn
es notwendig ist, Schmerzsymptome durch wiederholte Verabreichung
von Analgetika zu behandeln, welche zu einer
Gewöhnung führen.
Thiamphenicol und ein Teil der Saccharose werden mit einer
wäßrigen Lösung granuliert, die den Rest der Saccharose sowie
die Parabene und die Farbpigmente enthält. Das Granulat wird
getrocknet, abgesiebt und in Ampullen gegeben. Vor Gebrauch werden
zur Herstellung des Sirups 60 ml Wasser zugegeben.
Man granuliert das Thiamphenicol mit Wasser, trocknet das
Granulat und siebt ab. Man gibt die übrigen Bestandteile zu
und füllt die Kapseln mit 278 bzw. 556 mg des Granulats.
Man granuliert das Thiamphenicol mit Polyvinylpyrrolidon und
trocknet. Man gibt die übrigen Bestandteile zu, vermischt und
gibt das Granulat in Beutel.
Claims (3)
1. Verwendung von Thiamphenicol gegen die Gewöhnung
an zentral wirkende Analgetica.
2. Verwendung nach Anspruch 1, wobei man ein Thiamphenicolderivat
einsetzt, das Thiamphenicol freisetzen
kann.
3. Verwendung nach Anspruch 1, wobei man 1 bis 15 mg
Thiamphenicol pro mg des zentral wirkenden Analgetikums
einsetzt.
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