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B e s c h r e i b u n g
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Leichtfahrzeug mit einem Raupenkettenaufbau zum Einsatz im Gelände
Die Erfindung betrifft ein Leichtfahrzeug mit einem hydrostatisch angetriebenen
Raupenkettenaufbau zum Einsatz im Gelände.
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Es ist manchmal ein Problem Transporte in unwegsamen Gelände, zu welchem
Fahrzeuge beim Zugang Schwierigkeiten haben können, zu besorgen. Aus verschiedenen
Gründen kann es auch ein Problem darstellen, eine Energiequelle an unzugänglichen
Stellen im Gelände, z. B. zum Betrieb von Werkzeugen oder zur Erzeugung von elektrischer
Energie, zur Verfügung zu stellen.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist es, eine Lösung für die
oben erwähnten Probleme zu offenbaren, indem ein leichtes Fahrzeug zum Einsatz in
- unter Umständen schwierigen - Gelände zur Verfügung gestellt wird, welches auch
als Energiequelle für bestehende hydraulische Werkzeuge oder ein kleines elektrisches
Kraftwerk dienen kann.
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Das Fahrzeug kann leicht von einer hinterherlaufenden Person betrieben
werden. Der durch die Erfindung offenbarte Raupenkettenaufbau gewährleistet gute
Zugänglichkeit, da maximale Anpassung an das Gelände durch zwei Raupenketten erreicht
wird. Der besagte Aufbau erreicht auch eine Reduzierung jeglicher Gefahr, daß das
Fahrzeug schwankt oder sich
überschlägt, auf ein Minimum. Der Raupenkettenaufbau
ist so kor,struiert, daß er, falls notwendig, durch einen anderen Aufbau oder durch
einen Räderaufbau ohne Raupenketten in wenigen Minuten ersetzt werden kann. Das
Fahrzeug kann mit einem Benzinmotor oder einem Dieselmotor angetrieben werden, der
eine hydraulische Pumpe mit zwei Kammern antreibt, wobei besagte Pumpe als Energiequelle
für zwei hydraulische Motoren, vDn denen jeder mit einer Raupenkette verbunden ist,
oder für ein hydraulisches Werkzeug oder ein kleines elektrisches Kraftwerk dienen
kann.
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Die Mittel, mit welchen das angestrebte Ziel erreicht wird, werden
durch die beigefügten Ansprüche offenbart.
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Die Erfindung wird nachstehend eingehender unter Bezugnahme auf die
beigefügten Zeichnungen erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine Seitenansicht eines Fahrzeugs
gemäß der Erfindung; Fig. 2 eine Frontansicht des Fahrzeugs gemäß Fig. 1, wobei
die Raupenketten der Klarheit halber weggelassen wurden; Fig. 3 eine diagrammartige
Ansicht des Raupenkettenaufbaus von oben, wobei die Plattform des Fahrzeugs entfernt
wurde und die Raupenketten in punktiert gestrichelten Linien dargestellt sind; Fig.
4 eine Illustration der Federungskraft einer der Wellen, die die zwei Raupenketteneinheiten
des Raupenkettenaufbaus verbinden; Fig. 5 ein Diagramm des hydraulischen Kreislaufs
des Fahrzeugs.
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Soweit möglich wurden in den verschiedenen Figuren dieselben Bezeichnungsnummern
gewählt.
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Fig. 1 zeigt eine Ausführungsform eines Fahrzeugs gemäß der Erfindung
und verdeutlicht einen von zwei parallen Trägern 1, die sich in der Längsrichtung
des Fahrzeugs erstrecken und entlang des größten Teils ihrer Ausdehnung horizontal
sind, aber an einem Ende (das linke Ende in Fig. 1) nach oben gebogen sind, um dort
eine Antriebswelle 20 zu tragen.
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Diese Antriebswelle wird von einer Kettenübersetzung 13 von hydraulischen
Motoren 14, die in jedem der Träger 1 montiert sind, angetrieben. Auf der Antriebswelle
20 sind zwei Räder 2 montiert, um eine endlose Raupenkette 21 in herkömmlicher Weise
anzutreiben. Die Raupenketten sind auf der Außenseite mit 07ersterkunaskörnern (nicht
gezeigt) versehen, die eine zufriedenstellende Bodenhaftung und einen Schutz beim
Fahren in fesigem Gelände bieten, und auf den Innenseiten mit Führungen 22, wobei
die Verstärkunqskörner als Lagerung für die Führungen 22 dienen.
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Die hydraulischen Motoren 14 können vorteilhaft mit Schnellkupplungen
zur schnellen Entfernung in Verbindung mit dem Wechsel der Raupenketten versehen
werden. Der Träger 1 trägt auch zwei Paare von Rädereinheiten 15, 16, wobei in jeder
dieser Einheiten zwei Räderpaare mit festen-GurLmireifen versehen sein können. Die
Rädereinheiten sind jeweils im Drehpunkt um eine Welle 3' in bekannter Weise angeordnet,
wie mit den gebogenen,mit Pfeilen versehenen, Linien -ngedeutet ist. Der Träger
1 weist eine Büchse 4 (vgl. Fig. 3) mit einer hindurchgehenden Welle 5 auf, die
es ermöglicht, daß die zwei Raupenketteneinheiten, die den Raupenkettenaufbau bilden,
sich unabhängig voneinander drehen. Die Welle 5 wird von einem kmierungsteil 25'
eines Trägers 25, der eine Plattform 26 trägt, umgeben. Die Welle 5 kann dadurch
als eine feste Welle angesehen werden, die die Träger 1 der zwei Rädereinheiten
miteinander verbindet.
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Jeder Träger 1 ist versehen mit einer Umhüllung 6 (Fig. 3 und 4) mit
einer ausgeformten Gummiarmierung 7 und einer
Büchse 8 zur axialen
Bewegung einer elastischen Welle 9 in Form eines Torsionsstabes, die die beiden
Raupenketteneinheiten, die den Raupenkettenaufbau bilden, miteinander verbindet.
Dadurch sind die Raupenketteneinheiten einzeln federnd und so paßt sich jede Raupenkette
gut der Form des Bodens an.
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In der in Fig. 2 dargestellten Zeichnung, sind die Träger 1 und die
Rädereinheiten 23 und 24 so wie die verbindende Welle 9 diagrammartig dargestellt.
Die Spannung der Raupenketten kann mit Hilfe von Raupenkettenspannern eingestellt
werden, die paarweise, d. h. einer auf jeder Seite jeder Raupenkette (nicht gezeigt),
vorhanden sind. Ein kleines Rad 29 hat die Aufgabe, die Raupenkette 21 anzuheben,
so daß diese in ihrem oberen Verlauf den Träger 1 nicht mit der Unterseite berührt.
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Die Raupenketteneinheiten können vom Fahrzeug entfernt werden, in
dem man die Schrauben 10 und 11 (Fig. 3) und die zugehörigen Dichtungsringe entfernt
und die Schnellkupplungen öffnet, worauf die vollständigen Raupenketteneinheiten
von den Wellen 9 und 5 abgezogen werden können.
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Das Fahrzeug ist mit einem Stützrad 12 versehen, welches in geeigneter
Weise unterhalb eines Benzin- oder Dieselmotors sitzt, der auf der Plattform 26,
die von dem Träger 25 des Raupenkettenaufbaus und dem Stützrad getragen wird, aufgestellt
ist. Der Motor 27 treibt eine hydraulische Pumpe 32 mit zwei Kammern an. Die hydraulische
Pumpe kann in geeigneter Weise auf der Plattform 26 benachbart zum Motor 27 aufgestellt
werden, und kann mit Hilfe eines Ausgleichsventils kontrolliert werden, welches
von einer hinter dem Fahrzeug gehenden Person betrieben wird. Das Fahrzeug kann
mit einem Handgriff 36 am Ende der Plattform versehen werden, welches die Bedienunaskraft
zum Führen des Fahrzeugs halten kann. Das oben erwähnte Stützrad 12 folgt dem Boden
und all seinen Unebenheiten und der Raupenkettenaufbau paßt sich dem Boden an und
bewegt seine Enden auf und ab, während
die Plattform die ganze Zeit
gut horizontal bleibt. Die Steigfähigkeit beträgt 450C, doch sollte das Fahrzeug
sich nicht mehr als 300C auf die Seite neigen. Im Winter kann das Stützrad durch
eine (Schnee--) Kufe ersetzt werden.
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Fig. 5 zeigt ein Diagramm, welches die Betriebweise der hydraulischen
Pumpe illustriert. Die hydraulische Pumpe ist derart ausgelegt, daß sie entweder
a) zum Antrieb des Fahrzeugs verwendet wird, in dem sie so gebaut ist, daß sie den
einen oder den anderen oder beide Motoren 14, die die entsprechenden Raupenketten
antreiben, antreibt oder b) daß sie zum Betreiben zweier hydraulischer Kraftausgänge
28 am Fahrzeug verwendet wird, von denen je einer auf jeder Seite an der Vorderfront
der Plattform des Fahrzeugs angebracht ist. Durch Anschluß der hydraulischen Pumpe
in der im Diagramm in Fig. 5 illustrierten Weise wird es möglich, das Fahrzeug und
externe hydraulische Werkzeuge oder einen ]iydraulisch angetriebenen Generator in
einem kleinen elektrischen Kraftwerk über die hydraulischen Kraftausgänge des Fahrzeugs
in sehr einfacher Weise zu betreiben.
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Die Bezeichnung 30 bezieht sich auf ein Rohr, daS sich von einem Olreservoir
31 zu einzelnen Kammern in der hydraulischen Pumpe 32 erstreckt, die mit zwei Kammern
32' und 32" versehen ist. Jeder dieser beiden Kammern ist mit einem einzelnen wichtunasventii
des ebeltvs 33, 34 versehen, welches an sich bekannt ist und mit dessen Hilfe es
möglich ist, die Richtung des ölflußes auszuwählen, und so die Motoren 14 entsprechend
vorwärts und rückwärts zu betreiben. Wenn die Ventile in einem konventionellen Pumpsystem
dieses Typs nicht betätigt werden, fließt das öl durch das Ventil und zurück zum
Behälter. Werden jedoch die Ventile gemäß der Erfindung nicht betätigt und stehen
in ihrer neutralen Position, fließt das öl durch die
Ventile zu
den Kraftausgängen 28 anstelle m Vorratsbehälter. Auf diese Weise ist es möglich,
die Notwendigkeit eines Auswahlventils zu vermeiden. Die Pfeile in Fig. 5 verdeutlichen
den Weg des ölSvori einer der Pumpenkammern, z. B. 32'', durch ein Richtungsventil
34 zu den zwei Kraftausgängen 28 und zum ölreservoir 31 über einen Filter 35.
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Ein Uberlaufventil 37 sorgt dafür, daß der Druck begrenzt ist, z.
B. auf 14 MPa. Wenn dieser Druck überschritten wird, öffnet sich das Uberlaufventil
und das öl wird direkt zum Reservoir 31 fließen. Dies macht es möglich, das Platzen
von Schläuchen oder das Beschädigen von Werkzeugen zu vermeiden.
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Durch Verwendung einer hydraulischen Pumpe mit zwei Kammern zum Antrieb
des hydraulischen Motors 14 in jeder der Raupen ketteneinheiten ist es möglich,
differntiale Bremswirkung zu erzielen.
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Die Raupenketten werden von einer hinter dem Fahrzeug laufenden Bedienungskraft
betrieben, die die Hebel, die die Richtungventilie kontrollieren, betätigt. Wenn
das Fahrzeug stillsteht, sind die Hebel in ihren Ruhepositionen, während eine Vorwärtsbewegung
der Raupenketten eingeleitet wird, wenn die Bedienungskraft die Hebel nach oben
bewegt.
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Läßt die Bedienungskraft den einen oder anderen Hebel los, bleibt
die entsprechende Raupenkette stehen und das Fahrzeug dreht sich. Drückt die Bedienungskraft
beide Hebel nach unten, bewegt sich das Fahrzeug entgegengesetzt.
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Die Kapazität der beiden Pumpenkammern der hydraulischen Pumpe wird
auf die Kraftausgänge 28 konzentriert, wenn die Bedienungskraft die Ventilhebel
losläßt, so daß diese ihre Ruhestellung einnehmen. Auf diese Weise erhalten die
Kraftausgänge, die über die Reservoirausgänge der Ventile gespeist werden, volle
Kraft.
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Die Kraftausgänge 28, die in der verdeutlichten Ausführungsform an
der Front jeder Seite der Plattform 26 des Fahrzeugs
angeordnet
sind, können mit etwa 100 gegenwärtig auf dem Markt befindlichen hydraulischen Werkzeugen
verbunden werden, z. B. mit Hämmern, Gesteinbohrmaschinen, Schleifmaschinen und
Wasserpumpen. Des weiteren können diese Ausgänge z. B. mit einem kleinen Kraftwerk
verbunden werden, um einen Generator in diesem anzutreiben.
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Das Fahrzeug kann auch für Fremdsteuerung ausgelegt werden.
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In diesem Fall werden die Handventile durch elektrische Ventile ersetzt,
und ein kleiner Radiosender, der z. B. in der Hand gehalten wird, sowie ein Empfänger,
der auf dem Fahrzeug montiert ist und die elektrischen Ventile mit Impulsen versorgt,
werden verwendet.
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Die Erfindung ist nicht auf die oben beschriebene und in den Zeichnungen
verdeutlichte Ausführungsform beschränkt. Diese Ausführungsform stellt nur ein Beispiel
der Erfindung und ihrer Anwendungweise dar.
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