DE3438043C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Anschweißen eines Bolzens mit großem Durchmesser sowie Vorrichtung, Bolzen und Keramikring zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Anschweißen eines Bolzens mit großem Durchmesser sowie Vorrichtung, Bolzen und Keramikring zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Anschweißen
eines Bolzens mit großem Durchmesser an ein Werkstück sowie
eine Vorrichtung, Bolzen und Keramikring zur Durchführung des
Verfahrens nach den Ansprüchen 1, 9, 24 und 26.
Als Stand der Technik, von dem die Erfindung ausgeht, ist ein
Verfahren zum Anschweißen eines rohrförmigen, metallischen
Werkstückes an einem plattenförmigen Gegenwerkstück mittels
eines elektrischen Lichtbogens bekannt (DE-AS 15 65 003). Es
wird hier ein Verfahren zur magnetischen Beeinflussung des
Lichtbogens bei an ein Werkstück anzuschließenden Rohrstutzen
dargestellt. Um eine gleichmäßige Aufschmelzung zu erreichen,
wird der Lichtbogen über ein äußeres Magnetfeld in Rotation
versetzt und die dabei auftretende Blaswirkung über ein inneres
Magnetfeld kompensiert. Hierzu wird die Steuerspule zunächst
von einem schwachen Strom durchflossen, welcher dann mit immer
größer werdenden Lichtbogen stärker wird.
Als Stand der Technik ist weiterhin ein Schweißbolzen bekannt,
welcher an seiner Spitze eine Bohrung aufweist, in welche ein
stabförmiger, überstehender Flußmittelkörper eingebracht ist
(DE-OS 22 62 993).
Weiterer Stand der Technik betrifft ein Verfahren zum Aufschweißen
von Stiften, Schrauben oder Bolzen auf ein Werkstück
mittels Werkbogen (DE-PS 9 21 823). Hierzu wird der Stift mit
einem Ende bis nahe an das Werkstück gebracht, in dieser Stellung
festgehalten und an der Schweißstelle von einem grobkörnigen
Pulver umgeben, wonach der Stromkreis geschlossen und nach
Bildung des Lichtbogens der Stift gegen das Werkstück durch
Federkraft bewegt wird.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf das Anschweißen von
Bolzen mit größerem Durchmesser, beispielsweise zwischen 24,5
mm und etwa 73,5 mm. Im allgemeinen liegen diese größeren
Durchmesser über 24,5 mm, jedoch nicht über 43 mm.
Es ist schwierig, gute und einheitliche Schweißungen bei Bolzen
mit derartig großem Durchmesser zu erhalten. Die Hauptursache
wird darin gesehen, daß der Hauptschweißlichtbogen bei Bolzen
mit großem Durchmesser erheblich weniger stabil ist. Hierbei
kann der Lichtbogen am Bolzenende herumwandern, wodurch die
Bahn zwischen Bolzenende und Werkstück ständig variiert. Der
Lichtbogen hält sich zwischen einzelnen Abschnitten des Bolzenendes
und dem Werkstück unterschiedlich lange. Hierdurch ergibt
sich beim Anschweißen des Bolzens zwischen Bolzenende und Werkstück
an einer Stelle eine Schweißung von richtiger Größe und
Form, während an anderer Stelle eine unerwünschte Auskehlung
entsteht.
Der Erfindung liegt dementsprechend die Aufgabe zugrunde, bei
Bolzen mit größerem Durchmesser einheitlich gute Schweißungen
zu erstellen. Dies erfordert während des Schweißzyklus einen
stabilen Hauptschweißlichtbogen. Die Lösung dieser Aufgabe ist
im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 angegeben.
Es wurde ermittelt, daß sich die Stabilität des Lichtbogens
dadurch erhöhen läßt, daß man für den Lichtbogen niedrigere
Stromstärken verwendet, gleichzeitig aber diesen während des
gesamten Schweißzyklus sehr viel länger als bisher aufrechterhält.
Seine Stabilisierung wird ferner dadurch verbessert, daß
man um den Bolzen und um den Keramikring herum eine Lichtbogen
steuerspule anordnet. Der Speisestrom der Lichtbogen-Steuerspule
wird zu Beginn des Schweißzyklus eingeschaltet und während
des Schweißens langsam, nachdem der Hauptschweißlichtbogen
erzeugt worden ist, auf eine vorbestimmte Stärke erhöht, um
sicherzustellen, daß der Schweißlichtbogen nicht erlischt.
Wesentlich ist, daß der Bereich um den Bolzen und das Werkstück
herum während des Schweißzyklus frei von Luft ist, um eine
Oxidation und damit eine Beeinträchtigung der Schweißgüte zu
verhindern. Je länger der Schweißzyklus dauert, um so schwieriger
ist dieser Vorgang. Erfindungsgemäß ist eine Schweißung
unter Abschluß von Luft zum Teil dadurch zu erhalten, daß man
ein längliches bzw. stabartiges Feststoff-Flußmittel in einer
Bohrung der Bolzenspitze anordnet.
Dieser längliche Flußmittelkörper wird während des Schweißzyklus
zusammen mit der Spitze und einem Teil des anzuschweißenden
Endes des Bolzens verbraucht, wobei aufgrund der länglichen
Form die Lebensdauer eine Verlängerung erfährt. Ferner verhindert
die längliche Form, daß das Flußmittel aus dem Bolzenende
"herausgeblasen" wird, solange der Hauptschweißbogen steht.
Bisher wurden nur bei kleinen Bolzen kugelförmige Flußmittel
verwendet (US-Patent 33 16 614), jedoch ergaben sich hieraus
Nachteile. Es ist festgestellt worden, daß der Flußmittel-Fest
stoffkörper allein nicht ausreicht, um während eines längeren
Zeitraums des Schweißzyklus Luft von der Schweißstelle fernzu
halten. Um diesem Nachteil zu begegnen, wird auch an den Seiten
und über dem Keramikring ein pulverförmiges Flußmittel vorgesehen,
daß mit der die Schweißstelle umgebenden Luft reagiert.
Ein großer Teil dieses pulverförmigen Flußmittels kann rück
gewonnen und bei anschließenden Schweißzyklen wiederverwendet
werden. Darüber hinaus kann vorteilhafterweise ein mehrstufiger
Keramikring verwendet werden, insbesondere, wenn es sich um
Bolzen mit größeren Durchmessern handelt. Die Basis des Ringes
muß einen genügend großen Durchmesser aufweisen, um nicht die
Bildung des Schweißmetallüberzugs zwischen Bolzenende und Werkstück
zu behindern. Die oberen Bereiche des Ringes dagegen
können mit Stufen versehen und im Durchmesser verringert sein,
um so die Größe des durch den Ring um den Bolzen herumgebildeten
Zwischenraumes zu reduzieren. Durch diesen verkleinerten
Bereich reduziert sich auf die Luftmenge in den Schweißbereich,
die von dem Flußmittel verbraucht werden muß.
Ferner kann die um den Keramikring angeordnete Lichtbogen-
Steuerspule an den einstellbaren Stützarmen befestigt sein, die
Teil der Schweißpistole sind. Die Lichtbogen-Steuerspule sorgt
dabei für eine aufrechte Positionierung der Schweißpistole
während des Schweißzyklus und bildet eine feste Basis, gegen
die die Bedienungsperson während des verhältnismäßig langen
Schweißvorgangs die Schweißpistole halten kann.
Weiterhin kann an der Oberseite der Lichtbogen-Steuerspule ein
ringförmiger Gewichtskörper angebracht sein, um auch hierdurch
die Schweißpistole während des Schweißens mit geringem, durch
die Bedienungsperson aufzubringenden Druck in ihrer Lage zu
halten. Die Oberseite des Gewichtskörpers kann dabei die Form
eines im wesentlichen umgedrehten Kegelstumpfes aufweisen, um
so daß Einbringen des pulverförmigen Flußmittels in den Bereich
zwischen Ring und Spule sowie auf den Ring zu ermöglichen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiele näher beschrieben. In der
Zeichnung zeigt:
Fig. 1 eine schematische Darstellung der Bolzenschweißvorrichtung
in Seitenansicht;
Fig. 2 einen Längsschnitt durch eine Lichtbogen-Spule der Vor
richtung nach Fig. 1;
Fig. 3 eine Ansicht ähnlich der nach Fig. 2, jedoch mit Bolzen,
Keramikring und pulverförmigen Flußmittel;
Fig. 4 eine Draufsicht auf die Bauelemente nach Fig. 2;
Fig. 5 einen vergrößerten Schnitt durch den Keramikring,
Fig. 6 eine Ansicht des Rings nach Fig. 5 von unten;
Fig. 7 ein Diagramm für die Bolzenbewegung während des
Schweißzyklus;
Fig. 8 ein Diagramm für den Schweißstromverlauf während des
Schweißzyklus und
Fig. 9 ein Diagramm für den der Lichtbogen-Blasspule zu
geführten Stromes während des Schweißzyklus.
Die nach der Zeichnung, insbesondere Fig. 1, verwendete Hoch
leistungsschweißpistole 10 ist aus der US-PS 37 90 740 bekannt.
Die Schweißpistole 10 besitzt ein Gehäuse 12 aus dielektrischem
Material mit einem damit einstückigem Griff 14
und zwei seitlich verlaufenden Röhren 16.
Zwei Stützarme
18 sind gleitend in den Röhren 16 des Gehäuses 12 gehalten und
mittels Feststellern 20 einstellbar befestigbar. Ein Halter
22 hält ein Ende eines Bolzens 24 mit großem Durchmesser.
Der Halter 22 ist an einem Haltearm 26 befestigt, der sich in
das Gehäuse zu einem (nicht dargestellten) Solenoidkern erstreckt.
Die Schweißpistole 10 weist eine Solenoidspule auf,
die bei Erregung den Kern in sich hinein- und den Haltearm
26, den Halter 22 sowie den Bolzen 24 von dem Werkstück ab
zieht. Der Schweißstrom wird dem rückwärtigen Ende des
Halters 22 über eine Starkstromleitung 28 zugeführt.
Der Schweißzyklus wird durch eine Stromversorgungs- und -steuereinheit 30 gesteuert.
Der Strom für eine Spule 32 zur Steuerung des Lichtbogens,
die um das schweißbare Ende eines Bolzens 24 herum angeordnet
ist, wird von einer Steuereinheit 34 zugeführt und gesteuert.
Die Steuereinheit 34 kann entweder mit der
Stromversorgungs- und -steuereinheit 30 koordiniert werden,
oder aber der Strom zu der Spule 32 wird von Hand gesteuert.
Die Blasspule 32 zur Steuerung des Lichtbogens ist näher in
Fig. 2 dargestellt. Sie umfaßt die Spule 36 mit einer Anzahl
von Drahtwindungen, beispielsweise 500 Windungen der Drahtstärke
26. Die Spule kann auf einem Spulenkörper 38 aufgebracht
sein, der in einer Ausnehmung 40 des Gehäuses 42 unter
gebracht ist.
Das Gehäuse 42 umfaßt einen unteren Teil 44 und
einen oberen Teil 46, die miteinander verbunden sind. Es besteht
aus Metall. Das durch die Spule erzeugte Magnetfeld
wird dadurch verstärkt.
Die Spule 32 ist
an den Enden der einstellbaren Arme 18 der Schweißpistole 10
befestigt. Dadurch kann die Spule 32 als Träger für die
Schweißpistole 10 während des langen Schweißzyklus dienen.
Die Schweißpistole 10 wird während dieser Zeit in einer auf
rechten Position gehalten. Wie aus der Zeichnung ersichtlich,
sind die einstellbaren Arme 18 an der Spule 32 über zwei
Platten 48 befestigt. Diese Platten 48 sind an dem oberen Ge
häuseteil 46 durch Maschinenschrauben 50 (Fig. 2 und 4) be
festigt, wobei die Platten 48 sich in das Gehäuseinnere erstrecken.
Die Platten weisen Bohrungen auf, durch welche Maschinen
schrauben 52 hindurchgehen, um in die Enden der Arme
18 eingeschraubt zu werden. Zu beiden Seiten der Platten 48
befinden sich Beilagscheiben 54 und 56.
Auf dem Spulengehäuse 42 ist ein zylindrischer Körper 58 aus
Metall angeordnet. Dieser Körper 58 trägt mit seinem Gewicht
zusätzlich dazu bei, die Schweißpistole 10 während des
Schweißzyklus in ihrer Lage zu halten, so daß die Bedienungsperson
weniger Druck nach unten ausüben muß. Der Körper 58
hat dieselben Außen- und Innendurchmesser wie das Gehäuse 42
und weist an seiner Unterseite Ausnehmungen 60 für die Aufnahme
der Köpfe der Maschinenschrauben 50 auf.
Darüber hinaus
dienen die Ausnehmungen und Schraubenköpfe dazu, den Körper
58 auf dem Gehäuse in seiner Lage zu halten. Eine Oberseite
62 des Gewichtskörpers 58 weist vorzugsweise die Form eines
umgekehrten Kegelstumpfes auf. Dies erleichtert die Einbringung
eines pulverförmigen Flußmittels um einen abschirmenden
Ring herum, wie nachfolgend noch im einzelnen beschrieben wird.
Der in Fig. 3 gezeigte anzuschweißende Bolzen 24 mit großem
Durchmesser besitzt ein kegelstumpfförmiges Ende 64, welches
einen Winkel von etwa 22° zur Horizontalen einschließt. Das
Ende 64 läuft mittig in einer Spitze 66 aus, die über das
Ende 64 vorsteht und während des Schweißzyklus rasch abbrennt.
Dadurch bildet sich beispielsweise ein Lichtbogen von 9 mm
Länge bei einem Abhub von nur 3 mm.
Die Wahrscheinlichkeit,
daß der Lichtbogen beim Abhub des Bolzens erlischt, ist ge
ringer, da sich die Lichtbogenlänge beim Abbrennen der Spitze
nur verhältnismäßig langsam auf eine Länge von 9 mm vergrößert,
und nicht plötzlich auf die volle Länge. Die Spitze 66 besitzt
eine mittige Bohrung 68, die sich zur Basis der Spitze 66 oder
etwas über diese hinaus in das Bolzenende 64 erstreckt.
Ein fester länglicher oder stabartiger Flußmittelkörper 70 ist
in die Bohrung 68 eingedrückt und steht etwas über die Spitze
66 vor. Dieses Flußmittel kann Aluminium sein, das mit der
Luft in der Nähe der Schweißstelle reagiert. Die längliche
Form des Flußmittels gewährleistet eine längere Abbrandzeit
während des Schweißzyklus, so daß der Lichtbogen stabiler ge
halten werden kann. Darüber hinaus verringert die längliche
Form des Flußmittelkörpers 70 die Gefahr, daß dieser während
des Schweißzyklus aus der Bohrung 68 herausgeblasen wird, wie
dies bisher bei kugelförmigen Flußmittelkörpern der Fall gewesen ist.
Das anzuschweißende Ende des Bolzens 24 wird vor Beginn des
Schweißzyklus von einem Keramikring 72 umgeben. Der Ring 72
besteht aus gebranntem Keramikmaterial. Er besitzt eine
äußere zylindrische Oberfläche 74 und einen unteren zylindrischen
Teil 76 von einer Größe, die am Ende des Schweißzyklus
die Wulstbildung des Schweißmetalls beeinflußt.
Um das untere
Ende des Keramikringes 72 sind eine Anzahl von radialen
Nuten oder Kanälen 78 für den Abzug von Gasen, insbesondere
zu Beginn des Schweißzyklus, angeordnet. Es können auch Gase
durch den kleineren, oberen zylindrischen Teil oder Hals 80
des um den Bolzen 24 angeordneten Keramikrings 72 insbesondere
während des letzten Teils des Schweißzyklus, abziehen.
Der Durchmesser des oberen Teils 80 des Keramikrings 72 ist
etwas größer als der Durchmesser des Bolzens 24. Der Durchmesser
des unteren Teils 76 hängt von der Größe des Schweißwulstes
ab. Vorteilhafterweise wird das Volumen innerhalb des
Keramikringes 72 zwischen den Teilen 76 und 80 verringert,
um die eingeschlossene Luft und somit die erforderliche Fluß
mittelmenge zu reduzieren, die eine Verunreinigung der
Schweißschmelze verhindert.
Daher weist der Keramikring 72
einen zweiten zylindrischen Teil 82 unmittelbar über dem unteren
Teil 76 mit kleinerem Durchmesser unter Bildung einer
Stufe 84 auf, die auch die Oberkante des Schweißwulstes bildet.
Ferner weist der Keramikring 72 einen dritten zylindrischen
Teil 86 mit kleinerem Durchmesser als der Teil 82 zur
Bildung einer zweiten Stufe 88 auf, wodurch der Raum um den
Bolzen 24 herum bei im wesentlichen gleicher Breite der zy
lindrischen Teile 76, 82 und 86 entsprechend verringert wird.
Eine dritte Stufe 90 ist zwischen dem dritten Teil 86 und
dem oberen Teil oder Hals 80 des Keramikrings vorgesehen.
Der Ring 72 ist innerhalb des Spulengehäuses 42 von einer zy
lindrischen Hülse 92 umgeben. Der Innendurchmesser der Hülse
92 ist größer als der Durchmesser der Außenfläche 74 des Ke
ramikrings 72, um zwischen diesen einen ringförmigen Spalt
von mindestens 6 mm Breite zu bilden. Durch die Öffnung in
dem Gewichtskörper 58 wird ein pulverförmiges metallisches
Flußmittel 94 in diesen ringförmigen Spalt eingebracht. Es
füllt diesen aus und bedeckt auch die Oberseite des Keramikrings
72 in einer Dicke von mindestens 9 mm.
Das Flußmittel
94 verhindert während des Schweißzyklus den Eintritt von
Luft in den durch den Ring 72 gebildeten Spalt. Darüber hinaus
reagiert der innen befindliche Anteil des Flußmittels 94
mit dem gegebenenfalls vorhandenen Sauerstoff. Das pulverförmige
Flußmittel 94 besteht vorzugsweise aus Aluminium und
ist grobkörnig genug, um nicht durch die Nuten 78 oder den
Hals 80 in den durch den Keramikring umschlossenen Raum ein
zudringen.
Anhand der Fig. 7 bis 9 wird der Schweißzyklus für den
Bolzen 24 mit einem Durchmesser von 31,75 bis 38,1 mm erläutert.
Wie in Fig. 3 gezeigt, wird er zunächst mit dem Werkstück
in Berührung gebracht. Dann wird der Bolzen 24 mit Hilfe
der Schweißpistole 10 abgezogen. Bei einem Bolzendurchmesser
von 30,75 mm beträgt der Abhub etwa 3 bis 4,8 mm.
Durch den Abhub des Bolzens entsteht zwischen der Bolzenspitze
70 und dem Werkstück ein Pilotlichtbogen. Es fließen
normalerweise zehn bis fünfzehn Ampère. Er bleibt etwa 60
Millisekunden stehen, was eineinhalb bis zweimal so lang
wie der bekannte Pilotlichtbogen ist.
Bei Beginn des Schweißzyklus
wird auch die Lichtbogen-Steuerspule 36 mit Strom gespeist.
Die anfängliche Stromstärke beträgt etwa 1/8 Ampère.
Sie steigt allmählich auf etwa 1½ Ampère an, wodurch sich
die Ampèrewindungszahl auf etwa 600 bis 800 erhöht, und zwar
nach etwa einem Viertel bis der Hälfte der Schweißzeit, nach
Abziehen des Bolzens. Dieser Wert wird während des restlichen
Schweißvorgangs beibehalten. Bei einem etwa 8 bis 10 Sekunden
dauernden Schweißzyklus wird die maximale Spulenstromstärke
nach 3 bis 4 Sekunden erreicht.
Nach Erzeugen des Pilotlichtbogens
wird dem Bolzen und dem Werkstück der Hauptschweißstrom
zugeführt, wobei dieser eine Stärke von 900 bis
1300 Ampère und vorzugsweise von 1000 bis 1200 Ampère gegenüber
vormals 2800 Ampère aufweist. Der Hauptschweißlichtbogen
wird langsam länger, da die Spitze 66 abbrennt. Die Gefahr,
daß der Lichtbogen erlischt, wird dadurch geringer, insbesondere
aufgrund der Verwendung der Lichtbogen-Steuerspule 36.
Claims (27)
1. Verfahren zum Anschweißen eines Bolzens an einem Werkstück,
bei dem der Bolzen an seinem Anschweißende eine Schweißspitze
mit einem Flußmittel aufweist und im wesentlichen
senkrecht zu dem Werkstück mit der Spitze angesetzt wird,
wobei um den Bolzen herum eine Lichtbogen-Steuerspule wirksam ist und der Bolzen von dem Werkstück abgezogen wird, um einen Pilotlichtbogen zwischen diesen zu erzeugen,
und bei welchem zwischen dem Bolzen und dem Werkstück eine höhere Spannung zur Erzeugung eines Hauptschweißlichtbogens angelegt und der Bolzen zum Werkstück eine vorbestimmte Zeit nach Abhub des Bolzens zurückbewegt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Lichtbogen-Steuerspule (36) im wesentlichen im Augenblick des Abziehens des Bolzens (24) von dem Werkstück ein verhältnismäßig geringer Strom zugeführt wird, welcher nach Abziehen des Bolzens (24) allmählich im Verlauf etwa eines Viertels bis zur Hälfte des gesamten Schweißzyklus auf einen vorbestimmten Höchstwert erhöht wird und
daß für den Lichtbogen niedrigere Stromstärken bei wesentlich längerer Einwirkdauer verwendet werden.
wobei um den Bolzen herum eine Lichtbogen-Steuerspule wirksam ist und der Bolzen von dem Werkstück abgezogen wird, um einen Pilotlichtbogen zwischen diesen zu erzeugen,
und bei welchem zwischen dem Bolzen und dem Werkstück eine höhere Spannung zur Erzeugung eines Hauptschweißlichtbogens angelegt und der Bolzen zum Werkstück eine vorbestimmte Zeit nach Abhub des Bolzens zurückbewegt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Lichtbogen-Steuerspule (36) im wesentlichen im Augenblick des Abziehens des Bolzens (24) von dem Werkstück ein verhältnismäßig geringer Strom zugeführt wird, welcher nach Abziehen des Bolzens (24) allmählich im Verlauf etwa eines Viertels bis zur Hälfte des gesamten Schweißzyklus auf einen vorbestimmten Höchstwert erhöht wird und
daß für den Lichtbogen niedrigere Stromstärken bei wesentlich längerer Einwirkdauer verwendet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Bolzen (24) dem Werkstück nach sieben bis elf Sekunden nach dem
Abhub zugestellt und der Lichtbogen-Steuerstrom etwa drei bis
vier Sekunden nach Abhub des Bolzens (24) auf einen Höchstwert
erhöht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
während des Hauptschweißlichtbogens ein Strom von 900 bis
1300 Ampère fließt und der Strom zu der Lichtbogen-Steuerspule
(36) auf einen Höchstwert von 600 bis 800 Ampère-Windungen
erhöht wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Pilotlichtbogen und der Hauptschweißlichtbogen für insgesamt
sieben bis elf Sekunden erzeugt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Bolzen (24) von 6 bis 36,5 mm Durchmesser verwendet wird und
zur Erzeugung eines Hauptlichtbogens eine größere Spannung
für einen Strom von 700 bis 1300 Ampère angelegt und der Bolzen
(24) dem Werkstück nach sieben bis elf Sekunden nach Abhub des
Bolzens (24) zugestellt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß um
den Bolzen (24) herum eine Lichtbogen-Steuerspule (36) angeordnet,
der Spule (36) im wesentlichen im Augenblick des Abziehens
des Bolzens (24) von dem Werkstück ein verhältnismäßig geringer
Strom zugeführt und der Strom langsam auf 600 bis 800 Ampère-
Windungen erhöht wird, nachdem der Hauptschweißlichtbogen erzeugt
worden ist.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
Hauptschweißlichtbogen innerhalb etwa einer Sekunde nach Abziehen
des Bolzens (24) erzeugt und der Strom zu der Lichtbogen-
Steuerspule (36) etwa drei bis vier Sekunden nach Abziehen
des Bolzens (24) auf 600 bis 800 Ampère-Windungen erhöht wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
Stromfluß zu der Lichtbogen-Steuerspule (36) etwa in dem Augenblick
unterbrochen wird, in dem der Bolzen (24) dem Werkstück
zugestellt wird.
9. Vorrichtung zum Anschweißen eines Bolzens von großem Durchmesser
an ein Werkstück zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch die Kombination
folgender Merkmale:
- a) eine Schweißpistole (10) mit einem Halter (22) für den Bolzen (24);
- b) der Bolzen (24) von großem Durchmesser besitzt mittig am anzuschweißenden Ende (64) eine eine zentrale Bohrung (68) aufweisende Spitze (66);
- c) ein stabartiger Flußmittelkörper (70) ist in die Bohrung (68) der Spitze eingesetzt und steht über diese vor;
- d) um das anzuschweißende Ende (64) des Bolzens (24) herum ist ein Keramikring (72) angeordnet;
- e) um den Keramikring herum ist eine Lichtbogen-Steuerspule (36) angeordnet, deren den Keramikring (72) umgebende Wandung (92) mit dem Keramikring (72) einen Zwischenraum bildet;
- f) der Zwischenraum zwischen Keramikring und Wandung ist mit einem pulverförmigen Flußmittel (94) gefüllt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Lichtbogen-Steuerspule (36) von einem Gehäuse (42) umgeben
ist, auf dem ein Gewichtskörper (58) angeordnet ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
der Gewichtskörper (58) eine Oberseite in Form eines umgekehrten
Kegelstumpfes für die Einspeisung des pulverförmigen Flußmittels
(94) in den Zwischenraum und in den Raum über dem Keramikring
(72) aufweist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schweißpistole (10) einstellbare, sich von dieser nach abwärts
erstreckende Arme (18) sowie Befestigungsmittel (48) für
die Befestigung der einstellbaren Arme (18) an der Lichtbogen-
Steuerspule (36) besitzt.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Keramikring (72) mit einer im
wesentlichen zylindrischen Außenfläche (74) für die Aufnahme
eines Endabschnitts (64) eines Bolzens (24) vorhanden ist, daß
die den Keramikring (72) umgebende Lichtbogen-Steuerspule (36)
eine im wesentlichen zylindrische Wandung (92) besitzt, die
sich nach oben über den Keramikring (72) hinaus erstreckt, wobei
deren Innendurchmesser größer als der Außendurchmesser des
Keramikrings (72) ist, so daß ein ringförmiger Spalt zwischen
diesen gebildet ist, der mit einem pulverförmigen Flußmittel
(94) gefüllt ist, und das Flußmittel sich auch über den Keramikring
(72) erstreckt.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß
der Keramikring (72) an seinem zum Werkstück hin gekehrten Ende
mehrere radiale Nuten (78) besitzt, sowie einen Hals (80) an
seinem entgegengesetzten Ende aufweist, dessen Durchmesser größer
ist als der Durchmesser des anzuschweißenden Bolzens (24), wobei
das pulverförmige Flußmittel (94) grobkörnig ist, um nicht
in die Nuten (78) oder den Raum zwischen dem Hals (80) und dem
Bolzen (24) einzudringen.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß
der Keramikring (72) im Bereich der Nuten (78) einen unteren
zylindrischen Abschnitt (76), unmittelbar über dem unteren Abschnitt
(76) einen zweiten zylindrischen Abschnitt (82) mit
kleinerem Durchmesser sowie einen dritten zylindrischen Abschnitt
(86) unmittelbar über dem zweiten zylindrischen Abschnitt
(82) mit noch kleinerem Durchmesser als dieser aufweist,
wobei der dritte zylindrische Abschnitt (86) noch einen größeren
Durchmesser aufweist als der Hals (80).
16. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß
der Spalt zwischen Keramikring und umgebender Wand eine Breite
von mindestens 6 mm aufweist und daß das pulverförmige
Flußmittel (94) den Keramikring (72) in einer Höhe von mindestens
9 mm bedeckt.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 16, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Enden der Arme (18) der Pistole (10) an
Platten (48) befestigt sind, die mit dem Gehäuse (42) fest ver
bunden sind.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schweißpistole (10) zwei einstellbare Arme (18) aufweist
und daß für die Befestigung des Gehäuses (42) an den Armen (18)
zwei Platten (48) dienen, welche mit einem oberen Teil (46)
des Gehäuses (42) verbunden sind und sich nach innen in eine
mittige Öffnung des Gehäuses (42) erstrecken, sowie Elemente
(50, 52, 54, 56) für die Befestigung der Platten (48) an den
Enden der Arme (18) umfassen.
19. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß
an der Oberseite des Gehäuses (42) ein Gewichtskörper (58) mit
einer mittigen Öffnung befestigt ist, durch welche sich der
Bolzen (24) hindurcherstrecken kann.
20. Vorrichtung nach Anspruch 11 und 19, dadurch gekennzeichnet, daß
eine obere Fläche (62) des Gewichtskörpers (58) nach innen und
nach unten in Richtung auf die Gewichtsöffnung zu geneigt ist.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche
10 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberseite des Ge
wichtskörpers (58) im wesentlichen die Form eines umgekehrten
Kegelstumpfes aufweist.
22. Vorrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß
eine obere Fläche des Gewichtskörpers (58) nach unten und nach
innen in Richtung auf die mittige Öffnung zu geneigt ist.
23. Vorrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schweißpistole (10) einstellbare Arme (18) besitzt, die
sich von dieser nach vorne über die Bolzenhalterung (22) hinaus
erstrecken, und daß diese Mittel (48, 50, 52, 54, 56) für die
Befestigung der einstellbaren Arme (18) an dem Spulengehäuse
(42) aufweist.
24. Bolzen mit großem Durchmesser zum Anschweißen an ein Werkstück
für eine Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 23,
dadurch gekennzeichnet, daß der Bolzen (24) am anzuschweißenden
Ende (64) eine mittige Spitze (66) aufweist, welche
sich in Längsrichtung aus dem Bolzen (24) heraus erstreckt,
daß die Spitze (66) eine mittige Bohrung (68) besitzt, die sich
im wesentlichen über die Länge der Spitze (66) erstreckt,
sowie, daß ein stabartiger Körper (70) aus einem Feststoff-
Flußmittel vorhanden ist, welcher festsitzend in der
Bohrung (68) angeordnet ist und ein Ende aufweist, das etwas
über die Spitze (66) vorsteht.
25. Bolzen nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß das
anzuschweißende Ende (64) des Bolzens (24) eine kegelstumpf
förmige Oberfläche aufweist, die sich von der Basis der Spitze
(66) bis zur Stirnseite des Bolzens (24) erstreckt.
26. Keramikring für das Anschweißen von Bolzen mit großem
Durchmesser an ein Werkstück für eine Vorrichtung nach einem
der Ansprüche 9 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß er
aus einem einstückig gebildeten Körper (72) aus Keramikmaterial
besteht, mit einer zylindrischen Außenfläche (74) und
einem unteren, inneren zylindrischen Abschnitt (76) an einem
Ende, daß das Ende des Rings (72) mehrere Nuten (78) aufweist,
die sich von der zylindrischen Außenfläche (74) zu dem unteren
inneren zylindrischen Abschnitt (76) erstrecken, ferner, daß
er einen Hals (80) besitzt, dessen Durchmesser etwas größer
ist als der des Endes des anzuschweißenden Bolzens (24), daß
ein zweiter innerer, zylindrischer Abschnitt (82) unmittelbar
über dem unteren zylindrischen Abschnitt (76) mit einem kleineren
Durchmesser vorhanden ist und daß ein dritter innerer
Abschnitt (86) unmittelbar über dem zweiten zylindrischen Ab
schnitt (82) mit kleinerem Durchmesser vorhanden ist, wobei
dieser Durchmesser größer als der des Halses (80) ist.
27. Ring nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, daß der
untere zylindrische Abschnitt (76), der zweite zylindrische
Abschnitt (82) und der dritte zylindrische Abschnitt (86) im
wesentlichen die gleiche Breite aufweisen.
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