DE3436186C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum
lagerichtigen Einspannen eines mit Seitenscheiben ver
sehenen Wickeltragbaumes in eine Maschine zum Wickeln
von Gewebebahnen oder einer Vielzahl von Fäden, insbe
sondere in eine Zettelmaschine, bei dem der Wickeltrag
baum in einer Einspannlage von zwei Lagerwellen hoch
gehalten wird, die auf jeder Baumseite in den Wickel
tragbaum eingreifen und dabei von Verstelltrieben
beaufschlagt werden, die bei Erreichen einer Ausricht
lage des Wickeltragbaumes von Endschaltern gesteuert
werden, und bei dem danach eine Anpreßwalze zwischen die
Seitenscheiben gebracht und gegen den Wickel gedrückt
wird.
Ein Verfahren dieser Art ist aus der DE-OS 26 28 788
bekannt. Es gewährleistet eine hinreichend genaue Aus
richtlage, vermag jedoch nicht die Fertigungstoleranzen
der Seitenscheiben des Wickeltragbaumes zu berücksichtigen.
Zwischen der Innenseite einer Zettelbaumscheibe und deren
Außenseite bzw. der hier vorgesehenen Angriffsfläche
für eine Lagerwelle bestehen erhebliche Fertigungstole
ranzen. Infolgedessen kann die Mittenausrichtung des
Wickeltragbaumes um diese Toleranz schwanken. Die An
preßwalze muß daher auf jeder Seite um diese Toleranz
kürzer sein, um beim Einfahren ein Berühren mit den
Seitenscheiben mit Sicherheit zu verhindern. Die Anpreß
walze ist also auf jeder Seite um z. B. 8 mm verkürzt.
Infolgedessen wird die aufgewickelte Ware auf einer Länge
von 2 × 8 mm nicht von der Anpreßwalze berührt und somit
auch nicht geglättet. Infolgedessen können sich z. B.
bei der Herstellung eines Webbaumes Fehler ergeben, da
die geglättete Fadenschar anders liegt und infolgedessen
andere bzw. bessere Ablaufbedingungen hat, als die
nicht geglätteten Fäden.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren der eingangs genannten Art so zu verbessern,
daß die aufzuwickelnde Ware des Wickeltragbaumes prak
tisch über dessen gesamte Wickelbreite geglättet wird.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß nach dem
Erreichen der Ausrichtlage durch den Wickeltragbaum
mittig zur Anpreßwalze ausgerichtete Näherungsschalter
zwischen die Seitenscheiben gebracht und der Abstand
ihrer Innenflächen von den Näherungsschaltern gemessen
und gegebenenfalls durch Einflußnahme der letzteren auf
die Verstellantriebe bei außerkraftgesetzten Endschaltern
egalisiert wird, wonach die Näherungsschalter entfernt
werden und das Einbringen der Anpreßwalze zwischen die
Seitenscheiben erfolgt.
Für die Erfindung ist also von Bedeutung, daß die
Ausrichtung der Innenflächen der Seitenscheibe genau
mittig zur Anpreßwalze erfolgt. Ergibt die Messung, daß
die von den Verstellantrieben bewirkte Ausrichtlage des
Wickeltragbaumes nicht mit der gewünschten Lage der Seiten
scheiben bzw. deren Innenflächen übereinstimmt, erfolgt eine
Nachregelung über mindestens einen Verstellantrieb. Durch
die Ausschaltung der Toleranzen der Seitenscheiben des
Wickeltragbaumes kann die Anpreßwalze breiter gehalten wer
den. Es genügt, wenn sie nur 1 bis 2 mm schmäler gehalten
wird, als der Abstand der Innenfläche der Seitenscheiben.
Diese geringe Differenz von 1 bis 2 mm hat keinerlei negative
Auswirkungen mehr auf die Oberfläche des Fadenwickels.
Eine Vorrichtung zur Durchführung des vorbeschriebenen
Verfahrens, die mit einem elektromotorischen Verstellantrieb
versehen ist, hat vorteilhafterweise die Merkmale, daß die
Näherungsschalter mit einem Vergleicher über einen Drei
punktregler auf den elektromotorischen Verstellantrieb ge
schaltet sind. Dadurch wird das Meßergebnis mit einfachen
Mitteln über einen elektromotorischen Verstellantrieb ver
wertet. Bei einer Vorrichtung, bei der eine längsverschieb
liche Anpreßwalze vorhanden ist, sind die Näherungsschalter
der Verschiebebahn der Anpreßwalze parallel längsverschieb
lich, um eine gedrängte Bauweise zu erreichen.
In Ausgestaltung der Erfindung sind die Näherungsschal
ter mit ihren aktiven Flächen den Innenflächen der Seiten
scheiben zugewendete und parallel dazu ausgerichtete lineare
Näherungsschalter, die nach ihrem Einschieben zwischen die
Seitenscheiben des Wickeltragbaumes Abstand zu dessen Achse
und zu den Seitenscheibenkanten aufweisen.
Die Näherungsschalter sind von den Kolbenstangen von
insbesondere Kolbenstangen-Zylinder-Antrieben verschiebbar.
Die Verschiebung kann über hydraulische oder pneumatische
Zylinder erfolgen bzw. rein mechanisch über Verstellmotore
und Zahnstangenführungen.
Die Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispieles einer erfindungsge
mäßen Vorrichtung erläutert. Die
Fig. 1 bis 4 erläutern
den Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Auf den Wickeltragbaum 1 werden Fäden oder Gewebe
bahnen zwischen die Seitenscheiben 10 gewickelt. Hierzu
wird der Wickeltragbaum 1, der ein beträchtliches Ge
wicht aufweist, von einer nicht dargestellten motorischen
Raumauslegevorrichtung aus einer Anfangslage am Erdboden
in eine Einspannlage gehoben. Der Wickeltragbaum 1 wird
nun festgespannt und ausgerichtet, damit er nach einem
Absenken der Baumauslegevorrichtung von einem nicht dar
gestellten Antrieb in Drehung versetzt werden kann. Die
Ausrichtung soll so erfolgen, daß eine nicht dargestellte
Anpreßwalze zwischen die Seitenscheiben 10 des Wickel
tragbaumes 1 paßt, wobei die Abstände zwischen den Seiten
scheiben 10 und den Anpreßwalzenrändern gleich groß sein
sollen.
Zum Einspannen des Wickeltragbaumes 1 sind auf
jeder Seite in einem Maschinengestell 55 drehbar ge
lagerte Lagerwellen 11, 12 vorhanden. An den dem Wickel
tragbaum 1 zugewandten Enden dieser Lagerwellen 11, 12
sind undrehbare Konusstücke 18 zum Eingriff in den
Wickeltragbaum 1 bzw. dessen Seitenscheiben 10 vorhan
den.
Die Lagerwellen 11, 12 sind jeweils von einem Ver
stellantrieb 11′ bzw. 12′ beaufschlagt. Der Verstell
antrieb 11′ ist ein Kolben-Zylinder-Antrieb, dessen
Kolben auf die Lagerwelle 11 bzw. das Konusstück 18
einwirkt. Der Verstellantrieb 12′ ist ein Elektromotor,
dessen drehangetriebenes Gewindestück 54 in einem Ge
windegegenstück 53 schraubverstellbar ist und dabei
die Lagerwelle 12 bzw. das Konusstück 18 längsverstell
bar beaufschlagt. Der konstruktive Aufbau der Vorrich
tung und das damit durchgeführte Verfahren sind Stand
der Technik und z. B. in der DE-OS 26 28 788 näher be
schrieben.
Zusätzlich sind bei der erfindungsgemäßen Vorrich
tung Näherungsschalter 2, 3 vorhanden, die jeweils gleich
ausgebildet sind. Sie befinden sich an den Enden von
Kolbenstangen 4, 5 von Kolben-Zylinder-Antrieben 6, 7.
Diese Kolben-Zylinder-Antriebe 6, 7 sind exakt zur
Maschinenmitte ausgerichtet derart, daß auch die Nähe
rungsschalter 2, 3 genau symmetrisch zur Maschinenmitte
angeordnet sind. Mit den Kolben-Zylinder-Antrieben 6, 7
werden die Näherungsschalter 2, 3 entweder außerhalb
des zwischen den Seitenscheiben 10 gelegenen Bereichs
gehalten, wie in den Fig. 1, 4 dargestellt wurde, oder
die Kolben-Zylinder-Antriebe 6, 7 werden druckmittel
beaufschlagt, so daß sie die Näherungsschalter 2, 3
in den zwischen den Seitenscheiben 10 gelegenen Bereich
des Wickeltragbaumes 1 einfahren, wie in den Fig. 2, 3
dargestellt wurde. Die Steuerung der Kolben-Zylinder-
Antriebe 6, 7 erfolgt in herkömmlicher Weise pneuma
tisch oder hydraulisch, nachdem der Wickeltragbaum 1
mit den Verstellantrieben 11′, 12′ über die Lagerwellen
11, 12 ausgerichtet wurde. Dabei wird im Einzelnen wie
folgt verfahren:
In Fig. 1 ist dargestellt, daß die Abstände a 1, a 2
von der Maschinenmitte ungleich sind.
Die Näherungsschalter 2, 3 haben aktive Flächen
2′, 3′, die den Innenflächen 10′, 10′′ zugewendet sind
und parallel dazu verlaufen. Es handelt sich um lineare
Näherungsschalter, die in Abhängigkeit von der Entfernung
ihrer aktiven Flächen 2′, 3′ von den Innenflächen 10′,
10′′ der Seitenscheiben 10 eine linear wachsende
Spannung abgeben. Gemäß Fig. 2, 3 sind die Nähe
rungsschalter während des Messens mit Abstand zur
Achse 1′ des Wickeltragbaums 1 und mit Abstand zu
den Seitenscheibenkanten 15, 16 angeordnet, um Meß
fehler zu vermeiden.
Gemäß Fig. 2 erfolgt nach dem Einfahren der Nähe
rungsschalter 2, 3 die Messung der Entfernung der
Innenflächen 10′, 10′′ der Seitenscheiben 10 von den
Näherungsschaltern 2, 3, bei der sich die elektrischen
Spannungen U 2, U 3 ergeben, die ungleich sind. Diese
Spannungen U₂, U 3 werden über die Meßleitungen 8, 9
einem Vergleicher 13 zugeführt, der die Spannungs
differenz dem Dreipunktregler 14 zuleitet. Wenn die
gemessene Differenzspannung den Ansprechwert des
Dreipunktreglers 14 überschreitet, beaufschlagt dieser
den Verstellantrieb 12′ mit einer der gemessenen
Differenzspannung entsprechenden positiven oder nega
tiven Verstellspannung, so daß der Wickeltragbaum 1 in
die eine oder in die andere Richtung verstellt wird.
Die Verstellrichtung ist so festgelegt, daß dabei die
Differenzspannung verschwindet. Es gilt dann U 2 = U 3,
wie in Fig. 3 dargestellt wurde, so daß die Innen
flächen 10′, 10′′ der Seitenscheiben 10 gleich weit
von den Näherungsschaltern 2, 3 entfernt sind, also
a 1 = a 2 gilt. Nachdem erreicht wurde, daß die Differenz
spannung gleich Null ist oder nachdem nach dem Ausrich
ten des Wickeltragbaumes 1 durch die Näherungsschalter
2, 3 keine Differenzspannung festgestellt werden konnte,
können die Näherungsschalter 2, 3 zurückgezogen werden,
wie Fig. 4 zeigt. Danach ist der Wickeltragbaum 1
mit den Innenflächen 10′, 10′′ seiner Seitenscheiben 10
genau zur Maschinenmitte ausgerichtet.
Zum Ausrichten des Wickeltragbaumes 1 durch die
Verstellantriebe 11′, 12′ vor dem Vermessen mit den
Näherungsschaltern 2, 3 sei noch bemerkt, daß der Ver
stellantrieb 11′ nach dem Einspannen des Wickeltragbaums 1
aus Sicherheitsgründen ständig eingeschaltet bleibt.
Damit dadurch aber keine Längsverschiebung des Wickel
tragbaums 1 erfolgt, bilden das Gewindestück 54 und
das Gewindegegenstück 53 eine Rückstellsicherung, indem
ihr Gewinde selbsthemmend ist. Andererseits vermag der
Verstellantrieb 12′ eine Verstellkraft zu erzeugen, die
größer als die Verstellkraft des Verstellantriebs 11′
ist. Der Wickeltragbaum 1 kann also von dem Verstell
antrieb 12′ entgegen der Wirkung des Verstellantriebs
11′ in der einen oder anderen Richtung verschoben werden.
Das erfolgt auch bei der Ausrichtung des Wickeltragbaumes
1 mit Hilfe der Näherungsschalter 2, 3. Dabei ist noch
zu beachten, daß während der vorbeschriebenen Mitten
ausrichtung diejenigen Endschalter der Verstellantriebe
außer Kraft gesetzt werden, die zum Erreichen der Aus
richtlage nach dem Einspannen des Wickeltragbaumes
erforderlich sind.
Claims (5)
1. Verfahren zum lagerichtigen Einspannen eines mit
Seitenscheiben versehenen Wickeltragbaumes in eine
Maschine zum Wickeln von Gewebebahnen oder einer
Vielzahl von Fäden, insbesondere in eine Zettelma
schine, bei dem der Wickeltragbaum in einer Ein
spannlage von zwei Lagerwellen hochgehalten wird,
die auf jeder Baumseite in den Wickeltragbaum ein
greifen und dabei von Verstellantrieben beaufschlagt
werden, die bei Erreichen einer Ausrichtlage des
Wickeltragbaumes von Endschaltern gesteuert werden,
und bei dem danach eine Anpreßwalze zwischen die
Seitenscheiben gebracht und gegen den Wickel gedrückt
wird, dadurch gekennzeichnet,
daß nach dem Erreichen der Ausrichtlage des Wickel
tragbaums (1) mittig zur Anpreßwalze ausgerichtete
Näherungsschalter (2, 3) zwischen die Seitenscheiben
(10) gebracht und der Abstand ihrer Innenflächen
(10′, 10′′) von den Näherungsschaltern (2, 3) ge
messen und gegebenenfalls durch Einflußnahme der
letzteren auf die Verstellantriebe (11′, 12′)
bei außer Kraft gesetzten Endschaltern egalisiert
wird, wonach die Näherungsschalter (2, 3) entfernt
werden und das Einbringen der Anpreßwalze zwischen
die Seitenscheiben (10) erfolgt.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1, mit einem elektromotorischen Verstell
antrieb, dadurch gekennzeichnet,
daß die Näherungsschalter (2, 3) mit einem Ver
gleicher (13) über einen Dreipunktregler (14)
auf den elektromotorischen Verstellantrieb (12′)
geschaltet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, bei der eine längsver
schiebliche Anpreßwalze vorhanden ist, dadurch
gekennzeichnet, daß die Näherungs
schalter (2, 3) der Verschiebebahn der Anpreßwalze
parallel längsverschieblich sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Näherungs
schalter (2, 3) mit ihren aktiven Flächen (2′, 3′)
den Innenflächen (10′, 10′′) der Seitenscheiben
(10) zugewendete und parallel dazu ausgerichtete
lineare Näherungsschalter sind, die nach ihrem
Einschieben zwischen die Seitenscheiben (10) des
Wickeltragbaums (1) Abstand zu dessen Achse (1′)
und zu den Seitenscheibenkanten (15, 16) aufweisen.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Näherungsschalter (2, 3) von den Kolbenstangen
(4, 5) von insbesondere Kolben-Zylinder-Antrieben
(6, 7) verschiebbar sind.
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