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Die vorliegende Erfindung betrifft neue pharmazeutische
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Zusammensetzungen mit antibiotischer Wirksamkeit.
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Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung aus Cephradin und
Clavulansäure bestehende Zusammensetzungen, in welchen die Clavulansäure einen starken
synergistischen Effekt auf Cephradin ausübt, dessen antibiotische Stärke nahezu
verdoppelt wird.
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Es ist bekannt, daß Cephradin ein Breitband-Antibiotikum ist, welches
weitverbreitet in der Humantherapie Anwendung findet, während die Clavulansäure
nur eine schwache antibiotische Aktivität besitzt. Es war. daher nicht voraussehbar,
daß die Kombination von Clavulansäure mit Cephradin zu einer derartigen Verstärkung
der Aktivität des letzteren führen würde, wie sie in der Praxis festgestellt wurde.
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Zur Bestimmung der antibakteriellen Aktivität der neuen Kombination
wurden zwei Untersuchungen durchgeführt: A - Bestimmung der geringsten wachstumshtmmenden
Konzentration (MIC) an Gram-positiven und Gram-negativen Bakterien; B - Bestimmung
der Empfindlichkeit von Gram-positiven und Gram-negativen Bakterien in Agar.
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A - Die Aktivität von Cephradin und Cephradin plus Clavulansäure (2
: 1) wurde an einigen Bakterienstämmen untersucht, die vom Institut Universitaire
de Microbiologie - Centre de Collection de type microbien CH - 1011 - Lausanne,
erhalten wurden: Staphilococcus aureus La 663
Bacillus cereus La
2866 Klebsiella pneumoniae La 1202 Proteus vulgaris La 451 Escherichia coli La 402
Die obgenannten Bakterien wurden vor ihrer Verwendung sowohl vom morphologischen
Gesichtspunkt aus als auch hinsichtlich ihrer biochemischen Charakteristika untersucht.
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Das verwendete Nährmedium war Nährbrühe (Difco), während für die
Erhaltung der Stämme das Nährmedium Agar vorgezogen wurde.
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Die verschiedenen Konzentrationen sowohl von Cephradin als auch der
Kombination von Cephradin + Clavulansäure (2 : 1), wurden dadurch erhalten, daß
man eine Mutterlösung herstellte, mit der jeweils doppelte Verdünnungen in 5 ml
des Nährmediums hergestellt wurden; von diesen Serien wurde jede für einen anderen
Bakterienstamm benützt.
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Die Animpfungen der Bakterienstämme wurden aus den vorerwähnten Kulturen
der einzelnen Stämme 12 bis 14 Stunden vorher aus einem trockenen Nährmedium hefgestellt.
Die einzelnen Suspensionen in Nährbrühe wurden in einer Menge von 0,05 ml pro Versuch
zugesetzt.
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Die Kulturbrühen wurden nach 12 stündiger Inkubation bei 370C geprüft,
um die wachstumshemmende Wirkung festzustellen und die minimale Hemmungskonzentration
der Zusammensetzung sowie von Cephradin allein zu bestimmen.
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Die Ablesung erfolgte photometrisch unter Verwendung eines Filters
mit einer Wellenlänge von 460 mull. Als Blindprobe wurde das Nährmittel verwendet
und als Bezug für das Inoculum wurde der am Beginn der Inkubationszeit abgelesene
Wert genommen.
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Die sowohl mit Cephradin allein als auch mit der Kombination Cephradin
+ Clavulansäure (2 : 1) erhaltenen minimalen Hemmkonzentrationswerte (MIC-Werte)
der einzelnen untersuchten Stämme sind in Tabelle 1 angeführt.
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TABELLE 1 Mittels der minimalen Hemmkonzentration (MIC) bestimmt
antibakterielle Wirksamkeit
minimale Hemmkonzentration, ausge- |
Bakterienstämme drückt als ßg/ml Nährmittel |
Cephradin phradin -+ Clavulansäure |
( 2 : 1) |
Bacillus cereus 2,6 1,3 |
Staphilococcus aureus 0,8 j 0,1 |
Klebsiella pneumoniae 3,8 0,4 |
rotes vulgaris 3,0 0,6 |
Escherichia coli 1,8 0,6 |
Aus den obenangeführten Daten geht eindeutig hervor, daß die MIC von Cephradin stark
von der Kombination mit Clavulansäure abhängig ist und sich je nach dem Stamm um
10 bis 50 % des Anfangswertes vermindert.
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B - Die Bestimmung der Empfindlichkeit der Bakterienstämme in Agar
erfolgte zum Zwecke der Bewertung der Aktivität von Cephradin im Vergleich mit der
Kombination Cephradin + Clavulansäure (2 : 1) auf verschiedene Bakterienstämme in
vitro in einem festen Medium und auch zum Zwecke der Festellung der Diffusionsfähigkeit
des Antibiotikums in Agar.
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Es wurden Konzentrationen verwendet, welche sich bei den Proben im
flüssigen Mittel als proportional besser geeignet erwiesen hatten.
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Der verwendete Nährboden war der von Müller-Hinton
(20
ml pro Petrischale mit einem Durchmesser von 9 cm), dem noch im geschmolzenen Zustand
1 ml einer, wie vorher beschrieben, hergestellten Suspension jedes des zu untersuchenden
Keimes hinzugefügt wurde. Nach entsprechendem Mischen in der Petrischale läßt man
die Masse sich auf einer horizontalen Ebene verfestigen; dann werden in die Schicht
des verfestigten Nährbodens Grübchen mit einem Durchmesser von 8 mm gemacht; in
jedes einzelne derselben werden je 0,05 ml einer 0,9 %igen Natriumchloridlösung
des Antibiotikums in verschiedenen Konzentrationen eingebracht.
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Die Ablesung der Proben erfolgt 12 Stunden nach Inkubation bei 37
0C und ermöglichte die Messung der Wachstumshemmungszonen in Abhängigkeit von der
Sensibilität des verwendeten Keimes und der Konzentration des Antibiotikums.
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Die in mm angegebenen Hemmungszonen ermöglichen es, die wachstums
hemmende Fähigkeit der untersuchten Bakterien quantitativ zu schätzen. Die erhaltenen
Ergebnisse sind aus Tabelle 2 ersichtlich.
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TABELLE 2 Empfindlichkeit der dram-positiven und Gramnegativen Keime
in festem Medium
Hemmungszonen ausgedrückt in mm |
Bakterienstämme Cephradin Kombination |
5 5 ßg 10 ßg 5 jig 10 ßg |
Bacillus cereus 18 23 21 25 |
taphilococcus aureus 12 16 25 29 |
Klebsiella pneumoniae 19 23 23 28 |
scherichia coli 18 22 21 26 |
rotes vulgaris 15 20 20 27 |
Aus den Daten der Tabelle 2 geht klar hervor, daß 5 ßg Zusammensetzung mit einem
Gehalt von nur 2/3 Cephradin
eine hemmende Wirkung gleich oder stärker
als jene von 10 ßg reinem Cephradin haben.
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Aus den erhaltenen mikrobiologischen Daten geht daher klar hervor,
daß der synergistische Effekt der Clavulansäure auf Cephradin - ein Effekt, der
bei Mischungen auftritt, in welchen die beiden Wirkstoffe im Gewichtsverhältnis
von .3 : 1 bis 1 : 1 vorhanden sind, wobei aber die besseren Ergebnisse mit Zusammensetzungen
erhalten werden, in welchen Cephradin und Clavulansäure in einem Gewichtsverhältnis
von 2 : 1 enthalten sind - die Verwendung von Cephradin in weit geringeren Dosen
als bisher ermöglicht und somit für den Patienten ohne jedes Risiko von Nebenwirkungen
angewendet werden kann, auch bei langandauernder Behandlung.
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Die folgenden Beispiele erläutern pharmazeutische Formulierungen,
die nach der vorliegenden Erfindung erhalten wurden, sind aber in keiner Weise einschränkend:
a) Spritzen Jede Ampulle enthält: mg mg - Cephradin 1000 500 - Clavulansäure 500
250 b) Tabletten Jede Tablette enthält: - Cephradin 1000 500 - Clavulansäure 500
250 - Exzipienten für eine Tablette c) Sirup, trocken Alle 5 ml enthalten: - Cephradin
500 - Clavulansäure 250 - Exzipienten ad 5 ml
Die Indikationen gelten
für alle Infektionen, die von gegen Antibiotikum empfindliche Keime hervorgerufen
werden. Die Dosierung variiert von 1 bis 4 g pro Tag, verteilt auf gleiche Dosen.
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- Zusammenfassung -